Yay! Ich bin wieder gesammelt xD
Da heute Montag is... und ich im Gegensatz zum Sonntag nicht ewig lange im Bett lag und vor mich hin vegitiert habe, ist heute mein Verstand auch wieder besser beeinander. Mal ehrlich? Kennt ihr das? Es ist Sonntag und man weiß das man eigentlich nicht so lange schlafen sollte, weil dann der ganze Tag kaputt geht, aber trotzdem bleibt man liegen, weil einen nichts hochtreibe? Mah... jedenfalls ging es mir gestern so. Daher war mein Beitrag wahrscheinlich auch etwas schwer verständlich geschrieben.
So, nun aber zurück zum Thema.
Ein paar Dinge möchte ich nämlich noch hinzufügen, die ich gestern vergessen habe.
Ich erinnere mich noch recht genau an die Zeit als ich meine Neigungen entdeckt habe. Zwar war mir "schon immer" bewusst das ich Fesselspiele mag, aber es war eben vor dem ca. 15. Lebensjahr nur ein Kinderspiel. Erst dann wuchs so langsam die Erkenntniss dass das sexuell verankert ist.
Zu diesem Zeitpunkt bin ich dann durch den ganzen Mist in meinem Kopf durchgegangen... Angst (verdammt, ich bin nicht normal!!!), Panik (sobald ich das einem Mädchen beichte, wird sie nie wieder mit mir reden... KEINE Frau kann jemals auf soetwas stehen), Verleumdung (Eigentlich will ich ja in erster Linie auch nur ganz normalen Sex), Ignoranz (Ich kann es mir abgewöhnen!) bis hin zur Akzeptanz (okay, es ist nunmal so)... Inzwischen bin ich davon weit weg. Ich seh die Sache als Privileg. BDSMler zu sein bewahrt mich vor enormen vielen Alltagsproblemen in einer Beziehung.
1. Die Rollenverteilung ist klar... natürlich lebt man seine Rollen nicht unbedingt immer im Alltag aus. Aber durch das Spielen weiß meine Partnerin das ich keine leichtsinnigen Entscheidungen treffe oder ihr schade. Damit sind wir auch schon bei...
2. Vertrauen... das wird auf eine Weise gestärkt die in einer normalen Beziehung schwerer zu erreichen ist.
3. Befriedigung der sexuellen Wünsche beiderseits. Denn wer ersteinmal soweit gegangen ist, dem fällt es leichter seine sexuellen Träume auszusprechen und zu realisieren.
4. Keine Chance für Langeweile im Sexleben. Wie oft hört man von Paaren die irgendwann unzufrieden mit dem Sex sind, weil sich nichts neues tut und Monotonie herrscht. Die Beziehungen gehen dann meistens an Kleinigkeiten zu grunde... Ist ja auch völlig logisch. Wenn man sexuell unbefriedigt ist und/oder von irgendwelchen anderen Reibungen in der Beziehung gestresst ist, dann ist DIESE VERDAMMTE ZAHNPASTATUBE NUN....... endgültig der Punkt an denen bei einigen das Fass überläuft.
5... ich glaub ich brauch gar nicht alles aufführen. Es gibt unzählige Beispiele.
Es mag zutreffen das der BDSM-Weg nur ein Weg von vielen ist um eine glückliche Beziehung zu erreichen. Mir ist aber klar das es MEIN Weg ist und ich bin den meisten Männern die ich kenne einfach vorraus das ich meinen Weg schon vor Jahren gefunden habe und jede Gelegenheit nutze meine Fähigkeiten auf diesem Gebiet zu erweitern. Also was soll noch schief gehen?
Zu der Aussage das "wir" in der Unterzahl sind: Das möchte ich absolut nicht bestätigen. Kaum ein Mädchen mit dem ich gesprochen habe, war dem Thema gegenüber abgeneigt. Natürlich liegt es auch daran das ich genau weiß wie ich mit dem Thema neugierde fördere. Fast jeder Mensch interessiert sich für "Schweinereien" über die sie sonst mit niemandem reden können. Viele Leute lauschen gleich ganz intensiv wenn sie mal jemanden vor sich sitzen haben der ihnen erklärt was die ganze Sache für Hintergründe hat. Was es für Klischees gibt und natürlich erkläre ich immer sehr gerne das es in jedem Menschen einigermaßen gleiche Bedürfnisse gibt und demnach eigentlich in jedem Menschen ein BDSMler steckt. Das glaubt mir natürlich am Anfang niemand. Aber es schürt neugierde. Und am Ende erreiche ich zumindest Verständniss!
Vielleicht fühle ich mich auch einfach nur "zufällig" zu Menschen hingezogen die meine Interessen teilen. Es sollte ja nichts Neues sein, das unsere sexuellen Bedürfnisse unser Leben sehr weitreichend beeinflussen. Wäre das anders, würde die Werbebranche nicht so viel mit Sex werben. Denkt mal darüber nach!
So, nun nochmal speziell zu dir W0elfchen.
Du wolltest wissen wie ich mich am Anfang gefühlt habe, bevor ich mich geoutet habe. -- Übrigens müsste man von einem "Coming Out" reden. Geoutet wird man von anderen. Zumeist ungewollt. Aber ich will hier nicht mit Haarspalterrei anfagen.
Hier also meine kleine Geschichte zum Coming Out:
Ich spar mir mal die unwichtigen Details. Jedenfalls bekamm ich über das Internet Kontakt zu einem Mädchen. Auslöser für diesen Kontakt war ein Bekannter von mir, der Interesse an diesem Mädchen gezeigt hatte, sie aber nicht alleine Besuchen wollten (Sie wohnt nen ganzes Stück weit weg). Man sollte vielleicht an dieser Stelle dazu sagen das wir beide schon um die 18 Jahre waren... ich schon etwas darüber, er noch knapp darunter. Im Grunde genommen ist dass genau das kindliche Verhalten von dem du geredet hattest, W0elfchen.
