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Die Psychologie hinter Humiliation (Erniedrigung)

******_69 Mann
48 Beiträge
@*******l_Sn

Deinen ersten Absatz sehe ich genau so.

Bei deinem 2. bin ich mir nicht sicher ob ich ihn verstehe, könntest Du mir das „aus der Stärke oder Schwäche heraus“ bitte erklären.
🙏
**********nerin Frau
4.811 Beiträge
Zitat von ********bild:
Die Psychologie hinter Humiliation (Erniedrigung)
Lieber Joyler,

da ich mich schon seit längerem mit BDSM im allgemeinen und der D/S Beziehung im besonderen beschäftige (wenn auch bei weitem nicht so aktiv wie ich es gerne hätte), komme ich am Thema Humiliation nicht vorbei.

Ich selbst bin von dieser Spielart bisher eher abgeneigt da ich es a) nicht nachvollziehen kann was es den Empfänger und den Sender gibt und b) vielleicht meine "zarte Seite" mich davon abhält größere Strafen als Schimpfwörter oder Spanking zu geben/zu empfangen.

Ich möchte daher von euch wissen: Was empfindet ihr wenn ihr z.B. beleidigt, angepinkelt, bespuckt oder ähnliches werdet bzw. wenn ihr dies ausübt? Und wie könnt ihr Spiel von Realität trennen bzw. wie geht ihr nach einer Session miteinander um? Entschuldigt ihr euch falls es "zu Derbe" war bzw. erwartet ihr eine Entschuldigung?

Vielen Dank schon mal für eure Antworten.

Eine angenehme Adventszeit wünschend,

Splitterbild

Kurz und knackig:
Ich bin im DS "zu hause" aber als Caring Dom macht mich Erniedrigung null an.
ABER ich bin Reaktionsfetischistin. Und demnach wird es schon mal ab und zu bedient, wenn mein Gegenüber auf solche Dinge steht.

NS empfinde ich nicht per se als Erniedrigung. Da reizt eher der gesellschaftliche Tabubruch..
****_96 Mann
21 Beiträge
Für mich hat das spielen mit erniedrigung einen ziemlich großen reiz, dabei geht es aber bei uns nie um persönliche angriffe. Bei uns ist das machtgefälle ein ziemlich großer teil unseres lebens und D/S kein reines spiel.
Aber neben all dem führen wir ein ehe in der es einfach manchmal situationen giebt, in denen sie mich als partner braucht, nicht als Sub. Wir sind beide der meinung, dass die gefahr bei erniedrigungen auf persönlicher ebene zu groß ist, unserer beziehung nachhaltig zu schaden.
Ich will niemandem absprechen das zu tun, es ist halt einfach nucht unseres.
Erniedrigugen sind bei uns meist aufgaben, deren erfüllung mir ziemlich unangehnem sind, zum beispiel das gefühl von ekel oder scham in mir auslösen...
Sie zieht dabei den reiz daraus, zu sehen, wie ich bereit bin auch solche dinge für sie zu ertragen. Für mich ist genau das gegenteil der fall, mich erfüllt das ertragen für meine frau.
Zusätzlich macht es mit mir noch ganau das wonach es benannt ist, es erniedrigt mich, zeigt mir meinen platz und hilft mir mich voll und ganz zu unterwerfen und ihr hin zu geben.

LG
J4CK
****ot2 Mann
10.361 Beiträge
Erstmal nichts außer dem Eingangsbeitrag gelesen. (Werde das noch nachholen).

Meine Privattheorie geht folgendermaßen:

Die (übliche) Sexualität zwischen Mann und Frau, also der Koitus, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Frau etwas zulässt, etwas "gewährt". Also die Penetration des Penis in die Vagina.
Frauen sind da wählerisch, weil ja in Zeiten vor der Empfängnisverhütung ein Koitus für sie oftmals Schwangerschaft bedeutete. Sie muss also abwägen, ob der Partner vom Aussehen (gute Gene) und vom Verhalten (Versorgerqualitäten) geeignet ist.

Das Thema "Zulassen" wird aufgrund der spielerischen Intelligenz von Homo sapiens weiter ausgebaut. Die zulassende (devote) Seite wird davon sexuell erregt, dass sie auch weitere Dinge zulässt, die sich eigentlich "nicht gehören". Und der dominate Part wird davon erregt, dass der devote Part Dinge zulässt, die sich nicht gehören.

