„gibt es im zwischenmenschlichen Bereich so etwas wie "Gesetze", dessen Befolgung zur harmonischen Liebesbeziehung führen?
Ja und Nein.
Ja.
Wenn ein Mensch gegen seine eigenen Bedürfnisse lebt, macht ihn dies auf Dauer unglücklich.
Irgendwo ist Schluss mit "sich aus Liebe für den/ die Anderen zu verbiegen" und der Mensch zerbricht.
Dasselbe gilt für den/ die Bezugspartnerin.
Manche Menschen passen beziehungstechnisch gut zusammen. Die können miteinander eine konstruktive Beziehung führen.
Bei anderen Paarungen passt es beziehungstechnisch vorn und hinten nicht. Deren Beziehungsbedürfniskonflikte sind unlösbar. Bleiben sie zusammen, ist die Beziehung destruktiv. Früher oder später zerbricht mindestens einer an der Beziehung.
Sowas könnte man als allgemein gültiges Beziehungsgesetz ansehen.
Nein.
Jeder Mensch hat seine ganz individuelle Zusammenstellung an Beziehungsbedürfnissen.
Dementsprechend KANN es kein allgemeingültiges "dieses oder jenes SOLLTE, MUSS, DARF innerhalb einer Beziehung gelebt werden" geben.
Jede Beziehung ist individuell.
Diejenigen, die die Beziehung führen, verhandeln und entscheiden für sich selbst und schreiben quasi ihre eigenen Gesetze.
„Sind Ratschläge sinnvoll?Macht ein Rat Sinn, wenn nur wenige oder einseitige Informationen vorliegen, ist Rat eh sinnfrei, da Situationen zu komplex sind, dass man da nicht wirklich ein Urteil fällen kann
Hm. Wenn ich mich mit Freunden, Freundinnen oder andere Joy-User über meine Beziehungen austauschte, ging es weniger um Ratschläge und Beurteilungen. Es ging primär darum, zu erörtern, WAS MEINE Bedürfnisse und Werte sind und welche Prioritäten ICH setzen will. - Die Sichtweise meines Bezugspartners brauchte es dazu nicht.
Hatte ich meine Prioritäten ausgelotet, waren mein Verhalten gegenüber und meine Kommunikation mit meinem Bezugspartner wesentlich fruchtbarer.
Ideen sind mir durchaus willkommen. Wenn andere Paare für einen ähnlichen Bedürfniskonflikt einen für sie gut lebbaren Kompromiss gefunden haben, lasse ich mich gerne davon inspirieren. Dann stelle ich diese Idee in einer für mich passenden Variante meinem Bezugspartner vor, er tut auch noch seinen Senf dazu: Et voila, wir haben unsere eigene Lösung.
Kreativität schöpft nun mal nicht aus dem Vakuum. Sie schöpft aus dem, was bereits da ist und kombiniert es auf neue Art und Weise.
Selbstauskunft, geteilte Idee oder Ratschlag?
Nun, da gibt es bei eingeschränkter Sinnesbandbreite - Forum - einen gewissen Interpretationsspielraum.
Häufiger nehme ich mir die Freiheit, das wahrzunehmen, was ich bevorzugt wahrnehmen will: Die Selbstauskunft des Schreibers oder eine mit mir geteilte Idee. (Auch wenn es tendentiell wie ein Ratschlag formuliert ist.)
Dann fühle ich mich nicht von einem Rat erschlagen und kann dementsprechend locker mit der Information umgehen.