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Die Psychologie hinter Humiliation (Erniedrigung)

******988 Frau
22 Beiträge
Ich fange auch erst langsam an, das Thema für mich zu erkunden.
Ich habe beim Lesen über Humiliation bisher immer starke Abneigung empfunden, was für mich bisher rückwirkend immer ein Zeichen war, dass "da was war" (im Vergleich zu "einfach nur kein Interesse").

Ich habe bisher für mich diese Näherung gefunden, und will damit jetzt weiter experimentieren:
Ich sehe es auch als sehr feinen Grat. Bei Aktivitäten wird es für ich an der Stelle spannend, wo ich irgendeine Art leichten Kontrollverlust spüre bei einer Aktivität, die ich grundsätzlich erniedrigend oder beschämend für mich empfinde, aber wo ich sicher weiß, dass sie vom Gegenüber nicht erniedrigend gemeint ist, sondern eher ein gemeinsames Interesse daran besteht, meine Reaktion zu erleben.
Sobald diese Sicherheit nicht da ist oder ich "zu viel" Kontrolle abgebe oder es "zu nah" an mich ran geht, schlägt das um.

Interessant oder zugänglich wurde der Bereich für mich auch erst, nachdem ich eine große Ladung Scham verloren habe, vielleicht, weil sich dann vieles aus dem "zu beschämenden Bereich" in den "leicht unbequemen und damit interessanten Bereich" verschoben hat, weil es plötzlich nicht mehr "so nah dran" war. Dann war das richtige Verhältnis aus Kontrollverlust und Schamgefühl da.
****dat Frau
3.596 Beiträge
Das ist ein unglaublich spannendes Thema, das mich auch immer wieder beschäftigt.

Die ersten Jahre, die ich BDSM auslebte, war das so gut wie kein Thema, eher im Bereich Necken angelegt, ein bisschen Schadenfreude ausleben.
Und dann hatte ich einen sub, der sehr darauf stand, verbal wirklich ganz klein gemacht zu werden. Ich musste mich damit erstmal auseinandersetzen und mich rantasten, auch um herauszufinden, wie ich selbst damit für mich umgehen konnte.
Was macht das mit mir, wenn ich jemanden abfällig behandele, ihm das Gefühl vermittele, nichts wert zu sein? Ändern sich meine Empfindungen für ihn dadurch?

Es war für mich noch einmal ein tieferes, intimeres Erleben, der Austausch mit ihm davor und danach war so intensiv wie in keiner Beziehung davor und ich merkte, dass mir diese Innigkeit unglaublich gefiel.
Und dann war da das Tun: Ich tastete mich vorsichtig heran, wie beim ersten Spanking und nahm seine Reaktionen auf. Ich musste mich weit mehr konzentrieren als nur beim körperlichen Spiel und geriet in einen völlig neuen Flow. Ich merkte, dass mir emotionaler, psychischer Sadismus ebenso viel geben konnte wie physischer, wenn auch auf eine andere Art.

Danach brauchte ich mehr Aftercare als beim rein körperlichen Austoben. Ich musste mich von dieser bösartigen Person in mir wieder distanzieren. Am besten gelang mir das durch Fürsorge: Meinen Liebsten in Decken packen, liebe Worte murmeln, streicheln und ihn dann einschlafen lassen. Ich brauchte im Laufe des Tages auch selbst die Gewissheit, dass alles gut ist und musste mit ihm darüber reden.

Inzwischen ist es Teil meines BDSM. Es braucht immer noch sehr viel mehr Kommunikation, als beim rein körperlichen Spiel. Ich bin anfänglich immer noch vorsichtig und brauche Unterstützung dabei, herauszufinden, welche Bereiche tatsächliches Leid verursachen könnten und welche Lust verschaffen. Ohne absolute Offenheit meines Gegenparts würde ich das nicht praktizieren.

Und sollte ich mal danebengreifen, wird darüber geredet. Wir wissen beide, dass das passieren kann und darauf sollte sich vor allem Sub einstellen können.

Was für mich gar nicht geht, sind Männer, die sich von sich aus schon erniedrigen und sich als ‚fette Sklavensau mit Mini-Pimmel‘ anbieten. Erstmal nimmt er mir die Freude, ihn soweit runter zu bringen - da isser ja schon. Und zudem ist es für mich eine sehr intime Spielart, die ich nur auslebe, wenn vorab beiderseitig viel Vertrauen und Respekt aufgebaut wurde.
*******kull Frau
8.713 Beiträge
@****dat kann ich so unterschreiben,nur halt von der anderen Seite. Es war anfangs kein Thema. Und hätte mich wer verbal erniedrigt,dem hätte ich eine geknallt. Es ging nicht. Tja und jetzt habe ich wen,der verbal erniedrigt und tada mir gefällt es. Weil der Respekt da ist,das Vertrauen und die Wertschätzung. Außerhalb des Spiels herrscht absolute Augenhöhe. Deswegen weiss ich einfach,es ist eine Vorliebe,die gelebt werden will. Aftercare empfinde ich danach als sehr wichtig. Er nimmt mich in den Arm,wir kraulen uns gegenseitig und dann wird Bier getrunken und geredet und rum gealbert.

Hätte ich nur eine Sekunde das Gefühl,dass er wirklich so über mich denkt,wäre ich weg.
****eis Frau
1.288 Beiträge
Wenn du psychologische Erklärungen willst, lies das:

http://www.in-den-schattenwelten.de/inhaltsverzeichnis/
****el Mann
718 Beiträge
Zitat von ****eis:
Wenn du psychologische Erklärungen willst, lies das:

http://www.in-den-schattenwelten.de/inhaltsverzeichnis/

Daran ist NICHTS psychologisch. Es handelt sich offensichtlich um persönliche Erfahrungen, aber ohne fachliche Färbung.
****eis Frau
1.288 Beiträge
Das kannst du beurteilen, weil du Psychologe bist, oder?
*******in78 Frau
5.177 Beiträge
Es ist ein privater BDSM Blog. Kein Verweis auf die Psychologie. Obwohl es durchaus sein kann, dort für sich interessante Dinge zu finden.
****el Mann
718 Beiträge
Zitat von ****eis:
Das kannst du beurteilen, weil du Psychologe bist, oder?