Im Grunde hat schon der Klassiker der Pornographie, – ohne den ja nahezu kein Porno auskommt –, also die Ejakulation in Mund oder Gesicht der Frau, recht eindeutig einen BDSM-Kontext.
*******wei Mann
212 Beiträge
Das Thema hat mich immer schon interessiert und ich habe auch immer versucht, von meinen Partnerinnen zu erfahren, was genau sie daran erregt, was dahinter steckt. Leider konnte das noch keine für mich befriedigend erklären - "gefällt mir eben" war so der Grundtenor. Und natürlich das Entledigen von Kontrolle und Verantwortung, was ja aber nicht unbedingt etwas mit Erniedrigung zu tun hat.

Eine Partnerin hatte auch ausdrücklich verneint, dass sie sich erniedrigt fühlte, was mich sehr überrascht hat nach unserem Spiel. Da ging es viel um Objektifizierung, was mich enorm reizt und ich als für die objektifizierte Partnerin sehr wohl als Erniedrigung angesehen habe. Es hat mich dann auch zunächst tatsächlich etwas enttäuscht, dass sie es einfach verweigert hat, sich erniedrigt zu fühlen...
Allerdings habe ich festgestellt, dass es mir gar nicht so sehr darum geht, jemanden zu erniedrigen, sondern eher darum, jemanden dazu zu bringen, Erniedrigung anzunehmen und zu genießen, mir bei NS Spielen ins Gesicht zu lächeln, Worte, die vorher als beleidigend empfunden wurden, mit Überzeugung auf sich selbst anzuwenden. Wobei, wie @****dat schreibt, eben ICH dafür verantwortlich sein möchte - oder mich zumindest dafür verantwortlich fühlen möchte.

Eine Erklärung warum das auf der anderen Seite als erregend empfunden wird, habe ich aber immer noch nicht.
****_96 Mann
21 Beiträge
Zitat von *****wei:

Eine Erklärung warum das auf der anderen Seite als erregend empfunden wird, habe ich aber immer noch nicht.

Andere paare schenken sich gegenseitig rosen oder ähnliches, um sich ihre zuneigung zu zeigen. Ich schenke meiner frau bedingungslose hingabe und die bereitschaft für sie alles zu tun.
Ich schenke ihr mein vollstes vertrauen, das sie meine grenzen kennt, mich immer wieder in deren nähe führt, aber dabei niemals zu weit geht.
Und genau das, dieses volle vertrauen lässt uns eine verbundenheit spüren, die wir ohne BDSM, und diese spielart davon, wahrscheinlich niemals verspührt hätten.

Dazu kommt der Aspekt, das mir erniedrigung dabei hilft, mich nicht nur zu unterwerfen, sonder mich unterworfen zu fühlen. Sie zeigt mir damit meinen platz auf eine art, wie es kaum eine andere facette des BDSM, zumindest bei mir, schafft.

Und genau diese punkte triggern etwas in mir, das für mich sehr erregend sein kann, aber auch auf anderen eben in mir dafür sorgt, das ich mich durch dieses "unwohl fühlen" einfach gut fühle.
*******wei Mann
212 Beiträge
Zitat von ****_96:
Zitat von *****wei:

Eine Erklärung warum das auf der anderen Seite als erregend empfunden wird, habe ich aber immer noch nicht.

Andere paare schenken sich gegenseitig rosen oder ähnliches, um sich ihre zuneigung zu zeigen. Ich schenke meiner frau bedingungslose hingabe und die bereitschaft für sie alles zu tun.
Ich schenke ihr mein vollstes vertrauen, das sie meine grenzen kennt, mich immer wieder in deren nähe führt, aber dabei niemals zu weit geht.
Und genau das, dieses volle vertrauen lässt uns eine verbundenheit spüren, die wir ohne BDSM, und diese spielart davon, wahrscheinlich niemals verspührt hätten.

Dazu kommt der Aspekt, das mir erniedrigung dabei hilft, mich nicht nur zu unterwerfen, sonder mich unterworfen zu fühlen. Sie zeigt mir damit meinen platz auf eine art, wie es kaum eine andere facette des BDSM, zumindest bei mir, schafft.

