Zitat von *********ebell:
„„die Verwendung des Wortes Verantwortung ist jedoch in meinem Sinne völlig absichtlich.
Ich halte das allerdings für den völlig falschen Begriff.
Wenn du etwas
verantworten sollst, dann muss dich zunächst mal überhaupt jemand fragen. Darauf kannst du dann antworten und die Antwort vertreten.
Was du meinst, ist aber das selbständige Kommunizieren der eigenen Bedürfnisse, auf die dann jemand anders antworten muss.
...
Du nimmst das mit dem Teil "Antwort" in "Verantwortung" aber schon recht wörtlich.
Dass da aber auch Verpflichtung, Zuständig-sein, teils auch Ursächlich-Sein mit als Bezug genommen werden kann und - meiner Meinung nach sollte, das fällt dabei irgendwie "unter den Tisch".
Zitat von *********ebell:
„...
Letztlich ist das dann ein mehrstufiges Thema:
1. (Er)kennen der eigenen Bedürfnisse und Vorlieben
2. Kommunizieren der eigenen Bedürfnisse und Vorlieben
3. Erlangen der Befriedigung der eigenen Bedürfnisse und Vorlieben
...
Hier würde ich noch etwas einfügen:
1.1. Schaffung der Voraussetzungen für die eigenen Bedürfnisse und Vorlieben
1.2. Abgleich der eigenen Bedürfnisse und Vorlieben mit denen der Anderen und mit den vorhandenen Möglichkeiten
Zitat von *********ebell:
„...
Verantworten lassen sich allgemein ja nur Handlungen oder Unterlassungen (aka Entscheidungen zur Nicht-Handlung), die eine Auswirkung auf andere haben. Solange etwas wirklich ausschließlich nur mich betrifft, wären Fragen wie "Warum hast du...?" oder "Warum hast du nicht...?" eigentlich fehl am Platze, da es eigentlich niemanden gibt, der solche Fragen stellen könnte.
...
Zu dieser Einschätzung kann man meiner Meinung nur kommen, wenn man das Wort "Verantwortung" so versteht, wie Du es beschrieben hast. Wenn man auch (Selbst-)Verpflichtung, eigenes Zuständig-sein usw. da mit einbezieht, hat man auch für all das mit Verantwortung, was vermutlich erst mal nur einen selbst betrifft. ("Vermutlich" deshalb, weil selbst das wieder Auswirkungen auf andere Menschen hat oder haben kann.)
Zitat von *********ebell:
„...
Ich hatte auch schon jahrelang überhaupt gar keinen Sex (und dafür bezahlen steht außer Frage). Maximale Befriedigungslosigkeit. Klar - ich konnte meine Bedürfnisse kommunizieren, bekam aber überhaupt gar keine und wenn dann nur negative Antwort darauf. Das macht dann schon ziemlich depressiv - insbesondere, weil ich nichts, aber auch wirklich gar nichts, an der Situation hätte ändern können (außer eben dafür bezahlen - aber, wie gesagt, das steht nicht zur Diskussion).
...
Auch wenn das jetzt hier ggf. OT wird:
Du hättest sehr wohl etwas ändern können, damit die Wahrscheinlichkeit für dieses Ergebnis eine andere gewesen wäre. Du wirst diese Änderungen allerdings bewusst nicht umgesetzt haben, weil für Dich andere Gründe dagegen gesprochen haben. Diese Gründe will ich auch nicht anzweifeln - nur - sie sind kein Naturgesetz, sondern eine hoffentlich bewusste und klare Entscheidung. (Ich handle da ja nicht anders, auch wenn meine Gründe möglicherweise abweichende Gründe sind.)
Das was Du in Bezug und mit Bezug auf die Sexualität nicht willst - wie bestimmte "Zugeständnisse" machen, weniger "Ansprüche" haben, weniger Voraussetzungen festlegen - wirkt sich aus. Mache ich ja ebenso. Finde ich also richtig.
Aber das hat auch Auswirkungen, die ich dann bewusst mit in Kauf nehme - wo ich dann mit meiner Vorgehensweise ursächlich und somit auch verantwortlich bin.
Zitat von *********ebell:
„...
Im Rahmen dieser Machtlosigkeit, gäbe es auch nichts zu verantworten, weil jede Frage danach, was denn mein Anteil an der Situation wäre, sinnlos wäre. Immerhin hab' ich ja alles gemacht, was ich konnte - alle Maßnahmen trafen damals nur auf keinerlei positive Resonanz.
Nein. Ich denke "Verantwortung" ist einfach der falsche Begriff für die Frage. 🤔
Wie gerade erklärt, gibt es da keine Machtlosigkeit. Es gibt bzw. gab nur nicht die Möglichkeit, unter den festgelegten Zielen, Ansprüchen usw. etwas anderes zu erreichen.
„...
Aber die Verantwortung trage ganz allein ich selbst. 💋
Da würde ich allerdings auch etwas widersprechen.
Auch wenn die eigene Verantwortung für meine Gefühl dazu wohl unterschätzt wird, wirkt sich das Denken und Handeln anderer Menschen auch auf mich aus - und somit auf das Leben (mit) meiner Sexualität.