Bin ich nicht, weil ich keinen Master oder Diplom in Psychologie habe, und nur dann wäre ich definitionsgemäß „Psychologe“. Aber ich habe Psychologie studiert und arbeite mit entsprechenden Themen, Methoden und Erkenntnissen. Also ja: kann ich beurteilen.
*****na3 Frau
3.172 Beiträge
Zitat von ****eis:
Wenn du psychologische Erklärungen willst, lies das:

http://www.in-den-schattenwelten.de/inhaltsverzeichnis/

Ich danke jetzt einfach spontan für den Lesetipp. Ich lese einfach nur interessiert, und bewerte (vielleicht) im Nachhinein. Es ist mir egal, ob es psychologisch fundiert ist oder nicht. Es ist einfach Stoff zum Mit- und Nachdenken.
So wie auch viele der Beiträge hier.
Für mich persönlich ist das Thema Erniedrigung immer eines, was mich irritiert. Ich habe keine feste Meinung. Manchmal erniedrige ich (als Top) automatisch und spielerisch. Manchmal bin ich genervt und angetörnt, wenn Erniedrigung von mir erwartet wird.
Ich ertrage es überhaupt nicht, wenn bestimmte Methoden/Praktiken der Erniedrigung von mir erwartet werden. Da reagiere ich dann wirklich erniedrigend: Ignorieren! Wegsperren und den Schlüssel verlieren *lach*
*****na3 Frau
3.172 Beiträge
Korrektur: abgetörnt*
Sorry. Aber an diesem Freud'schen Verschreiber sieht man, wie ambivalent das Thema für mich ist *zwinker*
******kes Paar
12 Beiträge
Zitat von ********bild:
Die Psychologie hinter Humiliation (Erniedrigung)
Ich selbst bin von dieser Spielart bisher eher abgeneigt da ich es a) nicht nachvollziehen kann was es den Empfänger und den Sender gibt

Als möglicher Erklärung empfehle ich dir
Jessica Benjamin: Die Fesseln der Liebe, S. 10ff.,
Zur Bedeutung der Unterwerfung in erotischen Beziehungen

Eine deutsche Übersetzung dieses Kapitels von Helgard Kramer findet sich frei im Internet.
*****a_S Mann
7.344 Beiträge
JOY-Angels 
Was ich psychologisch spannend finde an dem Thema ist der Unterschied, wie Femsubs und Malesubs erniedrigt werden möchten. Die Femsubs, die ich kennengelernt habe, die gern erniedrigt werden, wollten alle gern so in Richtung "Schlampe" erniedrigt werden, also dass man ihnen vorhält billig zu sein, es mit jedem zu treiben usw. (also eigentlich etwas, was bei Männern als "toller Hecht" gilt). Ich habe keine Femsub kennengelernt, die es erregt hat dabei ernsthaft verletzt zu werden (z.B. fett, hässlich genannt zu werden). Wohingegen Malesubs das teils wollen (also z.B. impotent, fett, hässlich genannt zu werden), und auch mit weiblichen Beschimpfungen bedacht zu werden, also auch in Richtung "Schlampe".

Ich enthalte mich heute ausnahmsweise mal eine psychologischen Deutung und lasse diesen Unterschied nur mal so im Raum stehen. Interessant ist er.
****dat Frau
3.596 Beiträge
Achtung Küchenpsychologie:
Das Selbstwertgefühl von Frauen hängt viel von ihrem Erscheinungsbild ab. Zwar sind auch Männer oft unsicher, was ihr Aussehen angeht, bei Frauen ist es aber sehr viel ausgeprägter und geht tiefer. Ich habe weitaus mehr Männer kennengelernt, die stolz ihren Bierbauch spazieren führen als Frauen. Ich glaube auch, dass das Männer einfach nicht so verletzt wie Frauen, weil sie sich nicht so sehr über Äußerlichkeiten definieren. Ausnahmen und Regeln und so.
Es wundert mich daher nicht, dass Frauen das nicht erotisieren können.
Ich habe darin allerdings keine Erfahrung, weil ich keine Männer date, die auf diese Art Erniedrigung stehen. Ich weiß, es klingt bekloppt, aber bodyshaming steht auf meiner Tabu-Liste.

Was ich nicht weiß, ist, ob Frauen es ebenso genießen, wenn man ihnen unterstellt, es ‚nicht zu bringen‘. Sei es im Bett, im Leben, als Sub. Sie zu einem unfähigen Etwas zu degradieren.
Vielleicht mag mich eine femsub erhellen.
Ich denke nicht das es dabei um Genuss geht sondern eher um Scham zu wecken, ums peinlich berührt zu sein.
*******kull Frau
8.713 Beiträge
Scham empfinde ich dabei gar nicht. Es ist die Ambivalenz. Zwischen : "Wie kann der Arsch wagen,sowas zu sagen" und: "Fuck, irgendwie macht mich das an" Aber bis jetzt nur bei ihm. Bei Anderen,wenn es in die Richtung ging,habe ich es abgebrochen. Kann gar nicht genau sagen,wieso es jetzt klappt bzw kickt.
*********Koala Paar
12.354 Beiträge
Je mehr ich darüber nachdenke, desto klarer wird mir, dass mich persönlich Beschämung erregt und nicht Abwertung im Sinne von hässlich. Es geht tatsächlich vielmehr in Richtung wie von @*****a_S sehr gut beschrieben "Schlampe die sich von jedem benutzen lässt", Fickstück, nur dafür zu gebrauchen und so weiter.
Mein Herr hat mal etwas experimentiert und mich dumm genannt. Darüber mussten wir beide nur lachen. Das funktioniert nicht. *g*

Würde er mich fett und hässlich nennen, würde mich das nicht erregen, es würde mich tatsächlich verletzen.

