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Leben ohne Erwartungshaltung?

Wenn das eine Erwartungshaltung ist, geht es auch mit darum. ☺️
*****169 Frau
6.133 Beiträge
Zitat von *******eyn:
Wie ist es bei euch? Habt ihr euch schon einmal mit dem Thema Erwartungen beschäftigt? An andere? An euch selbst? Meint ihr, das kann funktionieren keine Erwartungen zu haben? Wie würdet ihr keine Erwartungen zu haben, in Bezug auch auf Joy umsetzen?

Up-to-now habe ich viele Erwartungen - und zwar ganz allgemeine *oops*

Mal ein paar wenige aus dem Sammelsurium herausgegriffen ...

Zum Beispiel erwarte ich, dass Verträge eingehalten werden - ich also am Ende vom Monat mein Gehalt für die von mir geleistete Arbeit bekomme.

Ich erwarte, dass wenn es mir nicht gut geht, ich krank bin, es Ärzte in meiner nahen Umgebung gibt, die sich dann Zeit nehmen, mir zu helfen, mich und meine Gesundheit wieder herzustellen.

Ich habe die Erwartung, dass einem z.Bsp. beim Griff nach Handy / Laptop & Co auch bewusst ist, wie z. Bsp. Lithium abgebaut wird, wie die Menschen, die diese Arbeit machen, leben ... und man sich die Frage stellt, ob man dann wirklich nach 1 Jahr schon das Gerät wechseln muss ... es geht mir dabei um die Notwendigkeit der Gedankengänge, weniger um das Tun selbst - so manches hat bislang keine Alternative.

Als Kind habe ich erwartet, dass sich meine Eltern gut um mich kümmern. Auch ziemlich alternativlos. Von heutigen Eltern erwarte ich deswegen auch, dass sie sich gut um die Belange ihre Kinder kümmern, und sie ihre Kinder nicht einfach nur so auf die Welt setzen, um sie dann sich selbst zu überlassen. Wenigstens in gute Hände sollten sie gelegt werden, sofern man die Verantwortung nicht selber tragen kann.

Ich erwarte generell, dass jeder bewusst mit Leben (Mensch, Tier, Pflanzen) umgeht und nicht nur konsumiert mit dem Gedanken "nach mir die Sintflut".

Gab mal eine Zeit, da hat man sich noch für das Essen bedankt. Es war jedem bewusst, dass bei Fleischverzehr ein Tier sterben muss, Pflanzen/Kräuter in mühsamer Arbeit angebaut oder gesammelt werden müssen und die Herstellung von Brot auch nicht grad ein Fingerschnippen ist.
Heute mit eingepackter unpersönlicher Industrieware? *raeusper* da fehlt vielen leider komplett der Bezug, und Achtsamkeit mit Wertschätzung fallen hinten runter.

Und genauso gab es mal eine Zeit, in der man sich um den Nachbarn, die Dorfgemeinschaft etc "gekümmert" hat - und man nicht nur anonym nebeneinander als konsumierendes Funktionsmuster lebte.

Der Postbote ebenso wie der Verkäufer noch ein Lachen im Gesicht und ab und an Zeit für ein Ratscherl hatten - unbezahlbarer Balsam für so manche menschliche Seele - und nicht wie heute vielerorts im Sekundentakt Akkord-Arbeit leisten müssen.
Anmerkung: ich gendere keine Berufe, es sind generell Menschen jeder Couleur gemeint *blume*

Ich hab immer noch die Erwartung, dass man mit all dem heutigen Wissen und all der heutigen Vernetzung die "soziale" Komponente der Vielzahl von Leben (Mensch, Tier, Pflanzen) endlich mal höher stuft und wertschätzt, an Stelle immer nur den eigenen schnöden Mammon im Auge zu haben (eigen gilt von Individuen bis hin zu Länderregierungen)

denn kurz und allgemein gesagt - habe ich die Erwartung, dass kein Mensch die Wertschätzung und Achtsamkeit verliert und die Bedürfnisse anderer nicht unter seinen eigenen Scheffel stellt ... jeder auf seiner Ebene und im Rahmen seiner Möglichkeiten.

Und ja ... diese meine Erwartung wird täglich enttäuscht ... von Organisationen ebenso wie von Politikern oder Menschen im nahen Umfeld. Sehr viele halten nicht das, was sie versprechen und treffen daher meine Erwartung nicht.
Bei dem einen merkt man's früher, bei anderen später.

