@*******n_79
Was Sie blockiert hat ? Ich. Ich habe mich jahrelang wie das letzte A. verhalten und sehr viele sehr verletzt. Bad Karma. Das ist keine neue Erkenntnis. Alles kommt zu dir zurück.
Und Du bist der Ansicht, daß Dein Umgang mit Deinem emotionalen Konflikt jetzt, Dich durch die Gegend zu vögeln, damit Du sie aus dem Kopf bekommst, in irgendeiner Weise ... reifer und achtsamer vor Deiner Umgebung ist, als Du das früher warst?
Selbst wenn das achtsamER sein mag - es zeugt nicht von Achtsamkeit. Du hast einfach das erste Mal erfahren, wie das ist, wenn ein Mensch einschlägt. Meistens passiert das einem Menschen als Teenager. Aber auch wenn Du das nicht glauben magst: es ist normal, man überlebt das, es geht weiter. Und es ist im Allgemeinen (wenn man die Situation dazu nutzt) ein wichtiger Moment, um emotional zu wachsen. Ablenken ist Unsinn, zulassen und verstehen, was da vor sich geht in Dir, warum es Dich so angesprochen hat etc etc - ich habe das schon geschrieben gehabt. Und nein, das hat mit Rationalität eben gar nichts zu tun, sondern mit "in sich hinein hören". Schmerz gehört zum Leben, er ist gut und wichtig, weil er uns anzeigt, wo etwas wichtig ist oder war. Etwas, womit wir uns auseinander setzen sollten. Statt wegzulaufen.
Ich kann nicht mal sagen, ob ich Dich bedauern sollte, daß Dir diese Erfahrung so spät passiert oder Dich beneiden, daß Du bisher in solcher ... freudigen Unwissenheit gelebt hast.
Aber jetzt: Willkommen im Leben eines Erwachsenen.
Mach was draus, damit aus dem Schmerz etwas GUTES wird. Ihn zu ignorieren, bedeutet ja, daß Du das, was Dir passiert ist, bedeutungslos machen willst. Dann war die Erfahrung umsonst ...
Und noch ein Satz ... Es tut mir leid, daß zu sagen, aber die Einsicht, daß Du selbst Dich blockiert hast, indem Du nicht achtsam mit anderen umgehen konntest - das erfordert nun mal, seine eigene Person auch zurückzunehmen in Wertigkeit und Schwäche - wird nicht besser, indem Du fragst, wie Du jetzt aus Deinem Dilemma herauskommst. Und gleichzeitig Arbeit an Dir verweigerst. Emotionale Reife ist was anderes. Und das Gefühl, von dem Du da schreibst, läßt sich aber ohne solche Achtsamkeit vor Anderen nicht leben oder teilen ...
@******anm
Venice79:
Eine Beziehung auf Augenhöhe mit Geben und Nehmen schließt Abhängkeit nämlich aus, würde ich mal sagen ...
Wie definierst oder verstehst du den Ausschluss einer Abhängigkeit in einer Beziehung auf Augenhöhe?
Ist eine Abhängigkeit in einer gleichberechtigen Beziehung kategorisch ausgeschlossen? Oder geht es hier etwa um Hörigkeit?
Guter Einwand, wenn es darauf zielt, was ich annehme. Du meinst das Problem, das gegenseitige Abhängigkeit als Ursache für das Bestehen einer Beziehung durchaus vorliegen und diese sogar eine ganze Weile stabilisieren kann? Ja, das stimmt natürlich. Nur denke ich in dem Zusammenhang automatisch an Kollusionsmodell und die typischen Beziehungskrisen, wenn sich durch welche Gründe auch immer bei einer Person die Angst, seine Abhängigkeit nicht "erlöst" zu sehen, entsteht.
Beziehungen, die durch Abhängigkeit eingegangen werden, sind ja davon ABHÄNGIG, daß der andere nicht plötzlich unabhängig wird = souverän, selbstbestimmt.
Kein sehr solides Fundament.
Da kommt dann das Prinzip der Differenzierung in Beziehungen von Schnarch ins Spiel ...
Und deswegen laß mich meinen Satz präzisieren: eine vitale Beziehung auf Augenhöhe mit Geben und Nehmen schließt dauerhafte Abhängigkeit aus. Einverstanden?