Koala
*******in78 Frau
5.177 Beiträge
Zitat von *****a_S:
Was ich psychologisch spannend finde an dem Thema ist der Unterschied, wie Femsubs und Malesubs erniedrigt werden möchten. Die Femsubs, die ich kennengelernt habe, die gern erniedrigt werden, wollten alle gern so in Richtung "Schlampe" erniedrigt werden, also dass man ihnen vorhält billig zu sein, es mit jedem zu treiben usw. (also eigentlich etwas, was bei Männern als "toller Hecht" gilt). Ich habe keine Femsub kennengelernt, die es erregt hat dabei ernsthaft verletzt zu werden (z.B. fett, hässlich genannt zu werden). Wohingegen Malesubs das teils wollen (also z.B. impotent, fett, hässlich genannt zu werden), und auch mit weiblichen Beschimpfungen bedacht zu werden, also auch in Richtung "Schlampe".

Ich enthalte mich heute ausnahmsweise mal eine psychologischen Deutung und lasse diesen Unterschied nur mal so im Raum stehen. Interessant ist er.

Wenn ich darüber nachdenke, dann sehe ich darin ein wenig gesellschaftliche Strukturen. Bei Männern wird oft vorausgesetzt, sie müssten stark und kraftvoll sein, einen normalen bis großen Penis und alles andere ist nicht männlich. Bei Frauen wird oft noch die Sittlichkeit vorausgesetzt und sie im Aussehen zu kritisieren und gesellschaftlich ein No Go. Im Grunde werden hier Dinge genommen, die auch Gesellschaftlich akzeptiert werden, wenn auch außerhalb der Sexualität jemand abgewertet wird.
****_62 Mann
175 Beiträge
Ein schwieriges Thema. Zumal die Grenzen zwischen ganz normalem Sex, Rough Sex, Humiliation und BDSM fließend sind, einzelne Varianten je nach individuellen Vorlieben, ganz verschieden empfunden werden.

Aber erst mal einige Begriffsdefinitionen, also das was ich darunter verstehe. Mindestens eine davon wird dem einen oder anderem Hardore-BDSMler nicht gefallen, aber als Individuum bin ich nicht bereit mich irgendwelchen wissenschaftlichen Definitionen und dem damit angeblich verbundenen Regelwerk zu unterwerfen, sondern lebe meine Sexualität so, wie sie der jeweiligen (Spiel)Partnerin oder Freundin und mir gefällt.

Partnerin: Die tatsächliche Lebensgefährtin oder Ehefrau
Spielpartner oder Spielpartnerin: Bekannte mit denen man sich zum Sex verabredet
Freund oder Freundin: Hier im Text sind Spielpartner gemeint mit denen man sich so oft und gerne getroffen hat dass auch sehr persönliche Gespräche abseits des Sexelns zum Usus geworden sind. Die sind dann aber meist tatsächlich schon dem 'normalen' Freundeskreis zuzuordnen.
Humiliation: Verstehe ich nicht im Sinne Demütigung, sondern als Überlassung des eigenen Körpers zur freien Verfügung des oder der anderen Anwesenden.
Lustschmerz: Beginnt schon beim Blümchensex und reicht über Anal und Fisting bis hin zu härteren BDSM Techniken.
Schmerzgeil: Verwende ich für alle Spielpartnerinnen die sich Techniken wünschen, die ich für mich ausschließe, also eine Grenze überschreiten die ich nicht bereit bin mitzugehen. Das Wort ist allerdings alles andere als Negativ gemeint. Denn die Grenze ist ja allein durch meine Empfinden gesetzt. Hintergrund: Nach Heim und Internat konnte ich mit den aus meiner Sicht noch viel zu kindlich agierenden Gleichaltrigen genau gar nichts anfangen und kam mit 17 sehr schnell in eine Clique deren Alter im Bereich 19 – 25 lag. Dort lernte ich meine erste Spielpartnerin im Bereich BDSM kennen. Sie – 22 und Def - erkannte in mir wohl irgend etwas Dominantes, wohl wegen meines Auftretens bei Konfrontationen in Discos etc. oder meinem festen Berufsziel Kampftaucher, damals noch eine spezielle Einheit der Marinesoldaten. Ich – 17 – kannte bis dahin nur den Grundstock sexueller Varianten. Eine seltsame Paarung *zwinker*
In den folgenden Monaten machte sie mich (nicht nur) im Bereich BDSM mit viel Neuem vertraut. Nicht nur Techniken, sondern auch notwendiges Wissen zu Gefahren die man tunlichst nicht eingehen sollte bzw. Vorkehrungen für den Fall des Falles, z. B. welches Wachs man auf keinen Fall nutzen sollte, weil es sich tief in die Haut einbrennt und bleibende Narben hinterlässt, welches Rettungsmesser eignet sich aus welchen Gründen am besten, testete vor den ersten Spielen rund um Atemkontrolle ob ich bei den Erste-Hilfe-Kursen die wir jährlich auf dem Internat machen mussten auch gut aufgepasst hatte usw. So erweiterte sie mein Spektrum und Wissen kontinuierlich bis sie eines für mich schlimmen Tages mit einer Packung Reißnägel kam, den Inhalt in eine Desinfektionslösung legte und mich aufforderte diese an bzw. in ihrem Körper zu platzieren. Ich hatte sie zwar schon vorher teils so derbe behandelt das Tränen flossen, aber das... Egal. Ich begann und erkannte dabei ziemlich schnell dass für mich eine Grenze erreicht war und brach ab. Manche bezeichnen den Körper als Tempel und wenn dem so ist, so war ich grade dabei ihn zu entweihen. Das ist der Grund warum ich bis heute eine für andere willkürliche, für mich aber emotional klare Grenze zwischen Lustschmerz und Schmerzgeil ziehe. Das führt zur letzten Definition.
Service-Dom: Jemand der wie ich für sich selbst klare Grenzen definiert hat, und die individuellen Grenzen jeder Partnerin, Freundin und Spielpartnerin nicht überschreitet bzw. nur im gegenseitigen Einvernehmen erweitert. Von einigen Hardcore-BDSMlern wird der Begriff eher als abwertend genutzt.