Interessant dabei ... dass Tiere und Pflanzen sehr selten meine Erwartungen nicht erfüllen ... denn wenn sie es nicht tun, bin tatsächlich immer ich als Mensch verantwortlich, weil ich ein Bedürfnis übersehen habe ... und wenn's "nur" mal wieder des falsche Gießen war *tuete*

Das Grundgerüst für meine Erwartungen an Achtsamkeit & Wertschätzung haben meine Eltern gelegt - ebenso den Wunsch danach, dass meine Erwartung auch erfüllt wird. Genauso wie meine Reaktion bei "Nicht-Eintreffen der Erwartung = Wunsch nicht erfüllt" - Enttäuschung hinnehmen, aufbegehren oder sich der Alternative zuwenden - die Wege, mit Enttäuschung umzugehen, sind vielfältig.

Für mich privat kann ich aber immer nur "leise" meine Konsequenzen ziehen und versuchen, in dem Kreis zu leben, von dem ich das Gefühl habe, dass er meinen Wünschen / Vorstellungen am ehesten entspricht - damit reduziert sich das Risiko, dass mein Wunsch nach Erfüllung der von mir gesetzten Erwartung nicht erfüllt wird.

Erwartungs-frei? Nö, war ich seit meiner Geburt noch nie und bin ich bis heute nicht.

Ich bin in gewisser Weise "wunschfreier" geworden, besser gesagt ... ich sortiere anders, mehr nach - welche Wünsche von mir sind denn erfüllbar? Und in welchen Kombinationen wird mein Wunsch nach Erfüllung meiner Erwartung am besten erfüllt?

Das macht mir das Leben leichter und die Enttäuschung hält sich dadurch in Grenzen.

Auch auf Joy *zwinker*
*******uld Mann
1.860 Beiträge
Zitat von *******eyn:
Leben ohne Erwartungshaltung?
Ich beschäftige mich momentan mit dem Thema Erwartungen. Erwartungen an andere und an mich selbst und ob keine Erwartungen zu haben, das Leben einfacher machen würde?
Ist es richtig, irgendwann zu sagen: „Erwarte nichts, um nicht enttäuscht zu werden?“ Mir ist aufgefallen, dass ich bei anderen großzügiger bin, was zum Beispiel Fehler anbelangt, sie sind menschlich und oft wird aus ihnen gelernt, doch bei mir selber habe ich höhere Ansprüche.
...
Entgegen Deinem folgenden, späteren Beitrag...
Zitat von *******eyn:
Ziele sind für mich nicht mit Erwartungen verbunden, denn das heißt für mich, das ich erwarte sie zu erreiche.
Ich kann mein Bestes dafür geben, mir aber auch zugestehen zu scheitern.
... sehe ich Erwartungen und Ziele sehr eng miteinander verbunden.
Ein Teil des Themas war in meinem ersten eigenen Thread Erfahrungsaustausch: Gelassenheit bei Beziehungswunsch auch schon ein Thema.

Ein Leben ohne jegliche Erwartungshaltung gibt es für mich nicht. Denn dann gibt es keine Ziele, keinen Antrieb - und auch keinen Erfolg. Das Problem mit den Erwartungshaltungen sehe ich nicht darin, dass es Erwartungshaltung bzw. Erwartungen gibt, sondern welche das sind. Genau das macht für mich den großen Unterschied aus.
• Welche Erwartungen habe ich
• Wie gehe ich mit meinen Erwartungen um?
• Was mache ich von meinen Erwartungen und dem Abgleich mit dem Erfolg oder Misserfolg abhängig?
• Wie sehr lasse ich mich von nicht erfüllten Erwartungen beeinflussen und herunterziehen?
• Mache ich mir mein Leben durch manche Erwartungen selbst unnötig schwer?
• Von welchen Erwartungen will ich mich nicht trennen, weil sie grundsätzlich bzw. unbedingt notwendig sind?

