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Die "Rechtfertigung" - was ist sie eigentlich?

@Cerbera
Auch bei den belangloseren Themen waren wir mehr als nur einmal zweierlei Meinungen.

und wie lief's dann in der kiste?
Stell Dir vor Goldbroiler, ich ficke doch glatt einfach nicht jeden... krass ne?

@ Sina

Hmm... das könnte natürlich sein.
So hab ich das noch gar nicht gesehen gehabt.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@****era:

hast Du nicht?

Also ich wäre auf Anhieb sehr verärgert gewesen, wenn jemand bemerkt hätte, "ich müsse mich doch nicht rechtfertigen"...

Das hat sowas Süffisantes... als würde einem verbal der Kopf getätschelt... auf sowas steh ich gar nicht.
****on Mann
7.104 Beiträge
Interessantes Thema *top*

Und ich glaube in dem Zusammenhang passt es auch, dass man bei belanglosen Themen eine 'Annahme' des Anderen in Bezug auf die eigene Person als völlig in Ordnung und Diskussionsgrundlage wertet, bei schwierigen und kontroversen Themen dies aber als 'Unterstellung' betrachtet und komplett negativ wertet...

Vielleicht ist wirklich positives Denken auch bei hitzigem Meinungsaustausch die 'Lösung' oder eine Hilfe, so schwierig das dann ist, wenn man sich erstmal reingesteigert hat...*gruebel*



der Sabdi.
@ Sina

Ne, verärgert war ich da eigentlich nicht. Eher verwundert, weil ich ziemlich platt war, dass ein vorheriges Begründen in einem so netten Gespräch auf einmal eine "Rechtfertigung" wurde, die nerven würde.

Hab dann noch zweimal gefragt, was jetzt los wäre, aber kam keine wirkliche Antwort drauf.

Ja, war letztlich a wenig enttäuscht, dass der anfänglich so schöne Chat so endete.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Hm... klingt nach einem für schriftlichen Austausch zwischen relativ Fremden nicht unüblichen Missverständnis... irgendwie. *nixweiss*
"Warum wird die Begründung der eigenen Meinung bei wichtigen Themen als Rechtfertigung angesehen, ansonsten aber nicht?"

Ach da gibt es viele Gründe denke ich. Die zwei offensichtlichsten davon wären in meinen Augen:

Wenns um wichtige, schwere Themen geht, besteht eine größere Gefahr, daß die Unterhaltung plötzlich zu intensiv wird und man den anderen Menschen damit zu sehr aus der Reserve und auf unsicheres Terrain lockt - gerade wenn man einen wunden Punkt bei der Person erwischt hat. Wenn man sich gerade nicht in der Lage fühlt, eine solche Unterhaltung zu führen und man eine Eskalation des Gesprächs bei gewissen Themen aber schon oft erlebt hat, dann hält man sich oder den anderen ggf beim Thema zurück.

Ansonsten bliebe da noch der Wunsch nach einer Konversation, die für einen unverbindlichen, ersten oder zweiten Chat einfach die entsprechend lockere Form hat. Bei der ersten Unterhaltung sind viele Menschen von zu viel Persönlichem und Tiefe abgeschreckt. plätscher plätscher *fiesgrins*

Sozusagen als Urgründe würde ich entweder Rücksicht oder Oberflächligkeit sehen.

Gott sei dank ist das nicht meins. Wenn irgendwo etwas aus einem Menschen herausbricht, dann hat das Gründe. Und mal abgesehen davon, daß ich das spannend finde, Menschen unmittelbar und nicht durch ihre Alltagsmaske hindurch zu erleben, kann man der Person helfen oder selber was dabei lernen. Es kann zwar sein, daß ich gerade im Moment zu müde bin, aber dann würde ich ganz klar sagen, daß mich das Thema später interessiert.
**S Frau
1.409 Beiträge
dem typen hätte ich glaube ich verbal den kopf angebissen (eine metapher dafür, dass ich ihm durchschnittliche intelligenz und durchschnittliches logisches denkvermögen, beides dinge, die ich zu besitzen glaube, abgesprochen hätte).

