Eure Fragen zu offener Partnerschaft?

Hallo und danke für die Möglichkeit, hier Fragen stellen zu können. Gibt es aus deiner Sicht besondere Aspekte zu beachten, wenn man die Beziehung einseitig öffnet - in unserem Fall für die Frau?

Den Mitspielern muss klar sein das am Ende nicht geheiratet wird
und die Männer müssen Kondome benutzen.

Seit meiner Teenagerzeit habe ich von einer Offenen Beziehung geträumt. Im fortgeschrittenen Erwachsenenalter war es dann so weit. Zwei Mal war ich Hauptbeziehungspartner und zwei Mal gelegentlicher Mitspieler. Gescheitert sind alle und zwar aus dem Grund, der im zweiten Satz des folgend zitierten Absatzes aufgeführt ist. Und weil nichts von den auch damals schon bekannten, guten Hinweisen für die Ausgestaltung einer Offenen Beziehung beherzigt wurde.

"Typische Elemente sind Absprachen oder Vetorechte, Zeiten, die für den Hauptpartner reserviert sind, gemeinsame Step-by-Step-Entwicklungen, aber auch der Informationsgehalt. Werden Informationen nicht fair geteilt, ist es keine offene Beziehung, sondern eher ein Fremdgehen mit Wissen – eine Don’t-Ask-Don’t-Tell-Monogamie."

Hey @******273 sehr gerne und danke für deine Frage!

Ihr für euch habt eine individuelle Situation und jeder einzelne von Euch hat individuelle Bedürfnisse und Bedenken. Diese kenne ich natürlich nicht und kann daher keine konkreten Tipps und Empfehlungen geben. Diese sollten aber immer im Vordergrund stehen.

Daher sind dies eher ein paar Denkanstöße und Fragen...
Meine erste wäre, wieso ihr das machen wollt und ob ihr beide für die einseitige öffnung die gleichen Motive habt, bzw ob evtl unterschiedliche Motive euch beiden ein gleiches oder ähnliches Maß an befriedigung geben. Es soll nämlich kein Partner zu kurz kommen. Es ist naheliegend anzunehmen, dass er sich zu kurz kommend fühlt und das kann durchaus der Fall sein, dass es nun im Vorfeld sich nicht unangenehm anfühlt, dann aber in der Situation sich dieses Gefühl wandelt. Habt ihr dann einen Fall-Back-Plan?

Auch stellt sich andersrum die Frage, ob sie die dann mehr darf sich dadurch wirklich besser fühlen wird oder ob es vielleicht auch für sie einen beigeschmack hat... Liebt er mich noch? Kann ich das wirklich machen? Tue ich ihm gerade unrecht?

In jedem Fall solltet ihr euch über die Basics austauschen. Grenzen und Limits, Eure gemeinsamen Kernzeiten festlegen und den Kern Eurer Beziehung wertschätzen. Auch ein paar allgemeine Basic Fragen klären, wie was alles passieren darf? Nur sex oder auch freizeit miteinander verbringen? Wie ist es mit kuscheln und romantik? Oder bleiben andere Dinge dem Hauptpartner vorbehalten? Schutz vor STDs und Verhütung. Aber auch aktive Redezeit für euch als Paar ist wichtig und hier auf die gefühle des Partners eingehen. Auch Zeit, Lust, Energie und Geld sind Themen. Hat sie, die nun mehr Zeit mit Chatten und Daten verbringen wird dann noch genausoviel Ressourcen für den hauptpartner? Oder fühlt er am Ende, dass er zu kurz kommt? Fühlt sie sich dann unter Druck oder Stress gesetzt? Wollt ihr ein Veto-Recht nutzen? ...

Eine ganze Reihen von Fragen, die auch in der beidseitig offenen Beziehung von Bedeutung sind. Schaut einfach, wo ihr nach den ersten Gesprächen, Reflektionen und dann auch Erfahrungen eure Gefühle habt. Sucht den steten Austausch, zeigt euch tolerant und verständnisvoll und geht auf die Bedürfnisse ein. Dann werdet ihr euch hier respoktvoll gemeinsam entwickeln und ggf auch die Reißleihne ziehen, wenn notwendig

Viel Spaß euch beiden erstmal und wenn ihr weitere Fragen habt, können wir gerne auch in einer PN dazu weiter schreiben.

