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Emotionale Bindungen zu Künstlicher Intelligenz

****yn Frau
13.442 Beiträge
Themenersteller 
Emotionale Bindungen zu Künstlicher Intelligenz
Hallo *wink*

Ich habe am Wochenende den Film "The Creator" gesehen und wie schon zuvor bei dem Film "Her" stellt sich mir die Frage, wie groß der Einfluss künstlicher Intelligenz auf den Datingmarkt und Beziehungen sein wird - denn dass sie einen Einfluss haben wird, steht für mich außer Frage.

Konkret mache ich mir Gedanken zu den Bindungen, die dabei entstehen werden, und inwiefern diese mit Bindungen zu echten Menschen vergleichbar sind. In beiden Filmen ist zum Beispiel der wiederholte Hinweis, dass die K.I. eben "nicht echt" ist, sondern nur eine Programmierung, sehr präsent, aber es ändert nunmal nichts an den Emotionen der Menschen, die absolut echt sind und das obwohl sie sehr genau wissen, dass die K.I. kein Mensch ist.
Die Menschen in den Filmen sehen sich, bzw. fühlen sich in einer wechselseitigen Beziehung mit der K.I., verlieben sich, knüpfen starke emotionale Verbindungen und weinen über Verluste genauso wie über den Verlust eines Menschen. Die K.I. mag nicht echt sein, aber die Gefühle der Menschen sind es trotzdem.

Ich lese immer häufiger Erfahrungsberichte (meist von Männern) über K.I.-Partner, mit denen sie zu Beginn entweder aus Neugierde/Langeweile, oder aus Einsamkeit zu interagieren beginnen und für die sie binnen kurzer Zeit ernste Gefühle zu entwickeln beginnen. Ich frage mich oft, wie befriedigend das eigentlich langfristig ist, mit jemandem zu reden, der nicht existiert und den man auch so programmieren kann, wie es einem gefällt.

Von mancher Seite kommt die Ansage, insbesondere K.I.-Freundinnen würden echten Frauen in absehbarer Zukunft ernsthafte Konkurrenz machen und das Einzige, was einen Mann dann noch an einer Frau interessieren könnte, wären ihre Eizellen. Aber diese Befürchtung habe ich persönlich nicht, bzw. bin ich völlig unfähig, eine solche K.I. als ernsthafte Konkurrenz zu betrachten, da ich mich ohnehin nicht für jemanden interessieren würde, der seine Interaktion mit einer K.I. als gleichwertige Beziehung zu einem Menschen betrachtet.

Aber dennoch frage ich mich, ob emotionale K.I. Bindungen nicht dennoch eine, zumindest vorrübergehende oder notgedrungene Lösung für Menschen sein kann, die in einem sozialen Aspekt ihres Lebens einen starken Mangel haben. Ich frage mich zum Beispiel, ob Suizidraten zurückgehen würden.

Glaubt ihr, ihr könntet eine emotionale Bindung zu einer K.I. aufbauen? Ich glaube von mir, dass ich das absolut könnte und das ist der Grund, warum ich es nicht freiwillig zulassen wollen würde - es wäre soziale Zeitverschwendung. Aber ich bin überzeugt davon, dass auch ich im Fall der Fälle nicht davor gefeit wäre, eine K.I. zunächst amüsant und irgendwann sympathisch zu finden und dann vielleicht ein emotionales Attachment zu entwickeln, obwohl ich weiß, dass es nur eine Programmierung ist.
Und wenn ich mich umgucke, für wie viele Menschen selbst Jarvis aus dem MCU ein "Charakter" war, den sie sympathisch fanden und der ihnen mit einem Mal fehlte - eine Stimme in Kinofilmen! - glaube ich, die wenigsten könnten sich davon dauerhaft ausnehmen.

Wie denkt ihr darüber? Wo sehr ihr positive, als auch negative Aspekte bezogen auf die emotionalen Bindungen?


