Also ich hab das ausprobiert. Mit dem Einverständnis meiner Frau und auch der erwachsenen Kinder. Ich will ja nicht mit meiner Geliebten (dieses altmodische Wort gefällt mir besser als die Freundin plus) im Café sitzen und meine Tochter kommt vorbei und fällt in Ohnmacht! Meine Tochter hatte mit der Vorstellung zunächst mal leise Probleme, fand es aber, als sie mich sehr glücklich erlebte super und hat es sogar in ihr eigenes Lebensmodell als Option aufgenommen.
Mit meiner Frau gab es am Anfang einige Probleme der zeitlichen Gestaltung und wohl auch uneingestandene Ängste. Da ist nicht nur einfühlsame Diplomatie gefragt, sondern auch absolute Zuverlässigkeit in den Abmachungen.
Von Anfang an war klar, dass ich eine Frau mit der ich schlafe auch liebe, weil dies meinem Selbstverständnis entspricht. Ich fände es umgekehrt auch seltsam, wenn meine Frau mit einem Mann Sex hätte, den in den sie nicht wenigstens etwas verliebt ist. Wir fressen auch nicht Alles nur weil wir grad Hunger haben. Es war mir also zentral wichtig, das alle Beteiligten glücklich sind.
Das Verhältnis mit der Geliebten hat sich wunderbar entfaltet, insbesondere weil wir uns auf der künstlerischen Ebene sehr gut verstanden. Ich habe versucht sie dazu zu bewegen, bei einem Stammtisch meine Familie unkompliziert kennen zu lernen, weil man sich gegenseitig nicht mehr so leicht diskriminiert, wenn man sich kennt. Doch letztlich hat die Geliebte sich nach einigen Monaten einen Anderen gesucht und mich komplett über Bord gekippt.
Jetzt besuche ich eine Tantra-Priesterin und lasse mich einmal im Monat von ihr massieren. Das ist ganz wunderbar, weil diese Massage mich Zuwendung, Zärtlichkeit und akzeptierende Intimität erleben lässt und mich gleichzeitig zu nichts verpflichtet. Die Frau ist zwar unbekleidet, aber man darf sie nicht berühren, das heißt aber eben auch, man muss sich in keiner Weise um sie kümmern. So wie es mir egal sein kann, wie der Koch im Restaurant sich fühlt, solange er gut kocht. Die meiste Zeit habe ich in einer leichten Trance die Augen geschlossen und erlebe ihre Hände und ihren Körper sehr intensiv. Sex (außer GV, OV und AV) ist eingeschlossen aber nicht das unmittelbare Ziel. Es versteht sich von selbst, dass ich meiner Tantra Priesterin in Wertschätzung und Dankbarkeit verbunden bin.
Lieber TE ich würde Dir empfehlen es zuerst einmal mit so einer Tantra-Massage zu probieren. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil auch für die Freundschaft+ ist, dass Du dann nicht mehr so "hungrig" bist. Auch meine Frau ist sehr zufrieden, auch sie gebrauchte das Wort dankbar.
Tantra wird natürlich auch von Prostituierten angeboten, doch davon rate ich eher ab. Die "Guten" sind meistens in diesem Dachverband Mitglied, der sie zu Seriosität verpflichtet. Lässt sich Alles leicht im Internet finden. Die esoterisch, religiösen Weltanschauungen muss man sich nicht anziehen, aber die Rituale sind sehr sinnvoll und wirksam. Viel Glück und Vergnügen!