Und genau diese punkte triggern etwas in mir, das für mich sehr erregend sein kann, aber auch auf anderen eben in mir dafür sorgt, das ich mich durch dieses "unwohl fühlen" einfach gut fühle.

Das mit dem "Platz zeigen" ist ein guter Punkt - allein die Formulierung impliziert ja schon Erniedrigung.

Aber ich wills halt ganz genau wissen - was steckt dahinter?
Wenn ich versuche, mich in die andere Rolle hineinzuversetzen, um das nachvollziehen zu können, komme ich entweder bei sowas raus:
1. Ich empfinde eine Form von Stress, weil ich in "angegriffen" werde (z.B. klein gemacht) -> das erregt erstmal rein physiologisch
2. Die Person, die den Stress verursacht, beschäftigt sich dennoch mit mir (obwohl ich ja so klein bin), ich bin ihr also nicht egal, vielleicht sogar wichtig für sie -> ich fühle mich also nicht schlecht

oder bei:
Wenn ich ja so klein und unwert bin, dann wird von mir nichts erwartet, alles was ich bin und tue ist ohnehin nicht gut genug - also muss ich gar nichts "leisten"

Keine Ahnung, ob das auf Subs so zutrifft, aber wäre ich nicht so ein Kontroll-Freak, könnte ich mir vorstellen, dass das Mechanismen sind, die mich erregen.
****tat Mann
655 Beiträge
es handelt sich mMn um Machtübertragung..
bottom gibt top die Macht über sich und beide
haben genau daran Freude und Lust .

und das kann sich ja entwickeln ... kein vernünftiger Mensch
setzt sich in ein 500 ps Auto und fährt Vollgas los...

und wenn jemand diese Erfahrung schon hat, ist selbst
die oder der gut beraten das mit Vorsicht zu starten..

das heulende Elend nach einen Fehlstart wieder zu erden...
kann gut gehen , muss aber nicht...

Meine Erfahrung da ist aber auch eine zarte Pflanze,
die es zu pflegen gillt , damit sie wachsen kann

andere haben da mehr Mut und Erfahrung, die mir mit unter
auch fremd wär... weil ich berührbar bin und nicht kalt ,
was auch seinen Reiz haben kann, mir aber fremd vorkommt
****_96 Mann
21 Beiträge
Zitat von *****wei:


Das mit dem "Platz zeigen" ist ein guter Punkt - allein die Formulierung impliziert ja schon Erniedrigung.

Aber ich wills halt ganz genau wissen - was steckt dahinter?
Wenn ich versuche, mich in die andere Rolle hineinzuversetzen, um das nachvollziehen zu können, komme ich entweder bei sowas raus:
1. Ich empfinde eine Form von Stress, weil ich in "angegriffen" werde (z.B. klein gemacht) -> das erregt erstmal rein physiologisch
2. Die Person, die den Stress verursacht, beschäftigt sich dennoch mit mir (obwohl ich ja so klein bin), ich bin ihr also nicht egal, vielleicht sogar wichtig für sie -> ich fühle mich also nicht schlecht

oder bei:
Wenn ich ja so klein und unwert bin, dann wird von mir nichts erwartet, alles was ich bin und tue ist ohnehin nicht gut genug - also muss ich gar nichts "leisten"

Keine Ahnung, ob das auf Subs so zutrifft, aber wäre ich nicht so ein Kontroll-Freak, könnte ich mir vorstellen, dass das Mechanismen sind, die mich erregen.

Stress in dem sinn empfinde ich dabei nicht, eher das gegenteil ist der fall. Es hat oft zur folge das ich innerlich zur ruhe komme.
Aber das kann bei mir auch daran liegen, dass ich ADHS bedingt, selten momente habe, in denen meine gedanken zu 100% bei dem sind, was ich aktuell erlebe. In diesen momente allerdings bin ich meist ausschließlich darauf konzentriert, was ich gerade tue und dabei empfinde.

Aber zurück zur erregung:
Es ist ziemlich schwer in worte zu fassen, aber ich werd mal versuchen zu erklären was ich dabei empfinde. Muss aber ausholen, da du ein wenig die gesammtsituation verstehen musst.

