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Innere Widersprüche und euer Umgang damit

Innere Widersprüche und euer Umgang damit
Ihr Lieben,

ich möchte mich gern mit euch darüber austauschen, wie ihr im Leben mit inneren Widersprüchen umgeht. Konkret ist es bei mir: einerseits bin ich eine selbstständige, intelligente Frau, die ihre Leben ganz gut auf die Reihe kriegt. Andererseits ist da ein Teil in mir, der des Ganzen immer müder wird und Sehnsucht nach versorgt werden, nach „nicht immer alles selber machen müssen“ hat. Letzteres ist bewusst verallgemeinert und entspricht nicht durchgehend der Realität, wenn auch oft meinem inneren Erleben.

Jetzt könnte man ja sagen: wenn da ein Wunsch nach versorgt werden ist, go for it! Allerdings verheddere ich mich dann auch wieder. Wie soll ich das denn machen? Ich möchte ja gerade etwas von außen bekommen, das kann ich mir ja gar nicht selber geben. Und warten, dass das Leben/Gott/der Prinz auf seinem Pferd es mir gibt? Das hält der aktiv gestaltende Teil von mir nicht aus. Mal ganz davon abgesehen, dass dieser Teil ziemlich rational ist und daran nicht mal glaubt.

Kennt ihr so etwas auch? Wie geht ihr damit um?

Bitte seht davon ab, mir Ratschläge zu erteilen. Mir geht es darum zu erfahren, ob ihr solche oder ähnliche Ambiguitäten kennt und was ihr damit macht. Danke!
****TdO Mann
223 Beiträge
Ich sehe da keinen Widerspruch...

Zunächst mal ändern wir uns alle-und das im Prinzip täglich.
Wir sind heute schon andere Personen, als wir gestern noch waren-weil das, was wir erlebt haben, unseren Charakter und unsere Persönlichkeit formt.

Wie Heraklit schon schrieb:
"In dieselben Flüsse steigen wir-und steigen wir nicht".

Dann sehe ich auch da keinen Widerspruch:
Es spricht doch nichts dagegen, in bestimmten Bereichen "stark und selbständig" zu sein, und sich in anderen Bereichen "fallen lassen" zu können.

Niemand kann 24/7 immer und jederzeit 100% geben...das ist gar nicht möglich...
******der Mann
2.834 Beiträge
Als Geschäftsführer eine kleinen Unternehmens, der ständig Entscheidungen treffen muss, gibt es immer mal Situationen, vor allem, wenn es kompliziert wird, in denen ich so darüber nachdenke, einfach mal wieder ein Angestellter zu sein, Weisungen aus zu führen, ohne drüber nach zu denken, keine Verantwortung mehr zu tragen. Und manchmal gehe ich dann wirklich zu den Mitarbeitern und arbeite eine Schicht, nicht als Chef, sondern als einfacher Arbeiter und ordne mich dem Einsatzleiter unter. Nicht immer einfach, weil man ja das Groß Ganze im Kopf hat, aber doch sehr entspannend mal wieder an der " Front " zu sein.
*****k76 Mann
703 Beiträge
Hallo Aisling!

Auf praktischer Ebene muss man ja gar nicht alles selbst machen. Häufig kennt man jemanden, der etwas besser weiß oder kann, an den man sich wenden kann und der das zum Teil für einen macht. So ist das zumindest bei mir.

Versorgt werden kann auch Fremdbestimmung bedeuten, das jemand für mich entscheidet. Das mag ich nicht. Ich möchte aber auch nicht für andere entscheiden oder mitdenken, sondern dass wir uns austauschen und gemeinsam entschieden.

Was hoffst Du denn von außen zu bekommen, was Du Dir nicht selbst geben kannst? Weltliches, von äußeren Umständen abhängiges Glück ist nie dauerhaft und stabil. ...und wenn man anhaftete, kann es sein, dass man unglücklicher ist als vorher!


Schöne Grüße
Tommek76
@****TdO: ja, da schreibst du etwas, das auch ich wichtig finde: es kommt auch auf die Situation an.

@******der: das finde ich cool, einfach mal wieder an die "Front" und so ganz praktisch die Perspektive wechseln. Kriegen deine Mitarbeiter das hin, den Chef wie alle anderen auch zu behandeln?

