Die verbotene Phantasie

haben viele Männer in deinem Alter,
geht irgendwann vorbei

jemandem alles geben können,
was andere nicht können,
ist ne klassische Allmachtsphantasie ...
(meistens geboren aus Ohnmachtsgefühlen...)

Das klingt für mich etwas nach einem Bull in einer Cuckold-Beziehung (was kein seltener Kink ist). Vielleicht könntest du dich in dieser Richtung mal informieren und schauen, ob das deinem Kink entspricht? Der Vorteil einer Cuckold-Beziehung ist halt, dass man seinen Kink einvernehmlich ausleben kann - was das Problem mit dem Unmoralischen löst.

Übrigens verschwinden Kinks nicht einfach so. Müssen sie auch garnicht, weil jeder Kink und jede sexuelle Vorliebe erstmal valide ist (nur beim Ausleben wird es teilweise fragwürdig, aber das ist bei einer ordentlichen Cuckold-Beziehung ja nicht der Fall).


Edit: Mir ist grade aufgefallen, dass in deinem Profilnamen ja bereits Bull enthalten ist. Damit war meine Information über Cuckold-Beziehung vermutlich hinfällig, entschuldige bitte. Trotzdem würde ich dir raten, z.B. mal in eine Cuckold-Gruppe zu gehen (hier auf Joy gibt es eine große Auswahl). Dort findest du viele Gleichgesinnte, die dir ihre Erfahrungen schildern und ggf Tipps zum Ausleben geben können.

Ich frage mich nur, was zum einen so außergewöhnlich an dieser Phantasie sein soll und warum Du, lieber TE, denkst, dass es eine Phantasie ist.
So ungewöhnlich in der Realität finde ich das jetzt nicht, dass zwei Leute eine Affäre haben und Mann sich denkt, er sei der Hengst gegenüber dem Ehemann und sich auch gerne als dieser beweisen mag...

noxx

Da wär bei mir schon Schluss - mit einem Menschen, der so über vergangene Beziehungen spricht, möchte ich in keiner sein. Auch nicht als F+. Denn was jemand einmal tut, tut er auch wieder.


Wieso? Man muss das ja nicht heimlich machen. Wenn alle davon wissen und damit einverstanden sind, ist es absolut in Ordnung, moralisch gesehen. Und es funktioniert trotzdem noch. Wird von vielen Paaren so gelebt.

Davon kann ich ein Lied Singen, meine Verbotene Phantasie und auch mein Fetisch ist das V - Spiel (Rappe)

@****ss auch das ist weder selten, noch verboten (sofern es einvernehmlich ausgelebt wird). Außerdem darfst du das Wort "Vergewaltigung" hier durchaus ausschreiben. Im Übrigen: in der BDSM-Szene nennt man Szenarien, bei denen jemand im Vorfeld einwilligt, dass später ohne weitere Einwilligung Handlungen ausgeführt werden dürfen (auch mit Gewalt und gegen Gegenwehr, wenn man das so vereinbart) mitt der Englischen Bezeichnung "consensual non-consent" . Unter dem Stichpunkt solltest du dazu mehr finden.

Guten Morgen,

diese Phantasie ist weder ungewöhnlich, noch "unmoralisch", sofern sie in gegenseitigem Einvernehmen ausgelebt wird. Wie bereits von anderen Kommentierenden erwähnt, ist das ein klassisches Cuckold-Szenario, in dem Du halt einfach die Position des "Bull" einnehmen würdest. Aber das weißt Du ja bereits, sonst hättest Du Dir vermutlich nicht diesen Nickname ausgesucht.
Da das auch für viele andere Menschen reizvoll ist, würde ich mal bei den diversen Gruppen vorbei schauen, die sich hier mit dem Thema auseinandersetzen. Vielleicht findest Du da sogar ein passendes Pärchen, mit Cuckie, die nur auf Dich als Bull gewartet haben

Ich hätte gern eine Partnerin, die mich dann mit einem vielleicht besser gebauten Mann betrügen würde. Kann die Phantasie als Cuckold also gut nachvollziehen. Es wäre ein gemeinsamer Kick, der im besten Fall eine gute, vertraute Beziehung als Grundlage hätte. Glaube aber auch, dass solche Phantasien außerhalb von Joyclub und Co wenig Verständnis finden.