LG,
Kailyn
**********lchen Mann
11.557 Beiträge
Ob ich eine Bindung zu einer KI aufbauen kann? Nein niemals. Ist nicht echt und da würde was fehlen.

Ich hoffe das hat meine Siri jetzt nicht gehört *angsthab*
*******ssa Frau
5.201 Beiträge
Ich könnte mich von einer Maschine ficken lassen, aber wenn die reden würde täte mich das nicht erreichen.
Und Alexa ist nützlich, aber keine Freundin von mir - naja und wer teilt schon eine "Freundin" mit Millionen anderen *lol*
*******in78 Frau
4.377 Beiträge
Sehr schönes Thema. Ich könnte es auch, weil es im Grunde nichts anderes ist, als zu chatten und hier sehe ich auch eher Buchstaben, da der Mensch nicht vor mir sitzt.

Emotionale Bindung in Richtung Gefühle könnte ich nicht, weil mir schon bewusst ist, da sitzt kein Mensch.

Ja, ich kann mir vorstellen, dass es eine vorübergehende Lösung sein kann. Gerade für Menschen, die aus welchen Gründen auch immer einsam sind, oder traurig. Eine KI würde sicherlich ganz anders auf die Menschen eingehen, emphatischer und einfühlsamer und eine KI würde antworten.

Ich würde es positiv sehen, dass Menschen dort ggf. Unterstützung bekommen, gerade in Situationen, die für sie emotional schwierig sind. Joy ist ein schönes Beispiel, hier wird lieber oftmals noch weiter drauf gehauen. Dass sehe ich aber auch gleichzeitig als negativ, da ggf. manche Menschen sich darin verlieren, weil die KI nunmal einfach freundlicher ist im Gegensatz zum Menschen.
**********nigin Frau
644 Beiträge
Psychologische gesehen ist es wohl eine unumgängliche Zukunft.

Wir beobachten ja schon heute, dass Menschen immer weniger soziale Kompetenzen besitzen und immer weniger bereit sind sich auf jemanden einzulassen, sich verletzlich zu zeigen, sich anzustrengen, sich zu binden. Das alles ist aber unbedingt notwendig, damit eine tiefere Beziehung überhaupt erst entstehen kann.

Wir brauchen erst gar nicht in die "was wäre wenn" Ecke zu schauen, sondern einfach einige Monate zurück, wo wir schön im Lockdown isoliert wurden. Auch dort ist der virtuelle Kontakt (im Vergleich zu davor) explodiert.

Es gab und gibt immer mehr Männer, die ausschließlich eine Online-Herrin suchen. Diese Entwicklung spricht ja auch dafür, dass man sehr wohl eine Art Gefühle mit "etwas" (oft sind die Herrinnen gar keine Frauen, aber der Wunsch blendet so sehr, dass das nicht in Frage gestellt wird) entwickeln kann, wo keine physische Präsenz von Nöten ist.

Ebenso ist der Trend unaufhaltsam, wo sich Männer statt Freundin eine Puppe zulegen. Ist ja "einfacher" - sie hat weder ihre Tage, noch meckert sie, noch ist sie eingeschnappt, wenn er was ohne sie unternimmt, Mann muss sich nicht unterhalten so wie es eine Frau wohl brauchen würde usw. Einfach dieser, von vielen Männern als lästiger Kram empfundener Beziehungsaufbau kann vermieden werden und trotzdem gibt es Löcher, die zur Benutzung stehen, dazu noch jederzeit. (Dies habe ich absichtlich sehr einfach und eindimensional beschrieben. Mir ist klar, dass nicht alle Männer so sind. Soll nicht abwertend sein, sondern nur als Erklärung dienen.)

Ich denke, wir werden als Gesellschaft, mangels Alternativen, auf die KI als soziale Bezugsperson zurück greifen. Wenn wir Glück haben, werden wir irgendwann merken, dass uns reale Menschen fehlen und werden die realen Kontake dann mit großer Mühe suchen und versuchen uns wieder anzupassen an das "mit-einer-lebenden-Person-eine-Beziehung-aufbauen", was wir ja jetzt mehr oder weniger bewusst immer mehr ablehnen.