@*****k76: Dass Versorgung manchmal mit Fremdbestimmung einher geht, daran reibe ich mich regelmäßig. Ich bin ganz schlecht darin, mir was sagen zu lassen, da kommt in Sekundenbruchteilen der innere Widerstand und oft genug muss ich mich anhalten, erst mal die Sachargumente zu überdenken. Da könnte es einen Zusammenhang geben... *zwinker*
Was ich mir erhoffe ist nur mittelbar etwas Materielles, eher sowas wie in Gehalten sein, in Sicherheit sein, Bedürfnisse erfüllt zu bekommen.
Wenn ich so drüber nachdenke geht es mir möglicherweise gar nicht so sehr um das was als darum, dass etwas von außen kommt... *nachdenk*
*******ter Frau
4.550 Beiträge
Ambiguität
bedeutet Mehrdeutigkeit.
Amphibolie steht dagegen für Doppeldeutigkeit.
Beides hat nichts mit Ambivalenz zu tun.

Deine beschriebene Ambivalenz beschreibt den Zustand zwischen erwarteter Selbständigkeit bei bestehender Unselbständigkeit wie man sie bei jungen Erwachsenen erwarten darf.
Was im Gegensatz zu deinem (TE) angegebenen Alter steht und bei zu erwartender Lebenserfahrung unglaubwürdig klingt.

Empfindungen oder Situativ wechselnde Bedürfnisse sind auch wenn sie rasch wechselnd wahrgenommen werden, Teil der täglichen Interaktion mit der Umwelt.

Wenn jedoch ein Erleben/ Nichterleben davon abhängig gemacht wird, ob eine, mehrere, oder eine bestimmte Person anwesend sein oder daran Teil haben soll, muss man hier klar für sich definieren ob hier der Wunsch nach einer Partnerschaft vordergründig ist.
****610 Frau
780 Beiträge
Ich kenne das auch. Stehe mit beiden Füßen im Leben, trage Verantwortung beruflich wie auch privat und kann meine Leben sehr gut allein meistern. Kontrolle wird groß geschrieben und das Deligieren und auch Feedback musste ich lange lernen.

Der Wunsch alles mal fallen lassen zu können, den Kopf ausschalten, mal machen lassen (in abgestimmten Rahmen) ist immer wieder da und manifestiert sich bei mir in meiner Devotion und somit in dem Wunsch dominiert zu werden.
******986 Frau
3.099 Beiträge
Keiner ist immer selbständig. Wir haben Ales teile im leben in denen wir von anderen praktisch, materiell oder emotionale abhängig sind. Oder eben Dinge wo man es nicht ist...deswegen ist es für mich kein Wiederspruch...das man Mal keinen Bock hat ist ja normal.

Jeder hat Phasen und Stimmungen sie Mal ausgeprägter sind
*******ssa Frau
5.203 Beiträge
mir geht es so:
je länger ich auf mich alleine angewiesen bin, umso schwerer fällt mir Unterstützung annehmen zu können.
Der Wunsch ist da, aber ich mach dann lieber wie gewohnt mein Ding, und oft ist es dann so ein Pseudostolz gepaart mit "ach wäre schon schön wenn",
ein Teufelskreis, keine Ahnung wie man da rauskommen kann.
****oha Mann
956 Beiträge
manche Wiedersprücher können miteinander existieren. Dualismus und Spektren sind für mich selbstverständlich und gehören dazu.
Jeder Wiederspruch der Wiederstände/Stress auslöst wird erstmal tiefer untersucht und dann entscheide ich mich, ob ich was drann ändern will/muss.
Manchmal ist der Wachstumsprozess wichtig und bis dahin dürfen Wiedersprüche existieren. Einfach net werten, wenns keinen Grund gibt (wenns gewertet wird,ises en Problem was mer angehn sollt).

Manchmal geht es mehr um persönliche Abstufungen/Varianten zu finden, also den Wiederspruch komplett aufzulösen.
Zb : ich muss nicht alles entscheiden,aber ich kann mich dafür einsetzen,wenn mir etwas wichtiger ist und spare mir Energie dafür auf.
Oder : ich muss mich nicht für eine Person entscheiden ( wenn ich dafür keinen “guten Riecher” habe), aber ich kann mich gegen gewisse Personen entscheiden und mir für alles andere Zeit lassen / Kriterien finden die immer wichig sind ( meine Energie, mein Auftreten mit der Person).

Die größte Sache die ich zurzeit versuche ist mich im Ungewissen wohl zu fühlen, alles was man iner kleinen Pause / beim genaueren Fühlen annehmen kann, ist ok. Alles was lange braucht ist missverstanden/da wurde was übersehen.

Also die Intensität und der Zeitrahmen sind für mich entscheidend um zu bestimmen,wie ich damit umgehen will.