Zitat von *******eyn:
...
Ist es wirklich erstrebenswert, perfekt sein zu wollen?
...
Bei dem Umgang mit Erwartungen hilft es meiner Meinung nach, sich genau zu überlegen, wo es wichtig oder sehr hilfreich ist, nicht all zu weit weg von einer Perfektion zu sein und wo man sich andererseits mit Perfektion nur das Leben unnötig schwer macht. Perfektion wirklich zu erreichen ist vielleicht ein Ziel, aber selten umzusetzen. (Abgesehen davon, dass das, was man für perfekt hält, von unterschiedlichen Menschen und vielleicht auch zu unterschiedlichen Zeiten voneinander abweichen kann.)
Zitat von *******eyn:
...
Oder kann es sein, dass schlechte Laune, Lustlosigkeit, Stress und Enttäuschung aus dieser hohen Anspruchshaltung an sich selbst resultieren?
...
Meine Meinung ist, dass man sich mit Erwartungen das eigene Leben (und nicht nur das) schon massiv "versauen" kann.
Indem man (für einen selbst oder grundsätzlich) nicht erreichbaren Zielen hinterherläuft. Indem man andere Menschen unter Druck setzt, nur um seine mit den Erwartungen verbundenen Ziele zu erreichen. Indem man mit etwas beschäftigt oder auf etwas konzentriert ist, was einen nicht weiterbringt und damit Zeit und Kraft für andere, erreichbare Ziele nimmt.
Zitat von *******eyn:
...
Die Erwartungshaltung bringt mit sich, dass bei Eintreffen des Unerwarteten, Enttäuschung folgt, Unzufriedenheit, Zweifel an den eigenen Fähigkeiten. Erwartungen haben zwei Gesichter. Gewisse Erwartungen an das Leben sind wichtig. Sie geben Orientierung, sorgen für eine gewisse Verlässlichkeit. Niemand ist in der Lage, sich jeden Tag auf Neues einzustellen.
...
Ja, nicht erreichte Erwartungen können die beschriebenen Folgen haben.
Manchmal hilft es auch zwischen (scheinbaren) Selbstverständlichkeiten und oft eintretenden Möglichkeiten zu unterscheiden. Von Zielen, von denen bei mir viel abhängt, werden ich meine Erwartungen trotzdem nicht lösen, weil sie für mein Leben notwendig sind. Hier geht es meiner Meinung nach aber eher um die Erwartungen, die nicht mit lebensnotwendigen Zielen zu tun haben. Da hilft hinterfragen und Lockerheit oft ein gutes Stück weiter.
Für mich ist da auch mein Nickname sozusagen Programm.
Zitat von *******eyn:
...
Dennoch, wie wäre es, die Erwartungen fallen zu lassen, sich von ihnen zu befreien, weil sie wenig mehr können als Glück, Freude und Neugier Fesseln anzulegen?
...
Hier ist es eben wichtig zu unterscheiden, was notwendig ist und was eher im Bereich "möchte ich haben" / "gefällt mir" / "fühlt sich gut an" / "erscheint mir erstrebenswert" usw. fällt.
Lockerheit oder gar loslassen kann bei nicht grundsätzlichen, lebensnotwendigen Zielen befreiend wirken, das eigene Wohlbefinden stärken, Gelassenheit bringen, Kraft übriglassen und Raum für Neues bieten.
Was jeweils dazu zählt kann und wird aber - zumindest stellenweise - so individuell sein, wie jeder Mensch selbst.
Deshalb kann ich dem nachfolgend zitierten nicht zustimmen:
Zitat von ********raum:
...wie langweilig wäre das?
Keine Erwartung an die Menscheb oder mich - keine Ziele - keine Weiterentwicklung?
Ganz sicher nicht! Ich erwarte von anderen viel und nur das, was ich selber auch leisten kann. Die einen nennen es Enttäuschungen, ich nenne es Lebensentwicklung und das gehört nun mal dazu.
...
Langweilig wird es meiner Meinung nach nur dann, wenn man sich beim Trennen zwischen (unbedingt) notwendigen Zielen und Erwartungen einerseits und gewollten - aber nicht notwendigen Zielen und Erwartungen andererseits verzettelt.
Wenn man dabei ggf. vergisst oder übersieht, das die Wahl auch zum eigenen Leben und zu den eigenen Möglichkeiten passen sollte.
Wenn ich mich von nicht notwendigen Erwartungen lossage, behindere ich nicht meine Weiterentwicklung. Im Gegenteil: Ich befreie mich von Zwängen und eigenen Ausrichtungen, die mich nicht (richtig) weiterbringen und kann andere, neue Wege und Verhaltensweisen finden, dir mir helfen, die mir gut tun, die mich weiterbringen.
Ich muss mir nicht Enttäuschungen zumuten, die ich durchaus schon vorher hätte vermeiden können, ohne mich dabei selbst zu behindern oder unnötig einzuschränken. Es kommt ja immer noch darauf an, von welchen Erwartungen man sich trennt. Langweilig wird es erst dann, wenn das Trennen von Erwartungen zu einem leeren Raum führt und eher Verlustgefühle hinterlässt. Wenn das, was durch die abgelegten Erwartungen möglich wird, nicht in de Blick kommt oder nicht richtig zählt, nicht als Möglichkeit und Grundlage für anderes angesehen wird.
Zitat von *******eyn:
...
Wie seht ihr das? Bedeutet ein Leben ohne Erwartungen, nicht eher die Realität zu akzeptieren, wie sie ist und damit auch die Menschen so zu nehmen, wie sie sind, auch mich selbst? Niemand müsste mehr so sein, wie die eigene Vorstellung meinst, dass es sein sollte? Enttäuschung, Frustration und Verärgerung wird der Boden genommen?
...
Zum Einen ist es immer erst mal eine Grundlage, die Realität zu akzeptieren. Die Frage ist dann allerdings, wie man auf diese erlebte Realität reagiert. Welche Reaktionsmöglichkeiten an sieht, welche Gestaltungsmöglichkeiten man findet. Wiel man es sich gut erlebbar gestalten kann.
Zitat von *******eyn:
...
Auf Joy bezogen, versuche ich auch keine Erwartungen zu haben, noch zu erwarten, dass das Profil gelesen wird, oder darauf Bezug genommen wird. Nicht zu erwarten, dass ein entsprechendes Anschreiben erfolgt und nicht zu erwarten, dass der andere nichts erwarten darf.
...
Wenn ich hier mit der Erwartung wäre, schnell das passende Gegenüber zu finden, wäre es für mich wohl besser, mich gleich heute abzumelden. Statt dessen lasse ich da auf mich zukommen, was passiert und entscheide dann, ob es für mich und vermutlich auch für das Gegenüber gut ist. Das macht für mich das Leben leichter - viel leichter.
Zitat von *******eyn:
...
Wie ist es bei euch? Habt ihr euch schon einmal mit dem Thema Erwartungen beschäftigt? An andere? An euch selbst? Meint ihr, das kann funktionieren keine Erwartungen zu haben? Wie würdet ihr keine Erwartungen zu haben, in Bezug auch auf Joy umsetzen?
Diese Fragen sind hoffentlich durch die vorstehenden Zeilen gut beantwortet.
Inwieweit sind Ziele mit Erwartungen verbunden, bzw. gehören zusammen?