Doch was eigentlich ist ein Dom, was macht ihn aus? Bei vielen im Laufe der Jahre geführten Gesprächen mit meiner verstorbenen Frau, die vor mir u. A. zwei Dom/Def-Beziehungen hatte, und einigen Freundinnen kamen u. a. folgende Aussagen: Ich kann mich nicht von jemanden dominieren lassen, der nicht in der Lage ist sich selbst zu disziplinieren. Gemeint waren z. B. Leibesfülle, ständige Unpünktlichkeit, Unsauberkeit.
Eine Freundin brach eine entsprechende Beziehung ab weil ihr Dom bei einer unangenehmen Situation schon lange bevor eine kommende körperlichen Auseinandersetzung klar erkennbar wurde, ohne Not ins Betteln verfiel und sich gegenüber den pöbelnden Mob komplett unterwürfig verhielt.
Lisa, meine Partnerin brach eine der beiden Beziehungen ab weil er sie gerne Vorführen und zur Benutzung freigeben wollte. Gegen Cash. Diese Art der Vorführung sah sie als verkappte Zuhälterei. Aber auch ohne Cash hielt sie nicht viel davon. Sie wollte und gehörte ihrem Dom und der immer wieder geäußerte Wunsch sie anderen zur Verfügung zu stellen beendete für sie seinen Dom-Status und damit auch die Beziehung.
Und der Burner: Mit einem Dom war die klare Absprache getroffen dass sein Wunsch Subbi zu branden nicht umgesetzt wird. Irgendwann als sie fixiert und geknebelt war setzte er ihr trotzdem ein noch dazu grottenhäßliches Branding (ich habs ja ne Weile später gesehen) auf den Innenschenkel. Danach faselte er so was in der Art als Dom sei es seine Aufgabe ihre Grenzen zu verschieben. Kein Dom, sondern einfach nur ein egoistisches sadistisches Ars... der meint sich auf irgendwelche angeblich existierende Regeln und Vorgaben der Szene berufen zu können. Auch wenn sie ihn nicht im Joy kennen gelernt hat... Vorsicht Subbis wenn ihr einen am Anfang sehr ansprechenden Tanzlehrer aus dem Großraum Nürnberg datet. Es könnte besagter Typ sein.

Humiliation:
Meine erste Erfahrung mit Humiliation machte ich Jahre später in einem privaten Party Kreis dessen Treffen zwei Freundinnen und ich organisierten. An diesem Tag gab es durch die Verkettung einiger nicht zu beeinflussender Umstände einen derben HÜ. Ein kleiner war ja immer gewollt aber an diesem Tag passte es einfach nicht. Bis eine der anwesenden eine vermutlich schon länger gehegte Fantasie in die Realität umsetzte und sich zur freien Verfügung stellte. Ich machte zwar nicht mit aber meine Freundin und ich beobachteten während des eigenen Sexelns durchaus interessiert wie sie anfangs noch vorsichtig, später mit immer weniger Rücksicht immer wieder in neue Positionen gezwungen, dabei manchmal auch per Muskelkraft fixiert und immer wieder auf verschiedene Arten teils brutal penetriert wurde. Nach meiner Erinnerung waren mehrere Kehlenficks bis zum Würgen dabei und einige verbale Herabwürdigungen, die aber eher dem Anfeuern als der Demütigung dienten. Gespuckt wurde nicht, Natursekt floss nicht. Alle Beteiligten, insbesondere auch sie, hatten richtig Spaß und kurz drauf gründete sie mit ihrem Partner einen eigenen HÜ-Partykreis der bis heute existiert.
Mein zweites Erlebnis dieser Art erfolgte wieder aus diesem Partykreis heraus. Ein Paar lud einen weiteren Mann und mich zu sich nach Hause ein. Eigentlich hatten wir einen normalen 4er erwartet, doch schnell wurde klar das sie dominiert werden wollte und ihren Körper frei gab. Ok. Warum nicht. Wir waren eine ganze Weile zu Gange, zwischendurch wurde sie auch von ihrem Mann in verschiedenen Variationen fixiert. Sie hatte offensichtlich Spaß, wir drei auch. Gespuckt wurde nicht, warum auch? Hart penetriert hingegen schon. Beim Sandwich gönnte ihr Mann sich (und ihr) einen heftigen Kehlenfick, der für sie aber offensichtlich OK und erwünscht war. Alles im grünen Bereich bis dahin. Bis er sie irgendwann an den Haaren packte und Richtung kleines Schwimmbad im Keller zwang. Sofort änderte sich ihre Körpersprache. Selbst der größte Simpel konnte erkennen das jetzt etwas kam was sie eigentlich nicht wollte. Trotzdem ließ sie sich unten in Positur bringen und öffnete brav aber ohne jede Begeisterung den Mund. Ich schaute nicht zu, sondern ging auf die Gästetoi und urinierte da. Dazu muss man sagen dass ich zu diesem Zeitpunkt Natursekt noch als reine Herabwürdigung ansah und aktiv wie passiv rigoros ablehnte. Später änderte eine Freundin dieses Vorurteil. Als ich während des Sexelns ihren Wunsch nach NS ablehnte erklärte sie mir später beim Nachspüren, für sie hätte die Aufnahme von Natursekt überhaupt nichts mit Herabwürdigung zu tun, sondern sei einfach eine Vervielfachung von schönen körperwarmen Sperma den sie so gern auf ihrer Haut oder im Mund spürte. Wieder was gelernt. Man muss nur offen reden. Ab dem Tag änderte sich meine Grundeinstellung zu Natursekt. Aber auch mit dieser anderen Einstellung hätte ich an diesem Abend nicht an der kleinen Nasszellenparty teilgenommen. Die Gastgeberin hatte erkennbar keinen Spaß daran und da bin ich raus.
Bei einem späteren Date mit ebenfalls einem Paar aus dem Partykreis wurde ich als zweiter Mann zu einem Soft-BDSM nebst Benutzung eingeladen. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt bei den Partys schon oft Sex mit den beiden gehabt, die Einladung wurde von beiden gemeinsam ausgesprochen, sie waren mir beide symphatisch, also sehr gerne. Vorab ein kurzes Gespräch zu ihren Grenzen. Dabei erklärte sie exakt zwei absolute NoGos. Kaum war sie fixiert und geknebelt brach ihr Partner eines dieser NoGos und sie brach deutlich erkennbar in Panik aus. Nichts dramatisches was zu übermäßigen Schmerz oder Verletzungen führen konnte, aber halt ein NoGo. Ich packte sofort meinen Kram und ging.

