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Geborgenheit ohne Sex fühlen?

Geborgenheit ohne Sex fühlen?
Kann es sein, dass körperliche Nähe, Geborgenheit und Zuneigung gleichfalls mit Sex einhergeht?

Wenn es um fehlenden, oder wenig Sex geht, lese ich oft, mir fehlt das Körperliche. Für mich kann man sehr viel körperliche Zuneigung auch außerhalb eines sexuellen Kontext zeigen.

Kann es sein, dass mit dem fehlen von Sex gleichzeitig das körperliche wie kuscheln, sich umarmen, oder auch Küssen, die Zuneigung zeigen, abhanden kommt?

Gehört beides für euch unmittelbar zusammen?

Wie sind eure Erfahrungen, falls es in einer euren Beziehungen zu weniger bis gar kein Sex mehr gekommen ist?

Weicht der Partner, der keinen Sex möchte, den anderen Dingen vielleicht aus, weil er oder sie befürchtet, das soll dann in Sex enden?

Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen.
******tes Paar
568 Beiträge
Kurz und knapp: nein

Wir haben immer Mal wieder Phasen, wo der Sex kurz kommt (bis zu 4 Wochen würde ich schätzen). In der Zeit küssen, kuscheln und liebkosen wir uns dennoch sehr viel.

Phasenweise keinen Sex zu haben, ist für mich nicht so das Problem. Fehlende körperliche Zuneigung über einen längeren Zeitraum, ist ein Zeichen für mich, dass etwas in unserer Beziehung nicht stimmt.

Le Sybarite
*********ch_21 Mann
215 Beiträge
@*******s80
körperliche Nähe wie kuscheln, sich umarmen, und Küssen, fehlen mir mer als reine sex .
Ohne Zuneigung, bei mir, klappt dem Sex nicht *knutsch2*
*******ans Paar
562 Beiträge
Ich erlebe es öfters dass Frauen die keinen Sex wollen auch kuscheln vermeiden, weil Partner manchmal übergriffig werden.
Mit meinem Mann kuschel ich durchaus, ohne Sex haben zu wollen (sexuelles kuscheln vermeide ich bei ihm). Mag man gar keinen Körperkontakt mehr ertragen ist die Beziehung meiner Meinung nach tot,

Flo
****yn Frau
13.442 Beiträge
Zitat von *******s80:

Kann es sein, dass mit dem fehlen von Sex gleichzeitig das körperliche wie kuscheln, sich umarmen, oder auch Küssen, die Zuneigung zeigen, abhanden kommt?

Gehört beides für euch unmittelbar zusammen?

Für mich gehört beides nicht unmittelbar zusammen. Ich trenne es sogar eher, weil ich Sex eher hart und ohne Streicheln mag, beim Kuscheln wiederum in aller Regel nicht sexuell erregt bin (Streicheln und Kuscheln erregt mich auch normalerweise nicht). Für mich führt daher das eine nicht unbedingt zum anderen.

Ich weiß aber, dass es für sehr viele anders ist. Ich erlebe auch häufig, dass Paare, die keinen oder kaum mehr Sex haben, sich auch sonst körperlich nicht mehr so nahe sind. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade Männer darunter mehr leiden, weil viele von ihnen körperliche Nähe eigentlich nur in Verbindung mit Sex kennen, oft sogar nur in festen Beziehungen. Also sie kennen es, dass man mit der Freundin/Frau kuschelt, aber eher nicht mit platonischen Freunden oder der Familie (zumindest nicht im Erwachsenenalter) und dass sie Zärtlichkeiten in Form von Streicheln, Küssen, Kuscheln nicht selten nur direkt beim und um den Sexakt herum bekommen.
Frauen scheinen es viel eher gewöhnt zu sein, dass man sie in den Arm nimmt, ihnen über die Haare streichelt, etc. Und das losgelöst von Sex und oft sogar losgelöst von einer Liebesbeziehung.


Zitat von *******s80:

Weicht der Partner, der keinen Sex möchte, den anderen Dingen vielleicht aus, weil er oder sie befürchtet, das soll dann in Sex enden?

Ja, zumindest bei mir war das sehr lange so. Und das fußte nicht auf irrationaler Angst oder Einbildung, sondern war eine Tatsache, dass mein Exmann körperliche Nähe stark erotisierte. Küssen reichte aus, damit er geil wurde, langes umarmen oder kuscheln wurde als Einladung für mehr ausgelegt. Sehr häufig probierte er dann, wie weit es heute gehen könnte, und schreckte mich damit ab.
*****alS
7.395 Beiträge
Ich kann, für mich und mein Leben, nicht bestätigen, dass das Fehlen von Sex auch das Fehlen von Zärtlichkeit und/oder Geborgenheit bedeutet - oder andersrum.

