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Der Notausgang im Tunnel - Das Spiel ohne Safeword

*********iten Paar
1.798 Beiträge
Themenersteller 
Der Notausgang im Tunnel - Das Spiel ohne Safeword
Wenn es beim Tunnelspiel um den Einsatz von Substanzen wie z.B. Ingwer geht, die einmal angewendet erst nach einiger Zeit die Wirkung verlieren, dauert es, solange es halt dauert.
Obwohl es auch hierbei Notausgänge geben könnte, mit Gegenmitteln oder Gegenanwendungen.
Wir mögen das Szenario als Tunnelspiel. Das Spiel mit abgesteckten Grenzen und Tabus, aber ohne Safeword.
Z.B. Bestrafungs - oder Entführungsszenarien in unserem Kellerverlies über einen vorher festgelegten (Mindest- ) Zeitraum.
Während dann bei Sub häufig die Selbstüberschätzung auf Realität trifft, bei mir persönlich z.B. beim Sturzflug der Hormone nach einem kräftigen Orgasmus, kommt bei Dom dann das Gewissensproblem durchzuziehen oder doch eine Notausgangstür zu öffnen.
Nicht falsch verstehen ... wir reden hier nicht von etwas Unlust von Sub oder einer kleinen Unpässlichkeit.
Wir reden von Panikreaktionen oder Absturz.
Situarionen, in denen man als Sub eine Notausgangstür gerne eintreten würde, besonders wenn sie sich schon einen Spalt öffnet. Bei mir kommt das gerne vor, bei strengen Fixierungen über einen längeren Zeitraum, wenn dann die Geilheit nachlässt und man realisiert, dass man völlig hilflos ist und nie wieder loskommt, wenn nicht wieder die eine Person zur Befreiung erscheint. Was wenn die eine Person plötzlich nicht mehr erscheinen kann ... (auf der Treppe stolpert, einen Infarkt bekommt).
Diese Panik entsteht bei mir ab und zu, obwohl wir ziemlich viel abgesichert haben (Schlösser, die sich nach einem programmierten Zeitraum öffnen lassen, ein Notrufsystem, welches externe Nummern so lange anwählt, bis jemand den Notruf annimmt und bestätigt)
Bei mir führt ein Spielabbruch dann zu einer riesigen Erleichterung und Dankbarkeit ... und nach einem kurzen Zeitraum aber auch zur Reue und Ärger nicht durchgehalten zu haben, bzw. zu müssen. Komplettabruch gegen Vollzug oder zumindest erleichtertem Vollzug (z.B. gelockerter Fixierung)
In diesem Moment aber, wenn es unerträglich wird, der Druck in der Brust immer grösser, der Kopf immer heisser, in diesem Moment würde man zu einem Ausweg niemals nein sagen.

Da stellt sich aber für Dom das riesige Problem ... wie reagieren?
Das Problem stellt sich noch viel schwerer, wenn wir zu zweit eine mehr oder minder fremde, unbekannte Person eingesperrt haben.
Da konnte vorher noch so viel beteuert werden, dass Bitten oder Betteln nicht zum Abbruch führen sollen. Viele unterschätzen den psychischen Druck von absoluter Dunkelheit z.B. und die Wirkung von Zeit in dieser.
Wenn das Winseln, Betteln und Bitten aufhört und in einer sehr sachlich und nüchtern vorgetragenen "Forderung" formuliert wird, dass man sich absolut überschätzt habe, einen Absturz hätte und das Spiel gerne beenden würde, auch wenn man vorher andere Absprachen getroffen hätte ...

Wie kann man abschätzen, ob das nun wirklich so ernst ist, oder doch nur eine Masche um Freiheit zu erlangen, eine evtl. völlig natürliche Situation der psychologischen Stufe des Verhandelns ...

Während meine Bessere (wahrscheinlich vernünftig) eher schneller zum vorzeitigen Abbruch neigt, verspüre ich dann meiner sadistischen Ader folgend eher den Drang die Kellertür wieder zu schliessen und das Licht auszumachen ... weil ich halt weiss, dass man sich als Sub nach abklingen der negativen Gefühle häufig ärgert abgebrochen zu haben.

