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Begehren oder begehrenswert?

********elen Mann
1.171 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****ne:
Ich mache mich für mich „schön“. Und wenn ich mich dann fesch finde und den Spiegel anblitze ist mir völlig egal was dann kommt. Das war schon immer so. Aber es ist auch immer genug Anerkennung von aussen und in jungen Jahren viel zu viel zurückgekommen *grins*
Glaube ich!

Schön "macht" man sich für andere.
Für sich "findet" man sich schön. *g*
*********ebell Mann
2.545 Beiträge
Zitat von ********elen:
Zitat von ****ne:
Ich mache mich für mich „schön“. Und wenn ich mich dann fesch finde und den Spiegel anblitze ist mir völlig egal was dann kommt. Das war schon immer so. Aber es ist auch immer genug Anerkennung von aussen und in jungen Jahren viel zu viel zurückgekommen *grins*
Glaube ich!

Schön "macht" man sich für andere.
Für sich "findet" man sich schön. :)

Lies nochmal.

Aber du scheinst nicht an Aussagen interessiert zu sein, die deiner Ansicht nicht entsprechen, oder?

Well - I'm out. 🙂
****87 Frau
4.160 Beiträge
@*******elen Kann dann aber, sich so attraktiv fühlend, nicht zum geilsten Typ im Raum gehen und ihn direkt anbaggern. Sie muss ihm auffallen und er muss sie schon begehren damit er sich überhaupt überwindet sie anzusprechen.
Ich hab tatsächlich schon öfters den geilsten Typen im Raum angebaggert (zu meinen Singlezeiten). Wäre ja auch blöd wenn nicht, ein Kind das nicht schreit bekommt schließlich keine Titte (hat mein Lehrer immer gesagt).

Würde sie allzu aktiv ihr eigenes Begehren verfolgen, läuft sie Gefahr als (alle Synonyme für Luder), sozialen Status zu verlieren. Selbst sich erobern lassen darf sie nicht zu schnell.
Das kommt ja immer darauf an in welchen Kreisen man verkehrt. Mein Umfeld war schon immer sehr liberal und feministisch. Von daher stellte sich dieses Problem nicht.

Meiner Oma würde ich meine Aufrissstorys natürlich nicht erzählen. Die fände das sicherlich nicht sehr ladylike. Die hatte nämlich genau diese Denke die du beschreibst; Die Frau muss erobert werden etc. Die Frau hat selber natürlich keinen Bock auf Sex und schläft nur (aus Liebe) mit dem einen Prinzen der sie aber vorher erobern muss. Und das macht sie ihm natürlich auch nicht zu leicht, als Test dass er es auch ernst meint. Sie ist ja keine Schlampe. Die muss erst mal geheiratet werden damit sie den Typ an ihr Schmuckkästchen lässt. Zum Glück ist das heute anders
********Snow Frau
2.881 Beiträge
Lieber TE,
Du beschreibst ein überspitztes Rollenklischee als Wirklichkeit im 21. Jahrhundert und fragst uns, wie wir mit diesem Spannungsfeld umgehen.
Alle, die dir geantwortet haben, dass sie das so, wie du es beschreibst, ganz einfach nicht empfinden, stellst du so hin, als würden sie hinterm Mond leben oder gar als würden sie sich in dem Korsett sogar wohl fühlen und es deshalb gar nicht bemerken.

Da stellen sich mir dann doch einige Fragen.
Zunächst mal die, aus welchen realen Erfahrungen du hier tatsächlich berichtest, James bond Filme aus den 60er oder 70er Jahren oder ähnliches Material, das noch dieses völlig übernommene chauvinistenklischee bedient?
Oder lebst du wirklich in einem Umfeld, in dem du heute die Frauen, die aktiv auf Männer zugehen, mit deinen kumpels als Schlampen titulierst und statt Deo oder after shave trägst du zum ausgehen ein vom Sport durchgeschwitztes Shirt, weil das "männlich" ist? (Ja, auch ich überspitzt hier)

Wenn du in deiner persönlichen Welt das alles wirklich so empfindest , wie im Eingangspost beschrieben, würde mich wirklich interessieren, wie du persönlich damit umgehst?
*******871 Mann
78 Beiträge
Das Thema, dass der TE hier angestoßen hat, ist sehr komplex. Auch wenn ich einen Themenbereich studiere, wozu man das Thema zählen kann, bin ich an der Grenze Meiner Fähigkeiten.
Die Dinge, die ich konstruktiv beisteuern könnte, würden viel Öl in das hier bereits entfachte Feuer gießen. Von daher wäre es, meiner Meinung nach, um des Forenfriedenswillen das Beste, die Diskussionsrunde zu schließen.

