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BDSM und Therapie: Ein No-Go?

****_77 Mann
185 Beiträge
Um es mal zu pointieren: Nicht Menschen, die eine Therapie machen, sind ein Problem, sondern Menschen, die eine Therapie brauchen, aber nie einen Therapeuten sehen.

Zudem wird in einer Therapie auch über die Art zwischenmenschlicher Beziehungen gesprochen. Deswegen ist das Eingehen einer solchen BDSM-Beziehung während einer Therapie auch eine Chance, sich und die Beziehung zu reflektieren.

Gerade Menschen mit einer hohen narzisstischen oder psychopathischen Komponente sehen nie einen Therapeuten, weil sie mit den Problemen auch die Schuld an ihren toxischen Beziehungen nach außen projizieren.
****ody Mann
11.798 Beiträge
Zitat von ****_77:

Gerade Menschen mit einer hohen narzisstischen oder psychopathischen Komponente sehen nie einen Therapeuten, weil sie mit den Problemen auch die Schuld an ihren toxischen Beziehungen nach außen projizieren.

Oh ja.
Mir ist das zu pauschal, es kommt immer auf die Person an, die jeweilige Situation und auch den Grund der Therapie.

Ich nehme mal eine Mitpatientin, die nie etwas anderes gelernt hatte, als zu Spuren. Ziel ihrer Therapie war es, dass sie für sich einstehen kann. Was heißt das für eine D/S Beziehung, hier würde sie beides vermischen, zum Einen, dass sie eben nicht „spurt“ zum anderen, dass Dom möchte, dass sie „spurt“

Jeder, der darauf Rücksicht nimmt und sagt, wir schauen mal nach deiner Therapie hat meinen größten Respekt, ich denke nämlich nicht, dass Dom aufgrund der Therapie nichts eingeht, sondern weiß, was dahinter steckt.
**q Mann
971 Beiträge
Zitat von *******eyn:
Ich nehme mal eine Mitpatientin, die nie etwas anderes gelernt hatte, als zu Spuren. Ziel ihrer Therapie war es, dass sie für sich einstehen kann. Was heißt das für eine D/S Beziehung, hier würde sie beides vermischen, zum Einen, dass sie eben nicht „spurt“ zum anderen, dass Dom möchte, dass sie „spurt“

In dieser Konstellation wäre doch die Frage, was diese Person möchte, viel wichtiger. Wenn ich mich in eine Therapie begebe, weil ich nicht für mich einstehen kann, dies aber möchte, werde ich schwerlich gleichzeitig eine Beziehung führen wollen, in der ich bewusst die Kontrolle abgebe. Dies wäre bereits in sich widersprüchlich und damit mindestens fragwürdig, ob diese Kontrollabgabe überhaupt freiwillig geschehen kann oder Teil bzw. Folge der zu behandelnden Problematik ist.

Meinem Verständnis nach erfolgt eine Kontrollabgabe aus einer Position der Stärke, nicht der Schwäche. Denn Letzteres wäre keine Abgabe im Konsens, sondern Abhängigkeit, die per Definition nicht konsensfähig ist.
*********iette Frau
4.557 Beiträge
Zitat von *******eyn:

Ich nehme mal eine Mitpatientin, die nie etwas anderes gelernt hatte, als zu Spuren. Ziel ihrer Therapie war es, dass sie für sich einstehen kann. Was heißt das für eine D/S Beziehung, hier würde sie beides vermischen, zum Einen, dass sie eben nicht „spurt“ zum anderen, dass Dom möchte, dass sie „spurt“.

Ich finde nicht, dass sich das unbedingt ausschließt. Ich habe in den letzten Jahren auch vermehrt gelernt, für mich einzustehen, auch mal nein zu sagen und so weiter - aber das beeinträchtigt die Beziehung zu meinem Herrn keineswegs. Er unterstützt mich darin sogar - und selbst ihm ggü. dürfte ich sagen, was ich (nicht) möchte.
Das lässt sich schon miteinander vereinbaren.
*******urig Paar
7.037 Beiträge
Es kommt immer darauf an, warum jemand eine Therapie macht oder machen sollte.

Beispiele sind schon genannt worden und es gibt eben Krankheitsbilder, wo BDSM kontraproduktiv zur Therapie steht.

Gerade wenn das Krankheitsbild nicht wirklich gut behandelbar ist, wird es schwer.

