Wenigstens bei einem scheinen sich die meisten hier einig zu sein: Die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen in dieser Frage ist skandalös.
Da ist nichts skandalös dran. Wer das so sieht scheint den Begriff „Gleichbehandlung“ nur unzureichend zu verstehen.
Gleiches ist gleich und ungleiches ist ungleich zu behandeln.
Für uns ein wirklich wichtiger Satz. Auch mit Blick auf die Beurteilung der Entscheidung einer anstehenden Vasektomie oder einer Sterilisation.
Bei Frauen ist der Eingriff deutlich schwere und auch nicht umkehrbar. Beim Mann folgt nach dem Eingriff meist eine ambulante Weiterbehandlung und der Eingriff ist durchaus umkehrbar, bzw ein vasektomierter Mann kann durchaus noch leibliche Kinder zeugen. Das wurde weiter oben schon hinreichend beschrieben.
Daher steht jeder Arzt , wenn er sich die Frage nach der ethischen Vertretbarkeit seiner Dienstleistung stellen muss, vor diesen ungleichen Parametern der Einzelfallentscheidung.
Uneinig scheinen wir uns zu sein, wie sehr wir Menschen eine selbstbestimmte Entscheidung zutrauen, wieso seid Ihr da so skeptisch?
Hier scheint ein weiteres Verständnisproblem vorzuliegen.
Wenn sich Menschen freiwillig unter das Messer legen um sich selber Unfruchtbar machen zu lassen ist dies sicherlich immer eine freie Entscheidung.
Aber es ist auch eine freie Entscheidung, wenn der behandelnde Arzt für sich entscheidet, den Eingriff abzulehnen. Das hat nichts mit der Bevormundung eines Patienten zu tun. Der Arzt nimmt lediglich sein eigenes Recht in Anspruch eine für ihn ethisch relevante Entscheidung gegen den Willen des „Patienten“ zu treffen.
Wir finden, dass dies ein wichtiges Recht ist, welches jeder Arzt auch ausüben sollte.
Und bisher hat noch niemand plausibel erklärt, wieso sich jemand mit 18 definitiv FÜR ein Kind entscheiden können soll, aber nicht DAGEGEN.
Warum darf sich nicht jemand mit 18 gegen das Kinderkriegen entscheiden. Das machen viele junge Menschen jeden Tag in dem sie verantwortungsvoll verhüten.
Die endgültige Entscheidung, bereits in jungen Jahren mit der Familienplanung abzuschließen zeugt einfach von wenig Verantwortungsbewusstsein sich selber, aber auch der Gesellschaft und einem vielleicht fiktiven Partner gegenüber.
Das hat unsere Gesellschaft einfach erkannt und die Verantwortung liegt dann oft beim Arzt und seiner eigenen moralischen Reife eine Vasektomie abzulehnen.
Fragt Ihr Eure Bekannten, die Blagen in die Wlet werfen immer, ob sie sich ihrer Sache sicher sind?
Hier tun sich Abgründe auf die am besten unkommentiert bleiben.
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Die Frage nach einer Sterilisation oder Vasektomie ist daher immer eine Einzelfallentscheidung.
Verantwortungslos finden wir solch einen Eingriff immer dann, wenn es bei jungen Menschen keine medizinischen Gründe gibt die solch einen Eingriff fordern.
Einfach nur um ohne Angst vor einer Schwangerschaft vögeln zu können sich unter das Messer zu legen? Nein, so kurzsichtig sollte keiner mit seiner körperlichen Unversehrtheit umgehen.
Ein Mensch durchlebt im Laufe seines Lebens unzählige Phasen deren Ausgang unvorhersehbar sind. Daher kann sich ein junger Mensch niemals sicher sein, wie er in 10 oder 20 Jahren denken und empfinden wird. Auch wir können heute nicht sagen was wir als Senioren für Bedürfnisse haben werden. Daher weg von endgültigen Entscheidungen mit solcher Tragweite wenn günstigere Alternativen vorhanden sind.
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