Zwischenmenschlicher Umgang und Sex einhergehend?

Es verhält sich mMn genau umgekehrt.
Habe schon oft gelesen, dass schon beim Date darauf geachtet und wert gelegt wird, dass sich jemand z. B. Kellner*innen gegenüber anständig/ freundlich verhält.

Aber das Gerücht hält sich hartnäckig, ja.

Ich persönlich weiß nicht, was "Frauen" und "Männer" wollen. Jemanden, der zu ihnen passt - das wäre wohl eine treffende Aussage und eine der wenigen, die sich tatsächlich festhalten lässt. Und nuja - da lernt mensch nunmal kennen, was mensch halt so anlockt durch sein Auftreten. Der Blick auf das, was man anlockt, ist insofern genauer als der in den Spiegel - und manchmal halt unerfreulich.

Wenn manche Frauen auf "Arschlöcher" stehen und manche Männer auf toxische Tussen - bitte sehr! Es scheint ja Menschen zu geben, auf die solche Exemplare einen gewissen Sexappeal haben - aus Abenteuerlust vielleicht oder weil sie glauben, den oder die Biest schon noch zu zähmen. Nur zu, dann bleiben mehr vernünftige Menschen für den Rest der paarungswilligen Menschheit übrig.

Übrigens stehen weder "Männer" noch "Frauen" auf den Typ biederes, unsicheres, temperament- und eigenschaftsloses Mauerblümchen. Das ist nämlich nicht "nett", sondern da triggert einfach Nichts das nähere Kennenlernen. Die Mauerblümchen scheinen sich nichtmal füreinander zu interessieren, sonst könnten ja all die "netten Jungs" und "netten Mädchen" von nebenan zusammen kommen.
Und nicht jeder, der sich nett findet , ist es auch. Das merken die anderen allerdings schneller als der die das Betroffene selbst.

Also, wenns partout nicht klappen will - einfach mal das eigene mindset zum TÜV bringen.

Wie jemand "nettes Arschloch" definiert ist höchst individuell bzw. wird ganz unterschiedlich definiert.
Mir hat zum Beispiel mal ne Freundin erklärt, dass die damit einfach nur jemand meint, der ihr auch mal Kontra geben kann (sie war nämlich sehr dominant vom Charakter her).


Ich hatte auch mal ne Phase in der ich ausschließlich was mit Männern anfangen hab, bei denen mich irgend etwas gestört hat...also quasi für ne Beziehung ausgeschlossen hätte. Einfach weil ich zu der Zeit keine Lust auf Beziehung hatte und mich somit vor zu tiefer emotionaler Verstrickung geschützt hab. Also ....das kann auch ein Grund sein.
Allerdings....auch da hätte ich nicht von mir behaupten auf Arschlöcher zu stehen. Das ist ja irgendwie abwertend der Person ggü.

Find die Fragestellung sehr interessant.
Der Sex kann noch so gut sein, verhält sich menschlich jemand nicht gut, ziehe ich es vor, den Kontakt abzubrechen. Ich möchte mich beim Sex frei, unbefangen und gut fühlen, mich fallen lassen. Diese Gefühle kommen nicht auf, wenn mich ein Mensch respektlos behandelt. Zumal ich meinem Gegenüber ja auch ein "Erlebnis" schenke, ihn auf Augenhöhe betrachte und die Zeit genießen will. Wer seine seelische Gesundheit schützen will, sollte sich sowas nicht antun. Zwar reduziert sich drastisch die Chance auf eine wertschätzende Person zu treffen, aber ich lebe nach wie vor lieber ohne Sex als mit Sex mit Idioten.

Die Überzahl hat hier nur an reinem Sex Interesse ohne Drumrumgequatsche, oder hab ich was verpasst?

Zumindest lösche ich fast 99% der Konversationen hier bzw Konversationsversuche. Interesse an einem Mensch selbst hab ich eher selten erlebt. Sehr merkwürdig geworden die Menschen.

Würde Dir bei mir nicht passieren.

Aber wahrscheinlich schreibt mich deshalb auch niemand an!