Als erstes geht es bei uns nicht ausschließlich um sexuelle erregung, D/S ist für uns viel mehr als nur das.
Mein leben als bottom in einer FLR mit D/S erfüllt mich auf ganz vielen anderen ebenen. Und deswegen darfst du in meiner schilderung auch nicht ausschließlich nach den sexuellen reizen suchen. Ja die gefühle die es auslöst können sexuell erregen, das tun sie aber beiweitem nicht immer.

Aber jetzt wirklich *xd* :
Es geht weniger darum, dass SIE mich herbstuft, sondern darum wie weit ICH bereit bin zu gehen. Sie gibt nur den befehl dazu. Ihn zu erfüllen ist meine entscheidung. Mich selbst zu überwinden um ihr eben meine ergebenheit zu "beweisen". Dabei stuft nicht sie mich harab, sondern ich ordne mich ihr unter. Man könnte sagen ich gehe auf psychischer ebene vor ihr auf die knie.
Natürlich gibt es momente in denen es zu ein bisschen "unterstützung" ihrer seits kommt, aber unterm strich ist es trotzdem meine Entscheidung.
So wie es beim spanking erregend sein kann, für seinen partner physischen schmerz auszuhalten, geht es bei der erniedrigung (für uns) darum psychischen schmerz (scham, ekel) auszuhalten.
Aber ebenso wie beim spanking, immer darauf bedacht keine tiefgehenden verletzungen, sonder nur oberflächliche "wunden" zu erzeugen.

Dadurch fühle ich mich dann zwar unterworfen, aber ich fühle mich nicht schwach, ganz im gegenteil, ich fühle mich stark und es erfüllt mich mit stolz, was ich alles für sie aushalten kann.

Das gillt aber für uns generell in unserer art des BDSM und D/S. Sie hat nicht das bedürfniss einen schwachen Sub zu haben, sondern will dass ich voller stolz und hingabe diene und halt manchmal auch leide.

@****tat
Ja, das spiel mit erniedrigung ist heikel. Für mich gehört auch viel vertrauen in mein frau, dass sie genau diese gradwanderung gekonnt meistert. Dafür muss sie mich ziemlich gut kennen, denn anders als beim spanking ist das optische und akustische feedback viel geringer. Schmerzenschrei sind leichter zu deuten, als tief berührte stille und die abstufung von schamesröte nicht so eindeutig wie die rötung von weichgeklopftem fleisch.
Und wunden auf der seele verheilen bei weitem nicht so schnell wie aufgesprungene haut.
Das macht das langsam herantasten um einiges schwerer zu dosieren.
Aber genau das wissen um diese tatsachen und das tiefgehende vertrauen verleiht dem ganzen nochmal zusätzlichen reiz.
.
*******wei Mann
212 Beiträge
Danke für Deine Ausführungen @****_96 - und das ist tatsächlich schwierig für mich "nachzufühlen".
*******kull Frau
8.713 Beiträge
Stress habe ich dabei auch nicht. Ich erlebe es ja zum ersten Mal,dass Erniedrigung etwas mit mir macht. Es zeigt mir deutlich das Machtgefälle. Es beruhigt auf eine Art,die ich ganz schlecht in Worte fassen kann. Dann kommt die Ambivalenz dazu. Zwischen es gefällt mir,was er gerade sagt und macht und fuck, wie kannst du das nur zulassen. Diese Acherbahn lässt zwar irgendwie Chaos im Kopf erstehen,aber ein gutes Chaos. Zwischen Erregung und Gegenwehr. Zwischen gefallen und Abwehr.


Nicht einfach zu erklären. Ich verstehe es ja selber gerade nicht,warum es mich mit ihm auf einmal erregt 😆
****tat Mann
655 Beiträge
@****_96 Sie kann sich sicher sein und ist sich sicher.. und genau deswegen geht das..
Bspw . eine Unsicherheit benutzen, ist was anderes als eine tatsächliche Schwäche ins Feld führen.. ich muss die Grenzen sehr genau fühlen und die nutzen, aber keinesfalls überschreiten.
es soll lustvoll und nich kleinmachen sein.... etwas längere gemeinsame Erfahrung miteinander
ist hilfreich, ebenso das tatsächlich miteinander anzusprechen wie was wirkt und sich ausbauen lässt ..
****_96 Mann
21 Beiträge
@****tat
Gerade mit unsicherheiten musst du aber besonders vorsichtig sein. Ein haus auf einem wackligen fundament bringt man leicht zum einsturz...

