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Wie geht ihr mit dem Päckchen um, das ihr zu tragen habt?

Erich Betz
Psychologie
Selbstreflexion

**C Mann
12.147 Beiträge
...mir persönlich bringen Bücher oder Ratgeber zur Bewältigung meiner "Päckchen"
wenig. Das alles ist mir zu abstrakt und nicht auf meine Situation ausgerichtet. Meistens gelingt es mir, mich selbst wieder aus dem Loch zu ziehen, manchmal sind für mich aber auch Gespräche und seelische Unterstützung von guten Freunden hilfreich. Eigentlich weiß ich, was ich benötige, um die Situation zu meistern. Aber manchmal sehe ich den Weg nicht, der zur Lösung führt, drehe mich gedanklich im Kreis und brauche einfach nur einen Input von Außen...
******eet Mann
752 Beiträge
Unterwegs Unterwegs bin ich seit meiner Kindheit. Das Leben fordert mich auf, den Weg zu gehen, meinen Weg - Schritt für Schritt. Ich muss ihn nicht fröhlich und beschwingt gehen, das verlangt niemand von mir, aber ich muss ihn gehen - meinen Weg. Nicht den des Nachbarn, der so viel leichter zu gehen wäre - scheinbar. Da ist das Leben unerbittlich: Mein Weg, das ist mein Weg, den nur ich gehen kann. Bruno Dörig
Samadhi Film 2017/2018
Ich persönlich halte Bücher in diesem Bereich für auch nicht nötig.

Ich empfehle eher
Psychologie heute.

****oha Mann
956 Beiträge
für mich ists einfach der kleine Funken Input, der mich erinnert und alles in ein andres Licht rücken kann.
Manchmal ists einfach etwas, was wir vergessen haben und nicht wissen, wie wir es hätten sehen können.

Um zu fühlen, muss man loslassen , von dem was ist und einfach mal in dem sein was war, für einen Moment.
**********16034 Mann
3.122 Beiträge
Tu, wo du bist, das was du kannst, mit dem was du hast.
Hat mir schon oft geholfen.
Mein eigenes Päckchen setz ich immer wieder ab.
Leg es mir ordentlich vor die Füße und knall so oft drüber, bis ich überhaupt nicht mehr vorwärts komme.
Dann reflektiere ich das Ganze gründlich, gleiche sorgfältigst alle Fehler und Fehlanahmen, mit der jetztigen Realität ab und dann fang ich exakt das gleiche Prozedere von ganz Vorne an *lol*

Ja man kann auch einfacher und schneller lernen, aber dafür gibt es kein Patent Rezept.
Mensch ist einfach nicht perfekt und je mehr Druck man sich macht, desto schlimmer wird es meistens.
Aber wenn man immer über denselben Stein stolpert, nimmt man auch jedesmal wieder ein mehr Erkenntnis über diesen Stein mit.
Die größte aller Künste ist es wahrscheinlich, wenn man dann wenigstens endlich mal über einen anderen Stein stolpert, als immer nur denselben.
Ich denke wenn man das Lernen und Erfahren an sich wirklich lieben lernt, dann weiß man das nicht das Päckchen, oder der Stein das Problem ist, sondern dass man einfach nicht stehen bleiben soll.
Es gibt kein fertig gelernt und Final Happy End.
Ich glaube man nur einen Drive finden, indem man wirklich gerne lernt und erfährt und offen bleibt für alles Gute und Schöne.

Zu Deinen Kindern:
Ich habe ebenfalls keine eigenen, aber ich kenne den "Erfahrungen-Ersparen-Wunsch" sehr gut von meiner Mutter.
Ich weiß dass Du für sie nur das Beste willst, aber es ist für jeden Menschen wichtig Erfahrungen selbst machen zu dürfen.
Es gibt auch Kindern sehr viel Selbstbewusstsein, wenn sie Probleme selbst meistern dürfen.
Eigentlich gibt es nichts wichtigeres, was ein Mensch lernen kann, als die Fähigkeit sich selbst zu vertrauen und sich selbst helfen zu können.
Man kann Kinder sehr gut beim Laufen lernen unterstützen, aber ganz alleine wieder Aufstehen und immer wieder Versuchen.
Das ist die wichtigste Lektion, die sie lernen können.
Je schneller. Desto besser
*******i123 Mann
3.410 Beiträge
Teilzitat @*****gik :