LG
AC

Ja, Hygiene ist wichtig. Und dreckiger Sex ist eklig.Ich habe großes Interesse am Menschen, ich will ja wissen, was dieser Mensch mir bieten kann.
Wenn mir das nicht gefällt, was mir eine Frau geboten hat, hinterlasse ich wie im Internet üblich einen negativen Eintrag in ihrem Gästebuch auf dem Profil, damit andere nicht in die gleiche Falle tappen. Ich verfasse den Eintrag auch objektiv ohne subjektiven Eindruck. Es steht ja bei bewertungen im Netz ja auch nicht "mir hat es nicht gefallen", sondern objektiv ohne Gebrauch eines Subjektes heißt es "Das Angebot ist scheiße".

Insofern ist der umgang hier, wie es so schön heißt "sozialadäquat" also wie woanders auch üblich.
Ist es nicht schwächlich anzunehmen, das der Umgang, den wir in der Gesellschaft haben im Alltag, in der Wortschaft oder im Job, das dieser sich hier nicht folgerichtig fortsetzt? Hier gibt es keine Pause von der Welt, einen Idyllischen ort des Geborgenseins, wo mit mir anders verfahren wird, ich wohlwollender gesehen werde.

All diese Probleme habe ich zum Glück nicht. Was führen hier manche nur für ein Leben???

In meiner Umgebung finden sich keine Menschen, die respektlos miteinander umgehen, trollen oder anders shice drauf sind. Solche Bekanntschaften pflege ich nicht, fertig. Aus der Ehe habe ich mich vor einigen Jahren befreit und mir ein eigenes Leben aufgebaut - mit Menschen, die nicht so schlecht drauf sind, dass sie andere runtermachen müssen. Oder mich. Oder ich sie.

Und für mich tue ich auch einiges, um mich wohl in meiner Haut zu fühlen - was dann wieder nach außen strahlt.

Zwischenmenschlich - dazu gehört das Ich auch, nicht nur die anderen. Ich versuche, das mir bestmögliche Ich zu sein, und fasse mir dabei regelmäßig an die eigene Nase. Kann ich nur empfehlen, das.

Da habe ich auch länger drüber nachgedacht. Die Antwort ist: Sie führen kein privilegiertes Leben.

Durch Corona habe ich mal als Reinigungsfachkraft gearbeitet. Da merkt man ganz schnell wie anders das Leben sein kann. 6 Tage Woche (erlaubt sind 10Tage am Stück Arbeiten, 2Tage frei), knapp am Existenzminimum.
Alles ist sofort existenziell. Die Kunden helfen da auch gerne mal nach, wenn nicht alles perfekt ist. Das führt schlichtweg zu einem nervösen Lebensstil. Alles Zack, Zack, alles muss passen. Auf Befindlichkeiten kann keine Rücksicht genommen werden. Das färbt zwangsweise auf das Privatleben ab. Geht ja gar nicht anders, man ist ein Mensch und nicht privat und dienstlich.

Von daher bin ich da schon der Meinung, das hier ist tatsächlich der Spiegel der Gesellschaft. Und solange die Dynamiken in der Gesellschaft wirken wie sie wirken, wird das auch hier so sein.

Ich kenne durch die Reinigung eine ganze Menge an Menschen, die für das Schöne gar nicht mehr offen sind. Sie haben schlichtweg gar nicht die kapazitäten, sich lange mit irgendetwas aufzuhalten. "Zack, Zack, hab dich nicht so, mach das nicht so kompliziert. Mach einfach."
Und wenn andere dann meckern, auf für diese Menschen dann sehr hohen Niveau, dann kommt da nur ein Kopfschütteln.

Natürlich führt ein unbefriedigender, aber belastender Job zu Unzufriedenheit bei der Arbeit und finanziellen Engpässen. Aber ob das auf mein Privatleben abfärbt - wer entscheidet das?

