Der ursprüngliche Post ist sehr faszinierend für mich. Das ist eine Erfahrung die ich selber schon gemacht habe, dass ich wirklich kurzzeitig mich gefragt habe ob die vielleicht meine Ex inkognito bist 😅
Ich bin so wie dein Mann. Ich habe einen Nylon-Fetisch zu dem Punkt das ich kaum erregt bin wenn eine Frau keine Nylons trägt. Es gehört einfach zu meiner sexuellen Identität dazu.
Jedoch will ich nicht damit sagen dass wir uns in einer identischen Situation befinden oder was ich sage irgendein Gewicht für dich haben muss. Ich kann nur über meine eigene Erfahrung reflektieren und hoffen dass es dir irgendwie hilft.
Ich würde gerne einen ganz wichtigen Punkt ansprechen und überlegen wie sehr dieser auf mich zutrifft: Er hat kein Interesse an dir sondern nur an den Klamotten die du trägst.
Das sehe ich nicht so. Zumindest bei mir sind die Nylons an einer Frau weniger DAS Hauptaugenmerk, sondern die letzte Notwendigkeit um das sexuelle Bild zu vollenden. Die Frau in den Nylons IST absolut wichtig. Nicht nur ihr Körper sondern auch ihre Persönlichkeit. Es ist sehr filigran. Fehlen jedoch die Nylons, dann ist da diese permanente Sirene im Kopf die losgeht und sagt:"Es fehlt was!"
Es fühlt sich so an wie als ob man joggen geht mit einem scharfen Steinchen im Schuhwerk. Ein konstanter Störfaktor.
Es ist fast so als ob man die weibliche Figur erst als wahrlich nackt erkennt wenn sie etwas trägt. Klingt seltsam, aber ich kann nur wiedergeben was in meinem eigene Kopf vorgeht. Vielleicht, aber auch nur vielleicht trifft es ja auch bei deinem Mann zu.
Des weiteren kenne ich zu gut das Gefühl dass entsteht wenn man eine Partnerin hat die nicht diesen Fetisch teilt oder es eher ablehnt. Es entsteht Scham, Zweifel, Angst und schlussendlich Wut. Das hat eine egoistische Note, definitiv, macht einen aber nicht zu einem rücksichtslosen Monster wie andere das hier dargestellt haben. Ich habe auch schon bei meiner Ex um die Nylons gebeten und bin auf Ablehnung gestoßen. An sich ist dass nicht das einzige Problem. Bei meiner Ex habe ich nicht nur die Ablehnung gesagt bekommen aber habe auch die Abneigung gespührt. Das tut weh wenn die Partnerin zeigt wie wenig sie mag was man sich wünscht. Und dann geht der selbstzweifel los: bin ich wirklich so widerlich? Bin ich wirklich so abnormal? Was stimmt mit mir nicht? Wieso muß ich nur so pervers sein? Bald darauf schlägt dieser selbst-hass um und wird auf diejenige projiziert die diese Zweifel hervorgerufen hat. Das ist ziemlich unfair und muss man in den Griff bekommen, kann aber ziemlich schwer seien.
Nur um das klar zu stellen: du hast NICHTS falsch gemacht. Es ist definitiv NICHT deine Schuld dass es zu diesen Reibungen kommt.
Allerdings weiss ich nicht inwiefern es seine Schuld ist.
Für mich scheint es eher so zu sein dass die Formen nicht stimmen. Als ob man versucht ein quadratisches Stück durch eine runde Öffnung zu stecken. Hat jetzt das quadratische Stück Schuld oder die runde Form? Weder noch.
Obwohl es schon so ist dass die Reaktion auf diesen Umstand schlecht seien kann. Seine Wut ist nicht gerechtfertigt oder dich zu beleidigen. Das geht nicht. Ich vermute jedoch dass es so bei mir damals an Scham, Zweifel und Selbst-Hass liegt. Etwas dass er auf dich abwälzt. Nicht gut, nicht richtig.
Ich glaube hier wurden jetzt schon mehrere klare Ansätze geboten:
1.) Such das ehrliche Gespräch. Es muss geklärt werden wo ihr steht. Sag ihm klar wo du stehst und frag ihn klar wo er steht.
2.) Paartherapie. Ich glaube das keiner hier im Forum wirklich ein Experte ist was deine Situation angeht. Wir können eventuell die Fetische erkennen aber das war es. Einen Experten aufzusuchen ist vielleicht die beste Lösung.
3.) Frag dich ernsthaft ob du weiterhin in dieser Beziehung bleiben willst und in dem Format das ihr momentan habt. Ich vermute dass diese Vorlieben von ihm weiterhin bestehen werden.
Nun, das wäre dann wohl meine Meinung