Umgang mit Antipathie in offener Beziehung

Ich würde mal davon ausgehen, dass bei einer offenen Beziehung keine Außenbeziehung zu einer dritten Person zustande käme, die dem Partner unsympathisch ist.
Es sei denn, Partner oder Partnerin haben nie Kontakt zu besagter Dritter Person … dem/der Sexpartner:in - und selbst dann wird es schwierig sein, gegen den Widerstand des Partners zu handeln.
Habe ich zumindest als „Dritte“ so erlebt.

Es gibt sehr wenige Menschen, die ich "abstoßend" finde. Von daher kann ich das nicht ganz nachvollziehen.
Wenn, dann liegt es eher an Persönlichkeitsmerkmalen, die mich abstoßen - und hier teilt mein Freund ja meine Einstellung und Wertvorstellungen (sonst wäre er ja auch nicht mit mir zusammen), entsprechend fände er eine Person mit solchen Persönlichkeitsmerkmalen auch nicht interessant.

Ansonsten einfach offen kommunizieren, was genau mich stört und warum. Ein "Ich finde die Person abstoßend" wäre für mich alleinstehend keine gute Kommunikation.

Das kommt sehr stark drauf an, warum ich diese Person abstoßend finde (oder im umgekehrten Fall, warum mein Partner diese dritte Person abstoßend findet).

Erstmal finde ich sehr wichtig, dass man darüber redet, dass man sich mit dieser Person nicht wohlfühlt. Denn ich denke, das ganz extrem schnell zu Spannungen führen, wenn man einen Menschen überhaupt nicht leiden kann, aber weiß, dass der eigene Parter Sex mit diesem hat.


Wenn es nur um Äußerlichkeiten im Sinne von persönlichem Geschmack geht, dann denke ich, wird man eventuell einfach damit klarkommen müssen, dass Menschen unterschiedliche Leute attraktiv finden.

Was anderes wäre es, wenn es um starke Ungepflegtheit, Schlampigkeit und sowas geht. Das lässt nämlich auf den Charakter schließen. Und weiterführend: Wenn es um Charaktereigenschaften geht, die gegen meine Werte verstoßen, von denen ich ausgehe, dass mein Partner eigentlich dieselben haben müsste. Dann hätte ich ein Problem damit, denn in diesem Kontext ist es mir ganz und gar nicht egal, wenn mein Partner anscheinend kein Problem damit hat, mit einem Menschen zu schlafen, der aufgrund seiner Werte und seines Charakters extrem fragwürdig bis ernsthaft abstoßend ist.

Ich möchte dem Urteil meines Partners vertrauen können, wenn es um Menschen geht. Ich hatte in meiner damaligen offenen Beziehung nur ein einziges Mal ein Problem mit einer der Frauen meines Mannes - und das war, weil diese Frau sich in ihn verliebt hatte, ein Kind von ihm wollte und plötzlich anfing, ihm nachzustellen. Da habe ich ihn darum gebeten, diesen Kontakt zu beenden. Ihm war das alles auch nicht geheuer, aber ohne meine Bitte hätte er den Kontakt wohl nicht sofort beendet, sondern hätte versucht, das noch irgendwie hinzubiegen.
Ich wollte das nicht und habe das auch begründet. Ich habe ihn darum gebeten, diesen Kontakt besser sofort zu kappen, bevor es eskaliert.

Sexdates mit Anderen?
Freundschaft plus?
polyamore weitere Beziehungen?

so oder so jedoch, so lange ich davon nichts "mitgebracht" bekomme, wäre mir das gleichgültig.
Könnte höchstens sein, dass mein Bild von meinem Partner halt Risse bekommt und ich merke, wie ich mich nicht mehr so öffnen kann wie zuvor.

Ich muss ja nicht mit ihrem Typen was unternehmen
Sondern sie
Aber da wir uns was aussehen und Werte betrifft nicht so sehr in der Wahrnehmung anderer unterscheiden wird dieser Kelch wohl an uns vorbei gehen.

merke gerade dass ich "den Sex Eures Partners mit Jemandem" gelesen hatte, und nicht "den Sexpartner", also die Person.

in dem Fall ist meine Antwort anders, geht mich nix an, ist ja sein Sexpartner.

uff, ganz schwierige Frage.... spontan stellt sich mir die Frage, weshalb du in der offenen Beziehung den Sexualpartner kennenlernst? es scheint euch wichtig zu sein hier maximale Transparenz zu haben - das ist ok, aber ich denke es geht um kein Spiel zu dritt, primär wirst du ja wenig mit ihr zu tun haben?
dann sollte es dir weitestgehend "egal" sein... das sagt sich nun an meiner stelle leicht, denn du wirst immer diese bilder im kopf haben, wenn er fortan bei ihr ist.