Wir haben heute schon das Problem, dass Menschen, die unbedingt eine Verbindung brauchen, um sich auf die Sexualität einlassen zu können/wollen, eben auf Grund der Unverbindlichkeit und der Amazon-Mentalität beim Dating, meistens lange ohne Partner*in bleiben. Wir sind aber soziale Wesen und brauchen neben Körperkontakt auch Austausch, Reden, "gesehen werden". Daher ist da große Nachfrage und wenig Angebot.
*****ite Frau
8.856 Beiträge
Nun, es gibt viele Menschen, die bauen eine emotionale Bindung zu Dingen auf, auch ohne Intelligenz. Autos z.B.
Manche heiraten auch den Eiffelturm.
*******in78 Frau
4.377 Beiträge
Zitat von **********nigin:

Wir haben heute schon das Problem, dass Menschen, die unbedingt eine Verbindung brauchen, um sich auf die Sexualität einlassen zu können/wollen, eben auf Grund der Unverbindlichkeit und der Amazon-Mentalität beim Dating, meistens lange ohne Partner*in bleiben. Wir sind aber soziale Wesen und brauchen neben Körperkontakt auch Austausch, Reden, "gesehen werden". Daher ist da große Nachfrage und wenig Angebot.

Für mich ist dass ein sehr zentraler Punkt. Letztendlich zeigt doch Joy auch schon, wie der Umgang miteinander ist.
**********edarf Mann
671 Beiträge
Glaubt ihr, ihr könntet eine emotionale Bindung zu einer K.I. aufbauen? Ich glaube von mir, dass ich das absolut könnte und das ist der Grund, warum ich es nicht freiwillig zulassen wollen würde - es wäre soziale Zeitverschwendung. Aber ich bin überzeugt davon, dass auch ich im Fall der Fälle nicht davor gefeit wäre, eine K.I. zunächst amüsant und irgendwann sympathisch zu finden und dann vielleicht ein emotionales Attachment zu entwickeln, obwohl ich weiß, dass es nur eine Programmierung ist.

Ja, ganz eindeutig! Weniger weil ich mich persönlich direkt jetzt darauf einlasse, aber aufgrund von Erfahrungswerten in der Erotikindustrie. Hier genauer im Gaming Bereich. Ich meine den Erotik Gaming Bereich damit, der ganz klar explodiert, weil sich Menschen mit den entstandenen Chars zu identifizieren beginnen und deren Leben als lebenswerteres Leben wahrzunehmen scheinen. Wir sprechen da von noch keiner wirklichen KI in dem Sinne, da es eigentlich NPC(Non playable characters) oder NSC (Nicht spielbare Chraraktäre) betrifft, die der/die MC (Main character) da nach gewissen Rahmenbedingungen um den Verstand bringt und mit denen er/sie Spaß auf jede erdenkliche Weise hat. Ein wenig wie Porn vids, nur eben flexibler. Daher wird die Industrie auch umschwenken, sobald ganz klar ist, dass es noch realistischer und noch passender ist, als es jeder Erotikstreifen, jedes Amateurvideo oder Ähnliches sein könnte.