Dem würde ich widersprechen. Natürlich wäre es höchst unangebracht, zu allen möglichen Leuten zu gehen und ungefragt seine sexuellen Fantasien auszubreiten. Aber ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass man mit engen Freunden durchaus auch über "ausgefallene" sexuelle Themen sprechen kann - mit der nötigen Vorsicht und einem gewissen Maß an Feingefühl natürlich. Aber dann können daraus sehr interessante Themen entstehen, auch, wenn die anderen eher vanilla sind.
Man muss halt vorher überlegen, ob die Person wohl Interesse an einem solchen Gespräch hätte und man sollte darauf achten, vorsichtig anzufangen und ggf auch sofort das Thema fallen lassen. Aber meiner Erfahrung nach kann man eben solche Themen auch außerhalb von Joy oder Stammtischen besprechen.

Auch wenn Vergewaltigungs- oder Seitensprungphantasien ganz normal sind (und hier im JC sowieso), aber ich kann den TE schon verstehen. Im gesellschaftlichen Kontext ist das Fremdgehen immer noch stigmatisiert, da eine feste Beziehung/Ehe zumeist auch sexuelle Treue beinhaltet, wenn nichts anderes vereinbart ist. Und zur Phantasie des TE gehört ja eben gerade das Heimliche, der Betrug.
Noch mehr natürlich die Vergewaltigung, die ja den maximalen Übergriff, das schlimmste Eindringen in die sexuelle Selbstbestimmung darstellt.

Jetzt könnte man fragen: Ist doch nur Phantasie, warum die Aufregung? In der Phantasie ist doch alles erlaubt, so lange es dort bleibt!
Ja, aber es ist eben nicht dasselbe, ob an die Phantasie als Aktiver (Mann) oder Passiver (Frau) erlebt. Im Gegenteil, es macht einen riesen Unterschied! Der Aktive trägt eine Verantwortung für etwas, das eigentlich nicht sein dürfte. Er nimmt "Schuld" auf sich. Beispiel Rape: Eine Vergewaltigte darf man sei. Man kann ja nichts dafür. Man darf es sogar heimlich genießen, schließlich wird man gar nicht gefragt, ob man es will oder nicht. Ein Vergewaltiger zu sein ist hingegen ganz, ganz schlimm und böse. Tut man nicht, niemals.

Deswegen sind manche Phantasien einfach "verbotener" als andere. Ich kenne das, ich habe solche oder ähnliche auch. Ich würde sie auch nicht einmal engen Freunden erzählen. Vom Ausleben reden wir da nicht, aber alleine, dass man davon phantasiert, ein Vergewaltiger oder Erpresser (zum Sex) zu sein ... manches spricht man besser nicht aus.

Er von Drachenliebe schrieb

Ich auch Fantasien, die ich nur mit meiner Partnerin teile und wir fahren beide voll darauf ab.
Ich traue mich aber nicht.,sie hier zu schreiben, man sieht ja die entsprechenden Reaktionen.
Schade eigentlich.

Warum dieses? Gerade hier in diesem Thema sehe ich eigentlich keine negativen Reaktionen! Eher, dass man außerhalb vorsichtiger ist ... ja, das bin ich auch. Ich würde niemandem aus meiner Umgebung von meinen geheimste Phantasien erzählen! Hier hätte ich aber kein Problem. Wenn es euch interessiert ... will niemanden damit überfahren.

Er schrieb

Ach, @********iebe .
Du schriebst sehr treffend (für mich) von
Verbotenem.
Ich kann gar nicht schildern, wie oft mich schon alleine das Thema "devot als Frau"
umgetrieben hatte.

Das ist ein wirklich existenzieller, und sogar
neigungsprägender Teil auf meiner Reise...

Danke.