Im Nachhinein würde ich sagen sprech ihn darauf an, sag es ihm, dass es dich stört und dass du mit ihr nicht einverstanden bist... und um dies zukünftig zu umgehen solltet irh euch vielleicht darauf einigen, dass es keinen mehrwert hat, wenn ihr die neuen gespielen des jeweils anderen kennenlernt?

Was geht mich (in einer offenen Beziehung) der Sexpartner meines Partners an? Nichts. Ich würde mir im umgekehrten Fall auch jede Intervention bzgl. meiner Partnerwahl verbitten.

Die sexpartner sind seine Sache. Er muss sie gut finden 🤷‍♀️ Lasse mir auch nicht die Butter vom Brot nehmen.

kenn das andersherum.
war die affaire eines mannes in ner offenen beziehung.
ner zweckgemeinschaft im grunde.
wusste es und im grunde war sie mir egal.
war ich doch nur die affaire.
doch mein bild von ihm, sein sexuellen rwot verlor er als ich sie zufaellig traf ( sie kannte mich nicht und sie weiss es wohl heut noch nicht). ihre art und ausstrahlung....wie passt das zu ihm? meine lebenseinstellung und art so anders...
ja..ab da zog er mich nicht mehr an.denn diese art von doppelleben, die differenzierung zwischen sexualleben und WG , diese enorme andere persönlichkeit...
kam mir vor wie in nem spiel.
lust war weg.

Ich habe mal eine angehende Liebelei sehr schnell beendet, weil ich die anderen Damen nicht leiden konnte.
Sie waren mir total unsympathisch und ich wollte einfach nicht in dieser Reihe auftauchen.

Mit einem Veto. So handhaben wir dies auch bei uns. Wenn mein Partner bei einem potentiellen Sexpartner von mir ein schlechtes Gefühl hätte, würde ein Veto eingelegt werden. Und umgekehrt.

In einer offenen Beziehung schläft man immer indirekt mit der weiteren Person im Bunde. Das ist sowohl wichtig wenn es um Krankheiten geht, aber auch sonstige Aspekte.

Schwierig. Wenn man ihren Lover zum Kotzen findet und sich fragt, wie sie den toll finden kann. Wenn die Antipathie dazu führt, dass man wegen ihrem Sex mit ihm als "verseucht" empfindet, so dass man sie nach dem Date nur noch frisch geduscht anfassen möchte, oder auch das nicht mehr reicht...

Kann ich mir vorstellen, dass es so zur großen Krise kommen kann. Andererseits ist dann die Freiheit doch nicht grenzenlos.

Voraus gesetzt dem währe so
Dann würde ich denjenigen ja am Anfang sehen wollen um zusehen wie derjenige so drauf ist.
Wenn er mir nicht sympathisch ist wird's dann eben kein dreier.
Voraus gesetzt die anderen Beiden stehen drauf.
Die Können dann gern bei ihm Vögeln oder den Ostflügel des Anwesens für sich habe.
Mir egal. Ich mach da jedenfalls nicht mit. Und wenn meine Nebenfrau zu besuch ist,
haben wir ja selber was zu tun oder wir haben morgen einen

Yep.
Deswegen kann ich die vielen Stimmen, die meinen, das gehe einen nichts an, irgendwie nicht so ganz nachvollziehen. Natürlich sollte man nicht symbiotisch leben und natürlich ist man auch in einer Partnerschaft ein individuum und eine Privatperson, die nicht nur in und für die Beziehung liebt, sondern auch mal ihr eigenes Ding macht. Aber ganz so komplett abkoppeln kann und will ich das auswärtige Leben meines Partners dann auch nicht - insbesonders wenn es um Entscheidungen und Lebenssinn geht, der direktes Ergebnis von Werten und Charakter ist, denn DAS ist es ja, warum ich mich in meinen Partner verliebt habe und mein Leben mit ihm teilen möchte.
Bekäme diese Basis eine Schieflage, weil mein Partner Entscheidungen trifft und sich mit Menschen umgibt - ihnen gar intim so nahe kommt - die extrem gegen meine (eigentlich gemeinsame) Werte verstoßen, verstößt ja auch mein Partner gegen diese Werte und das sehe ich als Problem.