Für mich sind auch Geborgenheit und Zärtlichkeit (was du in deinem Post, soweit ich das erkennen kann, nicht weiter trennst) zwei unterschiedliche Bedürfnisse.

Ich kann das Bedürfnis nach Sex mit Fremden erfüllen, oder auch mit Freunden, mit denen ich keine sehr tiefe emotionale Bindung habe.

Auch das Bedürfnis nach Zärtlichkeit kann ich, absolut unabhängig von Sex, auch mit Freunden erfüllen. Es gibt sogar Veranstaltungen, an denen man sich einfach nur trifft, um zu kuscheln - ohne sexuelle Komponente.

Am Schwierigsten zu erfüllen ist wohl das Bedürfnis nach Geborgenheit - denn hier ist es weniger beliebig. Hier braucht man eine passende Person, bei der man sich auch wirklich Geborgen fühlt. Das braucht sowohl Zuneigung, als auch eine Gewisse Vertrautheit - und letztere muss sich eben auch erst mal aufbauen. Auch hier denke ich schon, dass das auch außerhalb einer Beziehung und abseits der Eltern (bei denen ich für jeden Menschen immer hoffe, dass die dieses Bedürfnis stillen können) mit Freunden funktioniert, aber das muss man sich gemeinsam erarbeiten, wenn man das möchte.
******ile Frau
261 Beiträge
Sowohl als auch als auch.... *zwinker*

In meiner Ehe ging zuerst die körperliche Nähe an sich verloren. Kuscheln, umarmen, Hand halten .... Verbunden mit einem Verlust an Wertschätzung und Zuneigung.
In der Folge davon hatte ich keine Lust mehr auf Sex, den mein Ex dennoch gern noch gehabt hätte.

Ich kenne Frauen und Männer, die jedem Körperkontakt ausweichen, weil sie Angst haben, dass es letztlich in einem Wunsch nach Sexualität mündet. Dem sie nicht nachgeben wollen.

Umgekehrt ist es frustrierend, wenn man gern Sexualität leben möchte, der Partner aber keine sexuelle Energie mehr für einen hat oder gar keine sexuelle Energie mehr. Aus Angst vor Abweisung, Angst davor, dass der andere sich bedrängt fühlt oder Frustration im Laufe der Zeit verzichtet man dann auch auf andere körperliche Nähe oder weicht ihr aus.

Vieles könnte sich mE mit ehrlicher Kommunikation regeln. Und bei Paaren, bei denen es ansonsten wirklich stimmt, lassen sich solche Situationen aus dem unausgesprochenen Bereich heraus holen und in irgendeiner Form ein Umgang damit gefunden werden.

Daher zu: "gehört beides unmittelbar zusammen?" ein klares JEIN von mir *zwinker*

Ja, das eine kann Auswirkungen auf das andere haben
Nein, es muss nicht zwingend beides geben und das eine bedingt nicht zwingend das andere.

(Obwohl, Sex ohne sonstige körperliche Zugewandtheit .... nicht so meins)
Sex hat für mich nicht wirklich was mit Geborgenheit zu tun weil ich das theoretisch mit jeder Frau tun könnte die ich attraktiv und sympathisch finde.

Miteinander kuscheln und streicheln und sich einfach körperlich nahe sein OHNE dabei automatisch an Sex denken zu müssen … dazu gehört für mich sehr viel emotionale Nähe. Es ist das Verlangen nach dem einen Menschen mit dem ich mich verbunden fühle.

Am besten ist natürlich beides zusammen, es geht aber auch getrennt. Allerdings empfinde ich den längeren Verzicht auf Geborgenheit wesentlich belastender als den Verzicht auf Sex. Wenn der Druck zu groß wird kann man sich leicht selber Erleichterung schaffen. Das geht mit Kuscheln und Geborgenheit nun mal leider nicht.

Bezüglich der Frage also ein absolutes „Ja!“
*****_67 Frau
4.358 Beiträge
Mhmm

Wenn man wählen kann Sex und Körperliche Nähe dann ist es wunderbar .

Bei meinem Mann gab es nur körperliche Nähe , da er Sex im allgemeinen nichts abgewinnen kann.
Für mich war das fast nicht alles haltbar , denn es gab keine Alternative.