Was heißt denn "aus der Unternehmensberatung" steht da irgendeine Ausbildung oder Studium hinter? "Coach" ist immerhin kein geschützter Begriff.

Wie passen die Dritten mit rein, diese haben doch auch Wünsche und Bedürfnisse? Gerade, wenn es nur um bestimmte Bereiche geht. Das liest sich oft, dass sie sich dann nach den Regeln des Paares halten müssen?

Werden die Dritten nicht immer so angpaßt, daß sie Bedürfnisse erfüllen?

Kann sein, fände ich nur unschön. Nur damit keine mögliche Eifersucht aufkommt.

vielleicht hat der Herr "Coach" ja noch n Nachtrag

Danke für das Thema
Wir sind in einer offenen Beziehung, mit Höhen und Tiefen. Was du sagst @******Dan und was auch @****ody anspricht, ist der Bereich Ehrlichkeit in der Kommunikation. Das ist bei uns DAS Thema, was immer wieder zu Spannungen führt.
Er lernt jemanden kennen, erzählt anfangs auch davon, ich lerne sie kennen und dann fängt er an, die „Nebenbeziehung“ zu verschleiern und den eigentlichen Inhalt zu verleugnen.
Ich finde das schade, denn es fängt gut an und ich kann damit umgehen, bis ich es als nicht mehr ehrlich empfinde und sich jedesmal hinterher meine Wahrnehmung als richtig erwiesen hat.

Die Dritten haben doch einen eigenen Willen und können diesen aussprechen bzw. auch dankend ablehnen?
Warum wird das Paar mit seinen Wünschen so negativ dargestellt? Immerhin profitieren mind. drei Personen vom Sex....so sollte es zumindest sein.

profitieren und Sex...

Ich verstehe unter einer Offenen einfach etwas anderes. Ich würde auch gerne eine führen, dann aber unter dem Aspekt, das die Dritten nicht unter gehen, oder nur hervorgeholt werden, wenn es den Partner passt. Für mich ist es mit vielen Kompromissen und Zugeständnissen verbunden und ich möchte nicht über Dritte entscheiden, weil ich selbst nicht möchte, das eine Dritte über mich entscheidet.

Vielleicht ist meine Wortwahl unglücklich gewählt, dennoch hat es doch einen Grund oder einen Sinn, warum sich Menschen zum Sex treffen, oder etwa nicht?

Vielleicht reden wir nur über unterschiedliche Szenarios? Ich spreche von gemeinsamen, eventuell einmaligen, Erlebnissen mit einem/mehreren Dritten z.B. im Club.
Da wissen alle Beteiligten, worauf sie sich im Moment einlassen und alle können die Situation sofort beenden, wenn es nicht stimmig ist.

Du redest wahrscheinlich eher von einer konstanten Zweitbeziehung?

@***si ja, ich spreche von etwas mehrmaligen. Bei einem ONS bin ich ganz bei dir. ☺️Stimmt, dass habe ich nicht bedacht und hätte es differenzieren sollen.

@******ina Mein akademischer Hintergrund ist ein Master in Kommunikation und Management.

Danke, @******Dan für diese Antwort.

Zitat: Nupsi

Genauso sehe ich das auch. Das ist ja noch die leichteste variante.
Wenn es allen drein gefallen hat, kann man das ja Nächste Mal etwas das etwas Kostengünstiger haben. Dann gehen alle in ein Hotel und jeder zahlt dann nur die hälfte.

Es Kommt eben darauf an Welche Position der 3 Mann dann hat.
Wenn er nur ein Playboy ist der halt gelegentlich mit mischt und das eben auch weiß und sich damit zufrieden gibt weil er das Okay findet dann ist ja alles in Butter. Nur dann Muss das eben geklärt sein.
Das heißt aber nicht das man über ihn Verfügen kann und er dann auf Zuruf springen muss.
Auch er ist mit Respekt zu behandeln aber es herrscht halt ein gewisser Abstand.