Natursekt:
Mit der oben erwähnten Freundin übte ich diese für sie wichtige Spielart oft und gerne aus. Ich trank dann schon vor unseren Treffen nur süße Säfte und Wasser, verzichtete komplett auf Alkohol und Kaffee, um ihr den gewünschten Geschmack bieten zu können. Doch eines Tages kam es während einer BDSM Session mit einem ernst zu nehmenden uns beiden bekannten Dom zu folgender Situation: Sie legte sich Bäuchlings ohne Fixierung auf eine Bank legte dabei ihre Hände nahe den Ellenbogen auf meine Unterarme. Er begann mit dem Paddel. Bei jedem Schlag ruckte ihr Kopf hoch, ihre Hände packten meine Unterarme fester aber ihre Augen versenkten sich dann sofort wieder in meine. Und sie lächelte mich nach jedem Schlag wieder an. Irgendwann kam er zu uns nach vorne und zeigte ihr den Rohrstock. Keine für mich erkennbare Reaktion der Ablehnung oder des Einverständnisses. Aber die beiden waren gut aufeinander eingespielt. Wahrscheinlich war gar keine Reaktion notwendig. Als er weiter machte krallten sich ihre Hände bei jedem Schlag in meine Unterarme, manchmal schrie sie leise, manchmal auch laut auf, ihr Kopf zuckte immer wieder hoch und trotzdem fand ihr Blick immer wieder zurück in meine Augen. Und ihr Gesicht, ihre Augen drückten neben Schmerz auch Glück aus, eine Art von Zufriedenheit, schwer zu beschreiben. Als ihr die ersten Tränen kamen waren die zwar aus Schmerz geboren, aber eigentlich Tränen des Stolzes, des Glücks das sie grade empfand. Das hatte ich auf diese Art noch nie so intensiv wahr genommen, Tränen schon, Lustschmerz auch, aber vorrangig war ich immer damit beschäftigt gewesen auf die Körpersprache der Sub zu achten. Auf keinen Fall jedenfalls waren es Tränen der Verzweiflung.
Irgendwann hörte er auf, kam nach vorne, streichelte ihr anerkennend über den Kopf und begann dann ihre Striemen zu versorgen. Sie genoss das noch kurz und sagte dann 'Weiter'. Das weitere war vorher nicht im Detail aber im Grundsatz verabredet. Danach blies sie mich, ließ sich hart und tief Oral nehmen, bis ich tief in ihr ejakulierte. So tief das direkt der Schluckreflex ausgelöst wurde. Dann legte ich zwei bereit liegende große Badehandtücher unter ihren Kopf und Natursekt strömte in ihren Mund. Keine Strafe, keine Herabwürdigung, sondern eine Belohnung. Das einzige was ich an diesem Abend Richtung BDSM beisteuerte war der Kaffee den ich an diesem Morgen getrunken hatte. Danach machten wir zu Dritt ganz normal weiter, schonten dabei aber ihre malträtierte Kehrseite.
Natürlich hatten sich die beiden verabredet speziell diese Anordnung unserer Körper zu wählen um so meine mental gezogene Grenze zwischen Lustschmerz und Schmerzgeil zu verschieben. Aber über diesen Schatten kann und will ich nicht springen. Trotzdem treffen sich diese Freundin und ich bis heute immer mal wieder und leben alle Varianten unterhalb dieser Grenze aus.
Auch meine letzte Partnerin stand auf Natursekt. Genau in der Form in der es auch besagte Freundin liebte. Obwohl wir auch BDSM bis hin zu meiner Grenze auslebten habe ich NS bei ihr nie mit BDSM gekoppelt.

Neue BDSM Techniken ausprobieren:
Beim ersten mal immer unfixiert und ohne Knebel. Falls meine Lesekraft versagt muss Subbi von sich aus jederzeit ohne jede Verzögerung abbrechen können.