Mein eigenes Päckchen setz ich immer wieder ab.
Leg es mir ordentlich vor die Füße und knall so oft drüber, bis ich überhaupt nicht mehr vorwärts komme.
Dann reflektiere ich das Ganze gründlich, gleiche sorgfältigst alle Fehler und Fehlanahmen, mit der jetztigen Realität ab und dann fang ich exakt das gleiche Prozedere von ganz Vorne an

Versuch mal folgendes:

Steig auf das Päckchen. Dadurch hast Du eine neues/anderes Sichtfeld und kannst Dich neu orientieren!
Zitat von *********stern:
Es gibt spirituelle Konzepte, das wir nur deshalb leben: um genau dieses, unser Päckchen zu tragen und zu bewältigen. Das wir nicht zufällig diese Kindheit oder diese andere Beinträchtigung hatten, und wir dieses Päckchen wieder und wieder tragen müssen, wenn wir es nicht bearbeiten.

Also dass wir dieses Päckchen wieder und wieder tragen müssen, bis wir es uns wirklich angesehen und bearbeitet haben, ist ja in der Psychologie Konsens (nicht nur in der Spiritualität *zwinker*). Anders geht es auch gar nicht, wenn man sich mal anschaut, wie das Gehirn funktioniert. Das Gehirn ist faul und folgt automatisch den gut ausgetretenen Pfaden. Wenn man an alten Mustern etwas ändern will, braucht man unglaublich viel Geduld (meiner Erfahrung nach mehrere Jahre).

Ich finde es immer wieder erschreckend, was beim näheren Hinsehen so alles auf diese alten Muster aus der Kindheit zurückgeführt werden kann. Wenn man eine traumatisierende Kindheit hatte, dann scheint das kein Ende zu nehmen. *roll*

Alle Päckchen wollen geöffnet werden. Man kann sie natürlich auch ignorieren (wie es wohl die meisten Menschen tun) und dann ausgiebig herumjammern, dass man immer wieder enttäuscht wird und das Leben allgemein total ungerecht und gemein ist. Aber dann verharrt man im Opfer-Status, bleibt passiv und lässt das Leben geschehen anstatt es zu leben. Muss jeder für sich selbst entscheiden. *g*
Zitat von *******phe:
Zitat von *********stern:
Es gibt spirituelle Konzepte, das wir nur deshalb leben: um genau dieses, unser Päckchen zu tragen und zu bewältigen. Das wir nicht zufällig diese Kindheit oder diese andere Beinträchtigung hatten, und wir dieses Päckchen wieder und wieder tragen müssen, wenn wir es nicht bearbeiten.

Also dass wir dieses Päckchen wieder und wieder tragen müssen, bis wir es uns wirklich angesehen und bearbeitet haben, ist ja in der Psychologie Konsens (nicht nur in der Spiritualität *zwinker*).

Mit spirituell zielte ich auf fernöstliche Religionen der Wiedergeburten, die sich endlos dahinziehen können und das Leiden immer wieder erneuern... als Westler ist uns der Gedanke fremd, aber das Konzept hat immerhin den Vorteil, Ungerechtigkeiten schon bei der Geburt erklären zu können.
****_77 Frau
447 Beiträge
Meine Mutter war alleinerziehend mit zwei Kindern. Sie war immer Vollzeit arbeiten. Wir lebten in einer Kleinstadt und hatten eine glückliche Kindheit.
Ich war der Selbstläufer, mein Bruder das Problemkind. Er bekam mehr Aufmerksamkeit, weniger Hausarbeit, mehr Liebe. Das stand immer zwischen uns. Nach seinem Tod habe ich viele Gespräche mit meiner Mutter geführt. Sie sprach so viel von damals. Ich war danach in Therapie, weil ich mich verantwortlich gefühlt habe für seinen Tod. Dort habe ich alles aufgearbeitet und meinen Frieden mit der Vergangenheit geschlossen. Es sind nicht alle Fragen beantwortet, aber man muss auch akzeptieren das es auf einige Fragen im Leben keine Antworten gibt und seine persönlichen Frieden finden.
Jeder Mensch hat sein Päckchen zu tragen und wenn es zu schwer wird sollte man sich Hilfe holen.
Mittlerweile habe ich selbst zwei Kinder und ich kann mich dadurch besser in meine Mutter reinversetzen.
@****_77

Danke für die offenen Worte.
********r_80 Mann
186 Beiträge
Zitat von *******ust:
sich selbst finden...
oder man selbst bleiben?