Aber um trotzdem die Frage des TE zu beantworten; für meine Altersgruppe und soziales Umfeld kann ich nur kräftig bejahen. Wie ich damit umgehe? Gar nicht. Nur verzweifeln.
********elen Mann
1.171 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********ebell:
Zitat von ********elen:
Noch nie: "Der Mann macht den ersten Schritt" gehört? Noch nie einen Hollywood-Liebesfilm gesehen oder ein Märchen gelesen?

Fiktionale Werke. Joa. 😁

Zitat von ********elen:
Ist Dir nie aufgefallen, dass Frauen durchschnittlich deutlich besser gegroomt sind als Männer?
Männer häufiger Frauen ansprechen als Frauen Männer?
Sexuell aggressiv (Lat.aggredi) auftretende Frauen Ächtung fürchten müssen (Auf´m Dorf, nicht auf JC)?
Männer von offenem starren, übers Pfeifen, Kumpel anstoßen, und ungefragt Komplimente verteilen, immerzu die noch so geringste Stimulation aktiv kommunizieren, Frauen aber kaum?

In meiner persönlichen Filterbubble gibt es gepflegte Männer wie Frauen, die gleichermaßen Selbstwertgefühl haben, um sich selbst um ihrer selbst Willen schön finden zu können.

Ansonsten lasse ich mich gern mal begehren und anbaggern, weil mir das zu blöd ist, irgendwelchen Rollenbildern nachzueifern, die meiner persönlichen Ansicht nach im 21. Jahrhundert überkommen sein sollten. Andersrum betrachte ich das von dir beschreibene "männliche Verhalten" als eher ziemlich assi und empfinde eher ein wenig Fremdscham dabei.

Ja, selbstverständlich ist das assi und alles überholt. Darum vermute ich ja eine Spannung.
Klar lässt Du dich auch mal gerne begehren und anbaggern. Das zu provozieren geben Dir traditionelle Männerrollen, im Vergleich, recht beschränkte Mittel. Warum?

Ja,ja klar bist Du voll progressiv und distanzierst dich von solchen überholten Ansichten, guess what, ich auch. Das war nicht die Frage.

Wenn du hier aufgewachsen bist, hast du diese überall wiederholten Stereotype und Wertvorstellungen verinnerlicht. Doch, bestimmt.
Die Spannung die ich meine, ist der Kampf zwischen dem kulturellen Bild vom Mann und Dein davon emanzipiertes, moderneres, flüssigeres Bild.

Wo ziehst du die Grenze beim schön machen vor dem Date?
Wenn Du Eyeliner benutzt, hast Du Sorge das kommt nicht an obwohl Deine Augen besser stechen?
Solche Reibungspunkte halt.
****87 Frau
4.160 Beiträge
Zitat von *******871:
Die Dinge, die ich konstruktiv beisteuern könnte, würden viel Öl in das hier bereits entfachte Feuer gießen. Von daher wäre es, meiner Meinung nach, um des Forenfriedenswillen das Beste, die Diskussionsrunde zu schließen.
Konstruktive Beiträge sind immer bereichernd. Das hier ist doch ne Diskussion. Die lebt doch von verschiedenen Standpunkten.
*****ite Frau
8.894 Beiträge
Ich empfinde, dass die Gesellschaft, in der ich mich bewege, in weiten Teilen durchaus noch so tickt wie @********elen beschrieben (überspitzt) hat.
Das Joy ist nicht das Abbild von "da draussen", dass sich hier viele Frauen tummeln, die eine selbstbestimmte freiere Sexualität leben und auch ein anderes Selbstbewusstsein haben sollte man nicht vergessen.
Aber in meinem Umfeld ist das tradierte Weltbild noch in den Köpfen verankert.
Meinem Gefühl nach haben Männer mit diesem Spannungfeld mehr zu kämpfen als Frauen. Auf der einen Seite bekommen sie durch die Blume (Medien, soziale Netzwerke) immer wieder eingetrichtert, wie ein Mann zu sein hat, und sie merken aber auch, dass dieses Bild überholt ist und auch an ihren eigenen Bedürfnissen vorbeigeht.
Frauen sind da nach meiner Beobachtung pragmatischer. Ja, zuerst abwartend, aber wenn dann nichts passiert, werden dann einfach mal die Zügel in die Hand genommen.
********Snow Frau
2.881 Beiträge
Hmmm...also jetzt mal im ernst, ja, ich kenne diese ganzen Klischees aus Filmen.
Aber ich habe es nie als "so muss das sein" empfunden.
Schon zu meinem allerersten Freund (was wir damals so nannten), kam ich durch Eigeninitiative.
Ich war 14, es waren die 90er, wir schlichen schon seit Wochen umeinander herum, aber es fehlte der Mut, mehr draus zu machen.
Da nahm ich mir irgendwann ein Herz und stellte due damals wichtigste aller Fragen ("Willst du mit mir gehen?"). Er antwortete mit ja und so begann unsere teenager Lovestory
Also bisher war es in meiner Welt immer so das 2 mit Gemeinsamkeiten sich fanden schon alleine durch den Ort an dem sie aufeinandertreffen. Oder besser genau deswegen.