Ein nicht SM bezogenes beispiel von mir ist eine Ex-freundin, eine meiner ersten beziehungen. Ich hab das beendet, weil es nicht gepasst hat, wir waren dann aber noch eine zeit lang befreundet.
Ich war sexuell noch ziemlich unerfahren zu dieser zeit.
Sie hat mir dann nach unserer beziehung mal (nach ein paar drinks) gesagt, dass mein bestes stück zu klein ist.
War, wie wahrscheinlich bei den meisten jungen in meinem damaligen alter, schon ein wenig unsicher was das anbelangt.
Hat mich damals ziemlich lange beschäftigt, und die bestätigungen mehrerer frauen gebraucht, die mir flaubhaft versicherten, dass ich mindestens zum durschnitt gehöre, bis ich diese unsicherheit wieder ablegen konnte.
Aber ich hab's halt damals nicht gewusst und hab mich dann doch lange dafür geschämt, dass ich schlecht bestückt wäre...

Also unsicherheiten aufzugreifen finde ich wirklich schwierig, weil das gesagte (zumindst bei mir) ziemlich lange im kopf herumschwirrt.
Bei sachen bei denen ich selbstsicher bin sieht das anders aus. Würde mir z.b. jetzt jemand sagen dass nicht ausreichend bestückt bin, würde mich das maximal zum schmunzeln bringen.

Um bei diesem beispiel zu bleiben:
Wenn meine frau jetzt zum beispiel einen zweiten mann ins schlafzimmer bringen würde und mir sagen, dass dieser viel besser bestückt sei als ich, würde mich das dann zwar schon treffen.
Aber ich würde es eher so sehen, als würde sie einen guten hobbysportler mit einem leistungssportler vergleichen.


Und ja, Kommunikation ist das um und auf, auf jeden fall danach, aber auch unbedingt davor...
****tat Mann
655 Beiträge
@****_96 ... genau das es einen guten Klärungsvorlauf braucht ...
das ist elementar , sonst kann das wirklich schief gehen ...und weil Rom
nicht an einem Tag gebaut worden ist, brauch ich s auch nicht alles
sofort.. das kann gut und vorsichtig wachsen ...
****el Mann
718 Beiträge
Zitat von *****wei:

Keine Ahnung, ob das auf Subs so zutrifft, aber wäre ich nicht so ein Kontroll-Freak, könnte ich mir vorstellen, dass das Mechanismen sind, die mich erregen.

Das glaube ich offengesagt nicht.
Es handelt sich hierbei um eine sexuelle Neigung. Als solche ist sie (wenn man nicht irgendwelchen überkommenen, z.B. psychoanalytischen Erklärungen folgt) angeboren oder (früh)kindlich erworben sowie zeitlich stabil. Ein wesentlicher und unveränderlicher Teil der Persönlichkeit, der auch nicht mit anderen Elementen der Persönlichkeit und Person zusammenhängt: Dominanz (in der sexuellen Version) nicht mit Selbstbewusstein, Schmerzlust nicht mit Adrenalindefiziten, Lust an der Erniedrigung nichts mit Ausgleich zum Alltag als Chefin oder Kontrollbedürfnis oder was es sonst noch für Erklärungsansätze gibt. Kurz: hat man oder hat man nicht. Und das dürfte ein wirkliches "Nachvollziehen" tatsächlich einigermassen unmöglich machen; Du kannst ja auch niemanden, der Oliven hasst, erklären, warum Dir ein Salat ohne nicht schmeckt. Die "gefällt mir halt"-Erklärung ist daher wahrscheinlich die einzige, die wirklich zählt.
*******wei Mann
212 Beiträge
Zitat von ****el:
Zitat von *****wei:

Keine Ahnung, ob das auf Subs so zutrifft, aber wäre ich nicht so ein Kontroll-Freak, könnte ich mir vorstellen, dass das Mechanismen sind, die mich erregen.