Wenn das ausgeglichen ist, ist es für mich kein Thema.
Jedoch bin ich ein körperlicher Mensch und Sex ist mir wichtig.
Nur Schmusen ist für mich keine Option.
Es bedeutet nicht , dass es nur um harten Sex geht.
Das nicht. Ich brauche sehr viel Zärtlichkeit und Nähe, jedoch erregt mich Zärtlichkeit und Nähe sehr.
Mein Körper entspannt und dann entsteht ein sexueller Wunsch daraus.
Wenn das nicht umgesetzt werden kann, leide ich sehr darunter.
*******581 Frau
1.029 Beiträge
Für mich gehört beides nicht unmittelbar zusammen. Auf Sex kann ich eine Weile verzichten (wenn es sein muss. Leicht fällt mir das nicht), aber auf körperliche Nähe absolut nicht. Kuscheln, küssen, umarmen, streicheln brauche ich wie die Luft zum Atmen.
Auf der anderen Seite sage ich immer: Sex ist für mich die schönste Art zu kuscheln. Ich liebe es, meinen Partner so nah bei mir, in mir zu spüren.
*****ron Mann
1.402 Beiträge
Zitat von *******s80:
Geborgenheit ohne Sex fühlen?
Kann es sein, dass körperliche Nähe, Geborgenheit und Zuneigung gleichfalls mit Sex einhergeht?[/Quote]
Zumindest nach meinem Empfinden kann das nicht nur sein, sondern ist es auch so.

Wenn es um fehlenden, oder wenig Sex geht, lese ich oft, mir fehlt das Körperliche. Für mich kann man sehr viel körperliche Zuneigung auch außerhalb eines sexuellen Kontext zeigen.


Da kann ich für mich persönlich nicht zustimmen, da ich da Unterschiede mache. Ich werde auch von anderen Menschen angefasst, bei welchen eine gegenseitige grosse Sympathie existiert. Aber als körperlicher Zuneigung empfinde ich dies nicht.

Kann es sein, dass mit dem fehlen von Sex gleichzeitig das körperliche wie kuscheln, sich umarmen, oder auch Küssen, die Zuneigung zeigen, abhanden kommt?

Wenn dies passiert, dann hat mindestens eine beteiligte Person den Schuss nicht gehört, da wäre eine Trennung wohl sinnvoller. Oder aber die Probleme einer Person nehmen soviel Gewicht ein, dass das Gegenüber nicht mehr existent ist. Wirkt auch nicht gerade beziehungsverlängernd, wenn keine Hilfe geholt wird.

Gehört beides für euch unmittelbar zusammen?

Ja. Es ist zwar absolut nicht so, dass ich ständig Sex haben möchte (gibt ja auch noch anderes im Leben), jedoch mit einer asexuellen Person eine zwischenmenschliche Verbindung einzugehen, kann ich mir bei bestem Willen nicht vorstellen.

Wie sind eure Erfahrungen, falls es in einer euren Beziehungen zu weniger bis gar kein Sex mehr gekommen ist?

Ich habe es zu spät gemerkt, da mir Sex kurz- bis mittelfristig nicht fehlt, sondern die intime Distanzierung sehr schleichend eintritt. Irgendwann bin ich aufgewacht und habe festgestellt, dass wir einfach nur noch sehr gute Freunde waren, welche jedoch alle paar Monate noch Sex hatten.

Weicht der Partner, der keinen Sex möchte, den anderen Dingen vielleicht aus, weil er oder sie befürchtet, das soll dann in Sex enden?

In unserem Fall war es so, dass wir oft und viel gekuschelt haben und es immer klar war, dass es dabei bleiben wird. Da ich mal eine Freundin hatte, bei welcher Kuscheln der Trigger für Sex war und mich dies teilweise ziemlich belastet hat, achte ich sehr auf die Grenzen. Zudem würde es mich nicht überraschen, wenn sich dann Menschen zurückziehen, da ich mir ja dem Trigger auch bewusst wurde und ich Kuscheln vermieden habe, wenn ich keinen Sex wollte.

Ein wesentlicher Bestandteil der sexuellen Interaktion ist für mich zudem:
• Gegenseitige Verletzlichkeit zu offenbaren, da zumindest beim Vanillasex beide in der Regel dabei nackt sind. Tönt vielleicht ein wenig merkwürdig, aber wenn beide nackt sind, kann nichts mehr verborgen werden, was ja unter Umständen gerade am Anfang ein wenig Mut braucht.
• Das Gefühl begehrt zu werden. Gemeinsame Intimität gibt mir das Gefühl, dass ich für das Gegenüber körperlich noch interessant bin. Es ist ein Gefühl, welches durch Kuscheln nicht im Ansatz erzeugt werden kann. Kuscheln heisst für mich hauptsächlich gemeinsam mit einem Menschen geistig herunterzufahren und sich gegenseitig zu erden. Kuscheln ist für mich persönlich "nur" der Geborgenheitsanteil.
*******ant Frau
27.278 Beiträge
Ich kann, muss aber nicht, beides sehr gut trennen und auf beides verzichten- wobei "Verzicht" das falsche Wort für mich ist.
@*****ron