Dann einmal fühlen , gegensätzliches ausdrücken, schauen was raus muss, schauen was ich will,schauen was kreativ geht und dann nehme ich das, was sich energetisch gut anfühlt,sodass ich zufrieden bin/das vertreten kann.
****na Frau
1.228 Beiträge
Ich beschreibe dieses Bedürfnis nach Halt für mich immer mit der Hand, die mich stützen würde, wenn ich denn einmal fiele. Ich falle nie, und wenn ich strauchle, weiß ich, wie ich wieder in den Stand komme. ABER: ich liebe den Gedanken, das Gefühl, ich KÖNNTE fallen und da wäre diese Hand, die mich hielte, sodass es nicht zum Sturz käme. Allein dieses Wissen hat mir in schwersten Momenten geholfen, es - wie immer - aus eigener Kraft zu schaffen. Wohl dem, der eine solche Hand hat.
*****k76 Mann
703 Beiträge
Mir ist noch etwas eingefallen. Falls es darum geht, dass Du manchmal das innere Bedürfnis hast auf "Pause" zu drücken, dass das außen und innen mal still sind: das kenne ich! Aus meiner Sicht hilft nur Meditation.
@****610: was du beschreibst, diese Seite von dir in deiner Devotion und dem Wunsch nach Dominanz zu leben, beschäftigt mich immer wieder. Ich finde das logisch so nachvollziehbar, so einleuchtend, dass der Widerspruch, der ja möglicherweise keiner ist, so lebbar werden kann. Allerdings spüre ich das für mich so überhaupt nicht... bin halt vanilla.

@****oha: verstehe ich das richtig? Du versuchst die Bewertung, dass ein Widerspruch irgendwie nicht sein darf, rauszulassen, wendest dich dann den beiden Polen zu und probierst aus, was für dich stimmig ist?

@****na: das finde ich ein sehr schönes Bild.
****oha Mann
956 Beiträge
@****ing
mental / emotional ja. Plan 1 wird entworfen und angegangen und wenn es wiedervorkommt überarbeite ich das Ganze nochmal.
@*******ter: Danke für die Begriffsklärung.
Unselbstständigkeit, wie man sie bei jungen Erwachsenen erwarten darf, steht nicht unbedingt im Widerspruch zum tatsächlich höheren Lebensalter. Zumindest bei mir ist der Teile, der sich Versorgung wünscht, ja nicht der vorherrschende Persönlichkeitsanteil. Bei Persönlichkeitsanteilen oder Ego States geht man davon aus, dass diese wahrnehmen, denken und fühlen wie das jüngere Selbst zu dem Zeitpunkt, als die Anteile entstanden sind.
*********frau Frau
9.238 Beiträge
Für Atheisten mag es eigenartig klingen. Aber ich lege, wenn ich nicht mehr weiter weiß, meine Probleme aktiv in Gottes Hände, und er findet immer eine bemerkenswert salomonische Lösung.
*****k76 Mann
703 Beiträge
@*********frau Wie zeigt sich die Lösung bzw. wie siehst Du sie?
********Snow Frau
2.869 Beiträge
Ich bin früher auch häufig über meine eigene Ambivalenz gestolpert, habe mich daran gestoßen und dachte, das darf doch so nicht sein.
Eine solche Ambivalenz kann man in ganz vielen Lebensbereichen an sich beobachten, uch zumindest beobachte sie in vielen Bereichen:
Befürfnis nach Nähe vs. Bedürfnis nach allein sein
Bedürfnis nach Ruhe vs. Bedürfnis nach Abenteuer
Bedürfnis nach selbstbestimmt Leben vs. Auch mal einfach abschalten und jemand anderen machen lassen
Bedürfnis nach faul rumliegen vs. Lust auf Bewegung an der frischen Luft.

Je mehr ich mich damit auseinander gesetzt habe, desto mehr habe ich verstanden, dass die gegensätzlichen Pole meiner Ambivalenz keine echten Widersprüche sind, sondern dass ich mich eben bei all diesen Themen irgendwo zwischen den Polen bewege, und es ist völlig in Ordnung, dass ich dabei mal mehr in die eine Richtung tendiere, mal mehr in die andere.
Wichtig ist ja nur, dass ich insgesamt das für mich passende Maß finde.

Und ja, manchmal kann man halt auch nicht alles gleichzeitig haben.
Konkret das "selbstständig sein vs. Versorgt werden" ist halt auch etwas, bei dem man letztlich eben die harten Fakten abwägen muss.
Ich bin mir recht sicher, dass die allermeisten Menschen nichts dagegen hätten, wenn sie einfach "versorgt" wären, und sich hin und wieder mal entspannt zurücklehnen könnten, doch entscheiden sich halt viele dagegen, weil der Preis dafür eben zu hoch ist (Verlust von Selbstständigkeit)
*********lich Frau
2.266 Beiträge
Ich lebe weitestgehend unabhängig, wenn ich denn davon absehe, dass ich als Angestellte abhängig beschäftigt bin.