Tunnelspiele: NoGo

Fisting, Atemkontrolle und Anal:
Dazu einfach ein Link zu unserer früheren Vorstellung in der hiesigen Fisting Gruppe:
Fisting » Forum: Vorstellungsrunde NEUE Mitglieder! » Seite 10 (joyclub.de)
Außerdem waren wir in den Gruppen Analsex, Lustschmerz und MMF aktiv, haben aber nur in der Gruppe MMF aktiv gesucht, da wir beide nicht wollten dass ein eventueller Spielpartner direkt mit ganz speziellen Erwartungen bei uns aufschlägt.
Jedenfalls ist auf dem Bild glaub ich recht gut zu erkennen wie wir Fisting liebten. Langsam, Gefühlvoll – kein Höher, Schneller, Weiter – sondern einfach nur Genuss.
Anders im BDSM-Kontext. Entgegen der Aussage in der obigen Verlinkung kam Lisa in Sachen Dehnugsschmerz irgendwann voll auf ihre Kosten, was letztlich dazu führte dass sie auch Anal komplett gefistet werden konnte. Ein Spaß den wir uns aber nur selten gönnten da wir nie eindeutig klären konnten was diese Spielart – oft ausgelebt – auf Dauer mit dem Schließmuskel anstellt.
Auch Anal, eine wenn Frau oder Mann alle Ängste erst einmal überwunden hat kann man so ganz ohne intensives Aua selbst in der heftigeren Form als ganz normale Spielart sehen. Allerdings kommt sowohl bei mir als auch bei jeder Partnerin und Freundin mit der ich je darüber gesprochen habe, irgendwann der Punkt wo man es nicht mehr aushält. Nicht wegen Schmerz, sondern wegen Überreizung. Man(n) oder Frau fängt dann z. B. an mit den Füßen zu trommeln oder nimmt die Hände nach hinten und versucht den aktiven Part aus sich herauszudrücken.
Das macht Anal auch im BDSM-Kontext interessant. Subbi fixiert muss noch eine Weile erdulden das es nicht aufhört, flucht, bettelt, beleidigt, krallt die Hände ins Laken, aber mein Stolz ist die Körpersprache jeder Partnerin und Freundin so gut lesen zu können, dass ich ganz knapp vor dem Passwort von selbst aufhöre. Die Steigerung ist ein Knebel, also das Spiel ohne Passwort. Für mich nur möglich wenn ich den Körper der Partnerin oder Freundin extrem gut kenne. Lisa z. B. hat wenn sie am Ende war immer in einem sonst für sie unüblichen Winkel an den sie fixierenden Ledermanschetten gerissen. Kein abgesprochenes Signal, sondern ihre Reaktion auf den Punkt wo sie nicht mehr konnte und nur noch aus einer Situation herauswollte.
Auch Atemkontrollspiele waren bei uns in der sanftesten Form in das normale Spiel eingebettet. Sie lehnt sich sitzend an mich, ein Unterschenkel drückt auf ihre Scham, ein Oberarm umfängt sie, die Hand des zweiten Arms drückt auf ihrem Mund und irgendwann pressen Daumen und Zeigefinger die Nase zu. Sie beginnt zu zucken, sich zu winden und reibt ihre Scham dabei automatisch am Unterschenkel zwischen ihren Beinen. Für sie absolut rrrrrrrr. Kann sie nicht mehr reicht ein vereinbartes Zeichen um die Hand wieder von Mund und Nase zu entfernen. Da zu meiner Ausbildung zum Marinesoldaten auch Streckentauchen bis hin zur Ohnmacht gehörte, damit wir ein Gefühl für unsere Möglichkeiten entwickeln konnten, weiß ich aber wie lange ein Mensch nach dem ersten Erstickungsgefühl noch ohne Luftzufuhr auskommt, vorausgesetzt er gerät nicht in Panik. Also hab ich mir immer zugetraut von mir aus auch ohne Lisas Zeichen aufzuhören falls sie zu mutig wird.
Im BDSM-Kontext kann man das selbe machen, nur halt mit Fixierung, oder z. B. Mund und Nase mit Frischhaltefolie überziehen. Wichtig. Der Mund muss dabei offen sein damit man im angedachten Moment ohne Gefahr für Subbi ein Loch in die Folie stoßen kann. Das unbedingt vorher ausprobieren und üben. Man ahnt gar nicht wie widerstandsfähig mehrere um den Kopf gewickelte Lagen dieser Folie sein können. Eine simple Plastiktüte ist da einfacher. Selbst wenn Subbi die anfangs vorhandene Luft irgendwann weggeatmet hat und die Tüte am Gesicht klebt, kann sie einfach weit abgehoben und dann in sicherer Entfernung zur Haut aufgeschnitten werden. Auch das vorher ausprobieren. Wie groß muss die Tüte sein um einen gefahrlosen Schnitt zu ermöglichen? Wo setzt man den am besten?
Jede Atemkontrolle in Form der Strangulation oder des Würgens lehne ich strikt ab. Der Kehlkopf ist schnell zu verletzten – und - während man einen Menschen der durch Luftnot ohnmächtig wurde im Fall des Falles mit ein wenig Grundwissen ganz schnell wieder auf die Reihe kriegt, wird es erheblich schwerer wenn die Ohmacht durch eine unabsichtliche Blockade der Halsschlagader, also fehlender Blutzufuhr zum Gehirn verursacht wurde. Der Schauspieler David Carradine (nicht nur aus der Serie Kung Fu bekannt) wird mir da aus dem Jenseits sicher grade zustimmen.