Ich hatte einige Borderlinerinnen und ehrlich, so leid mir das tut, den mit keinen anderen Menschen habe ich D/S intensiver ausgelebt wie mit diesen. Kenne aber die negativen Seiten und aus dem Selbstschutz, lasse ich mich auf keine mehr ein.

Das ist so krass, gerade wenn man hinter diese Geschichte des Menschen schaut und es so oft das gleiche ist, dass diese Menschen kaputt gemacht hat.

Aber leider geht es halt nicht, weil diese Menschen bisher immer an den Punkt kamen um an sich selbst zu scheitern und man dann selbst leidet.
**q Mann
971 Beiträge
Zitat von *******urig:
Ich hatte einige Borderlinerinnen und ehrlich, so leid mir das tut, den mit keinen anderen Menschen habe ich D/S intensiver ausgelebt wie mit diesen. Kenne aber die negativen Seiten und aus dem Selbstschutz, lasse ich mich auf keine mehr ein.

Spannenderweise ist meine Erfahrung genau gegenteilig. Eben weil ich um Probleme und Verhaltensweisen wusste, haben diese Beziehungen sehr gut funktioniert und waren zum Teil heilsam.

Die Person die ich beschrieb, welche über (viele) Jahre in stationärer Behandlung war, hat es irgendwann beendet. Und auf meine Frage hin, wie sie darauf käme, dass ich dies akzeptieren würde sagte sie wörtlich: "Weil ich nicht mehr das Bedürfnis habe von einer Brücke zu springen!"

Ich möchte noch einmal klarstellen, dass BDSM keine Therapie ist/ersetzt. Aber es hat Situationen gegeben, in denen sie weitergemacht hat bzw. weiter machen musste, weil dies Teil der Regeln war. (Klingt jetzt jedoch vermutlich deutlich spaßiger und einfacher, als es das damals wirklich war.)
*******987 Frau
8.489 Beiträge
Als jemand, der selber psychische Auffälligkeiten aufweist:
Ich kann jeden verstehen, der sich das nicht antun will. Ich bin kompliziert und das ist keine gute Eigenschaft für eine Sub.
Andererseits habe ich jetzt kein Problem, was meine Funktion als Sub beeinträchtigen würde. Es gibt andere Aspekte meines Lebens, die dadurch schwieriger werden. Aber die bekommt man ja nicht so mit, wenn es nur eine Spielbeziehung ist. Wenn es natürlich um eine feste Beziehung geht, sollte man wohl vorher gut kommunizieren und abwägen, ob meine Besonderheiten erträglich sind.

Gut, ich habe auch keine Krankheit an sich, sondern eben nur Auffälligkeiten oder Besonderheiten.

Ich bin sehr glücklich, dass meine Herrin und auch mein Vorbesitzer mir sehr geholfen haben, damit besser klar zu kommen. Das hat jahrelange Therapie nicht geschafft.

Aber es hat Situationen gegeben, in denen sie weitergemacht hat bzw. weiter machen musste, weil dies Teil der Regeln war.
Feste Regeln, deren Einhaltung dann auch tatsächlich geprüft und deren Nichterfüllung sanktioniert werden, helfen mir extrem viel. Es darf halt nur nicht, wie es in einer Therapie ist, ich sein, der dies tut.
*******urig Paar
7.037 Beiträge
ruq

es freut mich, dass Du es anderes erlebt hast, könnte aber daran liegen, dass sie mich auf einmal allein haben wollten und das vor dem ersten realen körperlichen Kontakt, dass einzige Nogo ist und meine Ehe heilig ist.

Sie bekommen so viel Freiheiten mit mir zusammen, wo man in der Woche oder auch am We Zweisamkeit bekommt, dass auch von meiner Frau unterstützt wird, dass ich das nie verstanden habe, dann alles zu verlieren.

Ich hatte allerdings auch welche, die noch nicht mal begriffen haben, dass sie selbst sehr große Probleme haben und alle hätten in mir jemand gehabt, der sie durch dick und dünn, durch die Therapie begleitet hätten.

Denn Poly bedeutet, nicht nur Spaß zusammen zusammen zu haben, sondern auch in solchen Bereichen für den anderen Menschen da zu sein.

Allerdings nur, wenn dieser Mensch bereit ist, auch dahin zu schauen, wo es bei einem selbst weh tut.
**q Mann
971 Beiträge
Zitat von *******987:
Das hat jahrelange Therapie nicht geschafft.

Ohne Dir hier widersprechen zu wollen, bitte ich zu bedenken, dass eine Therapie (allein) nicht alles retten wird. Ich sehe es eher als Wegweiser und manchmal auch Wegbereiter. Gehen muss man diesen Weg dennoch selbst.