Ich kann das Ziel haben, einen Berg zu besteigen, erwarte ich auch gleichzeitig, es zu können? Bin ich enttäuscht, weil es nicht klappt, oder sage ich mir, ich habe es versucht und freue mich, wenn ich oben bin, erwarte es aber nicht?
Mir ist aufgefallen, dass ich von Erwartungen erdrückt werde, dennoch verliere ich mein Ziel z.B. ein höflicher netter Mensch zu sein, nicht außen den Augen. Wenn ich jemanden um etwas bitte, dann habe ich erwartet, dass derjenige es auch umsetzt und war enttäuscht, wenn das nicht passiert, oder es nicht in der von mir erwarteten Zeit passiert.

Eltern haben auch Erwartungen, doch sind diese berechtigt? Sie erwarten, dass wir so sind, wie sie uns gerne hätten.
********raum Frau
86 Beiträge
Zitat von *******eyn:
Inwieweit sind Ziele mit Erwartungen verbunden, bzw. gehören zusammen?

Ich kann das Ziel haben, einen Berg zu besteigen, erwarte ich auch gleichzeitig, es zu können? Bin ich enttäuscht, weil es nicht klappt, oder sage ich mir, ich habe es versucht und freue mich, wenn ich oben bin, erwarte es aber nicht?