Eigene Def Erfahrungen habe ich in einer nur kurz andauernden FemDom Beziehung gesammelt. War teils sehr schmerzhaft, aber durchaus interessant. Bei ihr nutzte ich auch die Gelegenheit selbst Mal Natursekt auszuprobieren. Nicht wirklich mein Ding, aber kein Ekel und in dieser Spielbeziehung OK. Ausnahmsweise selbst mal Anal genommen zu werden war Anfangs eine schmerzhafte Erfahrung (was durchaus in ihrer Absicht lag), aber schon irgenwie goil.
Da sie öfters schon Mal im kleinen Rahmen keine Absprachen einhielt und immer wieder von ihrer Fantasie redete, einen zweiten Sub hinzuzuziehen, um uns dann auf ihren Befehl hin gegenseitig agieren zu lassen, tauchte irgendwann vor meinem geistigen Auge die Situation 'albu fixiert und ein zweiter Mann kommt entgegen der Absprache hinzu' auf und ich beendete mangels 100%tigem Vertrauen diese Spielbeziehung. Aber es war tatsächlich interessant, das ganze Mal von der anderen Seite aus zu spüren.

In etwa 35 Swingerjahren habe ich keine Situation erlebt in der irgendwer irgendwem in den Mund gespuckt hätte. Warum auch? Klar ist es eine Form der Herabwürdigung die der eine oder die andere sich vielleicht wünscht. Aber persönlich miterlebt habe ich sie nie.
Und Dirty Talk? Oft gehört, auch selbst genutzt. Aber nie im Rahmen des Ziels echter oder vorgetäuschter Herabwürdigung durch abgrundtiefe Beleidigungen.

Doch trotz des langen Textes zu meinen BDSM-Erfahrungen (und drumrum) kann all das ein Teil des Spiels sein. Ich selbst sehe mich weder als Dominant, noch als Devot, sondern als jemand der gerne Variantenreich sexelt. Und wenn eine Partnerin, Freundin oder Spielgefährtin keinen Spaß an dieser Sparte der Sexualität hat kann ich auch komplett darauf verzichten. Mir geht es einfach nur um guten Sex, und der ist eben aus meiner Sicht nur dann gut, wenn der Spaß daran von beiden ohne jede Einschränkung erlebt wird.

Ich hoffe ich habe jetzt nicht nur innerhalb des Textes die Eingangsfrage(n) von @********bild beantwortet,, sondern bin auch halbwegs Sinnig auf einige Beiträge der ersten Seite eingegangen.
****_62 Mann
175 Beiträge
Oops. Da fehlte der Link. Sry
Fisting: Vorstellungsrunde NEUE Mitglieder!
**********ttles Mann
207 Beiträge
Ich gehe jetzt bei allen Antworten davon aus, dass Bottom etwas als erniedrigend empfindet, weil nicht jede Handlung, die landläufig als "erniedrigend" bezeichnet wird, ist es per se. Anpinkeln oder Bespucken kann bspw. auch in der Bottom-Rolle gewollt sein, aber wird nicht als erniedrigend gefühlt. Auch "Schimpfwörter", die TE benennt, können als erniedrigend empfunden werden.

Was empfindet ihr wenn ihr z.B. beleidigt, angepinkelt, bespuckt oder ähnliches werdet bzw. wenn ihr dies ausübt?

• Ich empfinde zum einen eine große Freude daran, die Emotionen zu sehen, die sich im Gesicht und im Verhalten widerspiegeln (v.a. im Gesicht, weswegen ich kein großer Fan von Augenbinden bin, die vieles verdecken, was Bottom gerade empfindet): Ekel, Wut, Widerstand, Empörung, erschrecken, etc.
Zum anderen kann es ein noch stärkeres Gefühl der Nähe erzeugen. Denn Bottom vertraut mir und traut mir zu, verantwortungsvoll in diesem Kontext zu agieren, der ja doch recht heftig auf psychischer Ebene sein kann.


Und wie könnt ihr Spiel von Realität trennen bzw. wie geht ihr nach einer Session miteinander um?

• Ich kann das sehr gut trennen, da ich die Person ja immer auch im vanilla-Kontext kenne und Konsensgespräche geführt wurden. Das heißt, ich kenne mehrere Seiten der Person und den Mensch in seiner Vielfalt.
Spiel und Realität sind bei mir entweder durch ein vereinbartes verbales/non-verbales Zeichen getrennt oder wenn fluide gespielt wird, entscheide ich durch Handlungen, wann es startet.

Nach einer Session folgt das direkte Aftercare (natürlich auf Augenhöhe), und auch da kommt es auf viele Faktoren an: Was wünscht sich Bottom für Aftercare, hat sie Erfahrungen mit dieser Art zu spielen etc. Ansonsten frage ich explizit nach, wie sich bestimmte Erniedrigungshandlungen angefühlt haben (wenn die Person im Modus ist, darüber zu sprechen). Ansonsten checke ich noch am nächsten Tag ein und nochmal ein paar Tage später. Aber das hängt von den individuellen Bedürfnissen ab.
Ansonsten finde ich es auch wichtig im Nachgang zu klären, ob man bestimmte Praktiken nochmal machen möchte oder mit Einschränkungen oder erstmal gar nicht.

Entschuldigt ihr euch falls es "zu Derbe" war bzw. erwartet ihr eine Entschuldigung?

• "zu derbe" meint Grenzüberschreitung oder Sub-Drop?
Wenn ja: Erstmal Bottom in den Mittelpunkt stellen, schauen, was gebraucht wird, und im Nachhinein klären, warum es dazu gekommen ist und wie beim nächsten Mal das Risiko minimiert werden kann, dass es nochmal passiert, oder: Die Hardlimit-Liste erweitern.
*******heCH Mann
2.090 Beiträge
Erniedrigung und/oder Demütigung kann viele Facetten haben. Interessant ist, dass nicht wenige entweder eine verbale Aktion dahinter sehen oder eine körperliche - tendenziell gewalttätige - Aktion. Doch eher selten eine Mischung davon. Und oft noch weniger an die Person angepasst, die es ja treffen soll.