Um so erfreulicher ist es, wenn es Dir gelingt, Deinen Weg (gemeinsam) zu gehen.


Zitat von *******urig:
es freut mich, dass Du es anderes erlebt hast, könnte aber daran liegen, dass sie mich auf einmal allein haben wollten und das vor dem ersten realen körperlichen Kontakt, dass einzige Nogo ist und meine Ehe heilig ist.

Bitte verzeih, wenn Du meinen Beitrag als Wertung oder gar Angriff aufgefasst haben solltest. So war dieser nicht gemeint!
Und selbstverständlich gibt es verschiedenste Gründe, dass eine Beziehung (gleich welcher Ausprägung) nicht funktioniert. Dies schon unabhängig von Problemen und Therapien. *zwinker*
*******urig Paar
7.037 Beiträge
ruq

👍 keine Sorge, hatte ich niemals und ich habe mich eher gefreut, dass Du es anderes erlebt hast.

Was würde ich darum geben, dass auch sagen zu können!

So macht jeder seine Erfahrungen und gerade die letzte hat mich unglaublich verletzt, als sie sich selbst wie ein Geist in Luft aufgelöst hatte. 😢

Ich habe sie so sehr geliebt und hätte alles für sie getan. Aber wenn ich immer nur wiederhole, dass man eine blöde Kuh ist, anstelle sich helfen zu lassen, kann man das Problem erkennen, um dann typisch vor sich selbst wegzulaufen.

Es ist eben immer so traurig, wenn man hofft und doch wieder spürt, es läuft wieder in die gleiche Richtung.

Sie war aber die einzige, die meine Ehe nie angegriffen hatte und sich eigentlich auf ein Leben zu dritt auch mit zusammen wohnen freute.
******ell Frau
3.200 Beiträge
Ich habe schon häufiger von dominanten Herren gehört, dass sie keine Sub mit psychischen Problemen jedweder Art haben wollen. Das nehme ich erstmal so hin, muss ja jeder für sich selbst entscheiden. Diese Entscheidung ist absolut legitim.

Ein müdes lächeln ringt es mir dennoch ab, denn ich habe soooo viele weibliche Subs kennengelernt die von sich behaupten "mental total stabil zu sein", eigentlich aber dringend eine Therapie bräuchten. *zwinker*

Ich selber gehe sehr offen damit um, dass ich halt "einen am Helm habe". *nixweiss* Es ist wie es ist, ich arbeite therapeutisch und medikamentös daran. Wenn jemand mich deswegen nicht wollte, bin ich sogar froh drum. Denn diese Personen hätten auf lange Sicht oder auch in Krisen wohl kaum zur Besserung beigetragen.
Daher wurde jeder potentiell interessante Mann darüber informiert, im groben, was ich habe und wie ich so ticke.

Auch mein jetziger Top wurde entsprechend aufgeklärt und war sich theoretisch bewusst auf was er sich einlässt. Aber eben auch nur theoretisch. Er hatte keine Vorerfahrung.
Letzte Woche kam es dann zum ersten Mal zum (auf meiner Skala eher mittelgroßen) Knall und es hat ihm die Schuhe ausgezogen. Er war hilflos und verwirrt, denn Theorie und Praxis sind halt nicht das Gleiche.
Vermutlich hätte er sich nicht auf mich eingelassen, wenn er wirklich gewusst hätte was auf ihn zukommt. Wer weiß.

Jemanden grundsätzlich als (Spiel) Partner ausschließen, der in Therapie ist? Hmmm. Neee, macht für mich keinen Sinn. Denn wenn die Person in Therapie ist, werte ich das als gutes Zeichen. Schließlich bedeutet dies, dass die Person aktiv an sich arbeiten will. Wäre mir deutlich lieber als andere, die von sich behaupten total normal zu sein. Was auch immer normal bedeuten soll.
*******nica Frau
6.140 Beiträge
Ich glaube, was viele an dem Stichwort Psychotherapie abschreckt, ist die, leider immer noch vorherrschende negative, gesellschaftliche Meinung, dass Menschen, die zum Therapeutien gehen, gestört sind.

Und darüber könnte ich kotzen.

Das Paket, was mir mitgegeben wurde, weswegen ich therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen musste, habe ich mir nicht ausgesucht, geschweige denn mir selbst zugelegt.