Ich bin dem Drang aber noch nicht gefolgt ...
Es wird das Gespräch mit Sub gesucht, an die Abmachung erinnert, beruhigt, mehrfach nachgehakt, ob die Entscheidung entgegen der Abmachung wirklich fest steht.
Nach etwas Bedenkzeit werden dann die Schlösser der Ketten geöffnet und Sub bekommt die Kleidung zurück. Ein geöffnetes Schloss an der Kette für den Fuss bleibt liegen.
Sub bekommt Zeit sich wieder fertig zu machen, oder sich halt wieder festzuketten ...
Mir ist aber durchaus bewusst, dass die Wahl in diesem Moment immer auf die Freiheit fallen wird.

Seiner Verantwortung wird man damit wohl mindestens gerecht.
Aber ob man damit Sub wirklich gerecht wird?
Wie soll man das bei einer unbekannten Person abschätzen ... das ist bei Bekannten schon fast unmöglich.
Problem ist, dass dieser Punkt bei Langzeitspielen irgendwann immer kommt ...
Nun ist es von aussen leicht zu sagen, dass man an einer Panikattacke nicht sterben kann.
Für den oder die Betroffene fühlt es sich halt anders an ... und ob es nicht doch zum Herzinfarkt führen könnte ...

Problem ist, dass ein Safeword bei solchen Spielen nicht hilft, da hier die Verführung es zu benutzen für Sub viel zu gross ist.
Mit Safeword kommt man gar nicht an den beschriebenen Punkt.
Aber wenn dieser Punkt erreicht ist ... wie entscheidet man als Dom in dieser Situation richtig?
*******urig Paar
7.001 Beiträge
Ich kann Dir in allem nur Recht geben.

Aber möchte anfügen, mit Fremden würde ich das so nie ausleben, viel zu viele Möglichkeiten, die man nicht absehen kann und extrem viel kaputt machen würde.

Warum versucht man nicht etwas Dauerhaftes aufzubauen, wo genau das dann umgesetzt werden kann?
Ein Dom entscheidet in meinen Augen immer richtig, wenn ihm die ganze Zeit noch bewusst ist, dass es sich um ein Spiel handelt. Keine Sexualität, keine Neigung, kein Kink sollte über der mentalen und körperlichen Gesundheit stehen.

Sich hinterher zu ärgern, dass vergeht. Andere Schäden unter Umständen nicht.
*********iten Paar
1.798 Beiträge
Themenersteller 
@*******urig

Weil das so nicht das Gleiche ist und der Reiz des Unbekannten komplett verloren geht.
Das soll aber auch gar nicht diskutiert werden, sondern das Spiel mit Fremden ist als Voraussetzung Bestandteil der Frage.
Wie ich ja auch schon geschrieben habe, kommt es bei Bekannten oder sogar in der Partnerschaft zu solchen, gleichartigen Situationen.
Beim Spiel mit Fremden kommt es natürlich immer darauf an, wie selbstreflektiert der Fremde seine Fähigkeiten einschätzt. Das liegt eindeutig in der Verantwortung des "Opfers" bei der Vorabsprache.
In unserer Verantwortung liegt die Möglichkeit der Selbstüberschätzung des Gegenüber nicht aus den Augen zu verlieren.
Jemand bittet dich vorher glaubhaft darum, dass das Spiel unter keinen Umständen abgebrochen wird ...
Dann kommst du in den Keller, weil heftig an den Ketten gerissen wurde, evtl. panisch gerufen ...
Mit einer ganz anderen Stimme, ernsthaftem Ausdruck wird dir erklärt, dass abgebrochen werden soll, ein Absturz stattgefunden habe ...
Dann stehst du da und musst entscheiden, ob das eine Masche ist, eine vorübergehende Schwäche, oder wirklich ins Traumatische umschlagen könnte ...
Der Abbruch schadet da natürlich am wenigsten ... aber kommt man unter extremer Belastung nicht immer an einen Punkt, an dem man Angst hat es nicht zu schaffen, die Geilheit geschwunden ist und Ratio ruft?
Ich habe dann immer Engel und Teufel im Kopf ... der Teufel will liefern wie bestellt ... der Engel weiss, dass der Hunger beim Bestellen immer grösser ist, als wirklich verputzt werden kann.

