und die sicherste Lüge ist ...
die Aussage:
"ich bin immer ehrlich"
wobei die in einer groben "Klassifizierung" (mit sicher fließenden Grenzen) der Lügen idR. in die Kategorie b) fällt:
a) soziale Lügen:
wurden hier schon beschrieben und diese sind unerläßlich für ein rücksichtsvolles, empathisches soziales Miteinander. Diese Lügen sind zT. so stark ritualisiert, dass sie nicht immer aber prinzipiell doch bewußt sind.
b) wahrnehmungstechnische Lügen:
sind keine Lügen, die dem "Lügner" selbst bewußt sind, bzw. solche, die ihm nur als mögliche Nicht-Wahrheiten indirekt zugänglich sind, nachdem man die (Selbst-)Erkenntnis erlangt hat, dass die persönliche Wahrnehmung eben immer nur
persönlich wahr ist.
c) bewußte, absichtliche Lügen:
auch die wurden hier schon genannt - und das sind auch die einzigen, die
imho unter allg. ethischen Gesichtspunkten abzulehnen sind.
Buchtipp:
Peter Stiegnitz: "Lüge - Salz des Lebens"
(192 Seiten, ISBN 3-85167-062-0)
Stiegnitz (Dr.phil. Professor an der Universität Budapest), erforscht seit über drei Jahrzehnten das Phänomen der Lüge und begründete die "Mentiologie" (Lehre von der Lüge). Nach seiner Definition der Lüge (bewusste Abwendung von der Wirklichkeit) und Bestimmung der moralischen Grenze (bewusste Schädigungsabsicht) stellte auch Stiegnitz, wie US-Psychologen, fest, dass wir alle 200-mal täglich lügen, wobei die meisten Lügen (Komplimente, Flunkern, Notlügen, Ausreden, usw.) harmlos sind.
(Zitat gekürzt aus VaBene-Verlag)