wo sind wir denn hier!? ich lass mich doch als frau nicht, nur weil ich glaube, einem mann gefallen zu müssen, durch so einen saublöden spruch in die defensive drängen!? wenn diskutiert wird, dann wird diskutiert, das ist anstrengend, aber macht spaß. und natürlich begründe ich in der diskussion meine meinung (und erwarte, dass auch der andere begründet, und zwar intelligent und logisch richtig, meinungsfreiheit in allen ehren, aber wenn was nicht in sich schlüssig ist, ist das nicht freie meinungsäußerung, sondern mangelnde konzentration oder mangelndes denkvermögen) - und wenn ich in der hitze des gefechts unkonzentriert war und logikfehler gemacht habe, lasse ich mich da gern drauf hinweisen, da bin ich uneitel.

aber, wenn da ein kopfgetätschel und eine aussage wie "du brauchst dich nicht zu rechtfertigen" kommt, dann gehe ich mal ganz stark davon aus, dass der typ gar nicht kapiert hat, was du gesagt hast und jetzt krampfhaft versucht, seine intellektuellen defizite auszugleichen, indem er dich in die defensive ich-bin-weibchen-und-will-gefallen-rolle drängt. also das würde ich mir nicht gefallen lassen, und mir wäre so jemand als diskussionspartner einfach zu dämlich, mit dem würde ich nicht mehr chatten.
*********dissi Mann
89 Beiträge
Begründung oder Rechtfertigung?
Warum wird die 'Rechtfertigung' so oft als negativ bewertet? Was ist negativ daran seine eigene Meinung zu begründen?"

Die Rechtfertigung hat von Anfang an einen negativen Touch, weil ein Regelverstoß vorliegt, der aber mit der passenden Begründung doch noch ausnahmsweise gerechtfertigt sein kann. Mit anderen Worten: Wer sich rechtfertigen muss, ist aufgrund seines Handelns erst mal in der Defensive und hat es mit jemandem zu tun, der entweder die Kompetenz hat oder sie sich anmaßt, 1. eine Handlung als regelwidrig zu definieren und 2. eine regelwidrige Handlung vorzuwerfen. Wer jetzt keine guten Gründe hat, muss mit Sanktionen rechnen! Wer fühlt sich da schon wohl?
Eine Begründung als "Rechtfertigung" zu bezeichnen setzt also einen Denkschritt voraus, der den Gesprächspartnern automatisch bestimmte Rollen zuweist. Es kann sein, dass mein Gegenüber meine Begründung gar nicht hören will, weil er glaubt, dass meine Position ohnehin falsch ist und auch durch die Begründung nicht zu retten ist - dann ist es wohl reine Genervtheit oder Überheblichkeit oder Unwille, sich mit Gegenargumenten auseinander zu setzen. Jedenfalls keine gute Gesprächssituaton. Möglicherweise hat mein Gegenüber aber auch erkannt, dass ich der Meinung war, mich in die Rolle desjenigen begeben zu müssen, der sich rechtfertigt, obwohl das gar nicht seine Intention war - oder anders formuliert: dass eine seiner Aussagen als verdeckter Vorwurf mißverstanden wurde. Dann wird er mir mitteilen wollen, dass ich mich nicht zu rechtfertigen brauche, um mich aus meiner unkomfortablen Lage zu befreien, zumal das Gespräch "kippen" könnte. Geschickter wäre es dann aber zu sagen: "Das sollte eben kein Vorwurf sein". Oder die Lage aufzulösen, indem man offen zustimmt: "So kann man es natürlich auch sehen". Das ist eindeutiger und läßt keine negative Interpretation zu. *klugscheisser*