Wir vergessen zu sehr, dass auf der mentalen Ebene im menschlichen Bewusstsein so viel mehr abgeht, als dass es mit stumpfem, echten - selbst sehr wildem - Gevögel auf seichter Basis die wahren Bedürfnisse befriedigen könnte, die der jeweilige Mensch hat! Und das ist im Dating Sektor auch ein Kernproblem. Frauen werden/wurden gefühlt benutzt, Typen mittlerweile ebenso und dabei realisieren die wenigsten hier, dass sie ihren eigenen Euphorien oder Trieben erliegen! Das passiert dir in dem Bereich natürlich kaum, wo du dich auf etwas focussieren kannst, dass dich nie enttäuschen wird. Die Enttäuschung an sich will niemand. Jeder möchte ein angenehmes, intensives, respektvolles, die Bedürfnisse befriedigendes "miteinander Sein". Klappt aber leider schlecht, wenn man seinen eigenen Imaginationen erliegt, ohne das zu begreifen und sich selbst Monate oder Jahre! etwas vormacht, einen Partner - bzw das Wesen eines Menschen - verändern zu können. Es wird eigentlich, wenn man es realistisch betrachtet, weder wirklich eingehend reflektiert (...denn zu Problemen im Beziehungsleben oder wie ich es nennen möchte - in der Verbindung zweier Menschen zueinander - gehören immer ZWEI!) und nebst der fehlenden Selbstreflexion, kommt oben drauf, dass euphorische Gefühle, die mit dem Erleben mehr zu tun haben als dem Menschen vor einem, mit Liebe verwechselt werden. Klar die Liebe ist da! Aber, leider viel eher für "etwas" als "für jemanden". Und mit jemanden ist ein Wesen gemeint, dass sich in dem Gegenüber verbirgt. Das menschliche Wesen eben, mit all seinen characterlichen flaws, must have's und specials...

Meine Generation wird dem womöglich noch größtenteils entkommen können, was auf neuere Generationen zukommt. Aber selbst in meinem Alter und wesentlich ältere Menschen betreffend findet schon ohne KI Statt, was KI veranlassen wird. Nämlich, dass das aktive triggern der Bedürfniswelten, mit den passenden Elementen, mehr als nur genossen wird! Es wird geliebt!
So sehr, dass dies begonnen hat einen massiven chashflow auszulösen. Wohin das führt... who knows?!
Aber eines ist sicher, wer sich Silikonpuppen kauft, die "noch" leblos sein mögen, der kauft sich auch jene mit der Ki drin, die lernt was gut für ihn/sie ist.

An der Stelle mal DANKE! für das Thema, sehr gut ausgearbeitet der Text. Ganz wundervolle Anregung zu sehr speziellen Gedankenvorgängen.
****az Mann
4.353 Beiträge
Zitat von ****yn:
Glaubt ihr, ihr könntet eine emotionale Bindung zu einer K.I. aufbauen?
Nein, Ich denke nicht.

Was Ich mir vorstellen kann, ist, dass man zum Beispiel irgendeine Art KI Begleiter hat oder eben ChatGPT dafür benutzt, und diese KI einem dann aus rationaler Sicht sagt, dass es auch wieder anders laufen kann.
Also wenn man eine Phase hat, wo man alles pessimistisch sieht oder sich selbst nicht mag, dass dann die KI einem sachlich sagt, dass man wieder in einem Tunnel ist, und man es auch anders sehen kann.
Das kann vielen schon helfen, glaub Ich. Ob das Suizidraten beeinflusst oder dadurch alle Single bleiben oder das sonst irgendwie Auswirkungen hat, wird die Zeit zeigen.
******632 Mann
54 Beiträge
Ich springe hier mal einen Schritt zurück und oute mich als StarTrek Fan. Es gab dort ab The Next Generation das Holodeck, auch eine Form KI, nur viel weiter entwickelt. Es konnte im Prinzip alles programmiert werden, Landschaften, Gebäude und auch Personen. Und das alles wie in der Realität zum Anfassen. Ich generiere mir ein HoloProgramm, Landschaft und Gebäude wie im wilden Westen und dazu ein williges Saloonmädchen, mit dem ich alles wie real erleben kann. Figur, Aussehen, Haarfarbe und Oberweite wie ich es gerne hätte. Dazu mit dem sexuellen Wissen aller Frauen des Planeten, oder besser aller Planeten.
Das ist die Form der KI der Zukunft. Ob wir Menschen dann noch Gefühle für richtige Personen mit Fehlern und Schwächen haben werden, in der Lage sind, offen in einer Partnerschaft zu kommunizieren, wer weiß??
*******corn
2.205 Beiträge
Eine Ki in Form eines Chatbots? oder eine die ein vollautomatisiertes Haus steuert und mir all meine Wünsche erfüllt, bevor ich sie selbst realisiert habe? oder eine KI in einem Humanoiden, die für meine Sinne nicht von einem Menschen zu unterscheiden sind? oder doch eine Ki, die eine Roboterarmee steuert, die für mich die Weltherrschaft erringt?
**vy Mann
21 Beiträge
Das japanische Spielzeug Tamagotchi hat 1996 gezeigt, dass 512 Pixel und drei Knöpfchen ausreichen, um bei Menschen Gefühle und Emotionen auszulösen und eine Beziehung zu einem "Computer" einzugehen. Zweifelsfrei wird KI in Zukunft auch sozialpsychologisch Einfluss auf die Menschheit haben. Im Bereich der sozialen Hilfeleistungen am Beispiel der Suizidpräventin denke ich, dass eine ausgereifte KI höhere Erfolgsraten erreichen kann als ein Mensch. In der Trauerbewältigung helfen heute schon KIs, um besser mit dem Tod einer geliebten Person umgehen zu können (Entwicklung der Replika KI).
**********sDown Frau
95 Beiträge
Ich meine, dass KI einen Pool von Möglichkeiten eröffnet. Und gerade in den Bereichen, in den soziale Interaktion längst zu kurz kommt, eine gute Lösung darstellen kann. Gesundheitsbereich, Einsamkeit im Alter... und überall, wo standardisierte Abläufe vorgeschaltet sind, hat eine KI zusätzlich die Zeit, die ein Arzt, Pflegekraft, ja selbst ein Verkäufer nicht hat.