Ich sag immer:
man muß sich ständig verändern,
um zu bleiben, wer man ist.

Letztlich geht es mehr um die eigene Ent-Wicklung...
statt sich selbst zu finden.

Stillstand ist der Tod, geh voran, bleibt alles anders.
Hallöle erst einmal in die Runde:)

Zu 1. Ich glaube, dass liegt auch an der eigenen "offenen" Art und Weise damit an andere heran zu treten. (mit meinen Arbeitskollegen rede ich selten darüber, mit Freunden oder Familie mehr) "Wie es in den Wald hineinschallt...
Als simples Beispiel:
"Wie geht es dir?" Wenn ich es als Geflogenheit aufnehme und nur antworte mit "Gut und selbst" wird mir mein Gegenüber in den seltensten Fällen erläutern wie es ihm wirklich geht.

Zu 2. und damit auch 3 und 4 inbegriffen:

Über das Alter hab ich mir noch keine Gedanken gemacht.
Meine Familie besteht zum Großteil aus Leuten, die schwarz auf was eins "an der Waffel" haben, was aber nicht gleich bedeutet, dass sie das auch mit eigenem Zutun ändern wollen/können
Ich selbst habe erfolgreich am Experiment "Jugend forscht" teilgenommen und habe mit 15 erfolgreich bestanden.Als Preis gab es den perfekten Spiegel meiner selbst, der mich wahnsinnig stolz macht und aber genauso in Rage geraten lässt🙈 Daraus resultierte, dass ich bei Zeiten mitbekommen habe, wenn sich was ändern soll, dann zu allererst bei mir.Ich bin ein Zahnrad im Großen und Ganzen und nur wenn ich "geölt" werde von Zeit zu Zeit kann das Ganze laufen.

Und eine andere hilfreiche Erkenntnis für mich war: Wenn ich nach Stralsund will ist das ein super Ziel.Es macht aber einen Unterschied ob ich von München losfahre oder von Berlin.Ich muss schauen wo ich starte und erst dann kann ich meinen Weg planen.Und auch dann können Baustellen und Staus mich dazu bringen meine Route noch mal neu zu laden.

Ein Ziel ist immer was Feines aber der Weg dahin eben auch.

Ich mag mein Päckchen.Da ist neben den Kümmelbrötchen die mir meine Mama aus Liebe eingepackt hat, die ich aber absolut widerlich finde auch diese leckere einfache Nutellastulle drin, die sie nur eingepackt hat weil das Brot noch weg musste🤪
*********cher Mann
7.069 Beiträge
@****_77

aber man muss auch akzeptieren das es auf einige Fragen im Leben keine Antworten gibt und seine persönlichen Frieden finden.

da hast du zwei sehr wichtige dinge gesagt

"akzeptieren" an diesem punkt scheitern viele doch er ist elementar um "seinen persönlichen frieden" zu finden und so wieder sein eigenes leben bewusst leben zu können.
**********audia
4.833 Beiträge
Was mir im nachhinein auch noch sehr geholfen hat ist eine eher kognitive Herangehensweise.
Der Mensch tendiert automatisch ja dahin, vielfach positives im Leben immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, was ja auch ein angenehmer Prozess ist. Man fühlt sich sicher und wohl, beim Gedanken an positive Lebenserlebnisse. Die werden sofort akzeptiert und nicht weiter in Frage gestellt.
ABER:
Auch die negativen Erlebnisse und Begebenheiten sollte man, klingt zwar echt hart, an sich ranlassen, sie zulassen, das sie eben auch passiert sind, als sie sofort zu verdrängen. Verdrängung ist keine Ausseinandersetzung mit den negativen Erlebnissen. Da sehe ich nur eine Problemverschiebung, keine Problemlösung.