Zuviel der Ehre. Der TE - den es ja leider nicht mehr gibt - hat das Thema "verbotene Phantasien" aufgebracht. Ich nehme es nur auf.

Und wenn es dich als "devote Frau" umgetrieben hat, dann rat mal, was es mit einem dominanten Mann macht. Was ja gar nicht und überhaupt nicht sein darf, weil übergriffig, gewalttätig und alles. Nach ca. 25 Jahren BDSM kann ich locker damit umgehen, aber am Anfang, mitten in der 2. Welle des Feminismus ... zum Glück gab es schon Sina-Aline Geißler und andere, die mir bestätigten, dass es Frauen gab, die das WOLLTEN und Männer wie mich dafür BRAUCHTEN! Als Kollaborateure mit dem Feind wurden sie zu der Zeit beschimpft (ohne Gendern, damals noch) ...

Man lernt also schon, seine Phantasien für sich zu behalten, heute käme noch #metoo und #aufschrei dazu, schnell ist man abgestempelt.
Aber hier darf das sein, hier haben wir unseren "safe space". Also raus mit euren - unseren - Phantasien, so weit wir sie nicht eh schon ausleben, sondern schön im Giftschrank hinter verschlossenen Türen lassen.

Er schrieb

@********iebe
#meetoo ist eine völlig andere Schiene, abseits unserer BDSMschen Filterblase.
Ich sträube mich ja ein wenig bis mehr, wenn das- wie auch immer-instrumentalisiert wird...
kein Angriff!

Hattest du damals auch den "Stern"- Artikel in die Finger bekommen, in dem Sina sich zu ihrem Masochismus bekannte?
Damals hieß es ja nur SM.

Ich konnte ihn noch lesen.
Die viel spätere Ausgabe der Zeitschrift über Aids haben meine Eltern dann zensiert
(die betreffenden Seiten herausgerissen).

Nein - Stern gab es bei uns überhaupt nicht, die Zeitschrift kam erstmals mit den gefälschten Hitler-Tagebüchern in mein Bewusstsein, und das war natürlich keine Werbung, sie zu lesen.
Also nein, den Artikel kenne ich nicht. Aber ich weiß, dass sie ganz schön zu kämpfen hatte. Gegen ihre Geschlechtsgenossinnen, die meinten, nur sie wüssten, was gut für ALLE Frauen wäre.

Ich finde, der Feminismus (inkl. #metoo) hat seine Berechtigung, und BDSM (inkl. M/f) hat seine Berechtigung. So lange die "verbotenen" Phantasien im BDSM-Kontext bleiben, und ohne Konsens auch nicht umgesetzt werden, ist alles in Ordnung.
Aber erklär das mal einem, der keine Ahnung von BDSM und konsensuell oder Metakonsens hat ...
Das geht nur, wenn schon ein gewisses Grundinteresse und eine Offenheit dafür da ist. Sonst geht es in die Hose.

Kennst du "Wolfsbraut" von Chris Dell? Ist eine ziemlich lange Geschichte. Gleich ganz am Anfang lernt die Protagonistin, die sich ehrenamtlich für Frauenhäuser engagiert, eine BDSM-Sklavin kennen und kommt über die zu ihrem zukünftigen Herrn. Aber bei ihrem ersten Kontakt prallen da auch 2 Welten aufeinander: Sabrina, von der man noch nicht weiß, dass sie submissiv ist und 24/7 BDSM lebt, murmelt beim Anblick von Bildern misshandelter Frauen etwas vor sich hin wie "Das ist ja entsetzlich, keine von denen wollte das", und Michelle denkt sich: "Hä? Wie kann man das nur wollen?" Naja, sie lernt es sich dann erklären ... und mit der Zeit selber kennen.

Aber sag jemandem, der - oder noch mehr, die - nur die Frauen in Frauenhäusern kennt, dass es auch so was wie einvernehmliche Gewalt geben kann ... und dass ein Mann, der davon träumt, kein Schwein ist, dem man die Eier abschneiden sollte ...

Daher: verbotene Phantasien.

Er schrieb