Aber da ich in den nächsten Wochen oft um die Häuser ziehe werde ich mal diese alte Variante antesten, sofern das in meinem alkoholisiert brausekopp noch funktioniert.

Meine Partnerin fragte mich heute ob ich schon wüsste welches Luder ich abzuschließen gedenke.
Na der alten Theorie nach müsste das Luder mich ja dann abschleppen.

Ich lass mich mal überraschen
Und verspreche auch das Luder weiterhin kein Schimpfwort für mich werden wird.

Ich schwör
*victory*
********elen Mann
1.171 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********en_Te:
Zitat von ********elen:
Zitat von ********Snow:
Ich spüre diese Spannung nicht.
Bis gerade eben wusste ich auch noch nicht, dass ich mich nur begehrlich machen muss, aber einem Mann nicht zeigen darf, dass ich ihn begehre. Gut, dass du mich nun aufgeklärt hast.
(Achtung, kann Spuren von Ironie enthalten)

Wie gesagt, Verallgemeinerungen.
Mich wundert es aber schon, dass die Multimillardenen Makeup und Fashion Industrie, alle Filme, Romane und Märchen dich noch nicht erreicht haben. Glückwunsch!
Hast Du wirklich noch nie gehört, dass sexuell aktive und aggressive (drauf zu gehend) Frauen als Luder bezeichnet werden? Luder ist ein Schimpfwort.

Puh, wo soll ich da bloß anfangen?
Erstmal großes Dankeschön, dass du uns so großzügig deine kleine Welt erklärst.
Unglaublich für dich: ich fürchte, du trägst (ääh soooorry 90% Verallgemeinerung): ganz arg Gedankenscheuklappen in deinem Kopf und - was ich ziemlich erheiternd finde - dann noch größenwahnsinnig vor dir her in die Welt.
Super, auf dich haben wir hier alle gewartet! Damit du, Superdenker *anbet* *haumichwech* uns erklärst wie es sich gehört mit dieser Spannung zwischen Heilige und Hure.

Um mal in deiner doch leider beschränkten Sichtweise zu bleiben:
Hast du wirklich noch nie gehört, das es tatsächlich mannigfaltige Denkweisen gibt?
Engstirnigkeit ist übrigens auch in manchen Denkwelten ein Schimpfwort.
*hicks*

Puh, da fang ich erst gar nicht an.
Wie habe ich dich denn so Verletzt, dass Du mich so krass Angreifen und mir BS unterstellen musst?
Das ist genau die unsachliche Pöbelei, die mich in Threads hier immer cringen lässt.
Ich freue mich wenn du was zum Thema beitragen willst.
*********enTe Frau
1.445 Beiträge
Zitat von *****ite:
Ich empfinde, dass die Gesellschaft, in der ich mich bewege, in weiten Teilen durchaus noch so tickt wie @********elen beschrieben (überspitzt) hat.
Das Joy ist nicht das Abbild von "da draussen", dass sich hier viele Frauen tummeln, die eine selbstbestimmte freiere Sexualität leben und auch ein anderes Selbstbewusstsein haben sollte man nicht vergessen.
Aber in meinem Umfeld ist das tradierte Weltbild noch in den Köpfen verankert.
Meinem Gefühl nach haben Männer mit diesem Spannungfeld mehr zu kämpfen als Frauen. Auf der einen Seite bekommen sie durch die Blume (Medien, soziale Netzwerke) immer wieder eingetrichtert, wie ein Mann zu sein hat, und sie merken aber auch, dass dieses Bild überholt ist und auch an ihren eigenen Bedürfnissen vorbeigeht.
Frauen sind da nach meiner Beobachtung pragmatischer. Ja, zuerst abwartend, aber wenn dann nichts passiert, werden dann einfach mal die Zügel in die Hand genommen.