Das glaube ich offengesagt nicht.
Es handelt sich hierbei um eine sexuelle Neigung. Als solche ist sie (wenn man nicht irgendwelchen überkommenen, z.B. psychoanalytischen Erklärungen folgt) angeboren oder (früh)kindlich erworben sowie zeitlich stabil. Ein wesentlicher und unveränderlicher Teil der Persönlichkeit, der auch nicht mit anderen Elementen der Persönlichkeit und Person zusammenhängt: Dominanz (in der sexuellen Version) nicht mit Selbstbewusstein, Schmerzlust nicht mit Adrenalindefiziten, Lust an der Erniedrigung nichts mit Ausgleich zum Alltag als Chefin oder Kontrollbedürfnis oder was es sonst noch für Erklärungsansätze gibt. Kurz: hat man oder hat man nicht. Und das dürfte ein wirkliches "Nachvollziehen" tatsächlich einigermassen unmöglich machen; Du kannst ja auch niemanden, der Oliven hasst, erklären, warum Dir ein Salat ohne nicht schmeckt. Die "gefällt mir halt"-Erklärung ist daher wahrscheinlich die einzige, die wirklich zählt.

Das kann ich mir wiederum nur schwer vorstellen. Wenn dann wären es ja gerade diese generellen und angeborenen Persönlichkeitseigenschaften, die auf andere Bereich wie Sexuelle Neigungen ausstrahlen. Und außerdem können bspw. Fetische sehr wohl "erlernt" also konditioniert werden. Dazu kommen dann ganz simple eigene Erfahrungen, dass Dinge uns heute erregen, und die uns vor Jahren noch kalt gelassen haben.
****el Mann
718 Beiträge
Zitat von *****wei:
Zitat von ****el:

Keine Ahnung, ob das auf Subs so zutrifft, aber wäre ich nicht so ein Kontroll-Freak, könnte ich mir vorstellen, dass das Mechanismen sind, die mich erregen.

Das kann ich mir wiederum nur schwer vorstellen. Wenn dann wären es ja gerade diese generellen und angeborenen Persönlichkeitseigenschaften, die auf andere Bereich wie Sexuelle Neigungen ausstrahlen. Und außerdem können bspw. Fetische sehr wohl "erlernt" also konditioniert werden. Dazu kommen dann ganz simple eigene Erfahrungen, dass Dinge uns heute erregen, und die uns vor Jahren noch kalt gelassen haben.

So ist (meines Wissens. Ich bin nicht direkt vom Fach, befasse mich aber seit geraumer Zeit damit, halte mich also für einigermassen auf Stand) allerdings der Stand der Forschung: ein Zusammenhang zwischen Persönlichkeit einer- und sexuellen Neigungen andererseits ist nicht belegbar. Devote Vorständin ist ebenso drin wie dominanter Waschlappen oder jede beliebige andere Kombination. Auch eine Art „Übertragung“ zum Beispiel durch Üben und Ausüben ist nicht belegt. Wer beim Sex erfolgreich dominiert, traut sich im Job deswegen vielleicht mehr Dominanz zu, aber das wird deshalb nicht erfolgreicher. Gilt übrigens auch für sexuelle Orientierung: ebenfalls angeboren oder früh erworben, ebenfalls kein Zusammenhang mit Persönlichkeit.

Fetisch ist etwas anderes als Neigung. Im ganz engen pathologischen Sinn ist er ebenfalls stabil , keine Entscheidung und unabhängig von der sonstigen Persönlichkeit. Im weiteren Sinn, also Reize, die uns stark erregen, ist es tatsächlich erlernt: starke Reize lassen neuronal stärkere Verbindungen entstehen, die denselben oder ähnlichen Reiz beim nächsten Mal noch besser wirken lassen. Ein Fetisch verstärkt sich damit selbst.
*******wei Mann
212 Beiträge
@****el Zunächst mal danke für die ausführliche Antwort und Auseinandersetzung.
Habe jetzt einen relativ neuen Überblicksartikel von 2020 gefunden (https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/00224499.2019.1665619 frei zugänglicher wissenschsftlicher Text), der die unterschiedlichen Hypothesen zusammenfasst und Versuche der Überprüfung berichtet. Wie Du auch schreibst, sind u. a. psychoanalytische Modelle, kompensatorische Hypothesen und psychopathologische Theorien nicht wirklich haltbar. Allerdings scheint es auch keine Belege für biologische bzw. neurologische Ursachen für BDSM Neigungen zu geben (im Gegensatz zu Paraphilien wie z.B. Pädophilie).