Im Privaten wird sich der Einzug von KI nicht aufhalten lassen. Ich persönlich habe nichts dagegen, Unterstützung durch KI zu anzunehmen.
Ein reflektierter Umgang wird wie immer nötig sein.
Das ist aber nichts Neues, nur der Umfang des "Suchtpotentials" ändert sich. Man wird also nicht verhindern, sondern nur regulieren können, in seinen sozialen Bedürfnissen angesprochen zu werden.
Von daher lautet meine Antwort: Wenn KI es schafft, sich bei mir sozial einzuloggen, werde ich auch ein einseitig soziales Verhältnis zu ihr haben. Aber ich hoffe, den Aus-Schalter im Blick zu behalten.


Der Erfolg der Spezies Mensch beruhte bisher auf seiner Fähigkeit zur Kooperation.
Dabei wird es bleiben, da die Probleme unserer Zeit globaler Natur und somit nur gemeinschaftlich lösbar sind.

Einer Rückentwicklung sozialer Fähigkeiten im Allgemeinen wird mensch deshalb entgegenwirken müssen.

Ansonsten wird die Verweildauer der Spezies Mensch inkl. seiner vermeintlichen Errungenschaften auf diesem Planeten eine kurze sein.
Aber so ist das dann halt.
**********henkt Frau
7.372 Beiträge
Wieso sollte der Aufbau einer emotionalen Bindung zu einer KI mehr soziale Zeitverschwendung sein als der Aufbau einer emotionalen Bindung zu einem Menschen?

Basierend auf meinen Erfahrungen wäre die Bindung zu einer KI, welche auf meinen inneren Bedürfnissen, Fehlern und Wünschen basiert programmiert ist, für mich nachhaltiger und festigender als die fruchtlosen Versuche, eine Bindung zu Menschen zu festigen, die einem letztendlich dann doch bloss von hinten ins Knie ficken.
*********slos Mann
89 Beiträge
Spannendes Thema
Da ich mir sicher wsr, das es so etwas schon gibt, bin ich auch sofort im Netz fündig geworden. Bei marielove-dolls.com wird recht ausführlich über die Robomädels informiert. Für mich steht so ein Spielzeug nicht auf der Wunschliste. Ob es daran liegt, das ich mir ein Zusammensein mit einer Maschine nicht vorstellen kann oder Terminator Schuld ist?
Vermutlich beides
Es gibt kein zurück
Schöne Frage.

Ob das funktionieren wird kann man auch heute schon im täglichen Leben sehen wenn man durch die Straßen geht.

