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Woraus ziehst du deinen Selbstwert?

*********kend Paar
13.156 Beiträge
@*******lker

Ich schrieb von Mehrwert im Zusammenhang mit Menschen. Denn so gut wie eigentlich jeder möchte ja schon irgendwie wertvoll für seine Umgebung sein. Also einen Mehrwert schaffen.

Ich hoffe du verstehst mich jetzt besser.

g/w
*****eiv Frau
12.462 Beiträge
Nein.
Denn Mehrwert passt in diesem Kontext gar nicht.
Das ist ein Begriff der kapitalistischen Wirtschaftslehre.
Ein Mensch kann im privaten Bereich keinen Mehrwert erzeugen.
*****you Mann
2.817 Beiträge
Sozialistische Wirtschaftslehre gibt es auch. Die Lehre der Pleite.

Gibt es oft genug, die Selbstwert Pleite, Offenbarungseid und Neuanfang.
*********ad_HH Mann
12 Beiträge
Der Sozialismus ist eine politische Ideologie, keine Wirtschaftsform. Man könnte höchstens die Planwirtschaft an der Stelle anführen. Passt aber nicht wirklich zum Thema, meiner Meinung nach.

Und dass jeder wertvoll für seine Umgebung sein möchte halte ich für eine noch zu belegende Behauptung.
*********ad_HH Mann
12 Beiträge
Mein Selbstwertgefühl beziehe ich mittlerweile über die Anerkennung meiner Achievements über meine wachsende Selbstliebe aber auch über meinen souveräneren Umgang mit meiner Außenwelt. Dazu zählt, mir and anderen Vergangenes verzeihen zu können, immer wieder aufgestanden zu sein, egal wie hart das Leben zugeschlagen, mir wie auch anderen meine Fehler eingestehen können, aber auch tagtäglich gute Entscheidungen zu fällen, die mich stolz machen. Grenzen ziehen zu können und meine Interessen standhaft vertreten zu können, weil das andere fürich eben nicht tun, steigert meinen Wert mir selbst gegenüber. In all diesem kommt kein Du oder Ihr als Quelle vor, weil ich mich nicht über die Anerkennung oder die Bestätigung der Massen von Menschen wertvoll fühlen möchte, denen ich ohnehin total schnuppe bin.
**********inge2 Mann
108 Beiträge
Zitat von *****eiv:
Nein.
Denn Mehrwert passt in diesem Kontext gar nicht.
Das ist ein Begriff der kapitalistischen Wirtschaftslehre.
Ein Mensch kann im privaten Bereich keinen Mehrwert erzeugen.

Erstmal danke für diesen Beitrag. Ich finde ihn gut, obwohl ich ihm nicht wirklich zustimme.

In meiner Gedankenwelt orientiere ich mich an Pierre Bourdieu. Er unterscheidet mehrere Formen von Kapital, genauer: ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital und symbolisches Kapital. Ich behaupte, dass sich das Selbstwertgefühl der meisten Menschen aus diesen Kapitalformen ableiten lässt.

Neben der Kapitalausstattung, die ein Mensch im Leben erworben hat, spielt der Habitus eine wichtig Rolle.

Sobald Kapitalausstattung und Habitus signifikant im Missverhältnis stehen oder wenn Kapitalausstattung und/oder Habitus nicht mit dem sozialen Umfeld harmoniert, führt das in den meisten Fällen zu Problemen.

Wer mehr dazu wissen möchte, kann hier weitere Einsichten erhalten:
https://www.deutschlandfunk.de/das-denken-pierre-bourdieus-im-21-jahrhundert-noch-feinere-100.html

Die Aussage
Zitat von *****eiv:

Ein Mensch kann im privaten Bereich keinen Mehrwert erzeugen.
lässt sich meiner Meinung nach selbst für ökonomische Kapital mit dem Beispiel eines Mieters widerlegen, der beim Auszug die Wohnung selbst renoviert, damit der die Kaution zurück bekommt. Dabei gibt es natürlich sehr viele weitere Beispiele, wo durch privates handeln Mehrwert entsteht, der sich in ökonomisches Kapital umwandeln lässt, was aber nicht immer so gut gelingen muss, dass der handelnde mit der ökonomischen Bewertung zufrieden ist ...

Mit dem Selbstwertgefühl des Einzelnen hängt das alles irgendwie zusammen, hat dann aber mehr mit Psychologie zu tun und ist nicht immer stringent aus der jeweiligen Situation erklärbar.
*****eiv Frau
12.462 Beiträge
Ich glaube, mich hat da keiner so wirklich verstanden.
Arbeitskraft kann >Mehrwert erzeugen, aber kein Selbstwertgefühl.
Eine demokratische Verfassung kann die Würde des Menschen schützen.
**********inge2 Mann
108 Beiträge
Das hatte ich durchaus verstanden. Du darfst das für Dich auch so sehen.