Ich würde dich gerne persönlich kennen lernen. Deine Sichtweise ist so anders als meine, faszinierend.....
Klar erwarte Ich, das ich es kann - den Berg besteigen und bin enttäuscht, wenn es nicht klappt. Ich habe es versucht.... reicht mir nicht!
Ich habe mir diesen Berg als Herausforderung gesucht, will über meine Grenzen gehen, wenn es nötig ist - habe vlt. dafür trainiert. Und wenn ich gescheitert bin, wird es wieder versucht - dann muss die Vorbereitung verbessert werden.
Ich weiß, dass nicht jeder diese Denkweise hat. Ich brauche das, mir ist das Leben sonst zu fad 😉
********raum Frau
86 Beiträge
Zitat von *******eyn:
Mir ist aufgefallen, dass ich von Erwartungen erdrückt werde, dennoch verliere ich mein Ziel z.B. ein höflicher netter Mensch zu sein, nicht außen den Augen. Wenn ich jemanden um etwas bitte, dann habe ich erwartet, dass derjenige es auch umsetzt und war enttäuscht, wenn das nicht passiert, oder es nicht in der von mir erwarteten Zeit passiert.

Eltern haben auch Erwartungen, doch sind diese berechtigt? Sie erwarten, dass wir so sind, wie sie uns gerne hätten.

... es ist eine Bitte. Da erwarte ich nicht, dass sie umbedingt umgesetzt wird. Dann muss ich das klarer Formulieren.
@********raum aber ich glaube, genau darin stecke ich gerade fest, die Dinge zu differenzieren.
*******r_s Mann
814 Beiträge
Beispiel Berg;
Zu erwarten ich würde es können , kann am Berg tödlich sein. Das muss man können und selbst dann wäre es eine falsche Erwartung .
Es darf nicht mal das Ziel sein sollte ich das nicht können.
Das mit der Bitte ist glaube ich auch ein guter Punkt. Mir ist es nur aufgefallen, wenn ich zum Beispiel hier Profile lese, da stecken oft ziemlich viele und hohe Erwartungen oder aber auch kleine drin. Wie zum Beispiel, ich erwarte ein Bild beim Anschreiben, ich habe schließlich auch eins vom Gesicht. Wäre es nicht einfacher eher darum zu bitten und keine Erwartungen zu haben?

Wie oft lese ich dann das Wort „Schade“ wenn kein Gesichtsbild im Profil enthalten ist.
*******uld Mann
1.860 Beiträge
Zitat von *******eyn:
Inwieweit sind Ziele mit Erwartungen verbunden, bzw. gehören zusammen?
Ich kann das Ziel haben, einen Berg zu besteigen, erwarte ich auch gleichzeitig, es zu können? Bin ich enttäuscht, weil es nicht klappt, oder sage ich mir, ich habe es versucht und freue mich, wenn ich oben bin, erwarte es aber nicht?
Warum steuert man auf ein Ziel zu, versucht es zu erreichen oder - wenn es um das Erhalten geht - es zu bewahren?
Weil man es will oder muss - oder beides. Also weil man Erwartungen hat oder Zwänge (bzw. Befürchtungen) - oder nicht nachdenkt usw.
Wenn ich es will, hängt es häufig damit zusammen, dass ich mir davon etwas verspreche, dass ich darin Möglichkeiten, Lösungen, Entspannungen usw. sehe. Somit habe ich da oft - aber nicht unbedingt immer - Erwartungen. Mit den Erwartungen habe ich die Ausrichtung auf ein Ziel.
Mein Handeln bzw. Denken ist auf dieses Ziel ausgerichtet: es zu erreichen, es zu bewahren, es zu verändern oder es fern zu halten.
Die umgekehrte Richtung funktioniert aber nicht immer:
Nicht jedes Ziel ist mit einer Erwartung verbunden. Weil es eben auch Zwänge, Gewohnheiten, Befürchtungen und Gewähren-lassen gibt - und das Handeln ohne Nachzudenken.
Zitat von *******eyn:
Das mit der Bitte ist glaube ich auch ein guter Punkt. Mir ist es nur aufgefallen, wenn ich zum Beispiel hier Profile lese, da stecken oft ziemlich viele und hohe Erwartungen oder aber auch kleine drin. Wie zum Beispiel, ich erwarte ein Bild beim Anschreiben, ich habe schließlich auch eins vom Gesicht. Wäre es nicht einfacher eher darum zu bitten und keine Erwartungen zu haben?
Wie oft lese ich dann das Wort „Schade“ wenn kein Gesichtsbild im Profil enthalten ist.
Was erreichbar/umsetzbar ist, muss jeder für sich selbst herausfinden. Zu manchem gibt es genug Hilfe von außen, zu anderem weniger oder gar nicht. Manches erscheint verhältnismäßig klar als überzogene Erwartung, anderes können wir uns nur nicht vorstellen oder es passt nicht zu unserem Denken.
Manches haben wir nicht ggf. erkannt, manches ggf. nicht der Autor des Profils.
An den eigenen Erwartungen kann ich verhältnismäßig viel ändern, an den Erwartungen anderer verhältnismäßig wenig - wenn dies überhaupt möglich ist.