@****_78

Aber wie hält man da Masche und ernsthafte seelische Not auseinander?
Klar schneidet sich da Sub ins eigene Fleisch, wenn er so versucht sich aus der Affaire zu ziehen ... aber dann könnte man eigentlich genauso mit Safeword spielen ... gerade das wurde aber nicht gewünscht ... ausdrücklich.
@*********iten

Gar nicht. Im Zweifel glauben schenken. Dann ist es blöderweise ein misslungenes Wochenende und mit diesem Menschen wird nicht mehr gespielt.

Jede:r die wirklich Panikattacken kennen wissen, in der Situation ist nichts rational, sie kommen plötzlich und wer vorher keine hatte, hat auch keine Skills. Hinterher ärgert man sich sicherlich, da befindet man sich auch in „Sicherheit“.

Auch Selbstüberschätzung, oder doch kein Bock. Klar ist es ärgerlich, aber der Ärger verfliegt. Du kannst Menschen nur bis vor den Kopf schauen und ein versautes Sexwochende, das ist zu verkraften.
Ich weiß nicht, ob du/ihr das macht, ihr könnt aber gerade bei Neulingen versuchen nicht gleich von 0 auf 100 zu gehen. Sondern erst einmal zum Test einzusperren, damit ein Gefühl entsteht.
*********iten Paar
1.798 Beiträge
Themenersteller 
Nein, mit Neulingen machen wir da bestimmt nichts ...
Ab einer gewissen BDSM - Erfahrung setze ich eine gesunde Selbstreflektion einfach voraus.
Zitat von *********iten:
Nein, mit Neulingen machen wir da bestimmt nichts ...
Ab einer gewissen BDSM - Erfahrung setze ich eine gesunde Selbstreflektion einfach voraus.

Wenn in dem Bereich noch keine Erfahrungen vorliegen, sind es Neulinge 😀
Selbstreflexion bedeutet, eine Erfahrung hinterher zu reflektieren, alles andere sind Vermutungen anhand des sich selber Einschätzen. Wir reden hier aber von einer Extremerfahrung, da kann keiner vorher wissen, wie genau beim ersten Mal reagiert wird.
*******ssa Frau
5.202 Beiträge
Wenn man sich sehr gut kennt (was ich für eine Voraussetzung halte grad bei extremeren Praktiken) weiss und spürt Dom wann Schluss ist.

Mein Spielpartner kann unterscheiden zwischen "Angst" und Panik.
Verstehe nicht was es da noch zu diskutieren gäbe.
**********am722 Paar
2.459 Beiträge
Ich würde Tunnelspiele auch mit keinem Fremden machen, da fehlt das Vertrauen das was man sich aufbauen sollte, bevor man zum Tunnelspiel über geht.
**********o_ooo Mann
1.517 Beiträge
Ich muss gestehen, dass ich mich im BDSM-Kontext nicht wirklich gut auskenne. Das, was du beschreibst, wäre u.a. für mich aber ein Grund, warum ich mich nie ohne Safeword darauf einlassen würde.
Ich will gar keine Neben-Diskussion aufmachen, aber mir ist nicht ganz klar, warum ihr mit Fremden ohne Safeword spielt. Damit bringt ihr euch ja selbst erst in die Lage.