Ich denke nicht, das es da Wahlfreiheit gibt. Das Gehirn gibt dir diese Möglichkeit nicht. Auf alle Fälle ist eine strikte Trennung, selbst wenn man sie üben würde (was ich auch für kaum machbar halte), auch ein permanenter Kampf. Was auch unentspannt macht.
Bist du da drin, macht das was mit dir, ob du willst oder nicht. Und du musst so sein, sonst gehst du an dem Job kaputt.
Weswegen ich inzwischen schon schaue aus welcher Haltung heraus man kommt. "Ich will, weil ich und weil das so sein muss" bei nicht existenziellen Problemen, da gehe ich tatsächlich auf Abstand. Solche Haltungen haben irgendwas von "Rosinenpickerei" für mich. Seit ich da mal drin steckte im Sumpf, bin ich wesentlich genügsamer geworden. Mit Prinzessin kann ich nix mehr anfangen.

Das zwischenmenschliche Verhalten ist im Netz eben nicht so wie im Reallife.
Im Netz begegnen einem deutlich mehr sozial inkompetente Menschen. Das ist doch kein Geheimnis.

Wenn ich finanzielle Engpässe habe, dann betrifft das mein Privatleben.

Was man im günstigsten Fall sagen kann, das sich die Menschen hier so zeigen, wie sie tatsächlich sind.
Was aber auch noch im Netz nineinspielt, das es hier keine sozialen Blasen gibt. Hier baggert der Hausmeister mit seiner einfachen Art eben die Vorstandsvorsitzende an. Würde der im RL nicht machen. Also der baggert immer so an, davon bekommt die Vorstandsvorsitzende aber nichts mit, weil ihr soziales Umfeld nicht bis dahin reicht.

Gibt es die hier wirklich? Würde mich wundern, wenn die für einen Joyclub Zeit hätten!

AC

Naja, hier gibt es schon einige, die angeblich gut verdienen. Und andere mit geringem Einkommen.

Stimmt. Hausmeister sind jobmässig ziemlich ausgelastet.

Das war nicht die Aussage - sondern, ob man wegen solcher Probleme quasi automatisch zum mentalen Proll wird. So habe ich jedenfalls @*******_mv verstanden.

Ich schon. Es gibt kaum etwas Schlimmeres als wenn die Existenzgrundlagen gefährdet sind.

@*********nigin
Immerhin, letzte Nacht habe ich eine Betriebsratsvorsitzende kennengelernt.

AC

Ich finde soziales Verständnis, EQ und Empathie und Familiensinn sehr anziehend. Wenn jemand darin unterversorgt und auch noch stark Ich-bezogen ist, kann es höchstens zu einem kurzen Zusammentreffen kommen. Es törnt mich extrem ab. Noch mehr, wenn diese Kompetenzen vorgetäuscht werden.

Meine Existenzgrundlage war dreimal massiv gefährdet: Durch die Trennung der Eltern, dann durch meine eigene Trennung 2011 und zuletzt in 2022 durch die bekannte wirtschaftliche Problemlage.
Mein Mindset ist so gestrickt, dass ich Wege suche und finde, die Lage zum Guten zu wenden, und daraus (aus dem Versuch und der Erfahrung der Selbstwirksamkeit) wächst mir wiederum Kraft und Zuversicht zu, um Dinge aktiv anzugehen. Mindproll-Anfälle sind da eher kontraproduktiv, und dem nachzugeben zieht nur weiter runter.
Hierin liegt wahrscheinlich der Schlüssel zu Erfolg oder Misserfolg in beruflicher Hinsicht: Handlungsfähig bleiben (vom Kopf her).

'Kann ich nicht' ist für mich 'will ich nicht', 'trau mich nicht', 'guck lieber Serien'. Klingt nicht nett, ist aber so.

Das ist schön wenn Du so bist und das so kannst.🤗

Mir ging es darum, dass mein Privatleben dadurch beeinflußt ist, weil es eben das Privatleben ist.

Ich selbst gehöre nicht zu den Menschen, denen es immer gut geht, egal ob die Existenz bedroht ist oder nicht.

Ich habe nicht geschrieben, dass es mir in diesen Zeiten gut ging. Aber gerade dann arbeite ich daran, dass es besser wird und nicht so bleibt.

Egal jetzt, wir sind vom Thema abgekommen...