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Al Mucha

********lara Frau
5.937 Beiträge
Themenersteller 
Al Mucha
Deine wunderschönen, schweren Haare hast du mit einem weichen Tuch locker zusammengebunden. Vor einer Viertelstunde noch fielen sie schwarz und lockig über den nackten, olivfarbenen Rücken, bedeckten beinahe deinen wohl gerundeten Po. Auf und ab schwangen sie wie die Mähne eines Arabers, der durch die Wüste galoppiert.
Nun trägst du eine bestickte, dunkelblaue Djellaba, die die Konturen deines von der Liebe erhitzten Körpers weitgehend verbirgt.

Ich sitze auf einem der Monoblocstühle neben dem runden Küchentisch und beobachte dich. Du streckst den Arm, um die kleine Kupferkanne aus dem Regal zu nehmen. Gedankenverloren streichen deine dunklen Finger mit den natürlich rosafarbenen Fingernägeln über die Verzierungen an der Kannenaußenseite.
Du liebst Blumen. Aus diesem Grund habe ich dir das Gefäß mit den floralen Mustern geschenkt. Nicht ganz uneigennützig: Ich liebe es, dir zuzusehen. Wie vertieft du bist! Wie du alles um dich herum vergisst!
Wie sexy du dabei bist …

Aus dem Küchenschrank holst du die abgegriffene Blechdose mit dem Schraubverschluss. Vielleicht finde ich mal ein passendes Behältnis zu deinem Kännchen und bringe es dir mit.
Routiniert drehst du den Deckel ab, riechst an dem Inhalt. Dann wendest du dein hübsches Gesicht mir zu, lächelst mich an. Kommst die wenigen Schritte zu mir und hältst die Dose unter meine Nase. Tief sauge ich den herrlichen, erregenden Duft ein. Du, meine Perle! Du weißt, wie man die Vorfreude anheizt!
Als ich nach dir greifen will, nimmst du rasch wieder Abstand. Kicherst. Mit einem Löffel schaufelst du von dem staubfeinen, schwarzen Pulver aus Äthiopien in die Kupferkanne. Schneeweißen Kristallzucker gibst du in der gleichen Menge hinzu und verrührst die beiden gegensätzlichen Komponenten.

Dann lässt du kaltes Wasser hineinlaufen, rührst weiter. Du stellst die Kanne auf das eiserne Kreuz, drehst das Propangas auf und betätigst den Schalter für den Zündfunken. Leise faucht die Flamme den Kupferbehälter an, während du sie in ihre Schranken weist.
Du holst das kleine Gläschen mit der Gewürzmischung. Nachdem du es geöffnet hast, hältst du es mit einem koketten Seitenblick zu mir unter deine Nase. Atmest genüsslich die Aromen von Piment, Kardamom, Nelken und Zimt ein. Mit einem winzigen Löffelchen entnimmst du die erforderliche Dosis und fügst sie dem Gemenge auf dem Ofen hinzu.

Und immer wieder rühren, damit sich alle Zutaten gut miteinander vermischen und nichts anbrennt.
Nun noch ein paar Tropfen Rosenwasser aus der schlanken Flasche. Weißt du noch, wie wir die rosafarbenen Blüten von dem riesigen Rosenstrauch im Garten deiner Eltern pflückten? Wie sich unsere Fingerspitzen immer wieder berührten?
Deine Mutter hat das Rosenwasser destilliert. Meine Schwiegermutter.

Deine Hand lässt den Löffel im Kreis herum tanzen. Fast andächtig, konzentriert schaust du auf die rabenschwarze Flüssigkeit. Wenn sie anfängt zu brodeln, musst du die Kanne kurz vom Feuer nehmen. Bis sich die Schwärze beruhigt hat.
Dann wird sie nochmal zum Aufwallen gebracht. Auch hierbei wird deine Aufmerksamkeit gefordert. Einen Moment zu lange in der Hitze und die klebrige Dunkelheit verteilt sich auf dem weißlackierten Ofen.

Aber du hast jahrelange Übung. Lässt dich auch von mir nicht ablenken. Du bist mit ganzem Herzen dabei, uns beiden diesen heißen Genuss zuzubereiten. Dein Blick folgt dem Löffel in der Hand, mit dem du den duftenden Schaum aus der Kanne in die vorbereiteten winzigen Tassen schöpfst. Vorsichtig gießt du das teerfarbene Getränk hinterher.

Zwischen meinen Fingern drehe ich eine der abessinischen Bohnen hin und her. Rund, fast schwarz, glatt. Inzwischen hat sie meine Wärme angenommen. Sie erinnert mich geradezu schmerzhaft an die Perle in deinem Lustgraben, die ich vorhin kosten durfte.
Endlich werde ich für dich wieder existent. Mit einem liebevollen Lächeln stellst du meinen Mokka auf den Tisch. Du setzt dich mir gegenüber hin, spitzt deine süßen Lippen und bläst den Dampf von deiner Tasse. Ich schlucke trocken und tu es dir gleich.
Wie sehr ich dich liebe!



*Al Mucha: "Al Mucha oder auch Mokka (Stadt) ist eine ehemals blühende jemenitische Hafenstadt am Roten Meer. Nach dem einstigen Exporthafen für jemenitischen Kaffee wird Mokka, eine spezielle Art der Kaffeezubereitung, benannt." (Quelle: Wikipedia)



Copyright by Regina_clara, Januar 2022
******ico Paar
5.742 Beiträge
Selten so erotisch Kaffee gekocht *zwinker* (Rico)
********lara Frau
5.937 Beiträge
Themenersteller 
O ja! Kochen kann so erotisch sein ...😉
***ah Frau
52 Beiträge
Eine wirklich schöne Geschichte. Auf diese Weise geliebt zu werden, muss unglaublich erfüllend sein. Geborgen.
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