Wenn ich merken würde, dass die Stimmung umgeschlagen ist und die andere Person nicht mehr „im Spiel“ mit mir redet, sondern „in Echt“, wäre das für mich immer ein Grund, das Ganze abzubrechen.
*********l_82 Frau
428 Beiträge
Was sagen denn die Subs im Nachhinein? War der Abbruch ok?
Vielleicht habt ihr mit viel Erfahrung mittlerweile einen hohen Anspruch an euch und die Subs?
Was wäre denn so schlimm daran, erstmal öfter mit einer Person zu spielen und nach und nach zu steigern? Edgeplay klingt für viele auf dem Papier vermutlich erstmal toll. Aber ich sag mal so: Das Versprechen der Raupe, verpflichtet den Schmetterling zu gar nichts *zwinker*

Was mir noch einfällt: Gäbe es die Möglichkeit im Spiel, der Stress/der Druck der entsteht, körperlich abzubauen? Mit Bewegung/ Schütteln, anspannen/locker lassen?
*********iten Paar
1.798 Beiträge
Themenersteller 
@****_78

Ja, sicher ... deshalb weiss ich ja auch von mir selbst, welcher Tricks man sich bedient, um Erleichterung oder Freilassung zu bekommen.
Das ist eine völlig natürliche und authentische Reaktion auf solche Extremsituationen.
Aber ohne eine gewisse Ignoranz von Dom, erreicht man die nächste Stufe nicht. Das weiss ich auch *zwinker*

Eine Extremerfahrung kann ja nur extrem werden, wenn die Erfahrung extrem wirkt.
Nur um kein Missverständnis aufkommen zu lassen.
Das Wegsperren und das Gefühl des Weggesperrt sein soll nicht gespielt werden, sondern real sein.
Dass das natürlich auch reale Gefühle hervorruft, sollte jedem erwachsenem Menschen klar sein. Das meine ich mit Selbstreflexion.
Hat sich der/die DOM sich schon einmal mit der menschlichen Psyche auseinandergesetzt? Das kann zum Beispiel auch ein bisschen Sicherheit geben.

Dann würde ich unterscheiden in

• hat Erfahrungen darin
• hat keine Erfahrungen darin

Bei keiner Erfahrung, würde ich einen Vorgeschmack geben, noch nicht das volle Programm. Einfach um zu zeigen, was kommt auf dich zu.

Wenn ihr schreibt mit Fremden. Finden denn vorab Gespräche statt, oder werdet ihr „beauftragt“?
*********iten Paar
1.798 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******ll82:
Was sagen denn die Subs im Nachhinein? War der Abbruch ok?
Vielleicht habt ihr mit viel Erfahrung mittlerweile einen hohen Anspruch an euch und die Subs?
Was wäre denn so schlimm daran, erstmal öfter mit einer Person zu spielen und nach und nach zu steigern? Edgeplay klingt für viele auf dem Papier vermutlich erstmal toll. Aber ich sag mal so: Das Versprechen der Raupe, verpflichtet den Schmetterling zu gar nichts *zwinker*

Was mir noch einfällt: Gäbe es die Möglichkeit im Spiel, der Stress/der Druck der entsteht, körperlich abzubauen? Mit Bewegung/ Schütteln, anspannen/locker lassen?

Nur um nicht missverstanden zu werden.
Wir machen ein Angebot, ohne Verpflichtung, ohne zeitliche Vorgabe, ohne genaue Voraussetzung den Ablauf betreffend.
Die Wünsche werden von Sub vorgetragen und kommen selbst uns schon manchmal heftig vor.
Daher wird das dann auch hinterfragt und häufiger abgelehnt als durchgeführt ...
Ein Entführungsszenario wirkt aber nun mal authentischer, wenn man sich nicht gut kennt.
****ona Frau
1.172 Beiträge
Zitat von *********iten:
Nein, mit Neulingen machen wir da bestimmt nichts ...
Ab einer gewissen BDSM - Erfahrung setze ich eine gesunde Selbstreflektion einfach voraus.


Gegenfrage:
Was ist für Dich eine "gewisse BDSM-Erfahrung"?

Zum Verständnis: ich bewege mich seit über 20 Jahren in der realen Welt des SM. Würde also mich selbst als jemand mit einer "gewissen BDSM-Erfahrung" bezeichnen.
Das von Dir beschriebene Szenario, so reizvoll es in meinem Kopfkino auch sein mag, wäre für mich komplettes Neuland, deshalb also totaler Neuling.
Und nun Du.....