Ich hab ihm also gesagt das ich gerne mitkommen werde und habe den Kontakt zu ihr vertieft. Ich bin eigentlich von Natur aus schon ein recht guter Zuhörer und investiere immer viel Zeit Menschen noch besser und besser zu verstehen. Das ist für mich sehr wichtig. Dadurch habe ich einige Anzeichen bei ihr herrausgehört die ich so interpretiert hatte das sie sehr wohl Interesse an Fesselspielen hat. Also habe ich die nächste Gelegenheit genutzt etwas das sie sagte so auszulegen das darauf die Frage "Stehst du auf Fesselspiele?" (leicht empöhrt, leicht neugierig) folgen konnte.
Darauf kam kein klares Nein. Und wenn es kein klares Nein gibt, ist es eigentlich ein Ja. Ist logisch, oder? So kamen einige Gespräche in der Richtung zustande. Ich habe indirekt dafür gesorgt das sie ein Coming Out macht. Danach hatte ich sozusagen Rückendeckung.
Nun war aber ja klar das ich sie nicht alleine besuche. Wenn ich sie also mal fesseln wöllte, müsste ich meinem Bekannten auch davon erzählen. Das stand ausser Frage. Aber mein Wunsch zum ersten Mal ein Mädchen zu fesseln war groß. Also hab ich die Zähne zusammen gebissen und ihn über eine relativ lange Vorrede darauf vorbereitet.
Er hat mich am Ende nur angesehen... mit einem sehr fragenden Gesichtsausdruck und sagte "War das alles? Also.... ich mein... deshalb machst du so ein Aufriss? Das is ja schon... ähm... eigentlich ist das doch völlig normal...!"
Die ersten paar Stunden haben mit ihm und ihr zusammen haben mir dann jegliche Angst genommen. Ich habe zum ersten Mal in einem Leben die gesamte Situation dominiert. Da beide so steif vor Angst waren (fremde Menschen und so), konnte ich mich voll entfalten. Natürlich hat das viel Überwindung gekostet. Aber es hat sich gelohnt. Und von da an wurde alles eigentlich immer einfacher.
Allerdings ging alles etwas zu schnell. Ich kam mit ihr zusammen und alles lief eigentlich erstmal ganz gut, für mich und mein Selbstbewusstsein. Aber als die Beziehung zuende war, kippte das Kartenhaus in sich zusammen und ich war wieder am Anfang. Danach habe ich angefangen mein Selbstvertrauen Schrittweise aufzubauen. Aus eigener Kraft... Und ich habe sehr viel Bestätigung bekommen wenn ich auf den BDSM Bereich zu sprechen kam. Inzwischen gehe ich damit sehr selbstverständlich um. Zwar binde ich es nicht jedem auf die Nase, aber wenn ein Gespräch auf Sex hinausläuft, mache ich nicht direkt ein Geheimnis daraus. Ich mache Andeutungen.... wenn jemand Interesse zeigt, erzähle ich mehr. Ansonsten behalte ich es eben für mich.
Eine potentielle Partnerin konfrontiere ich allerdings recht früh damit. Es ist schön wie man die Neugierige damit entfachen kann.
Und nun nochmal genau an dich gerichtet W0elfchen:
Ich verfolge den Ansatz einem Menschen BDSM anhand von ganz normalen Gefühlen zu erklären, die jeder hat. Ich unterstelle sozusagen jedem, das er oder sie eigentlich auch nen BDSMler ist, ohne etwas davon zu wissen. Natürliche sage ich das nicht so direkt.
Ich habe dir bereits angeboten mal direkt zu chatten. Das hat vor allem den Sinn, das ich dir da viel besser einige paar Tipps geben kann. Ich denke nämlich das man auch Männer neugierig auf BDSM machen kann. Ich selbst habe bei Männern größeres Desinteresse bemerkt. Aber hey, ich bin selbst nen Kerl... wenn eine Frau es richtig anstellt, kann sie völlig anders mit einem Kerl reden als ich das könnte. Und wenn Frau es richtig macht, wird ihr sowieso kein Wunsch direkt abgeschlagen.
Also, falls dir die ganzen Infos die ich bisher gegeben habe noch nicht reichen, erkläre ich dir gerne noch einige Dinge unter vier Augen. Dann weiß ich wenigsten das es wirklich gelesen wird und die Ratschläge auch auf offenere Ohren stoßen... Forumsbeiträge zu schreiben ist manchmal etwas frustierend, weil man lange auf eine Antwort warten muss.
Deshalb wars das auch erstmal von meiner Seite...
Achja und young_lover1234... an dich is das hier ebenso gerichtet. Ohne jetzt viel über dich zu wissen, nehm ich einfach mal an das du hier vielleicht auch noch den einen oder anderen Ratschlag oder Zuspruch für dich gebrauchen kannst.
Und nochmal an alle "Neulinge": Kopf nich hängen lassen. Jemand der seine Neigungen wirklich leidenschaftlich auslebt (also nicht DummDoms oder StupidSubs), wird früher oder später auf jemanden treffen der ebenso viel Leidenschaft mitbringt und sich darüber freut endlich jemanden gefunden zu haben der "besser" ist als der Rest.
P.S.: Gerade ganz vergessen... wenn es für mich möglich ist ein relativ normales Mädchen so sehr auf den Geschmack zu bringen das sie sich mir unterwirft, dann wirds ja wohl auch möglich sein einem Mann mehr dommheit (xD geiles Wort) beizubringen.