Wenn andere unpassende Erwartungen haben, dann kann ich das nur zur Kenntnis nehmen.
Am konkreten Beispiel:
Wenn erwartet wird, dass ich ein Gesichtsbild im Profil habe oder in der ersten CM mitgeschickt wird, dann ist diese Erwartung beim Gegenüber zwar vorhanden, aber für mich nicht in passender Weise umzusetzen. Wer das zur Pflicht macht, muss selber wissen, was er damit erreicht.
@*******uld ich für mich versuche den Unterschied zu machen, ob ich erwarte, dass Ziel zu erreichen, oder ob es schön wäre, es zu erreichen, es aber nicht schlimm ist, wenn nicht.
Ich möchte ich sein und gemocht werden für das, was ich bin. Dennoch gibt es zahlreiche Schablonen, in die wir hineingepresst werden sollen. Obwohl ich mich diesbezüglich frage, was hat das dann mit der Freiheit zu tun, von der viele sprechen.

Ist frei zu leben, nicht vielleicht nur ohne eine Erwartungshaltung möglich? Freiheit zu leben, hat eine Menge mit Akzeptanz zu tun. Ich muss bereit sein, anderen ihre Freiheit zu lassen, ob sie grüne Haare tragen oder tätowiert sind von oben bis unten. Ich muss sogar akzeptieren, wenn Menschen Dinge machen, die ich nicht tolerieren möchte. Ich muss bereit sein zu verstehen, dass menschliches Verhalten einer Normalverteilung entspricht. Da gibt es den Durchschnitt und es gibt extreme Abweichungen von diesem Durchschnitt.

Freiheit darf aus meiner Sicht nur da eingeschränkt werden, wo sie andere einschränkt oder bedroht. Werden wir nicht unfreier, je mehr Erwartungen an uns gestellt werden? Vielleicht sollten wir lernen, klug und verantwortungsbewusst zu handeln. Vorschriften sind nur da nötig, wo Verantwortungsbewusstsein Einzelner fehlt. Achtsamkeit mir und anderen gegenüber für eine Welt in Frieden.
*******uld Mann
1.860 Beiträge
Zitat von *******eyn:
@*******uld ich für mich versuche den Unterschied zu machen, ob ich erwarte, dass Ziel zu erreichen, oder ob es schön wäre, es zu erreichen, es aber nicht schlimm ist, wenn nicht.
Es ist durchaus hilfreich, manche Erwartungen (und damit Ziele) zwar zu haben, sich aber davon nicht abhängig zu machen. Da stimme ich Dir zu. Wenn man es eher locker nimmt, dass manche Erwartungen nur Erwartungen bleiben, aber nicht umgesetzt bzw. erreicht werden, lebt es sich leichter, wenn es um nichts Notwendiges geht. Wenn man weniger als selbstverständlich oder unbedingt zu erreichen ansieht, ist das meiner Meinung nach auch eine bessere Grundlage.
(Das soll aber nicht bedeuten, dass ich es erstrebenswert ansehe, notwendige / sehr wichtige Erwartungen fallen zu lassen oder teilweise zurück zu nehmen.)
Keine Erwartungen zu haben, bedeutet doch nicht, es nicht umzusetzen oder zu versuchen, oder das nichts erreicht wird.
Ich habe mich zum Beispiel auf einen Job beworben, aber nicht erwartet ihn zu bekommen. Demnach war ich weniger enttäuscht, hätte mich dennoch gefreut. Das ich ihn nicht erwartet habe, bedeutet nicht, dass ich mich gar nicht erst hätte bewerben sollen.
*******uld Mann
1.860 Beiträge
Zitat von *******eyn:
Ich möchte ich sein und gemocht werden für das, was ich bin. Dennoch gibt es zahlreiche Schablonen, in die wir hineingepresst werden sollen. Obwohl ich mich diesbezüglich frage, was hat das dann mit der Freiheit zu tun, von der viele sprechen.
...
Wie weit man diesen "Schablonen" nachgibt - ihnen Genüge tut, kann nur jeder für sich - und möglichst aus den Gegebenheiten entscheiden.
Zitat von *******eyn:

Ist frei zu leben, nicht vielleicht nur ohne eine Erwartungshaltung möglich? Freiheit zu leben, hat eine Menge mit Akzeptanz zu tun. Ich muss bereit sein, anderen ihre Freiheit zu lassen, ...
...
Freiheit wovon?
Die Freiheit an sich gibt es nur als Tod - vielleicht nicht einmal das. (Aber das ist OT.)
Freiheit ist Wahlmöglichkeit. Die kann ich auch trotz Erwartung(en) haben. Die kann ich mir mit - manchen - Erwartungen aber auch beschränken oder nehmen. Es kommt also auf den konkreten Fall an.

Weil eine Grenze einer eigenen Freiheit oft dort erreicht ist, wo es andere Menschen in Zwänge usw. bringt, ist es immer mal notwendig, anderen auch ihre Freiheit(en) zu lassen. So wie Du es ja beschrieben hast:
Zitat von *******eyn:

Freiheit darf aus meiner Sicht nur da eingeschränkt werden, wo sie andere einschränkt oder bedroht.
...
Etwas anderes ist das folgende Zitierte:
Zitat von *******eyn:

Werden wir nicht unfreier, je mehr Erwartungen an uns gestellt werden? Vielleicht sollten wir lernen, klug und verantwortungsbewusst zu handeln. Vorschriften sind nur da nötig, wo Verantwortungsbewusstsein Einzelner fehlt. Achtsamkeit mir und anderen gegenüber für eine Welt in Frieden.
Ab und zu ist die Frage passend, wie weit wir anderen Erwartungen entsprechen müssen - und wollen. Nicht jede Erwartung ist für uns ein Gesetz oder Auftrag. Manches ist auch nur zuviel verlangt, unpassend, egoistisch, anmaßend, nicht zu Ende gedacht, nur für andere oder aus deren Sicht sinnvoll usw.
Ja - wir sollten lernen zu unterscheiden - und danach dann vorgehen.

Dazu passt für mich - nebenbei - das sogenannte Gelassenheitsgebet (- für mich ganz ohne religiösen Hintergrund):
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
(Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Gelassenheitsgebet )
*******uld Mann
1.860 Beiträge
Zitat von *******eyn:
Keine Erwartungen zu haben, bedeutet doch nicht, es nicht umzusetzen oder zu versuchen, oder das nichts erreicht wird.
Keine großen Erwartungen...
(Ganz ohne Erwartungen würde ich nichts tun.)
Zitat von *******uld:
Zitat von *******eyn:
Keine Erwartungen zu haben, bedeutet doch nicht, es nicht umzusetzen oder zu versuchen, oder das nichts erreicht wird.
Keine großen Erwartungen...
(Ganz ohne Erwartungen würde ich nichts tun.)

Was würdest du denn erwarten?
*******uld Mann
1.860 Beiträge
Zitat von *******eyn:
Zitat von *******uld:
Zitat von *******eyn:
Keine Erwartungen zu haben, bedeutet doch nicht, es nicht umzusetzen oder zu versuchen, oder das nichts erreicht wird.
Keine großen Erwartungen...
(Ganz ohne Erwartungen würde ich nichts tun.)
Was würdest du denn erwarten?
Dass das Ziel erreicht wird.

Ich habe zumindest die leise Hoffnung / sehe es also als möglich an, wenn ich etwas versuche.
Ich hoffe schon auf das Erreichen dessen, was ich erwarte. Ich sehe dann nur die Wahrscheinlichkeit nicht sehr hoch und mach davon wenig bis nichts abhängig. Wenn es klappt ist es gut. Wenn nicht, komme ich auch damit klar.

Bestes Beispiel ist für mich hier wieder:
Wenn es mit dem Zusammentreffen mit einem passenden Gegenüber klappt ist es gut. Dass dies möglich ist, sehe ich als gegeben an. Damit habe ich eine Erwartung. Dass es wahrscheinlich ist und schnell oder einfach zu erreichen, sehe ich aber nicht. Also stelle ich mich darauf ein und dies gelingt mir gut. Somit ist es auch gut, wenn die Erwartung nur eine Erwartung bleibt, weil ich damit gut leben kann. Somit ist es eine ziemlich geringe Erwartung, von der ich nichts abhängig mache. Aber die Erwartung ist vorhanden.
@*******uld ist das nicht eher eine Hoffnung, als eine Erwartung, wenn ich das hier zugrunde lege?

