Offen homosexuell leben?

Für mich ist das kein Problem.
Ich habe mich schon kurz nach dem ich damit angefangen habe bi Männer zu treffen meine Frau darüber in Kenntnis gesetzt. Natürlich behutsam. Sie hat es akzeptiert.
Vor gut einem Jahr habe ich mich in einen Mann verliebt und lebe seit April mit ihm zusammen. In unserem Umfeld wissen alle, auch meine Kinder, von unserer Homosexualität bescheid.

Ich bin bisexuell und war mit einer Frau zusammen. Ist ca. 25 Jahre her. Das war für mich genauso normal wie mit einem Mann zusammen zu sein und dementsprechend bin ich damit auch umgegangen. Ich habe es nicht groß erwähnt, nur statt mit einem Mann bin ich halt mit einer Frau zum Geburtstag angetanzt.

Falls sich wer wundert, wenn er mein Profil aufruft: Ich bin keine sexy Bi-Maus für den Swingerclub und nach der xyz. Anfrage habe ich mein Profil auf Hete umgestellt, weil ich derzeit auch einen Mann möchte.

Ich wusste nicht, warum man ausgerechnet im "Job zu seiner Sexualität stehen sollte" .
Für mich gehört Sexualität, egal welche Ausrichtung, zu der Intim/ Privatsphäre eines Menschen.
Selber gehe ich nicht hausieren damit.

Nun ja, es mag Menschen geben, die sich mir ihren Kolleg:innen nicht über ihr Privatleben unterhalten, nicht mal darüber, was sie am Wochenende gemacht haben. Die meisten aber tun das wohl und dann können sie entweder lügen oder von ihrer Partnerin oder ihrem Partner sprechen und sich damit zwangsläufig outen. Ist doch eigentlich naheliegend und kein "hausieren"!?

Arbeite viel ehrenamtlich und bin überall als queer geoutet. Ich fände es sehr irritierend, wenn ich deswegen mal Anfeindungen erfahren würde. Bisher noch nie erlebt, dass wer nen Problem mit hat.

Ich meine ja auch nicht das man damit hausieren muss. Meine Frage war ja ob ihr dazu auch offen stehen können tut. Sowohl Privat als auch im Job. Also ganz normal im Leben.

Naja, ich bin nicht homosexuell. Dafür aber bisexuell und arbeite mich echt dran, dass ich damit offen umgehe mfir mich ein Problem, weil mir im Grunde wichtig ist, was andere von mir denken..
Und trotzdem arbeite ich dran.

Jeder weiß das ich eine Frau habe, aber nicht jeder das ich BDSM betreibe, das muß ich nicht jedem auf die Nase binden

Das machen Heteros aber auch in der Regel nicht

Ich verstehe aber ehrlich gesagt weder den Hintergrund dieses Threads, noch die Haltung, dass das Privatsache sei. Ja, es gibt auch 2021 noch Menschen, die ein Problem damit haben, dass andere sich in Personen des eigenen Geschlechts verlieben. Aber das ist doch dann deren Problem und nicht das der nicht-heterosexuellen Person!
Und andersrum outen sich die Heten jeden Tag an den absurdesten Orten ("dann hätte ich gerne noch 5 Scheiben Blutwurst, die isst mein Mann so gerne") - warum soll ich mich dann einschränken?

Damit meine ich ja nicht das man es jedem auf die Nase binden soll.
Sondern wie Frl_Marleen beschrieben hatte . (Und andersrum outen sich die Heten jeden Tag an den absurdesten Orten ("dann hätte ich gerne noch 5 Scheiben Blutwurst, die isst mein Mann so gerne") - warum soll ich mich dann einschränken?
Das es halt so normal wie bei Heteros sein sollte. Ohne Diskriminierung und dergleichen.

Danke!

Ich wollte gerade genau das gleiche schreiben, aber nun steht es ja schon da.

Ich würde aus meiner Sexuellen Neigung kein Geheimnis machen, wenn es sich ergibt (bin ja selber 100% bi), aber meine Sexualität ist für mich mit den meisten Menschen kein Thema. Also habe ich da auch keinen Bedarf, mich zu "outen"...wer outet sich denn schon als Hetero? Macht doch auch keiner.

Trixy

Doch, die Heteros outen sich ständig, zumindest indirekt wenn sie in einer Beziehung sind und den/die Partner:in erwähnen.
Heißt das, du würdest im Zweifel also über das Geschlecht deiner Partnerin lügen und einen Mann erfinden, wenn du ein wenig aus deinem Privatleben erzählst?

Nein, das stimmt nicht. Das Argument ist töricht.

Jeder outet sich als hetero... Wenn man mit der Ehefrau spazieren geht, ist das ein Outing. Wenn Du auf dem Schreibtisch ein Bild deines Partners hast, ist das ein Outing.

Wenn Du zum Betriebsfest eingeladen wirst und der Chef sagt, die Gattin ist auch eingeladen, dann kommst Du als Mann mit Deinem Freund und das ist auch ein Outing.

Ja selbst wenn Du heiratest, Dein Chef Dich beglückwünscht und Du es richtig stellen willst, weil er Dich fragt, wie sie denn heißt.

Und auch auf die Frage, wie Du das Wochenende verbracht hast, wirst Du nicht lügen müssen.

Ganz ehrlich, ich war noch nie mit einem Mann zusammen, aber wenn das irgendwann passieren sollte, werde ich genau das so tun. Den Heteros machen das auch laufend.

Ich käme nie auf die Idee, meine Frau zum Mann umzudichten, um konformer zu wirken. Vielleicht bin ich da als nicht ganz stealth lebender Transmensch aber auch entspannter getreu dem Motto "ist der Ruf erst ruiniert...".