Ich stimme Dir aber im Allgemeinen nicht zu, weil es da Gegenbeispiele gibt.
Dass Arbeitskraft Mehrwert erzeugen kann, ist unbestritten.
Mehrwert lässt sich in vielen Fällen in ökonomisches Kapital umwandeln. Und bei vielen Menschen korreliert die ökonomische Kapitalausstattung mit dem Selbstwertgefühl.
Ich hatte aber geschrieben, dass es weitere "Kapitalformen" gibt, in die man Aufwand stecken kann (Arbeitskraft ist Aufwand, der in unserer Gesellschaft oft monetär, also mit ökonomischem Kapital, entlohnt wird). Das Kapital, das Mann/Frau sich erarbeitet hat bildet zusammen mit dem Habitus die Grundlage für den sozialen Status. In sehr vielen Fällen korreliert der soziale Status direkt proportional mit dem Selbstwertgefühl. Das ist wenigstens das, was ich in meiner Umgebung wahrnehme ...
Profilbild
*********hmidt
1.481 Beiträge
Es ist erstaunlich, was in Sachen Selbstwert möglich wird, wenn wir uns das richtige Gegenüber als Sparringspartner suchen...

Ich persönlich nutze (und empfehle) hierfür das eigene Spiegelbild...

Ihn oder sie können wir nicht täuschen... Sie oder er weiß alles über uns...

Ich selbst sehe zu, jeden Tag wenigstens eine Sache zu tun, mit der ich mein eigenes Spiegelbild beeindrucken kann...

Dieser Blick am Abend, wenn genau dieses Spiegelbild mir mit einem breiten Grinsen anerkennend zunickt und manchmal sogar noch ein Augenzwinkern hinterherschickt, ist um Dimensionen viel mehr wert als jede äußere Einschätzung meiner Fuckability...

Interessanterweise hat genau diese Strategie nicht nur überaus positive Auswirkungen auf mein Selbstwertempfinden, sondern scheinbar auch auf meine Attraktivität auf andere Menschen...

Ich gebe offen zu: Es ist nicht mehr als ein psychologischer Taschenspieler-Trick...

Aber er wirkt dann doch erstaunlich verlässlich...

Probiert's aus...! 😉

💜💙💚💛🧡*herz*
*******ith Frau
55 Beiträge
Meinen Selbstwert beziehe ich aus verschiedenen Faktoren, die aufeinander aufbauen:

Ich akzeptiere, dass (nach meinem Verständnis) mein Leben einmalig ist, und keinen von außen gegebenen Sinn hat. Ich bin ein Individuum von ca 14 Milliarden Homo Saphiens die bisher diesen Planeten bewohnt haben. Meine Sprache, mit der ich nicht nur kommuniziere, sondern auch innere Monologe führe, ist ein Kollektivprodukt. Die Bilder mit denen ich meine Welt einteile und vermesse, wurden mir ebenfalls von meinem Kollektion gegeben. Zu einem winzig kleinen Anteil werde ich in meiner Lebenszeit dieses kollektive Kulturgut verändern und erweitern, wie alle anderen Menschen neben mir.

Wir sind nichts besonderes. Wie bei allen anderen Lebensformen dreht sich der größte Teil unseres Bewusstsein um Stoffwechsel, Reproduktion, unsere Umgebung nach Ressourcen und Gefahren katographieren. Im Grunde sind wir Landkorallen, wir leben in den steinernen Rückständen unserer Vorfahren, und bauen darauf auf.

Dieses Wissen nimmt mir sehr viel Druck. Ich muss nichts "leisten", bzw "erreichen". So wie ich in meinem Kopf alleine lebe, werde ich in meinem Kopf auch ganz alleine sterben. Mein Tod ist mein persönlicher Weltuntergang.

Dennoch habe ich Werte. Sie speisen sich aus meinem Mitgefühl. Ich kenne die verschiedenen Formen des Leidens, mit denen uns das Leben konfrontieren kann. Ich möchte nicht leiden, und ich möchte so leben, dass meine Existenz mögliches wenig Leiden für andere verursacht. Dabei schätze ich meine Schutzbedürftigkeit allerdings nicht geringer ein, als die meiner Mitlebewesen. Ich will also nicht unnötig prassen, aber mein Leben auch nicht unnötig beschweren, weil auch ich ein Tierchen bin, dem es gut gehen soll.

Als ich vor 20 Jahren der Welt mein wahres Gesicht zeigte, schwor ich mir nicht nie mehr für etwas zu schämen, was natürliche Bedürfnisse sind, bzw außerhalb meiner Kontrolle liegt. Und deshalb lüge ich nicht mehr, zumindest ist das mein Ziel. Natürlich sage ich nicht immer alles was ich weiß, lasse manchmal auch jemanden im Irrglauben, aber ich bemühe mich nicht absichtlich die Unwahrheit zu sagen. Wenn ich mir im Spiegel selbst in die Augen schauen kann, und mich nicht schäme, bin ich mit mir im Reinen.

Natürlich befreit mich das nicht von Traurigkeit. Es ist nicht toll den Körper altern zu sehen, aber ich akzeptiere es als Teil meines Weges.
***is Mann
1.445 Beiträge
Woraus ziehst du deinen Selbstwert?

Auf das Eingangsposting bezogen: Aus mir selbst, der Selbstreflektion und Achtsamkeit.

Oder mit den Worten von Nathaniel Branden (Die 6 Säulen des Selbstwertgefühls):

Das Tragische im Leben vieler Menschen ist, dass sie überall nach einem Selbstwertgefühl suchen, nur nicht in ihrem Innern.

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