@*****ite
Ich sehe es ähnlich wie du, allerdings empfinde ich die joywelt eigentlich nicht unbedingt offener als die „Welt da draußen“. Eigentlich empfinde ich sie größtenteils genauso doppelmoralisch, besonders im (männlichen) Hinblick Heilige oder Hure.

Aber es obliegt doch einem selbst in welchem privaten Umfeld man sich bewegt. Ich mag sexpositive Menschen, die nicht kleingeistig abwertend agieren oder zumindest reflektierte Menschen in meiner Nähe. Die sich zumindest dieser Zweiseitigkeit bewusst sind und deshalb mit einem Urteil vorsichtig sind.
Solche Menschen nenne ich meine Freunde und sogar Bekannte.
*********enTe Frau
1.445 Beiträge
Zitat von ********elen:
Zitat von *********en_Te:
Zitat von ********elen:
Zitat von ********Snow:
Ich spüre diese Spannung nicht.
Bis gerade eben wusste ich auch noch nicht, dass ich mich nur begehrlich machen muss, aber einem Mann nicht zeigen darf, dass ich ihn begehre. Gut, dass du mich nun aufgeklärt hast.
(Achtung, kann Spuren von Ironie enthalten)

Wie gesagt, Verallgemeinerungen.
Mich wundert es aber schon, dass die Multimillardenen Makeup und Fashion Industrie, alle Filme, Romane und Märchen dich noch nicht erreicht haben. Glückwunsch!
Hast Du wirklich noch nie gehört, dass sexuell aktive und aggressive (drauf zu gehend) Frauen als Luder bezeichnet werden? Luder ist ein Schimpfwort.

Puh, wo soll ich da bloß anfangen?
Erstmal großes Dankeschön, dass du uns so großzügig deine kleine Welt erklärst.
Unglaublich für dich: ich fürchte, du trägst (ääh soooorry 90% Verallgemeinerung): ganz arg Gedankenscheuklappen in deinem Kopf und - was ich ziemlich erheiternd finde - dann noch größenwahnsinnig vor dir her in die Welt.
Super, auf dich haben wir hier alle gewartet! Damit du, Superdenker *anbet* *haumichwech* uns erklärst wie es sich gehört mit dieser Spannung zwischen Heilige und Hure.

Um mal in deiner doch leider beschränkten Sichtweise zu bleiben:
Hast du wirklich noch nie gehört, das es tatsächlich mannigfaltige Denkweisen gibt?
Engstirnigkeit ist übrigens auch in manchen Denkwelten ein Schimpfwort.
*hicks*

Puh, da fang ich erst gar nicht an.
Wie habe ich dich denn so Verletzt, dass Du mich so krass Angreifen und mir BS unterstellen musst?
Das ist genau die unsachliche Pöbelei, die mich in Threads hier immer cringen lässt.
Ich freue mich wenn du was zum Thema beitragen willst.

Unsachliche Pöbelei? Hand - Nase - Spiegel, @********elen
*****ite Frau
8.894 Beiträge
Zitat von *********en_Te:
Aber es obliegt doch einem selbst in welchem privaten Umfeld man sich bewegt

Dass ich mich in meiner Blase bewege heißt nicht, dass ich nicht sehe wie es draussen zugeht.
Aber auch schon hier im Joy...
Als Beispiel einfach die Bilderthreads. Frauen präsentieren sich, Männer hecheln. Umgekehrt funktioniert das irgendwie nicht so.
Klar gibt es auch genug Frauen und Männer, die sich darin nicht wiederfinden. Dann muss man sich halt den Schuh auch nicht anziehen. Der Beissreflex, der hier gerade umgeht - das kann ich nicht einordnen. Klar ist es grob verkürzt, aber das war doch gar nicht sein Anliegen. Meine ich verstanden zu haben.
*********enTe Frau
1.445 Beiträge
Naja, der Ton macht die Musik. Sarkasmus ist für eine zugewandte wertschätzende Verständigung nicht zielführend. Zumal Caitlin snow normal und ernsthaft darauf eingegangen ist.