Mich dazu zu bekennen, dass ich Hilfe in Anspruch genommen habe, hat viel Kraft gekostet, mich bestärkt und vor allem selbstbewusster werden lassen.

Ich für meinen Teil lehne BDSM als Therapieersatzhandlung rigoros ab. BDSM ist Teil meiner erwachsenen, selbstbestimmten Sexualität und hat mit meinem Ballast der Vergangenheit nichts zu tun.

Im Gegenteil, ich habe immer Sessions abgelehnt oder abgebrochen, wenn irgendwas hochkam. Gleichwohl ist es mir im Nachhinein möglich reflektiert darüber zu sprechen.

Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass Menschen, die therapeutisch Hilfe sich gesucht haben, reflektierter oftmals sind, als jene vermeintlich so gesunden.

Auf der anderen Seite finde ich es auch in Ordnung und sollte respektiert werden, wenn jemand, aus eigener Unsicherheit oder sonstigen Gründen, sich nicht mit jemandem einlassen möchte, der in Behandlung ist oder ein sonstig offensichtliches Päckchen mitbringt. Es mag gewissermaßen verletzend für den in Therapie befindlichen Menschen sein, aber es ist menschlich. Zurückgewiesen zu werden mag keiner.

Es tut weh, wenn man selbst immer wieder darum kämpft, sich bemüht um ein "normales" Leben zu führen. Kraft, Zeit azfwendet um vorwärts zu kommen, und dann auf Vorurteile, Unsicherheiten bei dem Gegenüber stößt.

Leider können die wenigsten Menschen verstehen, wenn sie nicht gerade einen therapeutischen Hintergrund oder ähnliche Erfahrungen haben, was der andere leistet.
Oft ist es das Unwissen und die Unsicherheit im Umgang mit jenen Menschen.
*********bell Mann
800 Beiträge
Zitat von *******des:
BDSM und Therapie: Ein No-Go?

bdsm und eine d/s beziehung ersetzen keine therapie, das ist klar. aber warum wird eine person ausgeschlossen, die sich in therapie befindet / therapie durchlaufen hat?

Ich kann die Frage nicht beantworten, habe aber dennoch eine Meinung dazu:

Vor der Therapie steht ein Leiden, und das Leiden beruht auf Ursachen.

Situationen und Verhalten die den Therapieerfolg gefährden gilt es möglichst zu vermeiden.

Die Einschätzung, inwieweit das im Einzelfall auf BDSM zutrifft, liegt beim professionellen Therapeuten.

Wenn man dem Therapeuten eine unvoreingenommene Betrachtungsweise (auch im Bezug auf BDSM) nicht zutraut, sollte man den Therapeuten wechseln.
*******ssa Frau
5.221 Beiträge
Zu dem hier erwähnten spuren:

ich finde es ganz wichtig, immer zu trennen:

im Alltag es nicht jedem rechtzumachen ist was ganz anderes als innerhalb einer D/s-Beziehung!
Beides sollte sich nicht vermischen, auch nicht bei psychisch gesunden Menschen.
****der Mann
2.047 Beiträge
Was häufig beim Gespräch über Psychotherapie vergessen wird ist, dass die erarbeiteten Themen, die vielleicht kognitiv verstanden wurden, ins Handeln, in die Interaktion gebracht werden müssen, um beispielsweise korrigierende Erfahrungen zu machen.
Wir verändern uns überwiegend DURCH zwischenmenschliche Beziehungen. So wie wir uns auch durch zwischenmenschliche Beziehungen entwickelt haben. Und weiterentwickeln.

BDSM-Verbindungen sind nicht gesünder oder schädlicher als andere Beziehungsformen.
Warum sollte jemand der Therapie macht, keine Beziehung führen?
Therapie ist nur ein Etikett. Genauso wie BDSM. Wenn wir nur die Etiketten sehen, vergewaltigen wir die Menschen. Wir müssen die Menschen hinter den Etiketten sehen.
(Frei nach Seymour Trotter *g* )
Zitat von *********iette:
Zitat von *******eyn:

Ich nehme mal eine Mitpatientin, die nie etwas anderes gelernt hatte, als zu Spuren. Ziel ihrer Therapie war es, dass sie für sich einstehen kann. Was heißt das für eine D/S Beziehung, hier würde sie beides vermischen, zum Einen, dass sie eben nicht „spurt“ zum anderen, dass Dom möchte, dass sie „spurt“.