Es gibt aber eben auch das Modell das er in deren Villa oder Anwesen ein eigenes Zimmer hat.
Er ist dann der Hausfreund mit Privilegien.
Er muss dann nicht an der Tür klingeln er hat dann ein eigenen Schlüssel.

@***si & @*******eyn

Es ist absolut richtig, dass in manchen Konsteallationen einer offenen Beziehung der oder die Dritte weniger Mitspracherecht hat, als die Hauptpartner. Allein die Tatsache, dass eine Offene Beziehung eben eine Hauptbeziehung hat drückt dies bereits aus. Wie dies aber genau geregelt ist, wenn überhaupt ist natürlich jedem Paar selbst überlassen.

Ist es geregelt, sollte dies von Anfang an offen und klar kommuniziert werden. Sonst wäre dies gegenüber dem Dritten unfair.

Ist es nicht geregelt, so lässt offene Beziehung dies implizit vermuten, kann aber zu sehr vielen Problemen hinterher führen, vor allem wenn sich der oder die Dritte in einen der Hauptpartner verliebt. Auch ist nicht immer sicher gestellt, dass eine Hauptbeziehung daran nicht zerbricht.

Kommunikation ist hier mal wieder super wichtig, aber aus meiner Erfahrung heraus auch Reflektion und Erwartungsmanagement. Als dritte Person muss man sich sehr gut überlegen, ob man ein "Gespiel" oder eine "Affäre" für einen der Partner sein will, oder ob man vielleicht eher einen festen Partner oder ein polyamores Pärchen oder gar ein Trouple sucht. Auch kann und sollte man ansprechen, wo die Grenzen sind.

Ich spreche halt von der anderen Seite, weil ich am Anfang total begeistert war, auf in Offene lebende Männer zu treffen und dann das böse erwachen kam.

• sie wollte mich kennenlernen, bevor sie ihm die Erlaubnis gibt
• sie hatte keinen mehr, also durfte er auch nicht
• sie rief mitten im Date an, er sprang auf und ging, weil die Hauptbeziehung vorgeht

Das sind jetzt drei krasse Beispiele, aber ich war oft der Spielball und auch wenn ich mich gelegentlich nur zum Sex treffen möchte, so bin ich auch ein menschliches Wesen und keine Puppe.

Ich glaube einfach, vielen ist es gar nicht bewusst, worauf sie sich einlassen, dass es halt auch mal etwas anderes sein kann, als ein gelegentlicher Fick, beim gemeinsamen Clubbesuch. Ich rede nicht von verlieben, oder eine Beziehung führen wollen.

@********0101 Dies hört sich nach einem wiederholenden Phänomen an. Es gibt natürlich viele Gründe, wieso sich dies so entwickeln kann. Ehrlichkeit ist enorm wichtig, mir fallen aber spontan zig andere Gründe als gewolltes Lügen ein und noch mehr Rahmenbedingungen, die da mit einspielen könnten. Daher ist es schwer einen konkreten Tipp zu geben. Wenn ihr aber merkt, dass dies ihr beide eigentlich nur das beste füreinander wollt und ihr beide euch hierzu mal analysieren wollt, schreibt mir gerne eine PN.

Das, was @********0101 unter "verschleiern" der Nebenbeziehung beschreibt, nach anfänglich guter Kommunikation, ist aus meiner Sicht Gift für das Vertrauen. Und Vertrauen ist schwer wiederherzustellen.

@******Dan Danke für das Angebot. Ich hatte etwas mehr ausgeholt, um auch diesen Aspekt und die dahinter lauernde Gefahr aufzuzeigen, genau wie bei den anderen Aspekten, die zum Beispiel @*******eyn beschreibt.
Offene Beziehung heißt leider im Verständnis vieler hier, rumvögeln ist ja erlaubt, mehr muss ich nicht tun, ich darf ja.
ABER es ist eben viel mehr von beiden Seiten erwünscht und auch notwendig.