Ohne jetzt zu sehr auf Unterschiede zwischen verliebt, lieben und wahre Liebe einzugehen oder den Wortgebrauch bei anderen zu bewerten gibt es, meiner Erfahrung nach einen wichtigeres Problemchen:
Wenn ich von mir behaupte, einen Menschen zu lieben, dann möchte ich, dass es diesem Menschen so gut wie nur möglich geht. Was macht es mit mir, wenn der geliebte Mensch, auch andere Menschen außer mir liebt? Ich vertrete den Standpunkt, dass ich von einem anderen Menschen nichts verlangen kann, was ich selbst nicht zu leisten vermag.
Auch ist es für mich von Bedeutung, wie es dem anderen Menschen geht, wenn sie weiß, das mein Herz auch andere Frauen liebt oder lieben kann?
Es gibt sehr viele Varianten von Poly, die funktionieren und sogar sinnvoll sind, wenn obig angesprochene Problematik von allen Beteiligten bewältigt werden können. Sei es dass ein Partner (Fels/Baum) ist, der Stabilität gewährleistet und ein anderer (Schmetterling) frische Emotionalität und Leidenschaft beisteuert. Dazwischen steht ein Mensch, der von beiden geliebt wird. Der Fels kann davon profitieren, dass Schmetterling den Menschen glücklich macht und dieser glückliche Mensch dann wiederum auch den Fels glücklich macht. Alternative ist ja häufig ein verdorren von Mensch und Fels und deren Liebe.
Ich kann und will vor allem nicht mehr monogam. Es tut mir nicht gut. Auf Grund unserer langen kulturellen und gesellschaftlichen Tradition, liegt aber die Verantwortung, meines Erachtens erst einmal bei mir, als Poly. Wenn ich behaupte, andere zu lieben, darf ich nicht einen Egotrip verfolgen und wo ich gehe und stehe verletzte Menschen zurücklassen. Andere Menschen können das aus guten Gründen anders sehen .