Den Wunsch nach dem Gefühl, mich nicht kümmern zu müssen, nicht zuständig zu sein für absolut alle Belange meiner Lebenssituation, den kenn' ich wohl auch.

Aber im Grunde brauche ich niemanden, der mir das Kümmern abnimmt - es genügt mir schon, dass es jemanden gibt, dem ich das alles gelegentlich vor die Füße schmeißen kann.

Mich darüber sprechen zu hören und dann seine Gedanken dazu mitgeteilt zu bekommen, das hilft mir meist besser, als wenn mir jemand die Sache komplett abnähme.

Insofern ist da also gar kein Widerspruch - ich bleibe unabhängig und habe jemand, der an meiner Seite ist, mich aber nicht pampert wie ein Kind, sondern auf meiner Augenhöhe agiert.

Das macht doch Partnerschaft aus.
Zitat von ********Snow:
Befürfnis nach Nähe vs. Bedürfnis nach allein sein
Bedürfnis nach Ruhe vs. Bedürfnis nach Abenteuer
Bedürfnis nach selbstbestimmt Leben vs. Auch mal einfach abschalten und jemand anderen machen lassen
Bedürfnis nach faul rumliegen vs. Lust auf Bewegung an der frischen Luft.

In diesen Bereichen finde ich es nicht halb so schwer, die Ambivalenz auszuhalten wie bezüglich des versorgt Seins. Da geht es mir dann eher wie dir oder wie @****oha es beschrieb, wenn ich ihn richtig verstanden habe, dass das ein Ausprobieren ist, situativ verschieden und von meinem Kopf gar nicht erst als "Problem" gekennzeichnet wird. Da wird dann einfach manchmal auf dem Sofa gelegen und ein anderes mal Abenteuer gemacht...

Zitat von ********Snow:
Ich bin mir recht sicher, dass die allermeisten Menschen nichts dagegen hätten, wenn sie einfach "versorgt" wären, und sich hin und wieder mal entspannt zurücklehnen könnten, doch entscheiden sich halt viele dagegen, weil der Preis dafür eben zu hoch ist (Verlust von Selbstständigkeit)
@*****k76 argumentierte in eine ähnliche Richtung: wenn versorgt werden, dann Fremdbestimmung.
Ich frage mich, ob das denn so sein muss, also ob da wirklich ein direkter Zusammenhang besteht: je mehr versorgt, desto weniger Selbstständigkeit bzw. desto mehr Fremdbestimmung? Das könnte doch auch jeweils verschiedene Bereiche sein. Konkret: wenn ich in einer Partnerschaft durch das Einkommen des Partners finanziell versorgt wäre, selber den praktischen Teil der Versorgung wie Haushalt usw. übernehme, dann wären beide Partner doch in jeweils einem Aspekt versorgt und wenig selbstständig, im anderen jedoch eigenständig und bestimmend. Oder habe ich da einen Denkfehler?
*******uld Mann
1.856 Beiträge
Zitat von ****ing:

Innere Widersprüche und euer Umgang damit
Ihr Lieben,

ich möchte mich gern mit euch darüber austauschen, wie ihr im Leben mit inneren Widersprüchen umgeht.
...
Zuerst versuche ich die Widersprüche möglichst komplett zu erfassen / zu verstehen.
Dann lasse ich mir die jeweils möglichen Alternativen durch den Kopf gehen.
Dabei lasse ich mir ab und zu auch eine Menge Zeit.

Bisher haben sich dadurch viele innere Widersprüche aufgelöst.
Zumal mir klar ist, dass manche Probleme bzw. Widersprüche einfach noch etwas Zeit dafür brauchen, eine Lösung dafür oder einen Umgang damit zu finden.
Dass sich später trotzdem noch eine andere. abweichende Entscheidung ergeben kann, ist für mich kein Grund, erst mal die aktuelle Entscheidung umzusetzen.

Manchmal hilft es auch, etwas einfach weiter so stehen zu lassen, wie es gerade ist.

Ich reflektiere da gerne über solche Dinge - und finde manchmal auch Lösungen die entweder einen Von-Bis-Bereich haben oder abhängig von anderen Dingen so oder anders ausfallen.

