„ich habe folgendes problem
Betrachte es nicht als "Problem", sondern als "Herausforderung"!
Ich kam durch meine damalige Freundin aus Österreich auf den Geschmack von Damenbekleidung.
Sie empfahl mir, anstelle von teurer, unbequemer Ski-Unterwäsche einfach eine Baumwoll-Strickstrumpfhose sowie einen Baumwoll-Langarm-Body aus der Damenabteilung zu kaufen.
Die seien bequemer, wärmer und dazu auch noch günstiger. Und der Body hat gegenüber einem Langarm-Shirt den Vorteil, dass er nicht aus der Hose rutschen kann.
Ich als Mann sollte Strumpfhosen und erst recht auch noch einen Body anziehen? Ihr zuliebe probierte ich es wenigstens einmal aus, würde ja niemand sehen, da es als Unterwäsche fungiert.
Anfangs war es ein sehr ungewohntes Gefühl, da diese Sachen hauteng anliegen, doch ich stellte sehr schnell fest, dass die wirklich bequemer zu tragen sind, sich angenehmer auf der Haut anfühlen und besser wärmen als die Ski-Unterwäsche. Dazu kosten die Sachen nur knapp die Hälfte.
Dadurch bin ich neugierig geworden und hatte auch andere Unterwäsche ausprobiert.
Nicht alles ist mit der männlichen Anatomie kompatibel, aber man findet in allen Bereichen auch passende Teile.
Im Gegensatz zur Herrenunterwäsche sind bei der Damenunterwäsche viel weniger Nähte und die paar Nähte sind deutlich flacher genäht, was sich in einem viel besseren Tragegefühl äußert.
Und von der unendlichen Vielfalt brauchen wir gar nicht erst sprechen, ebenso wie die größere Auswahl verschiedenster Stoffe.
Wenn schon die Unterwäsche so viel angenehmer und bequemer ist, probierte ich mich auch durch die Oberbekleidung.
Auch hier machte ich dieselben Erfahrungen.
Mittlerweile stammen fast alle meine Pullover aus der Damenabteilung. Ist bisher noch niemandem aufgefallen, da sie nicht "typisch feminin" aussehen.
Über die klassischen Damenpullover ging es dann über einen Longpullover hin zu einem kurzen Strickkleid und endete dann in einem knöchellangen Strickkleid.
Die Sachen kann ich sogar im Homeoffice während einer Videokonferenz tragen, da sie obenherum wie ein ganz normaler Pullover geschnitten sind.
Und wenn ich schon ein bodenlanges Strickkleid habe, dann kann ich ja auch mal ein Sommerkleid ausprobieren.
Dieses Tragegefühl ist unvergleichlich, da es in der Männermode nichts vergleichbares gibt.
Obwohl ich durch meine damalige Freundin erst auf den Geschmack gebracht wurde, musste ich in meinem Leben jedoch feststellen, dass die meisten Frauen ein Problem damit haben, wenn der (eigene) Mann solche Sachen tragen möchte.
Die ein oder andere nachfolgende Beziehung hatte extrem darunter zu leiden bzw. ich hatte darunter zu leiden, dass ich die schönen und angenehmen Sachen nicht tragen durfte, noch nicht einmal die Strickstrumpfhose im Winter als warme Unterwäsche.
Meine heutige Frau hat nichts dagegen, wenn ich die Sachen trage.
Sie ist sogar der Meinung, dass mir ein langes Kleid gut steht und dass selbst ein Spitzen-Body nichts von meiner Männlichkeit oder männlichen Ausstrahlung raubt.
Aus Rücksicht auf unsere Tochter gehe ich jedoch nicht in einem Kleid oder anderweitig "en femme" in die Öffentlichkeit, da in unserer Siedlung logischerweise viele ihrer Schulkamerad(inn)en wohnen.
Wenn die mich so gekleidet sehen, könnten sie unsere Tochter damit hänseln oder gar mobben.
Kinder können da ziemlich gemein sein.
Fazit:
Auch ich trage die Frauensachen nicht als Fetisch, oder um mich wie eine Frau zu fühlen, sondern einfach nur, weil ich die viel schöneren, angenehmeren, bequemeren und vielfältigeren Sachen tragen möchte, die uns Männern in der Herrenabteilung verwehrt bleiben.