Ich finde nicht, dass sich das unbedingt ausschließt. Ich habe in den letzten Jahren auch vermehrt gelernt, für mich einzustehen, auch mal nein zu sagen und so weiter - aber das beeinträchtigt die Beziehung zu meinem Herrn keineswegs. Er unterstützt mich darin sogar - und selbst ihm ggü. dürfte ich sagen, was ich (nicht) möchte.
Das lässt sich schon miteinander vereinbaren.

Das ist nicht ganz was ich meine. Auf der einen Seite gilt es bewusst Muster zu durchbrechen. Wie ich oben aber auch schrieb, ich kann es nicht pauschal sagen, dass war jetzt lediglich ein Beispiel um etwas zu verdeutlichen.
Zitat von ****der:
Was häufig beim Gespräch über Psychotherapie vergessen wird ist, dass die erarbeiteten Themen, die vielleicht kognitiv verstanden wurden, ins Handeln, in die Interaktion gebracht werden müssen, um beispielsweise korrigierende Erfahrungen zu machen.
Wir verändern uns überwiegend DURCH zwischenmenschliche Beziehungen. So wie wir uns auch durch zwischenmenschliche Beziehungen entwickelt haben. Und weiterentwickeln.

Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Zur Heilung/Integration ist es essentiell, dass man korrigierende Beziehungserfahrungen macht. Wenn man nun aufgrund früher Prägungen immer dazu geneigt hat, seine eigenen Bedürfnisse zu verdrängen und zurückzustellen und seine Grenzen nicht zu wahren und man dies nun in der Therapie lernen will, dann könnte eine D/S-Beziehung hinderlich sein.
Ein anderer Umgang damit wäre es, dieses Defizit als hingebungsvolle Devotion in die D/S-Beziehung zu integrieren und an einen hoffentlich verantwortungsvollen, fürsorglichen, einfühlsamen Top zu geraten, der dann allerdings eine sehr große Aufgabe hat. Er muss Subs Bedürfnisse und Grenzen für sie im Auge behalten und sie vielleicht noch dazu ermutigen, selbst mehr dafür einzustehen. Auch eine recht verbreitete Variante im BDSM, würde ich meinen.

(Das Mädchen)
*******urig Paar
7.037 Beiträge
https://www.joyclub.de/my/8449845.anneboleyn.html

aber sind wir nicht da genau beim Problem?

Nimm eine Borderlinerin die sich ritzt als Beispiel.

Klar lieber jemand Schlagen, als das sie sich ritzt.

Aber hier wird BDSM als Ersatz missbraucht und sie soll doch lernen, genau ohne das auszukommen.

Das steht daher konträr zu dem Therapie Ansatz.

Dazu hatte schon mal jemand der sexuellen missbrauch in der Kindheit ausgesetzt hat und dann das im Rahmen von BDSM erlebt und vollkommen abstürzt?

Wenn dann Sperma an ihrem Körper kommt und sie eine unendliche Panikattacke erlebt und man Hilflos da sitzt und nicht mehr weiß wie man sie einfachen kann, man über ein späteres Gespräch erkennt, dass man stellvertretender Täter ist.

Und selbst man greift jemanden von hinten in die Haare und erzeugt einen Flash, der über mehre Stunden anhält.

Sorry das bringt den gesündesten Menschen an den Rande der eigenen Kräfte.

Von rein / raus Beziehungen möchte ich nicht mal sprechen. Ignoranz in dem sich Sub länger egal was man macht nicht meldet.

Ich könnte Romane schreiben.
*******987 Frau
8.489 Beiträge
Genau @*******ssa.
Und seit ich von meiner Herrin die Regel habe, dass nur sie bestimmt, wem ich untergeordnet bin und nicht ich, fällt es mir viel leichter, nicht so sehr unter den Pantoffel zu kriechen bei anderen.
Zitat von *******urig:
https://www.joyclub.de/my/8449845.anneboleyn.html

aber sind wir nicht da genau beim Problem?

Nimm eine Borderlinerin die sich ritzt als Beispiel.

Klar lieber jemand Schlagen, als das sie sich ritzt.

Aber hier wird BDSM als Ersatz missbraucht und sie soll doch lernen, genau ohne das auszukommen.

Das steht daher konträr zu dem Therapie Ansatz.

Dazu hatte schon mal jemand der sexuellen missbrauch in der Kindheit ausgesetzt hat und dann das im Rahmen von BDSM erlebt und vollkommen abstürzt?