Allerdings ja, ich hatte schon was von Ruhrpottschnauze an mir. *floet*
********elen Mann
1.171 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********en_Te:
Naja, der Ton macht die Musik. Sarkasmus ist für eine zugewandte wertschätzende Verständigung nicht zielführend. Zumal Caitlin snow normal und ernsthaft darauf eingegangen ist.

Allerdings ja, ich hatte schon was von Ruhrpottschnauze an mir. *floet*

Ich habe neun Jahre in Essen studiert. Sowas kann ich ab.
Wenn ich aber den Eindruck gewinne, das hier lediglich auf Triggerworte reflexhaft reagiert wird, muss ich meinen natürlichen Sarkasmus schon arg zurück halten.
Wenn ich eine kulturelle Eigenheit beschreibe, bedeutet das ja nicht, dass ich sie propagiere. Wenn ich schreibe "Frauen müssen begehrenswert sein und dürfen nicht begehren" meine ich ja nicht, dass ich das vertrete. Ich beschreibe nur eine Anforderung die die Gesellschaft/Kultur an die Frau stellt/ gestellt hat/zum Teil heute noch stellt.
So "weit" wir auch in den letzten 100 Jahren gekommen sind, es wäre intellektuell unehrlich oder faul, wenn man sich von solchen Prägungen komplett freisprechen wollte.

Also, nochmal: Meine Frage bezog sich auf das Spannungsfeld zwischen alten, noch kulturell verwurzelten Rollenvorstellungen (die ich hier beschrieben habe und ablehne und für überholt halte) und unserer modernen, sich glücklicherweise flüssiger gestaltende, neue Rollenverteilung. Wo brechen wir durch, wo trauen wir uns noch nicht unsere Rolle zu verlassen?
****ody Mann
11.783 Beiträge
Diese Annahmen tauchten so oder ähnlich in den frühen Achtzigern in "How to make love to a woman" auf, das kurze Zeit als Standardratgeber zum Kennenlernen und Verführen von Frauen gehandelt wurde.

Ich würde sagen, wenn da irgendeine Spannung zwischen Libido, Wollen und Tun herrscht, kommt nichts Gescheites bei heraus. Klingt unentspannt und unentspannt ist scheiße, nicht zielführend. Überhaupt, wenn die Libido das Denken übernimmt, wird's katastrophal.
********elen Mann
1.171 Beiträge
Themenersteller 
Ich versuche auch mal eine persönliche Antwort auf meine Frage.

Das Ansprechen von Frauen zum Beispiel, fiel mir immer schwer.
Zum einen war ich komplett uninformiert über meine äußerliche Attraktivität.
Blind dafür, selbst wenn ich in den Spiegel guckte.
Wenn ich heute alte Fotos von mir sehe, würde ich gerne in meinen Delorean springen und mir den Kopf zurecht rücken.

Ich habe halt nie Feedback, positiv oder negativ, zu meinem Aussehen bekommen. Es war halt nie Thema. Dem subjektiven Blick in den Spiegel misstraue ich noch heute. Ob ich mich schön fand oder nicht, half mir nicht bei der Einschätzung meiner Wirkung auf Frauen. Frauen zeigen einem auch kaum im Vorbeigehen wie sexy sie dich finden. Ich kann es an einer Hand abzählen wie viele Komplimente ich außerhalb einer Beziehung bekommen, oder zumindest wahrgenommen habe.

Wenn ich mich mal traute, fühlte ich mich immer nackter als sie es war. Ich stand da, nur das, womit ich geboren wurde. Unverändert, so schön oder hässlich wie ich halt gewachsen war. Unoptimiert, nichts betont, aufgehellt, abgeschattet oder konturiert.

Die relative "Unwichtigkeit" des männlichen Äußeren, hat mir natürlich sehr viel Stress erspart, dessen bin ich mir sehr bewusst, hat mich aber in der Pubertät auch ziemlich in der Luft hängen lassen.

Als Mann wurde einem die Beschäftigung mit seinem Äußeren glücklicherweise nicht so aufgedrängt wie den Frauen. Die Tendenz sehe ich heute auch noch so. Aber erst mit ca 30, bei einem türkischen Männerfriseur, musste ich feststelle, um wie viel besser, jünger und ja, schöner mein Gesicht nach einer Maske, peeling, und Augenbrauen zupfen (mit zwei Fäden irgendwie) aussah.