Ich würde mich jedenfalls ohne zuverlässige Absicherung für einen möglichen Super-GAU nicht in so eine Situation bringen wollen.

Es spricht übrigens für Euch, dass Ihr dieses Thema von so vielen Seiten beleuchtet.

Herzlichst, mOna
******rne Paar
176 Beiträge
Wenn es wirklich um Panikattacken geht, könnte Dom sich damit vorab auseinander setzen. Ähnlich wie in jeder Angst Therapie (den im Endeffekt, ist es das, was jemand mit Platzangst oder ähnlichen da unten im Keller tut) vorab klären gibt es körperliche Defizite, die dagegen sprechen, asthma, Herzschwäche,... etc. Welche Art der Angst kennt sub? Atmung, Herz oder Kreislauf? Jap wird wirklich so unterschieden. Ich bekomm keine Luft, ich bekomme einen Herzinfarkt, ich kippe um. Dann sanft die Grenze mal anklopfen. Z.b. zusammen in 3. Stock hoch joggen und gucken, was sub dazu sagt. Erhöhte atmen und herzfrequenz ggf Schwindel durch Anstrengung können Panik Attacken auslösen.
Grundgedanke der Angst Therapie ist: aushalten. Skills sind nett, halten aber die Angst aufrecht. Also auch jeder Notausgang bringt keinen lern Effekt. Nur die Frage ist, macht es Sinn, sub so abzuhärten, denn dann wird das Spiel mit der Angst bald eher sinnlos.

Würde aber meinen, dass die meisten subs keine klassischen Panik Attacken bekommen. Eher Angst, Unwohlsein, es ihnen zu blöd wird, wieso auch immer. Schnell argumentiert man dann mit Panik Attacken, weil es ein Krankheitsbild ist und anerkannt, statt zu sagen ich habe eine persönliche Schwäche, die ich mir eingestehen muss. Würde versuchen Sub nur eine Stufe herunter zu holen, um ihre Intention besser wahrnehmen zu können. Kann hilfreich sein, sie etwas abzulenken. Vielleicht ein Schriftstück parat haben, nach dem Motto, hier mit will ich sub xy den Abbruch des Spiels. Das ganze bisschen ausführlicher. So bekommt sie Licht zu lesen, muss sich auf den Text konzentrieren und schreiben. Wenn sie es abbrechen will, wird sie es tun. Sonst bremst es sie vielleicht in ihrer Entscheidung genug um rationaler zu denken.

Dies ist natürlich keine Empfehlung BDSM als Therapie zu nutzen! Nur jeder arbeitet dauerhaft an sich, das sollte man nie vergessen, wenn man in die psyche des anderen will.
*********iten Paar
1.798 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****ona:
Zitat von *********iten:
Nein, mit Neulingen machen wir da bestimmt nichts ...
Ab einer gewissen BDSM - Erfahrung setze ich eine gesunde Selbstreflektion einfach voraus.


Gegenfrage:
Was ist für Dich eine "gewisse BDSM-Erfahrung"?

Zum Verständnis: ich bewege mich seit über 20 Jahren in der realen Welt des SM. Würde also mich selbst als jemand mit einer "gewissen BDSM-Erfahrung" bezeichnen.
Das von Dir beschriebene Szenario, so reizvoll es in meinem Kopfkino auch sein mag, wäre für mich komplettes Neuland, deshalb also totaler Neuling.
Und nun Du.....

Ich würde mich jedenfalls ohne zuverlässige Absicherung für einen möglichen Super-GAU nicht in so eine Situation bringen wollen.

Es spricht übrigens für Euch, dass Ihr dieses Thema von so vielen Seiten beleuchtet.

