Orgasmus der Frau: Ja, nein - und welche Bedeutung für Frau?

Lieben Dank schon mal für eure tollen und spannenden Beiträge! Besonders für eure Ehrlichkeit und Offenheit

Ich selbst komme (bisher) in der Regel nur mit mir alleine - in seltenen Fällen auch mal durch klitorale Stimulation von Männern. Dann eben, wenn ich mich wirklich fallen lassen kann und es langsam, weich und ohne jeglichen Druck gemacht wird. Beim Sex hatte ich noch nie einen Orgasmuss - auch wenn viele Männer dies sicher angenommen hatten. Aber vorspielen tue ich da nix.

Und so wirklich vermisst habe ich einen Orgasmus beim Sex gar nicht die letzten Jahre/ Jahrzehnte
Ich war im Grunde auch so zufrieden
Was ich sehr mag ist Sex kurz nachdem ich (mit mir selbst- ganz entspannt) gekommen bin. Allerdings dann eben mehr die kürzere, härtere Variante
Mir fällt aber immer wieder auf, wie wichtig der Orgasmus der Frau für Männer zu sein scheint. So als eine Art Gütesiegel, dass der Sex auch gut war.
Und im BDSM Bereich ist eine Frau die nicht oder eben „weniger gut“ kommt für manche Spielarten nicht so „geeignet“. Stichwort: Erregen und Verweigern
Und je mehr ich mich damit beschäftige wird etwas das ich lange selbst als unproblematisch erlebt habe mit zunehmender Tendenz zu einem eher unangenehmen Thema. Aber das ist eine andere „Baustelle“ ...

Und natürlich kann man das Thema auch umgekehrt beleuchten- wie findet Frau es wenn der Mann keinen Orgasmus hat. Steht da nicht in der Regel auch eine klare Erwartungshaltung der Frauen im Raum, dass der Mann kommt? Wobei im Hinblick auf die Umfrage wäre die Frage dann mehr- wie wichtig ist es dem Mann einen Orgasmus zu haben und haben sie diesen Immer, selten, nie.. hmm
Meine Vermutung dazu ist, dass es bei dem Mann mit einem Orgasmus deutlich anders abläuft als bei der Frau – und das reine abspritzen eine Art „körperlicher Prozess“ (im Grunde soll ja Nachwuchs gesichert werden) ist, der im Grunde mit dem Orgasmusserleben einer Frau wenig vergleichbar ist. Mal so als Hypothese – führt aber nun schon etwas vom Grundthema weg- wobei auch sehr spannend.
Ich habe sehr selten Männer beim Orgasmus erlebt, bei denen ich das Gefühl hatte, das der Orgasmus „wie eine Welle, Explosion“ über sie hereinschwappt – sie kurzfristig oder auch länger „schweben“ lässt. Bei vielen ist es nicht mal wirklich mitzubekommen, außer eben an der Tatsache, dass sie abspritzen.

Und ein Gedanke noch – ich habe mich mal länger mit Tantra beschäftigt. Ein mir in dem „Kontext“ sehr lieb gewonnener Mann meinte mal zu mir er würde die beim Sex aufgebaute Energie gerne „mitnehmen“ und nicht in einem Orgasmus „verpuffen“ lassen. Fand ich spannend.

ich bin nun über 10 Jahre hier bei Joy - war aber noch nie bewusst hier im Frauenbereich des Forums- wohin ja der Beitrag verschoben wurde. Und merke, muss öfters hier reinschauen
Und hinsichtlich vortäuschen Orgasmuss von Frauen (eine Schätzung) gab es wohl vor kurzem einem Fred:
Frage an die Frauen: Wieviele Frauenorgasmen sind echt?
Sehr unterhaltsam an manchen Stellen :))

Und eins muss ich noch loswerden – beschäftigt mich, nachdem ich nun in mehreren „Orgasmusthreads/ Beiträgen“ gelesen habe.

Dieser Wunsch, gar teilweise das Unverständnis einiger Männer danach, dass Frauen sich doch fallen lassen sollen, warum das so schwierig sei auch sehr lieb gemeinte Unterstützungsversuche, etc. Das nagt etwas an mir…
Für mich impliziert das so einen Vergleich, als ob Männer das alle beim Orgasmus machen würden, also loslassen, sich fallen lassen, etc.
Und führt mich zurück zu meiner Hypothese, dass Männer Orgasmen (überwiegend) anders erleben.

Wenn ich mir das so vorstelle, mich erinnere an persönliche Erlebnisse, aber auch Bilder/ Szenen die ich aus Videos/ Sexparties, etc. kenne, dann war der Orgasmus bei Männern, außer in weniger Fällen eher „unspektakulär“ und leise. Da sah ich in der Regel keinen (kurzeitigen) Kontrollverlust- kein sich fallen oder gehen lassen, kein loslassen. Und wenn dem Mal so war – ich fand das Mega und hätte es sehr gerne öfter

Ich verstehe, dass Männer sehr gerne solche sehr starken „Ausbrüche“/ Emotionen bei Frauen sehen wollen und warum sie das so anmacht – insbesondere wenn sie sich als Auslöser davon sehen. Das geht mir ja umgekehrt genauso.

Was will ich nun damit sagen…Gar nicht so einfach und ich will da sicher keinen angreifen, ist wirklich gerade nur meine eigene Gedankenwelt…
Auf Basis meiner Hypothese finde ich eine Erwartungshaltung oder sagen wir besser den verständlichen Wunsch nach einem sich sehr offen zeigen der Frau, einem Orgasmus „schenken“ insbesondere auf Basis vom dem, was selbst gezeigt und „geschenkt“ wird als schon hoch an. Ich finde es ist in den meisten Fällen einfach nicht vergleichbar.
Oder besser - ich wünsche mir, dass generell eine differenziertere Betrachtung stattfindet.

Wichtig ist mir zu betonen, dass meine Einschätzungen und Erfahrungen sich mehr auf ein kurz- bis mittelfristige sexuelles miteinander beziehen und ich sexuell auch überwiegend im BDSM Bereich verortet bin.
In langfristigen, sehr vertrauten Beziehungen mag das anders aussehen. Da lassen sich Männer wohl auch vermutlich besser fallen

Wenn ich den vorherigen Beitrag nochmal lese, fürchte ich, da blickt kaum einer durch, schon recht wirr und im Grunde auch weiter weg vom Grundthema

Ich kürze mal so ab, dass dieses Orgasmus- Erleben, welches ich in der Regel nur mit mir selbst auslöse- weil es da wohl auch einfacher und vertrauter ist, für mich keine Vorrausetzung für guten Sex ist. Dies auch verbunden mit der Erfahrung, dass ich nach einem Orgasmus recht schnell die Lust verliere und ich die Lust so auch länger "mitnehmen" kann.