Wenn dann Sperma an ihrem Körper kommt und sie eine unendliche Panikattacke erlebt und man Hilflos da sitzt und nicht mehr weiß wie man sie einfachen kann, man über ein späteres Gespräch erkennt, dass man stellvertretender Täter ist.

Und selbst man greift jemanden von hinten in die Haare und erzeugt einen Flash, der über mehre Stunden anhält.

Sorry das bringt den gesündesten Menschen an den Rande der eigenen Kräfte.

Von rein / raus Beziehungen möchte ich nicht mal sprechen. Ignoranz in dem sich Sub länger egal was man macht nicht meldet.

Ich könnte Romane schreiben.

Ja genau, daher mein Beispiel mit den „auf der einen Seite Muster durchbrechen „ und „Muster werden generiert“

Ich mag nur das Pauschalisieren nicht „es hilft“ oder „es hilft nicht“ für mich kommt es ganz stark auf den Einzelfall an.

Ich litt/leide zum Beispiel unter Panikattacken. Daher weiß ich, dass sie zu den unmöglichsten Gegebenheiten auftauchen können und mit der Situation nichts zu tun haben. Ich habe meine Skills, dennoch könnte ich in den Moment zum Beispiel den Dom nicht fragen, ob ich sie verwenden darf. Von daher müsste ich aktiv aus der Situation raus. Ganz ehrlich, dass ist für jeden Dom nicht schön, wenn er nicht einkalkulieren kann, ob ich im Subsein bleiben kann.
********e_68 Frau
3.166 Beiträge
Es kommt wahrscheinlich darauf an, welche Diagnose es gibt.
Wenn eine Session einen Trigger auslöst, sollte die dominante Person damit umgehen können.

Ich persönlich bin das beste Beispiel dafür.
Meine allererste Session mit meiner besten Freundin und ihrem Partner, hat mir aufgrund meines Traumatas den Boden unter den Füßen weggerissen.
Meine Freundin wusste, dass ich in Therapie bin und auch warum und konnte mir dementsprechend helfen

Ich denke was ein großes Thema ist, ist Borderline.
Da kann evtl.einiges wieder ausgelöst werden durch eine Session, was der Person nicht gut tut.

Nur weil dieser Mensch in Therapie ist, heißt es nicht, dass er wieder ganz gesund ist/wird.
Das heißt aber auch nicht, dass man als psychisch erkrankte oder labile Person kein BDSM leben sollte.
Nur der ausführende/dominante Part sollte sich damit ausführlich beschäftigen, was passieren könnte und wie man Hilfe leistet.

Ehrlich gesagt, hilft mir mein BDSM sogar gegen meine psychischen Probleme.
Ich kann aber jeden verstehen, der das halt nicht möchte, weil ihm/ihr das zu viel wird.
*******ssa Frau
5.221 Beiträge
Es muss auf jeden Fall vereinbart werden, dass etwas sofort beendet wird, wenn in einer Situation ich klar definiere dass das was da grad passiert in mir nichts mit SM zu tun hat.

Ich hab das beim Bondage mal durchlebt, und das anfangs beklemmende Gefühl kann sich sehr schnell steigern in Panik, da geht kein 'och paar Minuten hältst du das noch durch', nicht mal 1 Minute, keine Sekunde mehr.

Und dann ist eine bestimmte Praktik eben erstmal tabu, oder für immer.

Das bringt niemanden um wenn nicht alles geht, gibt ja such andere Gründe warum jemand etwas nicht kann oder nicht mag.

In meiner Spielbeziehung war meine Angsterkrankung wenn dann nur Thema wenn wir "normalen" Umgang hatten.
In wirklich schlechten Phasen keine Sessions, aber ganz hab ich nie verzichtet wollen, auch wenn es mir mal nicht so gut ging, weil es lenkt mich auch ab, ein Stück Normalität.
Und es gibt viele weniger anstrengende Praktiken und wenn es "nur" reines D/s ist.
Zitat von *******des:
warum wird eine person ausgeschlossen, die sich in therapie befindet / therapie durchlaufen hat?

Lebens- bzw. Beziehungserfahrung im BDSM. Als Top sehe ich mich nicht in der Postion eines Co-Therapeuten. Mir sind Subs begegnet, die auf 5, 10 oder 15 Jahre (teilweise stationäre) Therapieerfahrung zurückblicken können. Da werde ich mich, aufgrund meiner Erfahrungen auf niemanden im (B)DSM einlassen, der am Anfang dieses langen Weges steht. Passt für mich nicht, sollte jeder akzeptieren!

*my2cents*
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