Zitat von *****a_S:
„dass Freundschaft für mich viel mit Moral (und somit auch mit Politik) zu tun hat.
Das ist bei mir ähnlich, wobei es mir gar nicht so sehr darauf ankommt, dass die Meinungen deckungsgleich sind. Wichtiger ist mir in einer Freundschaft, für meine Meinung nicht bewertet oder verurteilt zu werden. Und das ist bei meinen besten Freundinnen gegeben. Wir staunen und sind neugierig, wenn die andere von etwas erzählt, dass außerhalb unserer (bisherigen) eigenen Erfahrung liegt. Wir können es auch für uns selbst doof finden. Aber das Interesse ist immer da. Und wenn es etwas ist, was dem anderen aufstösst, dann interessiert vor allem die Frage "was gibt dir das?" oder "warum siehst du das soundso?".
Mit anderen Worten - eine Freundschaft sollte für mich Raum für einen Diskurs bieten. Nicht fürs gegenseitige Überzeugen. Und mit den eigenen Interpretationen zurückhaltend sein, stattdessen lieber nachfragen.
Und echte Freunde sind für mich auch die Möglichkeit, mich zu vergewissern, ob mein Denken und Handeln "okay" ist. Gerade in Krisen oder in Konflikten mit anderen. Da wollen wir dann Feedback, erst recht kritisches. "Reagiere ich übertrieben?", "Könnte ich das anders angehen" usw.
In diesem Sinne ist eine gute Freundschaft für mich auch immer ein (wohlwollendes) Korrektiv.