Heute frage ich mich, ob mir damals ein solches "sich fesch machen" Ritual geholfen hätte, mir meines Äußeren besser bewusst zu sein. Als Mann ist es manchmal schwerer einzuschätzen, ob man noch in seiner Liga spielt oder ob man sich hier jemandem zumutet. Wie man all zu oft beobachten kann.

Aber das stellt auch schon meine persönliche Grenze dar, über die ich mich bisher aus meinen Rollenvorgaben diesbezüglich wage. Also fast gar nicht.
Eyeliner, Grundierung, Puder etc. liegen noch fest jenseits.
********elen Mann
1.171 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******871:

Aber um trotzdem die Frage des TE zu beantworten; für meine Altersgruppe und soziales Umfeld kann ich nur kräftig bejahen. Wie ich damit umgehe? Gar nicht. Nur verzweifeln.
Ich glaube die Beschreibung, woran genau du verzweifelst, könnte dem Thema, trotz der Temperatur, weiterhelfen. Gerade die Einstellung Deiner Generation würde einen aktuelleren Blick auf die Gendersituation gewähren.

Für ein paar Minuten Deiner Gedanken zum Thema wäre ich dir also dankbar.
Ja dieses Spannungsfeld gibt es sicher wenn man sich in solchen Kreisen bewegt.
Ich bin sehr untypisch aufgewachsen, so gar nicht dem gängigen Rollenbild entsprechend und nah an der LGBTQ Community.
Deshalb meide ich typische Normgesellschaftliche Veranstaltungen.
Ich habe fast ausschließlich mit Künstlern zu tun. Privat und beruflich mit Menschen die alten Rollenbildern folgen, da fallen mir nur Nachbarn, entfernte Verwandte und entfernte Bekannte ein.
Klar ich schminke mich, bin aber auch ursprünglich Hair und Makeup Artist, man könnte daraus konstruieren dass ich dem typisch weiblichen Rollenbild folge. Aber ich mag das total, auch ohne dass mich jemand sieht, ich mag aber auch die Bühne, das sich und andere verändern können. Ich schweife ab, ich fühl mich wohl so und hab jeden Mann mit dem ich bisher zusammen war selbst angebaggert, die waren nämlich alle schüchtern, ich bin es nicht. Lediglich der Libidounterschied zwischen Mann und Frau, der war bei mir immer vorhanden. Aber ich weiß dass es auch Männer mit niedriger Libido gibt, hab nur noch keinen kennengelernt.
****87 Frau
4.160 Beiträge
@********elen Heute frage ich mich, ob mir damals ein solches "sich fesch machen" Ritual geholfen hätte, mir meines Äußeren besser bewusst zu sein. Als Mann ist es manchmal schwerer einzuschätzen, ob man noch in seiner Liga spielt oder ob man sich hier jemandem zumutet. Wie man all zu oft beobachten kann.
Für mich klingt es eher so als hättest du damals ein Recht niedriges Selbstwertgefühl gehabt.
Falls dem so war; denke ich nicht dass die Optik wirklich so entscheidend ist.
Bei mir war es z.B so dass ich sehr oft Bestätigung für mein Aussehen bekommen habe.
Wenn du es selbst nicht glaubst bringt dir das aber auch nicht so viel. Oder okay ...irgendwann kapierst du vielleicht schon dass andere Menschen dich als attraktiv wahrnehmen. Aber wenn man darauf reduziert wird und man als Mensch nicht gesehen wird, ist das eben auch nicht ziemlich ätzend.
Aber das ist vielleicht tatsächlich ein geschlechtsspezifischer Unterschied (zumindest von mir so empfunden) dass Frauen stärker anhand ihres Aussehens beurteilt werden und Männer stärker anhand von ihrer Persönlichkeit oder anderen inneren Eigenschaften.
********elen Mann
1.171 Beiträge
Themenersteller 
Danke für Deinen differenziert Beitrag zum Thema! Eines nur, zu meinem Verständnis:
Zitat von ******lue:
Aber ich mag das total (Makeup), auch ohne dass mich jemand sieht