Eine einzelne Ursache ist praktisch auszuschließen - den größten Erklärwert bieten lt. Artikel evolutionäre Ansätze (Fortpflanzungsstrategien), soziale Ansätze (sozusagen Gewohnheit durch soziale Machtpositionen) und genereller Sexualtrieb (je höher desto dominanter bzw. submissiver bei Männern bzw. Frauen).

Einschränkend muss man sagen, dass es relativ allgemein um BDSM geht, wobei tw. auch spezifische Kontexte wie Erniedrigung untersucht wurden.

Insgesamt weiß man es nun Mal einfach nicht, aber gerade deswegen finde ich die Erfahrungsberichte hier so interessant.
****el Mann
718 Beiträge
@*****wei: Danke sehr! Den Artikel kannte ich nicht.

Erklärwerte (R) finde ich in dem Kontext nicht einfach, weil sie Ursache und Wirkung nicht trennen. Eigentlich braucht es vorher eine theoretisch hergeleitet kausale Vermutung. Aber das sind bei den oft eher geringen Fallzahlen wahrscheinlich Nebenbaustellen.
Beim Fazit stimme ich Dir also zu: man weiß es nicht. Und über Zusammenhänge von Neigung und Persönlichkeit gibt es weiterhin keine Erkenntnis.
****tat Mann
655 Beiträge
Was wie bei wirkt... ich bin für probieren.. vorsichtig in kleinen Schritten erfahren was da miteinander für Möglichkeiten bestehen... eine/n Blinde/n wird niemand sehend machen
können und wollen...da ist im Vorfeld Sensibilität gefragt, dann glaube ich fest an miteinander reden , was wem da etwas gibt , gefällt und wie sich wer dabei fühlt.. wenn das passen sollte,
ist die Möglichkeit einer erweiterten Erlebniswelt möglich ... Kontrolle abgeben..und auf der anderen Seite Macht übertragen bekommen..ist dann eine sehr schöne Geschichte, weil das
win win in meinen Augen ist. derartige Kombinationen verführen zum Machtmisbrauch,
den Bogen zu überspannen im Rausch. Deswegen wirklich reden und fühlen wo der Mensch
gegenüber jetzt steht, etwas Erfahrung gemeinsam für Ausnahmesituationen wär nicht
schlecht.... würgen bspw .. kann in dem Zusammenhang noch was weiter führen..

WARUM gefällt mir sowas nun... weil ich die Macht dazu bekomme das zu tun was mir in den Sinn kommt, wobei sie sich bislang darauf verlassen konnte, das ich kurz vor 12 mitbekomme , das es jetzt reicht.. sie ist lesbar für mich...
******_73 Mann
1.754 Beiträge
Ich arbeite mit der Sprache, und stelle immer und immer wieder fest, wie dürftig und ungenau das ganze eigentlich ist.

Erniedrigung.
Das setzt erst einmal einen Unterschied voraus, einer "höher" als der andere.

Die Sub sitzt zu Füßen des Dom, kuschelt sich an, legt ihren Kopf auf seinen Schoß. Etwas wunderschönes, aber von außen betrachtet eine Erniedrigung, sonst säßen sie ja auf der gleichen "Ebene".

Benutzt werden. Beinhaltet für mich das Element, den anderen zu einem Objekt zu degardieren, oder ihm eben jede Gestaltungsberechtigung zu abzusprechen, meine Interessen allein sind maßgebend. Klar, Abbruch ist jederzeit möglich.
Auch hier habe ich eine Herabsetzung, Erniedrigung des anderen.

Fixieren, ausliefern, ok, jetzt kommt ein Zitat aus Spiderman "große Macht bedeutet auch große Verantwortung", lol.

Das sprachliche Voraugenführen der vorstehenden Situationen, ist das dann schlimmer, als die Ausführung an sich? Witziger Weise kann es das durchaus sein. Nämlich wenn man damit plötzlich Gefühle verletzt. Die Situation selbst hat eine eigene Dynamik, da spielen die Gefühle, die Lust, eine Rolle, ausgesprochen kann das drastisch klingen, weil es ebentuell nicht allein auf die Situation des "Spielens" beschränkt ist.

Und, wie schon geschreiben wurde, beleidigend ist dann wieder etwas anderes. Nur, Beleidigung ist strafrecht die Herabwürdigung des anderen.