Aspekte, welche man sich in Ruhe durch den Kopf gehen lassen sollte.
**********audia
4.842 Beiträge
Hmm, ich sehe eine Art "Schmaler Grat" zwischen der realen, nicht bdsm-sexuellen Welt und der bdsm-sexuellen Welt, welche im Normalfall, von beiden Parteien kognitiv, seelisch, mental und körperlich auseinandergehalten werden sollte.
In der nicht bdsm-geprägten Welt will man ja per se nie erniedrigt oder gedemütigt werden, also in derjenigen sozialen Umgebung, in welcher man so "eingebettet" ist, siehe Nachbarschaft, Arbeitsplatz, Freunde, Verwandte usw. usw.
In der bdsm-geprägten Welt ist es ein Lustspender. Es liegt ja auch eine komplett andere "Rahmenbedingung" vor, welche ja deutlich von der nicht bdsm-geprägten Lebenswelt abweicht. Meiner Meinung nach, kann man diese BDSM-Spielart "schadensfrei" durchleben, wenn man diese beiden Lebenswelten klar voneinander unterscheiden kann, sei es mental oder körperlich, emotional, seelisch, psychisch usw.
Ich kann mir vorstellen, das es echt problematisch werden kann, wenn dieser von mir benannte "schmale Grat" mental nicht richtig gezogen werden kann, wenn diese beiden "Welten" miteinander verschmelzen. Tja, besser kann ich es im Moment nicht ausdrücken aber ich glaube schon, das mein Gedanke dazu klar geworden ist.
*******in78 Frau
5.177 Beiträge
Ich glaube, es ist deshalb nicht sehr einfach zu erklären, weil im Grunde genommen nur die Beteiligten selbst sagen können, was für sie wirklich demütigend ist. Was sich für mich vielleicht demütigend anfühlt, darüber können andere nur zwinkern.

Ebenfalls spielt sicherlich auch die Verbindung eine Rolle. Sub die jemanden. Ich als Herr:in wahrnimmt, annimmt, oder sich umgekehrt, wird wohl sicherlich weniger Zugang dazu bekommen.
*********nsFFM Paar
8 Beiträge
Ich (Herr Rodan) verfüge über eine psychologische Ausbildung und bin als Dom also aus verschiedener Hinsicht an dieser Frage interessiert. Ich bin weit entfernt davon, immer gleich eine Diagnose zu stellen oder eine traumatische Erfahrung hinter diesen Neigungen zu sehen. Nach meiner Überzeugung sind wir naturveranlagt und haben diese dominanten und devoten Neigungen genau so wie wir auch andere Neigungen und Vorlieben haben.
Meistens geht es um extreme Emotionen. Sex ist geprägt von solchen Emotionen und immerhin liegen Schmerz und Lust auch im Gehirn nahe beieinander. Seelischer Schmerz gehört hier sicher dazu. Bloßstellung, Peinlichkeit oder Scham sind ebenfalls heftige Gefühle, die im richtigen Zusammenhang und mit der richtigen Neigung Erregung auslösen können.
Viele devote Menschen berichten, dass sie schon als Kinder am "Marterpfahl" oder bei Rügen durch den Lehrer eine gewisse Lust empfanden. Dominanten Menschen geht es andersherum ähnlich, zum Beispiel beim Schimpfen während man Familie spielte als Kind. Je intuitiver das vonstatten geht, desto besser. Sobald sich der Kopf einschaltet und moralische Werte, konservative Erziehung und einschränkende Elternbotschaften sich einmischen, wird es schwierig, sich seinen Gelüsten hinzugeben.
Meine devote Gespielin habe ich sehr langsam an Erniedrigungen herangeführt. Es war schwierig für sie, sich auf gewisse Begrifflichkeiten oder Praktiken einzulassen, da ihr Kopf sich hier mahnend und wertend einschaltete. Als ich ihr erklärte, das es mir nicht darum geht, sie als Person zu kränken sondern um die bei mir entstehende Erregung während der Erniedrigung, sie es also rational verstehen konnte, fand sie auch Gefallen daran. Bei vielen physischen Erniedrigungen macht sie mittlerweile vor allem mein lustvoller Gesichtsausdruck dabei an, was mir sehr gefällt. Mich macht es sehr an, solceh Tabubrüche zu begehen. Meine Gespielin mit Dirty Talk zu erniedrigen, sie zu ohrfeigen oder Anderes erregt mich sehr. Der Reiz des Verbotenen gekoppelt mit dem Geschenk des Privilegs, das bei ihr tun zu dürfen, ist jedes Mal auf's Neue ein Kick.
Andere bezeichnen sich selbst mit Stolz als Schlampe oder Drecksau ohne dabei überhaupt eine Erniedrigung zu empfinden. Abgesehen davon hängt es meiner Erfahrung nach davon ab, wie man für sich die entsprechenden Begriffe definiert. Hier ist Kommunikation und Einfühlungsvermögen sehr wichtig. Alleine für das Wort "Schlampe" kann man so viele verschiedene Interpretationen finden, dass es im Zweifel gut ist, darüber zu sprechen, wer was darunter versteht. Achtet darauf, nicht von uch auf andere zu schließen.
*******l_Sn Mann
555 Beiträge
Man muß nicht alles psychologisch begründen müssen.
Manche Dinge sind nun mal so, wie sie sind.
Das einige was mir wichtig ist:

Möche die Frau die Demütigung aus der Stärke heraus oder aus der Schwäche.
Bei letzteren würde ich dann professionelle Hilfe empfehlen.
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