Erwartungen sind demnach Vorstellungen, Annahmen oder Wünsche, wie etwas oder jemand zu sein hat, ein in Stein gemeißeltes Bild der Zukunft auf Basis der eigenen Auffassungen von richtig und falsch. Ihnen zugrunde liegen innere, oft unbewusste Überzeugungen und Annahmen über uns selbst, andere und die Welt.
*******uld Mann
1.860 Beiträge
@*******eyn
Wenn man Hoffnung dafür setzt wo es für eine Erwartung mit genug Wahrscheinlichkeit nicht reicht, dann kann man es so sehen. Ich trenne Hoffnung und Erwartung nicht.

Erwartungen sind für mich mehr, als das, was Du aufzählst - und ggf. auch anders.
Erwartungen müssen nicht zu einem "in Stein gemeißeltes Bild der Zukunft" führen, sondern können auch nur den Rahmen dessen betreffen. Erwartungen können auch nur Teile des Verhaltens bzw. Tuns des Gegenüber betreffen. Erwartungen können das Denken und Erkennen des Gegenüber betreffen. (Dann gibt es noch die vielen Erwartungen, die mit einem konkreten Gegenüber gar nichts zu tun haben.)
Erwartungen können damit verbunden sein, einfach nur einen Zustand zu erreichen, Möglichkeiten zu haben, von Belastungen und Gefahren verschont zu werden bzw. zu bleiben, usw.
Erwartungen können auch mit Loslassen verbunden sein.
*********acht Frau
7.335 Beiträge
Das hier:
Zitat von ********e_68:

Ich hatte z.B.die Erwartung, dass der Abiball meiner Tochter ein ganz toller Tag wird und habe mich deshalb auch sehr gefreut.
Ist schief gegangen, aber ich habe mich von der Enttäuschung nicht runterziehen lassen.
greife ich mal auf, weil es genau meine (schon iwie mühsam entwickelte) Haltung trifft, zwar freudige Erwartungen zu hegen, aber es auch zu akzeptieren und mich vor allem nicht runterziehen zu lassen, wenn es anders kommt als erhofft. Dann wird halt improvisiert und das Beste draus gemacht.

Solche Enttäuschungen sind ja auch immer Ent-Täuschungen und ich versuche, das Positive darin zu sehen: Ich lerne etwas daraus, als Beispiel. Etwa, immer besser mit Vorfreude und trotzdem weitgehender Ergebnisoffenheit auf Dinge zugehen zu können.
*****nne Frau
3.254 Beiträge
JOY-Angels 
Das Thema "Erwartungen" kommt immer mal wieder. Natürlich hab ich mich damit schon oft beschäftigt und ja, gewisse Erwartungen habe ich immer noch. Auch wenn ich im Laufe meines Lebens gelernt habe, dass es besser ist, wenn die Erwartungen nicht so hoch sind. Aber ganz ohne geht glaube nicht. Ich erwarte zum Beispiel, dass mich Menschen genau so gut oder schlecht behandeln, wie ich das auch tue. Das klappt meistens sehr gut. In Bezug auf JOY hatte ich anfangs andere Erwartungen. Zum Beispiel, dass ich hier recht schnell einen Partner finde. Mittlerweile hab ich gemerkt, dass es nicht so funktioniert und habe diesbezüglich keine Erwartungen mehr. Entweder es passiert oder eben nicht.
*****_54 Frau
11.026 Beiträge
Erst einmal nur aufs Thema bezogen:
Ich habe einerseits langfristig gesehen hohe Erwartungen und gleichzeitig bin ich Realistin und prüfe laufend, ob es möglich ist, dies und jenes zu erreichen oder nicht.

Manchmal weiß ich intuitiv, dass ich erst einmal zurückstecken sollte, manchmal analysiere ich auch die Situation, werte aus und und dann justiere ich nach.
Wenn ein Teilschritt dann erreicht ist, schraube ich die Erwartung wieder höher.

Ich denke aber weiter über dieses spannende Thema nach und werde mich bestimmt noch später dazu äußern.
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