Ehrlich gesagt glaube ich, dass die Mehrheit sich keine derart ausgefeilten Gedanken über ihre Wortwahl macht. Im Zweifelsfall ist es wohl besser, nicht alles auf die Goldwage zu legen und lieber anhand anderer, zusätzlicher Zeichen für sich selbst zu entscheiden, ob dieses Gespräch es wert ist, weiter geführt zu werden, oder gerade darauf zusteuert, im Gezänk zu versanden... *kindergarten*
Der Unterschied zwischen einer Rechtfertigung und einer Begründung liegt doch darin, dass bei der Rechtfertigung das eigene Handeln, bzw. Denken entschuldigt werden soll.
Daher finde ich es nur natürlich, dass eine Rechtfertigung nicht bei Belanglosigkeiten auftritt, sondern nur bei Dingen, die einem wichtig sind. Was dabei wichtig ist liegt natürlich im Auge des Betrachters, bzw. demjenigen der meint sich erklären zu müssen.

Es ist doch ein Unterschied, ob ich möchte, dass mein Gegenüber MICH oder das THEMA versteht. Für mich brauche ich eine Rechtfertigung, für das Thema die Begründung.

Gut, und für meine Begründung werde ich mich auch nicht rechtfertigen *nase*
Echt - soll bei ner Rechtfertigung das eigene Handeln entschuldigt werden?

Darauf kam ich noch gar nicht.

Ich überlege gerade wie genau ich mich in meiner Begründung formuliert hatte, bis er meinte "Du musst Dich jetzt nicht Rechtfertigen, ... ".

Soweit ich mich entsinne, habe ich einfach versucht ihm schlüssig zu machen, wie ich von Gedanken zu Gedanken letztlich zu meiner Meinung kam.

Allerdings war mein Hintergrund, dass er nachvollziehen kann, wie ich diese Meinung gebildet habe, denn er hatte ja danach gefragt, also wie ich dazu kam.

Aber grundsätzlich klingt das schon irgendwie logisch, dass Menschen eine Begründung dann als Rechtfertigung ansehen, wenn sie das Gefühl haben, der Gegenüber will sein Handeln/Denken damit entschuldigen. So quasi "Sorry, dass ich so handle/denke, aber das liegt einfach hier und daran.".

Die Frage ist - will man es als eine Entschuldigung auffassen, weils einem dann damit besser geht, nimmt man es auf Grund gemachter Erfahrung als eine Entschuldigung auf oder ist es in dem Moment wirklich eine Entschuldigung? *gruebel*

Wieder was zum Nachdenken für den heutigen Tag...

By the way, getätschelt oder als dumm dargestllt oder nicht ernst genommen kam ich mir damals nicht vor, aber ich war doch gut erstaunt über die Reaktion und auch ein wenig enttäuscht, dass mein Gegenüber urplötzlich die - aus meiner Sicht - so geniale Diskussion abgebrochen hat.
@cerbera
kurz knapp und bündig

"du brauchst dich nicht zu rechtfertigen" ist ein direkter angriff, um dir zu suggerieren, dass du zwar unrecht hast, aber man es dir durchgehen lässt.

getreu nach poehm hilft in diesem fall nur noch schlagfertigkeit und keine analyse *g*

z.b.:
" da hast du vollkommen recht"
" danke, dass du so weitsichtig bist"
" schön, das du mir folgen konntest"
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Askan fasst mein Empfinden sehr schön und noch griffiger zusammen.

*ja*
askans Post möchte ich kurz ergänzen:
Es muss nicht unbedingt ein Angriff sein und man muss auch nicht im Unrecht sein. Ich kenne es auch, dass man dem Gegenüber eingesteht, dass man durchaus anderer Meinung sein kann, ohne dass daran etwas Falsches sein muss.
Ist das Glas halb voll oder halb leer?
Das hängt davon ab, ob man es gerade einschenkt oder austrinkt...
Vielleicht ist das Glas aber auch einfach nur doppelt so groß wie es sein müsste?
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