Nebenbei: (... und etwas OT)
Ich habe den Eindruck, dass man für Menschen, die wegen Widersprüchen oder wegen sich-nicht-festlegen-wollen (oder -können) in ihrem Handeln zwischen verschiedenen Varianten pendeln, statisch und damit langweilig erscheinen kann, wenn man da diese gefühlte oder gewollte Abwechslung bei dem Leben der Widersprüche nicht mitmacht.
Sondern eher immer wieder gleich reagiert.
(Das ist aber nicht weiter schlimm, weil es dann eben nur nicht passt.)
********Snow Frau
2.869 Beiträge
Zitat von ****ing:

@*****k76 argumentierte in eine ähnliche Richtung: wenn versorgt werden, dann Fremdbestimmung.
Ich frage mich, ob das denn so sein muss, also ob da wirklich ein direkter Zusammenhang besteht: je mehr versorgt, desto weniger Selbstständigkeit bzw. desto mehr Fremdbestimmung? Das könnte doch auch jeweils verschiedene Bereiche sein. Konkret: wenn ich in einer Partnerschaft durch das Einkommen des Partners finanziell versorgt wäre, selber den praktischen Teil der Versorgung wie Haushalt usw. übernehme, dann wären beide Partner doch in jeweils einem Aspekt versorgt und wenig selbstständig, im anderen jedoch eigenständig und bestimmend. Oder habe ich da einen Denkfehler?

Ja, du hast da einen riesigen Denkfehler, einen, den schon Millionen von Frauen vor dir hatten.
Denn je länger du das machst, desto mehr verlierst du beruflich den Anschluss.
Solange in der Partnerschaft alles bestens ist, mag sich das nicht schlimm anfühlen. Die Abhängigkeit wird dir erst bewusst, wenn nicht mehr alles tutti ist. Nach heutiger Rechtslage ist dein potentieller Partner und Versorger über eine Scheidung hinaus kaum mehr unterhaltspflichtig, jedenfalls nicht auf Dauer. Und dann würdest du feststellen, dass er kein Problem damit haben wird, nach einer Trennung den Haushalt einfach wieder selbst zu übernehmen, du jedoch die verpassten Karriereschritte nicht mehr so einfach nachholen kannst.
****_MS Mann
419 Beiträge
Liebe TE,
schönes Thema...

Ich hoffe, ich habe die Kernpunkte Deines Eröffnungsbeitrags einigermaßen richtig verstanden - dann sähe ich da nämlich von vorn herein irgendwie überhaupt keinen Widerspruch zwischen "ich möchte in der Lage sein (und bin es auch) alles allein hinkriegen zu KÖNNEN" und "ich möchte aber nicht immer alles allein hinkriegen MÜSSEN"...

So ginge es mir (und bestimmt vielen anderen sehr patenten Menschen auch) wohl recht ähnlich wie Dir...
Zitat von ********Snow:
Zitat von ****ing:

@*****k76 argumentierte in eine ähnliche Richtung: wenn versorgt werden, dann Fremdbestimmung.
Ich frage mich, ob das denn so sein muss, also ob da wirklich ein direkter Zusammenhang besteht: je mehr versorgt, desto weniger Selbstständigkeit bzw. desto mehr Fremdbestimmung? Das könnte doch auch jeweils verschiedene Bereiche sein. Konkret: wenn ich in einer Partnerschaft durch das Einkommen des Partners finanziell versorgt wäre, selber den praktischen Teil der Versorgung wie Haushalt usw. übernehme, dann wären beide Partner doch in jeweils einem Aspekt versorgt und wenig selbstständig, im anderen jedoch eigenständig und bestimmend. Oder habe ich da einen Denkfehler?

Ja, du hast da einen riesigen Denkfehler, einen, den schon Millionen von Frauen vor dir hatten.
Denn je länger du das machst, desto mehr verlierst du beruflich den Anschluss.
Solange in der Partnerschaft alles bestens ist, mag sich das nicht schlimm anfühlen. Die Abhängigkeit wird dir erst bewusst, wenn nicht mehr alles tutti ist. Nach heutiger Rechtslage ist dein potentieller Partner und Versorger über eine Scheidung hinaus kaum mehr unterhaltspflichtig, jedenfalls nicht auf Dauer. Und dann würdest du feststellen, dass er kein Problem damit haben wird, nach einer Trennung den Haushalt einfach wieder selbst zu übernehmen, du jedoch die verpassten Karriereschritte nicht mehr so einfach nachholen kannst.

Danke für den Hinweis! Der Aspekt ist mir gerade völlig aus den Augen geraten beim Nachdenken über die Bedürfnisebene. Ich bin 100 % bei dir!
*********lich Frau
2.266 Beiträge
Es ist ja nicht nur das Aufgeben des Berufs, der "Karriereknick". Es verschiebt auch die Machtverhältnisse innerhalb der Beziehung - zugunsten des Geldverdienenden.
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