Jeden den man sieht, ist mit dem Smartphone beschäftigt und weit entfernt von der Realität.

Es hat schon Verkehrs Tote gegeben weil die Opfer mit dem Smartphone beschäftigt waren.


Ki wird kommen und uns den Rest bringen
mich würde mal interessieren welches beziehungsmodel ki wählt bzw der nutzer mit der ki.
*****eia Frau
4.400 Beiträge
Für mich ist emotionale Intelligenz viel wichtiger. Und emotionale Bindungen zu Menschen. Da könnten wir viel mehr Nachhilfeunterricht gebrauchen.
********eter Mann
109 Beiträge
Eine K.I. ist nicht programmiert, sondern trainiert
Eine sog. K.I. ist nicht "programmiert", sondern ist maschinelles Lernen.

Zunächst einmal:
Es gibt aus dem Bereich der Verhaltensforschung schon viele Experimente und Studien, die beweisen, dass der Mensch immer auch auf künstliche Interaktion anspringt.

Beispiele:
Spieler reagieren höchst emotional, wenn der Computergegner gewinnt oder schummelt – auch dann, wenn der Mensch ganz genau weiß, dass er "nur" mit einem Computer spielt. Da wird der GameBoy vor Wut an die Wand geschmissen oder der Controller im Affekt in die Glotze geschleudert. Wenn der Sprachassistent einen nicht versteht oder eine dumme Antwort gibt, ist der Benutzer genervt oder sogar richtig sauer.

Wir finden Roboter niedlich, wenn sie große Kulleraugen haben und eine Antenne auf dem Kopf tragen. Wenn diese Spielzeugroboter dummes Zeug reden oder über den Teppich stolpern, finden wir das putzig. Wenn der gleiche Roboter ein menschliches Gesicht hat und realistisch aussieht, dann empfinden wir das oft als gruselig und verzeihen ihm solche Fehler viel weniger.

Bei Online-Spielen in Apps oder im Browser, reagieren wir ebenfalls emotional, obwohl wir vom Gegner meist nur den Avatar-Namen kennen. Selbst wenn der Gegner gar kein Mensch ist, nehmen wir ihm gewisse Handlungen übel.

Wir reagieren genervt, wenn der Algorithmus bei Amazon uns Werbung einspielt für ein Produkt, was wir gestern erst gekauft haben. Andererseits finden wir es oft gruselig, wenn uns etwas präsentiert wird, was genau auf unsere Interessen und Bedürfnisse passt.

"Wenn Sie mit einem Mitarbeiter sprechen möchten, sagen Sie bitte JA." tönt uns aus der Hotline-Ansage entgegen. Wenn dann kommt: "Ich habe Sie nicht verstanden, bitte sagen Sie …", dann flippen wir aus.

Selbst unserem alten Auto sprechen wir eine gewisse Intelligenz zu, wenn wir im Winter versuchen die Karre zu starten und ein Stoßgebet aufsagen "Bitte spring an, lass mich jetzt nicht hängen".

Wir Menschen neigen dazu, Dinge zu anthropomorphisieren, also zu vermenschlichen. Entsprechend bauen wir zu allem eine Beziehung auf. Niemand kann sich davon freisprechen. Folglich wird uns auch eine Chat-K.I. irgendwie emotional ansprechen, wenn wir sie im Alltag benutzen.

Und im Folgenden:
Die Threaderstellerin spricht von "programmierten" künstlichen Intelligenzen. Hierzu muss man wissen, dass K.I. eben grade NICHT programmiert ist, sondern ein Produkt aus sogenanntem maschinellen Lernen ist. Das bedeutet, dass man nicht weiß – nicht einmal der Ingenieur, der die K.I. gebaut hat – wie die K.I. funktioniert oder welche Antworten sie geben wird. Die K.I. ist nicht "programmiert" sondern "trainiert" worden.