In meinem Falle musste ich eben auch emotional die Tatsache an mich ranlassen, das ich in meinem Lebensumfeld eine gesellschaftlich nicht anerkannte Person bin, eben ein Aussenseiter. Ja, klar, das ist eine nicht so angenehme Gedankenverknüpfung mit dem eigenen Sein, aber sobald man das ebenfalls verinnerlicht hat, hat man ein besseres Fundament, um das "grosse Ganze", also die konkreten Gründe für ein ungünstiges Verhältnis, für ungünstige Konstellationen im Leben, besser zu verstehen, um dann kognitiv dagegen anzugehen um zukünftig ein positiveres Leben zu führen. Mit dem Wissen weiß man eben, wie man sich in Zukunft davor besser schützen, gegenagieren, oder verteidigen kann.
Gut, in meinem gegenwärtigen Lebensumfeld, welches ja sehr toxisch war, habe ich mittlerweile "meinen Frieden" machen können, auch wenn mich trotzdem nicht alle Menschen gut leiden können, oder mich besser akzeptieren, so what. Das ist für mich nicht mehr wichtig, da ich genau weiß, in welchem Maße diese Menschen für mich toxisch und negativ "funktionieren". Diese Menschen meide ich auch systematisch, ohne sie jetzt weiter zu grollen, oder gar Hassgefühle aufkommen zu lassen. Das wär komplett kontraproduktiv und nur ein Energieverschwender. Gut, mit denen möchte ich zukünftig auch nie und nimmer "gut Freund" werden, da verstehe ich unter dem Begriff Freundschaft schon was grundsätzlich anderes, aber eben die kongnitive Stärke, eben nichts bedrohliches mehr mit diesen Personen zu verbinden, das ist die Kunst, welche man auch erlernen kann. Das Brechen von negativen Gedankenverläufen und negativen Gedankensträngen, welche in der Vergangenheit mal gelegt wurden.

Therapie-Tipp: Ellis-Method. Vernunft und Emotion von Dieter Schwartz. Das ist ein sehr anstrengender Prozess, aber die Erleichterung kommt schon und es funktioniert. Negative Ereignisse, negative Mitmenschen oder auch negative Gedanken werden gebrochen, bzw. deren negative Wirkungsweise auf das eigene Sein, und habe keinerlei Einfluss mehr auf das höchstpersönliche Verhaltensrepertoire. Man wird sozusagen "immun" gegen diese negativen Einflüsse, aber man muss sie am Anfang erst genau erkennen und verstehen lernen, um sie dann brechen zu können für ein angenehmeres Leben und Miteinander in der sozialen Gemeinschaft.
Interessantes Thema. Danke für deine Einblicke.

Ich habe mich relativ schnell von meinen Eltern emanzipiert (mit 16 aus dem Haus). Heute habe ich nur noch Kontakt zu meiner Mutter und ich stehe seit damals nicht mehr im Kontakt zu meinem Erzeuger.

Ich habe vor allem in den frühen Zwanzigerjahren über meine Wurzeln nachgedacht. Mit Ende 20 dann aber auch meinen Frieden damit gemacht.

Das Leben zu begehen, mit all seinen positiven/negativen Seiten, war für mich immer mit dem Blick nach Vorne verbunden. Der unbedingte Wille zur stetigen Veränderung, ohne sich selbst zu verleugnen.

Ich horche regelmäßig in mich hinein und sehe vieles mit einem zwinkernden Auge.

Was die eigene Familienplanung betrifft, so ist diese abgeschlossen und ich werde selbst niemals ein Vater sein. Solche Überlegungen habe ich mit mir selbst abgeglichen und halte es für die richtige Entscheidung.

Aber auch hier gilt, wer weiß wie ich diese Entscheidung in 20 Jahren bewerte...
*****usB Mann
3.534 Beiträge
Ich denk inzwischen es kann nicht schaden das " Packerl" aus verschiedensten Bausteinen des Lebens irgendwann, und vielleicht nicht nur einmal, mit einem zu besprechen, der das beruflich drauf hat.

In USA hat man seinen Therapeuten, bei uns ist das immer noch etwas ungewohnt, hilft aber gewaltig beim Sortieren und zur Klärung was war, ist und sein soll..
**C Mann
12.147 Beiträge
Zitat von *****usB:
In USA hat man seinen Therapeuten, bei uns ist das immer noch etwas ungewohnt, hilft aber gewaltig beim Sortieren und zur Klärung was war, ist und sein soll..

...versuche mal hier einen Termin bei einem Psychotherapeuten zu bekommen. Wartezeit mehrere Monate. Entweder ist man bis dahin an seinen Problemen eingegangen oder hat selbst eine Lösung gefunden... *zwinker*
Kasten Bier und mit Leuten auf der Terrasse sitzen ist für mich auch Therapie.
Ich habe drei Therapien hinter mir, die letzte war die beste.

