Verliebt in verheirateten Kollegen!
Hallo liebe JC Mitglieder,ich brauche mal Euren Rat, sehr gerne auch von den männlichen Mitgliedern, welche mir aus der Sicht eines Mannes Rückmeldung bzw. Einschätzung zum Sachverhalt und zum Verhalten meines Kollegen mir gegenüber geben können.
Der Text ist sehr lang, aber ich musste mir das hier mal von der Seele schreiben ;-/ !
Nun mehr Einzelheiten zu meiner/meinem Situation/Problem:
Ich bin 41 Jahre und arbeite in einem handwerklichen/kreativen Arbeitsfällt. Meine Arbeit macht mir viel Spass und erfüllt mich sehr . Ich bin eine von wenigen Frauen im Team. Hinzu kommt, dass ich einen ca. Ü50jährigen verheirateten, mir überstellten Kollegen in meiner Abteilung habe, in der ich seit Mai diesen Jahres angestellt bin. Mit ihm arbeiten noch zwei weitere Kolleginnen an seiner Seite, die ihm ungefähr gleichgestellt sind.
Nun ja, in diesen männlichen Kollegen habe ich mich nun verliebt. Ich befinde mich in einem großen Gefühlsdilemma und bin mir äußerst bewußt, dass er vergeben ist und mein Kollege ist. Er hat uns allen gegenüber eine freundliche und ausgeglichene Art. Jedoch habe ich mit der Zeit den Eindruck bekommen, nachdem wir uns näher kennengelernt haben , dass sich schnell eine gegenseitige Sympathie herauskristalisiert hat. Körpersprache, Verhalten usw. ! Er spricht mich mit einem Lächeln im Gesicht öfter an, an meinem Arbeitsplatz, und hat mich zwischendurch auch immer mehr in gewissen Situationen geneckt, wenn einer von uns in der Nähe des anderen war, so dass wir beide dann zusammen lachen mussten. Ich muss zugeben, ich finde ihn durchaus sympathisch, er hat eine ruhige und einfühlsame Stimme, Charisma ohne Ende, Humor. Und ich denke, dass ich anfangs nach dem näheren Kennenlernen in den Wochen zuvor unbewusst sein flirty Verhalten mir gegenüber habe geschehen lassen, weil es mir geschmeichelt hat und ich dementsprechend darauf angesprungen bin und auf ihn locker und lachend reagiert habe. Ich habe es nicht darauf angelegt und mich nicht an ihn geschmissen und konnte mich trotzdem mit der Zeit seinem Charme nicht entziehen. Er ist in einem reifen Alter umd meiner Einschätzung nach auch lange verheiratet; hat mir beim Rauchen von seiner volljährigen Tochter erzählt.
Seit ca 1 1/2 Wochen jedoch stelle ich zu meiner Schande fest :-/, dass ich mehr Gefühle für Ihn entwickelt habe, die Vorfreude auf den Arbeitstag und ihn steigt immens, mein Puls schlägt mir bis zum Hals, kann kaum noch essen und muss nur noch am ihn denken. Rauche wie ein Schlot...ich bin zerissen in meinen Gefühlen und Gedanken, einerseits genieße ich diese Gefühle und andererseits stehen meine Gefühle einem NOGO- einem verheirateten Mann und Kollegen gegenüber!
Mit den intensiver werdenen Gefühlen habe ich es mir jetzt auf die Fahne geschrieben, mich trotz aller Nervosität innerlich zumindest nach außen hin ein noch distanzierteres Verhalten ihm gegenüber an den Tag zu legen. Was viel Selbstbeherrschung meinerseits abverlangt. Ich habe auch mit der Zeit und den Ereignissen in der Vergangenheit den Eindruck gewonnen, dass er insgeheim Spass daran hat, etwas rum zu schäkern. Ich versuche mittlerweile so gut es geht, Blick-/+Kontakt zu minimieren um nicht noch auffälliger im Verhalten zu werden -es sei denn, er in der Nähe und spricht mich an ,beim Rauchen, im Arbeitsbereich -dann ist meine Schale wieder geknackt!
Ich nenne Euch mal ein paar Beispiele, um diese verzwickte Situation mal zu beschreiben und wie er sich mir gegenüber in gewissen Momenten verhält:
1.Situation:
Ich benötigte wegen einem Arbeitsauftrag Rat. Ich habe mich bewußt dafür entschieden, bei einer seiner Kolleginnen Rat einzuholen, um Distanz zu signalisieren. Als ich dann den Flur mit flotten Schritten (habe von Natur aus Hummeln im Hintern😄) entlang lief, sah ich von weitem, wie dieser besagte Kollege vor einem Servierwagen kniete, um die Räder zu reparieren. Ich hechtete bewußt mit Tunnelblick an ihm vorbei hin zur weiblichen Kollegin, um mir Rat einzuholen.Das nahm er auch war, blickte kurz hoch. Als ich von Kollegin wieder flotten Schrittes und mit Tunnelblick zurück über den Flur ging, hockte er immer noch am Boden. Als ich fast an ihm vorbei war, sprach er mich lachend und locker an; sinngemäß mit den Worten "warum ich den so ein Stechschritt drauf habe" ....und zack, war meine Contenance dahin umd ich musste herzlich lachen. Dann noch ein paar kurze Worte zu meinen Arbeitsmaterialien, welche ich in den Händen hielt. Er fragte mich, wie ich in weiteren Arbeitsschritten vorgehen wolle, kurze Erklärung meinerseits und dann bin ich wieder flotten Schrittes zurück.