Könnte ich meine Sub aus einem Hundenapf essen oder trinken lassen? Tja.
Ehrliche Antwort, ich möchte es nicht.
****tat Mann
655 Beiträge
wenn , genau darum geht es , sich da zwei und mehr zusammenfinden das genau ihr Kink
ist, macht denen das nicht nur Spass die erleben ne richtig geile Zeit miteinander und genau deswegen tun die das... Macht abgeben und Macht übertragen bekommen auf der anderen Seite.

MACHT MACHT AN ..

die einen bekommen den po versohlt, andere ihren Arsch gehauen es sollte das geschehen was beide kickt... in nenne es Titten Arsch und Fotzenfolter...mehr gibt es nicht..bei mir... das drum herum hat dazu geführt das sie wieder wollte ..und so hat sich das ergeben..spielerisch ..

von zart bis hart ..
**********women Frau
143 Beiträge
So ganz verstehe ich die Frage nicht...

Was ist der Unterschied ob ich Schmerz in Lust umwandele oder Erniedrigung?
Beides abseits der Norm.

Mein Ding ist die Erniedrigung.
Aus dem "mich schlecht, klein, herabgewürdigt, beschämt"- Gefühl wächst unfassbare Lust.
In diesem Moment fühlt es sich nicht gut an.
Wird aber durch die Lust überlagert.

Man merkt diesen inneren Kampf wohl zum Teil.
Diesen inneren kleinen Konflikt zwischen "warum lasse ich mir das gefallen?" und dem "fuck fühlt sich das gut an- mach mit mir was du möchtest!" *zwinker*

Es geht ja immer darum das sich danach beide zufrieden und befriedigt in den Armen liegen.

Eine Entschuldigung dafür das beide ihre Vorliebe leben, wäre für mich eine krasse negative Erniedrigung.

Für mich macht es im Kopf einen riesigen Unterschied, ob diese Erniedrigung aus Wut/Enttäuschung/meinem Fehlverhalten entsteht oder aus Lust an und auf mich.
Ersteres verletzt mich, beschäftigt mich und ist schwierig.


Ich denke jeder "kink" ist von außen schwer nachzufühlen.
Aber viele Fragen stellen sich nicht, wenn man den richtigen (Spiel)Partner gefunden hat und offen kommuniziert.
****ody Mann
12.077 Beiträge
Ich hab da viele Gespräche zu gehabt, weil mich die aktive Seite (mentaler Sadismus) ziemlich stark kickt. Was habe ich erfahren?

Erniedrigung triggert mentalen Masochismus, d.h. die Aktionen dringen tief ein. Wenn dieser nicht vorhanden ist, prallt Erniedrigung entweder ab oder sie fühlt sich unsexy an und dabei bleibt es. Bei allen mental masochistischen Menschen, mit denen ich BDSM hatte, war ein Zusammenhang mit dem Selbstwert zu erkennen. Wäre der top gewesen, wäre alles wirkungslos geblieben.

Erniedrigung spielt mit einem geringen Selbstbild. Beschämendes Gefesseltsein, beschämendes Entblößwerden, Objektifizierung, sexuelle Benutzung, vorgeführt Werden, verbale Erniedrigung und mehr. Es löst die Alltagsmaskerade von Stellung und Selbstwert auf. Es bestätigt ein gestörtes Selbstbild, jemand fühlt sich warm und gesehen, es gibt keine Verstellung mehr, nur Frieden. Ohne seelischen Schmerz bleibt das nicht. Er wird auch verwertet, das eigentliche Ziel ist aber das Ankommen am Boden. Das sorgt für Ruhe.

Meine bescheidenen Eindrücke.
********brav Frau
2.711 Beiträge
@****ody

Soweit, schön und gut , drehen wir die These um, ergäbe es dann auch Sinn....also diese "klassischen" Erklärversuche, warum jemand welche Rolle /Position in einem BDSM-Gefüge einnimmt ?

"Männer als Dom, die sonst nix zu melden haben, erheben sich über sellbstwert-lose Menschen, meist Frauen?"

Ich habe auch diese Erklär-Klischees im Kopf...kann deinem Beispiel gut folgen, doch das wäre ja ein grundsätzlich "pathologischer" Ansatz, den ich als verantwortungungsvoller Top gar nicht befeuern wollen würde ....

Aber vielleicht ist das hier auch Off-topic
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