Ich mache ganz normal mein Leben und denke nicht so viel wie der TE.
Vielleicht hat er andere Erfahrungen gemacht.
Selber habe ich noch nirgendwo Intolleranz oder Diskriminierung gegenüber Homosexuellen erlebt, egal in welchen Bereich, auch auf Arbeit. Es scheint heutzutage kein Thema mehr zu sein. So zumindest mein Eindruck.

Nein, ganz im Gegenteil, ich habe keinen Grund, mich zu verstecken. Aber ich habe mit den meisten Menschen eben auch keinen Grund, über meine Sexualität zu sprechen. Und mich interessieren auch die Neigungen der meisten Menschen überhaupt nicht.

Das ist mir so gleichgültig, wie, ob jemand lieber Vanillepudding oder lieber Gurkensalat ißt...das spielt doch erst dann eine Rolle, wenn es aktuell ist, daß wir eine gemeinsame Mahlzeit einnehmen.

Trixy

Insofern stimme ich dir zu, Trixy. Ohne Relevanz ist ein Outing am Arbeitsplatz unnötig und ich liefere diese Information auch nicht ungefragt.
Aber die Frage des TE ging ja in Richtung offen leben, auch am Arbeitsplatz. Insofern tust du das schon, wenn du eine Partnerin bei entsprechenden Gesprächsthemen nicht verleugnet. Oder nicht?

Stimmt nicht wirklich...denn wer weiß denn, mit wem du morgen spazieren gehst...und wer der andere Elternteil deiner Kinder wirklich ist...und mit wem du alles Sex hast...

Weil die Leute meistens von ihren Denkgewohnheiten ausgehen, bleibt ja ganz vieles, was in der Realität gelebt wird, ungesehen.

Trixy

Also bei aller Liebe, aber ich gehe nicht Händchen halten mit einem Bekannten spazieren.

Darüber hinaus mag ich es immer mehr zu kokettieren...
Habe die EM angeschaut, da hat einer gesagt... Wo sind die hübschen italienischen Frauen... Ich so: Ach, die hübschen italienischen Spieler sehen auch gut aus.

Und sowas darfst Du ja nicht sagen, weil Du dann ne Schwuchtel bist und "ich mir Sorgen machen muss, langsam"
Humbug...

Ja...DU...aber was sagt das über alle andren? Manche machen das mit niemand und andere mit ihren Freundinnen und Freunden...aber ohne denen jeweils ein Schild um den Hals zu hängen, welchen Status sie nun haben.

Also: Zwei Menschen, die Hand in Hand spazierengehen...WAS die wirklich miteinander teilen, das weiß ausser ihnen selbst kaum jemand.

Ich weiß mehr als einen Vater, dem eine junge Geliebte angedichtet wurde, weil er mit seiner Tochter Arm in Arm unterwegs war

Trixy

Also bei aller Liebe, nicht jeden interessiert es, wer mit wem spazieren geht oder in welchen Verhältnis zwei zueinander stehen.
Manche scheinen wirklich sehr neugierig zu sein, sonst gibt es keine andere Probleme oder Gesprächsthemen auf Arbeit ?

Danke schon einmal für die netten und geistreichen Antworten. Sehr anregend.

Hallo
Ich könnte es mir vorstellen
Es ist für mich der Mensch entscheidend&nicht das Geschlecht.
Ich stehe auf beide geschlechter.
Mann müsste einfach zusammen richtlinen/abmachung im Leben/Geselschaft/Sex zusammen festlegen.
Auch habe ich mit Männer schon sexuell viel spass gehabt.
Ich mache es nur mit Kondom.
Mein näheres Umfeld weis es, welche möchte, dass ich einfach zufrieden&glücklich bin.
Bei der Arbeit würde ich es erst Sagen wen du die Menschen kennst.
Es ist halt leider immer noch ein Tabu
Beim Sport&Vereinen wäre es möglich.
Es müsste einfach klare Abmachung und richtline dort geben.
Sonnst ist es wie normale Beziehung mit den selben Problemen

Genau das ist aber das Problem.
Ich würde mich als Mann nicht trauen mit meinem Partner Händchen zu halten oder im Café zu umarmen, zu küssen, die Hand in den schoß.

Natürlich machen das nicht alle.
Aber ich möchte eine Gesellschaft, in dem jede*r frei ist, wie er möchte.

Es hat gar nichts mit Neugierde zu tun. Ich würde meinen Freund im Job tabuisieren aufgrund seines Geschlechts. Und das passiert ziemlich oft. Homosexualität, Bisexualität, Heterosexualität passiert nicht nur im Bett. Sondern überall, z. B. auch beim Metzger.

Ich mach ein anderes Beispiel:
Zwei Frauen im Café, die eine wollte ein Bier und die, die männlicher gelesen wird, eine Apfelschorle.
Die Bedienung hat die Getränke verwechselt. Klar, weil Frauen kein Bier trinken dürfen.

Heißt: Du müsstest die ganze Zeit von Deinem Mario gedanklich eine Maria machen.

So, und wenn es dann Menschen gibt, die gerne mit unterschiedlichen Menschen Sex haben, ist das auch ok. Sowas gibt es, wir leben ja nicht mehr im 18 Jahrhundert. Und ganz ehrlich, wenn ich Bock auf mein Mann hab, brauche ich das nicht zu rechtfertigen.

Aber natürlich sind solche abwechselnde Affären noch immer Dinge, die eher tabuisiert werden.
Männer sind dann die Hengste und Frauen die Schl****.
Das kann ja nicht sein.