Leider gibt es immer weniger Psychotherapeuten, die von der Krankenkasse zugelassen werden. Das bedeutet, du musst die Therapie selber zahlen oder privat versichert sein.

Und das ist von den Kassen so gewollt, weil es immer mehr psychisch Kranke gibt, die Kosten explodieren. Da war letztens ein Bericht im Fernsehen, die Therapeuten wollen zwar, aber dürfen nicht.
**********_ingo Paar
96 Beiträge
Mein Päckchen ist bunt gefüllt mit vielen Dingen, die ich bei meinen Kindern niemals anwenden oder erleben wollte. Dazu etliches, das mir immer wieder im Weg stand und teilweise bis heute steht und mich persönlich (be)trifft. Von Traumata und Ängsten, die aus Erziehungsmethoden und Erlebnissen stammen bis hin zu Verhalten, das sich festgesetzt hat

Ich wollte nie so sein wie meine Eltern. Hab immer versucht, anders zu agieren und zu reagieren. Und irgendwann bekam ich bei einer Familienberatung die Erkenntnis vermittelt, dass ich zwar einen anderen Weg gehe, das Ergebnis aber identisch ist mit dem, das ich vermeiden wollte. Weil ich gar nicht wusste, wie das Ergebnis anders aussehen kann. Ich musste lernen mein inneres Kind zu befragen, was es sich wünschen würde. Das war harte Arbeit. Ist es teilweise heute noch. Ob das gereicht hat, den Kindern eine gute Mutter zu sein? Der Große meinte letztens, wir haben das jetzt nicht schlecht gemacht so als Eltern.

Viele Dinge aus dem Päckchen sind inzwischen bearbeitet. Der Mann hat in den letzten 25 Jahren stückweise den Menschen unter der Schutzschicht rausgekratzt, der ich bin bzw. ohne Druck sein kann. Bis heute bin ich nicht die Tochter, die meine Mutter wollte. Bis heute wirft sie mir vor, meine Kinder falsch erzogen zu haben. Bis heute stehe ich hinter meinem jüngeren Bruder. Ich habe aufgehört, um Liebe und Anerkennung zu kämpfen. Der Große und die Jüngsten gehen schon viele Jahre ungern zu den Omas, weil sie sich nicht ernstgenommen, nicht wahrgenommen fühlen. Das Mittelkind ist meiner Mutter Lieblingskind von uns, das passt sich noch an. Etwas was die anderen beiden verweigern, verstellen liegt ihnen nicht.

Engen Kontakt haben wir zu unseren Müttern nicht. Lange war es Selbstschutz, weil uns der Kontakt nicht gut tat. Heute wägen wir ab. Viel Kontakt ist es bis heute nicht.
**********audia
4.833 Beiträge
An DominusB.
Ja, in der US-Gesellschaft ist die Psychotherapie besser angesehen und "angekommen". Es wird selbstverständlich genutzt. In Deutschland ist das immer noch "problematisch", da die deutsche Gesellschaft psychisch kranke Menschen tendenziell immer noch ausgrenzt. Das hemmt die Entwicklung in therapeutischer Hinsicht und ist nicht wirklich förderlich für die Akzeptanz psychisch erkrankter Menschen oder eben psychische Erkrankungen, egal ob sie genetischen Ursprung sind, aus einer Behinderung heraus fußen oder durch Unfall entstanden sind.
Ein gebrochenes Bein, ein Herzinfarkt, Husten, Koppschmerzen usw. usw. sind ja in der Gesellschaft "akzeptierte Erkrankungen", wo eben nicht weiter nachgehakt wird, oder gar mit Argwohn betrachtet wird. Bei seelischen Erkrankungen sieht es in unserer Heimat leider immer noch anders aus.
OK, woher das kommt, da gibt es bestimmt diverse Theorien, aber eine Theorie, welche wohl auch die wahrscheinlichste ist, ist eben in unserer "geschichtlichen Vergangenheit" zu suchen. Daran werden wir und unsere Gesellschaft leider noch lange zu knabbern haben.
****ody Mann
11.835 Beiträge
Vor 40 Jahren erlebte ich bei Verwandten die erste Paar- und Familientherapie. Heute würde ich meinen, dass mehr als die Hälfte meiner Kontaktmenschen mindestens ein Mal Berührung mit Psychotherapie hatten. Ich lebe in der Großstadt. Von Berührungsängsten merke ich da kaum noch etwas.
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