Was mir im nachhinein auch noch sehr geholfen hat ist eine eher kognitive Herangehensweise.
Der Mensch tendiert automatisch ja dahin, vielfach positives im Leben immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, was ja auch ein angenehmer Prozess ist. Man fühlt sich sicher und wohl, beim Gedanken an positive Lebenserlebnisse. Die werden sofort akzeptiert und nicht weiter in Frage gestellt.
ABER:
Auch die negativen Erlebnisse und Begebenheiten sollte man, klingt zwar echt hart, an sich ranlassen, sie zulassen, das sie eben auch passiert sind, als sie sofort zu verdrängen. Verdrängung ist keine Ausseinandersetzung mit den negativen Erlebnissen. Da sehe ich nur eine Problemverschiebung, keine Problemlösung.
In meinem Falle musste ich eben auch emotional die Tatsache an mich ranlassen, das ich in meinem Lebensumfeld eine gesellschaftlich nicht anerkannte Person bin, eben ein Aussenseiter. Ja, klar, das ist eine nicht so angenehme Gedankenverknüpfung mit dem eigenen Sein, aber sobald man das ebenfalls verinnerlicht hat, hat man ein besseres Fundament, um das "grosse Ganze", also die konkreten Gründe für ein ungünstiges Verhältnis, für ungünstige Konstellationen im Leben, besser zu verstehen, um dann kognitiv dagegen anzugehen um zukünftig ein positiveres Leben zu führen. Mit dem Wissen weiß man eben, wie man sich in Zukunft davor besser schützen, gegenagieren, oder verteidigen kann.
Gut, in meinem gegenwärtigen Lebensumfeld, welches ja sehr toxisch war, habe ich mittlerweile "meinen Frieden" machen können, auch wenn mich trotzdem nicht alle Menschen gut leiden können, oder mich besser akzeptieren, so what. Das ist für mich nicht mehr wichtig, da ich genau weiß, in welchem Maße diese Menschen für mich toxisch und negativ "funktionieren". Diese Menschen meide ich auch systematisch, ohne sie jetzt weiter zu grollen, oder gar Hassgefühle aufkommen zu lassen. Das wär komplett kontraproduktiv und nur ein Energieverschwender. Gut, mit denen möchte ich zukünftig auch nie und nimmer "gut Freund" werden, da verstehe ich unter dem Begriff Freundschaft schon was grundsätzlich anderes, aber eben die kongnitive Stärke, eben nichts bedrohliches mehr mit diesen Personen zu verbinden, das ist die Kunst, welche man auch erlernen kann. Das Brechen von negativen Gedankenverläufen und negativen Gedankensträngen, welche in der Vergangenheit mal gelegt wurden.
Therapie-Tipp: Ellis-Method. Vernunft und Emotion von Dieter Schwartz. Das ist ein sehr anstrengender Prozess, aber die Erleichterung kommt schon und es funktioniert. Negative Ereignisse, negative Mitmenschen oder auch negative Gedanken werden gebrochen, bzw. deren negative Wirkungsweise auf das eigene Sein, und habe keinerlei Einfluss mehr auf das höchstpersönliche Verhaltensrepertoire. Man wird sozusagen "immun" gegen diese negativen Einflüsse, aber man muss sie am Anfang erst genau erkennen und verstehen lernen, um sie dann brechen zu können für ein angenehmeres Leben und Miteinander in der sozialen Gemeinschaft.