Habe ich schon häufig gehört. Ich glaube Dir das auch.
Aber es fällt mir schwer mir eine Motivation dafür vorzustellen. Ich meine, das ist doch Arbeit. Ok, als Schminkübung verstehe ich das. Aber wenn ich alleine zuhause bin oder vor habe in den Wald zu gehen, wozu die Mühe?
Ich würde mir auch nie einen Anzug anziehen wenn ich nicht raus müsste oder jemand mich besucht. Klar fühle ich mich in gehobener Businessgesellschaft in einem Anzug wohler. Aber doch nur weil mir mehr Respekt entgegengebracht wird. Es geht doch da, wie beim Makup um die Außenkommunikation. Oder?
Wie gesagt, ein ehrliches Verständnisproblem. Kannst Du mir das etwas beleuchten?
Zitat von ********elen:
Danke für Deinen differenziert Beitrag zum Thema! Eines nur, zu meinem Verständnis:
Zitat von ******lue:
Aber ich mag das total (Makeup), auch ohne dass mich jemand sieht

Habe ich schon häufig gehört. Ich glaube Dir das auch.
Aber es fällt mir schwer mir eine Motivation dafür vorzustellen. Ich meine, das ist doch Arbeit. Ok, als Schminkübung verstehe ich das. Aber wenn ich alleine zuhause bin oder vor habe in den Wald zu gehen, wozu die Mühe?
Ich würde mir auch nie einen Anzug anziehen wenn ich nicht raus müsste oder jemand mich besucht. Klar fühle ich mich in gehobener Businessgesellschaft in einem Anzug wohler. Aber doch nur weil mir mehr Respekt entgegengebracht wird. Es geht doch da, wie beim Makup um die Außenkommunikation. Oder?
Wie gesagt, ein ehrliches Verständnisproblem. Kannst Du mir das etwas beleuchten?
Ganz einfach für mich ist das keine Arbeit sondern Kunst! Ich male auch, zeige aber nicht jedem meine Bilder, es ist einfach Kunst!
****87 Frau
4.160 Beiträge
Ich trage auch jeden Tag ein leichtes Make-up. Auch wenn ich nur mit dem Hund raus gehe. Dauert bei mir nur 5 Minuten. Das gehört zu meiner Morgenroutine, wie Zähneputzen.
Ohne fühle ich mich einfach nicht so wohl.
Ich geh ja auch nicht mit fettigen strubbeligen Haaren raus.
********elen Mann
1.171 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****87:
@********elen Heute frage ich mich, ob mir damals ein solches "sich fesch machen" Ritual geholfen hätte, mir meines Äußeren besser bewusst zu sein. Als Mann ist es manchmal schwerer einzuschätzen, ob man noch in seiner Liga spielt oder ob man sich hier jemandem zumutet. Wie man all zu oft beobachten kann.
Für mich klingt es eher so als hättest du damals ein Recht niedriges Selbstwertgefühl gehabt.
Falls dem so war; denke ich nicht dass die Optik wirklich so entscheidend ist.
Bei mir war es z.B so dass ich sehr oft Bestätigung für mein Aussehen bekommen habe.
Wenn du es selbst nicht glaubst bringt dir das aber auch nicht so viel. Oder okay ...irgendwann kapierst du vielleicht schon dass andere Menschen dich als attraktiv wahrnehmen. Aber wenn man darauf reduziert wird und man als Mensch nicht gesehen wird, ist das eben auch nicht ziemlich ätzend.
Aber das ist vielleicht tatsächlich ein geschlechtsspezifischer Unterschied (zumindest von mir so empfunden) dass Frauen stärker anhand ihres Aussehens beurteilt werden und Männer stärker anhand von ihrer Persönlichkeit oder anderen inneren Eigenschaften.

Ja, das ist exakt mein ambivalentes Verhältnis dazu. Ich würde nie mit einer Frau unter diesem Schönheitsdiktat tauschen wollen. Das ist zum Teil kriminell was da mit heranwachsenden Frauen und ihr Selbstwertgefühl für Profit getrieben wird.
Aber ja, man hätte es mir damals auch einbläuen müssen, damit ich "...irgendwann kapiere, dass andere Menschen mich vielleicht schon als attraktiv wahrnehmen.". Aber das macht halt keiner mit jungen Männern. Ich sage auch nicht das das so seien soll. Es ist nur eins dieser Spannungsfelder. Ungeschminktes flirten. Sein Begehren offenbaren ohne sich selbst sonderlich begehrlich "gemacht" zu haben. Nackt.
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