Herzlichst, mOna

So, wenn du mir aber mit 20 Jahren BDSM - Erfahrung versicherst, dass du auf einem Parkplatz aufgesammelt werden möchtest ... in den Keller kommen möchtest, dort an die Kette gelegt werden möchtest und neben Rohrstockschlägen auch noch sexuell in jeglicher Form benutzt werden möchtest ... das ganze dann ohne Safeword, extra betonst, dass du bitten und betteln wirst, wir dann aber keinesfalls aufhören sollen ...

Würdest du nicht tun, mit deinen 20 Jahren Erfahrung, wenn du nicht ziemlich sicher wärst ... Oder?
Ich kann noch so viel versichern, wissen kann ich es nur, wenn ich in der Situation bin.

Ich war vor Jahren mal im Hochseilgarten. Ich habe PA und ich habe Höhenangst, aber ich schaff das schon, ich will auf diesen 2 Meter hohen Turm.

Voller Tatendrang ging ich ans Werk, immer noch zuversichtlich, ich kenne mich doch schließlich. Oben angekommen, drehe mich einmal im Kreis und erstarrte. Sauber, die Angst war schlagartig da und ich würde vermutlich immer noch da oben sitze, hätte mir ein freundlicher Mitarbeiter nicht runter geholfen.

Also nein. Wissen kann Sub es ganz und gar nicht. Das zu denken, ist (sorry) schlicht naiv.
Und an die Angst wird Stück für Stück rein gegangen, immer mit einer Steigerung. Kein Therapeut macht ein von 0 auf 100.
*********iten Paar
1.798 Beiträge
Themenersteller 
Nach 20 Jahren BDSM sollte man auch dieses Wissen voraussetzen.
Denn gerade deshalb wird ja darauf gepocht, nicht aufs Bitten und Betteln einzugehen *zwinker*
****ona Frau
1.172 Beiträge
@*********iten
Ich persönlich würde Dir erklären dass es ein Kopfkino von mir wäre, aber ich nicht weiss, wie ich reagieren würde. Deshalb würde ich von Dir zuverlässige Absicherung fordern. Absicherung, die ich selbst unter Kontrolle habe, um ggf. auszusteigen. Du müsstest mir im Vorfelde glaubhaft beweisen können, dass Du dazu das nötige Können/Wissen/Equipment hast.

Aber bist Du in der Lage, sofort zu erkennen, ob Dein Gegenüber genauso selbstbewusst, kontrolliert und fordernd tickt?

Ich könnte mir vorstellen , dass bei Dir höchstwahrscheinlich im Anfangsstdium schon gar keine Lust mehr wäre, ein solches Szenario mit einer derart reflektierten Person durchzuziehen, oder?

LG mOna
****66 Mann
160 Beiträge
Das ist so ziemlich das Reflektiertest was in seit langen über Tunnel-Spiele, in dem Fall für mich eher das Spiel mit der Angst, gelesen habe. Die Insights vom Aktiven und Passiven perfekt beschrieben.

Ich gdenke dass sich das nicht befriedigend auslösen lässt, das es hier um den Kick geht mit der Angst zu spielen, komplett ausgeliefert zu sein. Es ist ein Spiel auf der Klinge, da es ja Zweck und Ziel ist, diese Ängste auszulösen bzw. sich auf der anderen Seite diesen zu stellen.

Das einzige, und das habt Ihr ja auch beschreiben, ist den Rahmen so sicher wie möglich zu gestalten, um Unvorhergesehenes und bestmöglich auszuschliessen, ob Feueralarm oder Herzinfarkt etc. des Aktiven.
*********iten Paar
1.798 Beiträge
Themenersteller 
@****ona

Wir spielen auch mit Safeword.
Nur wenn wir erkennen können, dass das Safeword schnell fallen würde, verzichten wir vorab.
Noch lieber ist uns das Spiel mit der Ampel (muss man ja nicht so platt ins Spiel einbauen, sondern durch bestimmte Fragen etwas subtiler angehen.

Aber wenn du uns versichern würdest, dass du das alles nicht brauchst, da du schon lange im BDSM unterwegs bist und viel Erfahrung hast, du vernünftig kommunizierst und reflektiert wirkst ... warum sollten wir dir nicht auch das glauben?
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