Es gibt Untersuchungen, wonach sich Erinnerungen an frühere Erregungen aufbauen, bei Männern wie bei Frauen. Also etwa, dass Frauen, die sich an Vibratoren gewöhnt haben, nicht mehr gut kommen können, wenn da unten herum nichts "kleinteilig vibriert". Bei Männern führt häufige Faust-Masturbation häufig dazu, dass sie das Gefühl haben, in einer Vagina nichts mehr richtig zu spüren. Über Pornokonsum wird auch berichtet, dass ab einem bestimmten Punkt nur noch intensive optische Reize stark erregen können, aber das scheint individueller zu sein.
Du hattest geschrieben, dass Du Deine ersten intensiven sexuellen Erlebnisse mit Kondom hattest. Solche ersten Erlebnisse prägen sehr stark. Es könnte doch sein (aus der Ferne lässt sich das natürlich nicht sicher diagnostizieren), dass Dich halb- oder unbewusst der Kondomgebrauch derart erregt, dass Du bereits zu Beginn des eigentlichen Aktes auf einem bestimmten Level bist und der Rest dann auch rascher geht.
Du kannst versuchen, dagegen anzukämpfen oder damit sehr gut leben. Letztendlich ist das ja Jammern auf sehr hohem Niveau: Du hast letztendlich mehr Zeit, den Weg das Ziel sein zu lassen und mit Deiner Geschlechtspartnerin, wie Du sie nennst, eine längere "geile Zeit" zu verbringen, bevor Du Dein Pulver verschießt. Oder sie. Falls sie schnell und vor Dir kommt (und dann "nicht mehr kann"), könntest Du ja zum Beispiel mit ihr verabreden, dass sie kurz vor dem Kommen ein Zeichen gibt. Und dann pausierst Du vor ihrem Orgasmus für zehn Sekunden. Baust die Spannung in ihr wieder auf, brichst wieder kurz ab. Irgendwann explodiert sie dann, und das zu erleben, könnte Dir dann auch "den Rest geben". Dies nur als Anregung.
Ansonsten kenne ich auch Männer und Frauen, die vom Vaginalverkehr gar nicht oder nur mit Mühe kommen. Auch das ist nicht schlimm. Wenn sie Dich zum Beispiel mit Fingern zum Höhepunkt bringt, hat sie ein haptisches und optisches Erlebnis. Es gibt viele Frauen, die sehr gern einem Mann (den sie mögen und "lecker finden") beim Kommen zuschauen.
Ansonsten kannst Du ja auch in einem männlich-emanzipierten Sinne ihr die "Geschwindigkeitsverantwortung" übertragen. Lasse sie doch oben sein; sage ihr: "Du bist oben, nimm mich so, wie Du es willst und brauchst". Erstens sind dann Beschwerden und Enttäuschungen zwecklos, und zweitens erwartest Du von Dir selbst nicht - und sie auch nicht von Dir -, dass Du zu einem bestimmten Zeitpunkt kommst. Das ist sozusagen "Orgasm Gap" einmal umgekehrt gespielt, und sie ist mit einem Mal für Deine Lust und Befriedigung zuständig. Ich kennen nun Deine Geschlechtspartnerin nicht - für einige Frauen ist eine solche Einladung allerdings ein Festtag.
Kurz zu meiner Erfahrung:
Bei einem Kondom, das die richtige Passgröße hat (und ja, ich meine diejenigen, bei denen eine Zahl aufgedruckt ist), spüre ich keinen Unterschied. Bei den Kondomen, die nicht passen, das bedeutet bei mir: zu eng sind, habe ich eher das Gefühl, dass das Blut rausgedrückt wird; jedenfalls ist die Gefahr größer, dass der Ständer zusammenbricht. Und das war bereits in sehr jungen Jahren so.
Ansonsten habe ich bemerkt, dass ich mit den Jahren immer länger "brauche", aber ohne, dass mir der Ständer zusammenbricht. Frauen haben damit wirklich kein Problem (Männern ist es egal).