2.Situation:
Ich sitze in der Kaffeepause auf dem Raucherbalkon, als er hinzu kommt umd mich höflich fragt, ob er sich zu mir an den Tisch setzen dürfe. Ich entgegnete ihm freundlich umd ruhig "Setzen Sie sich". Dann kam ein Gespräch zustande über das Hobby Fahrrad fahren u.a., während wir uns unterhielten, hielt er stets direkten Blickkontakt. Ich hingegen habe trotz Blickkontakt zu ihm immer wieder nervös und schüchtern meinen Blick nach unten oder geradeaus richten müssen. Irgendwann erwähnte ich so nebenbei, dass ich so viel rauche z.Z., "vermutlich innere Unruhe" antwortete er. Noch ein paar gesprochene Sätze dazu und dann löste sich die Situation auf und jeder ging wieder an die Arbeit.
3.Situation (bezieht sich auf die 2.):
Am nächsten Tag habe ich mein Geschirr von der Kaffeepause zurück in die Teeküche gebracht, als er mich im gegenüber liegenden Büro sah, ansprach und mir mitteilte, dass es kommenden Mittwoch einen "Brunch" für alle Mitarbeiter in unserer Abteilung geben wird. Während er sprach, stand ich ihm zugewand mit ruhiger umd sachlicher (!) Miene gegenüber, er stand locker mit dem Rücken am Schreibtisch gelehnt, offene Körperhaltung, wieder dieser direkte, tiefe Blickkontakt. Nach ein paar weiteren Erläuterungen zum Brunch sagte er zu mir, ich solle ganz viele Zigaretten mitbringen. Ich nickte monoton umd sachlich. Dann wieder ein paar Sätze seinerseits bezügl. Brunch und dann sagte er ein 2. Mal zu mir..."Und genug Zigaretten mitbringen"....und wieder war meine Contenance dahin und ich musste herzlich lachen.
Scheiße,....ahnt er was, hat er mein nervöses und schüchternes Verhalten am Tag zuvor auf dem Raucherbalkon (mit ihm) gecheckt, weil ich dort ihm gegenüber erwähnte, dass ich so viel rauche z.Z.???
4. Situation:
Am nächsten Tag hatte ich an einer Werkbank zutun, war gerade dabei Holz abzuschleifen. Ich tat mal wieder hochkonzentriert und stand mit dem Rücken zu den anderen Mitarbeitern, als ich seine Stimme hinter mir hörte, er plötzlich zu mir kam und mich ansprach, um noch weitere Details bezügl. des anstehenden Brunch mitzuteilen. Ich habe mich rücklings zu ihm umgedreht. Sachlich zuhörend, kein Lächeln meinerseits. Während er mit mir sprach, erst war er nahe der Werkbank stehend, lehnte er sich plötzlich mit seinem Oberkörper auf den Unterarmen ruhend quer auf die Werkbankplatte, so dass er mir noch näher war beim Sprechen und blickte mir quasi von unten nach oben in die Augen....ich stand weiterhin an Ort und Stelle und habe mich sachlich mit ihm unterhalten. Hilfe.....es knistert!!!
5. Situation:
Ich sitze an meinem Arbeitsplatz, bearbeite gerade mein Holz mit Farbe, als ich bemerke, dass er im Flur auf die Männertoilette zugeht. Mein Blick bleibt sofort unten, um den Fokus auf mein Tun zu richten, bemerke jedoch im Augenwinkel, dass er die Tür langsam öffnet und dabei in meine Richtung blickt.
So jetzt habt Ihr nach langem Lesen (Danke dafür♡) einen Einblick in meine verzwickte Gefühlssituation. Ich bin mir meiner schwierigen Situation am Arbeitsplatz mit diesem Kollegen sehr bewußt, ich bin verliebt, ich leide und diese Gratwanderung zwischen sachlich miteinander kommunizieren, Distanz herstellen und meiner Arbeit konzentriert nachzugehen, ist anstrengend. Aber ich will auf keinen Fall meinen Arbeitsplatz wechseln. Mich erfüllt diese Tätigkeit.
Was sind Eure Gedanken dazu, wie schätzt ihr die Situation und das Verhalten ein?
Bitte, bitte keine "Hater"-Kommemtare, mir reichen schon meine Gefühlsambivalenzen!
Mit lieben Grüßen,
Mary Lou