„Wie steht ihr zu einer neuen Beziehung?
Auch wenn ich nicht ganz auf 20 Jahre komme: ich bin ein Mensch, der eine intime Beziehung möchte, aus den unterschiedlichsten Gründen. Die Trennungen verliefen auf Augenhöhe, ohne Rosenkrieg, auch wenn die Gründe dafür zutiefst enttäuschend waren. Wichtig war mir, zu erkennen, welche Fehler ich selbst dabei gemacht habe, um diese nicht zu wiederholen - Selbstreflexion als Katharsis, sozusagen. Sobald dieser Prozess abgeschlossen war, habe ich mich wieder geöffnet.
„Könnt ihr euch schnell oder eher langsam an ein neuen Partner wagen ?
Zeit spielt durchaus eine Rolle, gerade wenn man langjährig mit jemandem verbunden war, selbst der körpereigene Hormonhaushalt spricht da ein gewichtiges Wörtchen mit - es dauert durchschnittlich 18-24 Monate, diesen auf "neutral" zu bekommen, sagen Studien, und ich neige dazu, dem aus eigener Erfahrung zuzustimmen. Wer sich zu früh, zu schnell auf eine/n neue/n Partner/in einlässt, scheint Gefahr zu laufen, die Vergangenheit nicht wirklich verarbeitet zu haben.
„Welche Gefühle könnt ihr nach so einer langen Zeit zulassen?
Alle, ohne jede Einschränkung, ohne jede Erwartung, ohne jede Projektion. Das Kennenlernen hängt von beiden Beteiligten ab, und wenn der berühmte Funke sprüht, kann es sehr schnell gehen.
„Ist Freundschaft+eine Option für euch?
Das ist davon abhängig, worauf sich beide einigen - Hauptsache, beide fühlen sich wohl damit. Als Single habe ich mich mittlerweile, gerade nach über 25 Jahren als Familienmensch, an gewisse Freiheiten gewohnt, aber das dürfte auf die meisten Frauen in meinem Alter, die wieder für eine Beziehung bereit sind, genauso zutreffen - eine wichtige Gemeinsamkeit, für mich persönlich. Was daraus wird, entscheiden wir gemeinsam. Auch wenn zB zusammen ziehen heute nicht zuoberst auf meiner eh nicht existierenden Liste steht, kann sich das möglicherweise sehr schnell ändern. Der Wohlfühlfaktor entscheidet, gemeinsam als Partnerin und Partner besprochen und gelebt.