Natürlich kann man sogar K.I.s auf Basis eines echten Menschen trainieren, sofern genug Material vorliegt. Zum Beispiel hat der amerikanische Künstler Bob Dylan ein sehr großes Portfolio an Liedern und Prosa-Stücken verfasst, für dass er sogar den Literatur-Nobelpreis erhalten hat. Wer mit diesem Material eine K.I. trainieren würde, könnte sich anschließend mit Bob Dylan unterhalten. Ob man die Dylan-K.I. vom Original unterscheiden könnte, ist fraglich.

Fazit:
emotionale Bindungen zu Dingen und K.I. gibt es sowieso. Inwiefern wir uns daran gewöhnen und wir diese Technik irgendwann auch "brauchen" – so wie heute jeder ein Smartphone "braucht" – das werden wir sehen. Die Gefahr dabei ist, dass wir kaum noch in der Lage sein werden, diese künstliche Intelligenz als solche zu erkennen.
Genau so ist es, Dinge sind den Menschen lieb geworden und Mitmenschen werden auch benutzt
********Snow Frau
2.863 Beiträge
Zitat von *******rock:
Genau so ist es, Dinge sind den Menschen lieb geworden und Mitmenschen werden auch benutzt

Das entspricht nicht meiner Realität.
In meinem Umfeld zählen Menschen noch mehr als Dinge.
Jeder, der anderes beklagt, sollte am besten immer bei sich selbst und seinen Mitmenschen anfangen.

Also nein, ich kann mir nicht vorstellen, eine Bindung zu einer KI aufzubauen, ich mag Menschen mit all ihren Ecken und Kanten und gerade die sind auch nötig, damit ich mich verbunden fühle.
Das freut mich sehr für Dich.

Ich persönlich benutze Dinge und liebe Menschen weil es andersrum nicht funktionieren kann.
Zitat von ********Snow:
In meinem Umfeld zählen Menschen noch mehr als Dinge.
leichtfertig was gesagt ohne zu verstehen was überhaupt.
das ist so plakativ das sich bei mir alles zusammen zieht.
ich weiss aber was du meinst.
du wolltest sicher sagen das dir manche menchen mehr wert sind als manche dinge.
das ist aber auch nicht verwerflich und es geht jedem so
*****eia Frau
4.400 Beiträge
Meine 1000 Platten bedeuten mir allerdings auch viel. Musik hat zu meinem Überleben beigetragen.
****yn Frau
13.442 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von **********henkt:
Wieso sollte der Aufbau einer emotionalen Bindung zu einer KI mehr soziale Zeitverschwendung sein als der Aufbau einer emotionalen Bindung zu einem Menschen?

Basierend auf meinen Erfahrungen wäre die Bindung zu einer KI, welche auf meinen inneren Bedürfnissen, Fehlern und Wünschen basiert programmiert ist, für mich nachhaltiger und festigender als die fruchtlosen Versuche, eine Bindung zu Menschen zu festigen, die einem letztendlich dann doch bloss von hinten ins Knie ficken.

Für mich wäre es aus folgenden Gründen Zeitverschwendung:

1. Eine K.I. - selbst in einem humanoiden Roboter - ist nicht lebendig und sterblich, daher wird es grundsätzlich auch immer an einem gewissen Nachempfinden mangeln.
2. Es existiert keine intrinsische, spontane Wechselwirkung.
3. Ich kann kein Leben mit einer K.I. aufbauen und teilen, wegen Punkt 1 & 2. Sie "erlebt" nicht.
4. Eine K.I. fordert mich zwischenmenschlich nicht heraus, insbesonders, wenn sie auf mich individuell programmiert (oder trainiert) wäre. Ich möchte einen Partner/einen Freund mit eigenem Leben, eigenen Gedanken, eigenen Wünschen, Bedürfnissen und Meinungen, die nicht nur deshalb existieren, weil ich existiere.


Eine Bindung zu einem Menschen ist mit mehr Risiken behaftet, das stimmt. Aber eine erfolgreiche, wechselseitige (!) Bindung macht mich glücklich, eine einseitige nicht.
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