Mal ein ganz bildhaftes Beispiel: Mein Partner schläft mit einer rassistischen Frau und hat keine Probleme damit. Ich HÄTTE damit ein Problem und zwar ein verdammt gewaltiges, bei dem ich mich fragen muss, ob mein Partner tatsächlich so wenig integer und so oberflächlich ist, dass er über so einen krassen Charaktermangel hinwegsehen kann, nur um zu vögeln.

Ey, NE.

Naja, wenn ich immer lese dass man in offenen / polyamoren Beziehungen doch auch "gönnen können" muss, dann sollte sich eine derartige Frage doch überhaupt nicht stellen.

Offene Beziehung oder Polyamore Beziehung heisst nicht mit jedem vögeln. Man hat ja trotzdem gewisse Standards im Normalfall.

Eine wirklich interessante Frage!

Auf der einen Seite geht es mich nichts an, ich habe ja keine eigenen Berührungspunkte mit der Person.
Auf der anderen Seite hätte ich vermutlich ein Problem damit, weil es selten vorkommt, daß ich einen Menschen wirklich abstoßend finde - und das dann sicher nicht ohne Grund.

Unserer Erfahrung nach, handelt es sich aber um einen eher hypothetischen Fall.

In einer langjährigen, glücklichen Beziehung "tickt" man doch sehr ähnlich. Der Umstand, daß man als als Paar über eine Person völlig unterschiedlich denkt, egal in welchem Punkt ist extrem selten.
Eher das Gegenteil ist der Fall.

Du musst es ja auch nicht!
Es betrifft in dem Fall ja dann deine Partner:in!

Doch. Aber ich würde dann davon ausgehen, dass meine Partner:in diese andere Person ebenfalls nicht so "toll" findet.
Sonst würde ich mir grundlegende Gedanken machen.

Bei der OB muß die eigentliche Kernbeziehung Priorität haben. Wenn es also eine Person gibt, vor der ich schon weiß, daß mein/e Partner/in ein Problem hat, dann fange ich mit dieser Person gar nicht erst etwas an um genau einen solchen "Gewissenskonflikt" zu vermeiden.

Ein für mich ebenfalls ganz erheblicher Punkt in der Fragestellung ist, aus welchem Grund der fragliche Mensch von mir bzw. dem/der Partner/in als abstoßend empfunden wird?
Optisch? Charakterlich? Andere Gründe?

Oberflächliches wie Optik oder körperliche Merkmale könnte ich da akzeptieren. Eine wesentliche Charakterschwäche oder offensichtliche Ungepflegtheit gar nicht.... aber das ist wie gesagt aus meiner Sicht ohnehin hypothetisch.

In meinem Fall ist es mir durchaus passiert, dass ich den Appetit auf einen Ex-Partner
unwiederbringlich verloren habe.
Und da ging es noch nicht einmal um eine längerfristige Geschichte, sondern es knackste im Rahmen eines Clubbesuchs.
Ich hatte ihm erzählt, dass das Paar neben mir mir schon eine geraume Weile extrem unsympathisch und aufdringlich ist.
Wenig später fragte er mich, ob es ok sei, wenn er sich von ihr einen blasen lässt.
Ich konnte nur mit den Schultern zucken, was er als Zustimmung interpretierte.
Später meinte er "War halt ein Blowjob", und dass ich umgekehrt auch sämtliche Freiheiten hätte, wenn er jemanden unsympathisch fände, den ich mir ausgesucht habe.

So kannte ich es von uns nicht, so kannte ich ihn nicht und ich selbst war mir fremd in dieser Situation.
Mit Eifersucht hatte es null zu tun, wohl aber mit (Il)loyalität.

Tja, wie soll ich es beschreiben? Ab dem Zeitpunkt war er mir auf sexueller Ebene irgendwie egal, und es war der Anfang vom Ende.

Es geht doch um erwachsene Menschen. Wenn es eine begründbare Abneigung ist, z.B. abschätziges Verhalten gegen meine Partnerin, dann ist das ein NoGo. Vielleicht würde ich noch ein Gespräch führen oder eines vermitteln. Wenn's keine Besserung bringt, hätte ich auch keine Lust mehr auf diese Frau.

Falls ich aus Angst, die Sexpartnerin, den Sexpartner zu verlieren, auf eine Vermittlung verzichte und es schwelen lasse, kann ich mir ausmalen, was irgendwann passiert. Beziehung ist Kommunikation. Und Achtsamkeit und Empathie.