Danke für den Beitrag, genau auf den Punkt gebracht. Von meiner Seite ist dem nichts hinzuzufügen, ich sehe es genau so. .. *top*

Ich sehe es nicht nur bei Vanilla Sex so sondern in jeder sexuellen Beziehung (BDSM ).
*******iron Mann
8.953 Beiträge
JOY-Angels 
Also in einer festen Beziehung gehört Geborgenheit und SEX für mich beides zusammen.
Aber wie ich nun mal bin geht SEX auch ohne die Geborgenheit einer Beziehung!
Und manchmal ist ein ONS meine Einstiegsdroge;
wenn ich von der Frau nie
genug bekomme.
*popp*
Für mich gehört beides auch nicht zwingend zusammen. Ich kann eher auf Sex verzichten, als auf das beieinander sein z.B. kuscheln.

Mir kamen die Fragen beim lesen im Forum, weil ich öfter das Gefühl hatte, dass fehlender Sex eine Belastung ist und die Nähe zueinander anscheinend abhanden kommt.
Die fehlende Nähe aber mit dem fehlenden Sex begründet wird.
*********efin Frau
328 Beiträge
Geborgenheit und Körperlichkeit sind schon 2 paar ganz verschiedene Stiefel können sich aber gegenseitig bedingen.

Klar geht es ohne Sex, aber ich vermute fehlenden Sex wird man auf Dauer nicht durch bloßes Kuscheln bis in alle Ewigkeit kompensieren. Es sei denn, beide sind sich darin einig.

Ich behaupte auch mal, dass wenn hier im Forum jemand fehlende Nähe beklagt, es mit Kuscheln bzw. Zärtlichkeiten generell nicht weit her ist und die Probleme da schon ein wenig tiefer sitzen.
@*********ks86

Das vermute ich auch. Ich meine, ich lese es immer beim fehlenden Sex raus. Als ob beides dann zusammen auf einmal aufhört.
*********efin Frau
328 Beiträge
In dem Moment ist der "fehlende Sex" dann vermutlich einfach der nicht ganz ausdifferenzierte Überbegriff.
*******iron Mann
8.953 Beiträge
JOY-Angels 
Ein streicheln am arm kann schon mal ein Einstieg sein sicher.... muss es aber nicht.
Es muss Kommuniziert werden das auch mal zu heiß oder zu schwül oder eben mal der Fall ist
Das sie oder er keinen Bock hat ....wobei das auch der fall sein kann das ehr nach eine heißen und Intensiven Arbeitstag auch keinen Bock hat. Es ist so das es Kommuniziert werden muss es ist ein geben und nehmen und man darf dann eben nicht schmollen und Sauer sein aber mit einander reden.
********lack Frau
19.017 Beiträge
@*******s80

Ich gehe davon aus, das es da Unterschiede gibt, wenn z.B. Gründe vorhanden sind, die erklären warum Sex gerade nicht möglich ist, aber Nähe und Körperkontakt durchaus erwünscht sind.
Geht man Sex unausgesprochen aus dem Weg, dann stimmt schon die Kommunikation nicht (mehr).
Dann wird auch Körperkontakt ab gelehnt, wenn er oftmals eben zu dem Sex geführt hat, der jetzt nicht mehr gewollt ist.
Manchmal traut sich auch keiner mehr den Anfang zu machen. Alles nicht so einfach, wenn mal der WUrm im System ist.
Ein Gespräch sollte die Situation klären und nicht in Vorwürfen enden. Erst wenn man Ursachen erkennt, kann man auch wieder gegenhalten und Lösungen finden und einleiten.
Aber endloses Schweigen, weil man meint die Situation würde sich von alleine wieder geben, führt eher zum Gegenteil.
Frei nach dem Sprichwort:

„Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“ —
Friedrich Christoph Oetinger

WiB
*********ch_21 Mann
215 Beiträge
Geborgenheit ohne Sex, ist mir liebe als Sex ohne Geborgenheit.
*******ant Frau
27.278 Beiträge
Zitat von *******s80:


Mir kamen die Fragen beim lesen im Forum, weil ich öfter das Gefühl hatte, dass fehlender Sex eine Belastung ist und die Nähe zueinander anscheinend abhanden kommt.
Die fehlende Nähe aber mit dem fehlenden Sex begründet wird.

Da sagst du was...
********arEF Paar
595 Beiträge
sie schreibt:

Für mich gehört Kuscheln und Sex nicht zusammen, aber vielleicht auch weil wir keinen Kuschelsex bzw. zärtlichen Sex haben.

Kuscheln gibt mir Nähe, Geborgenheit, Liebe, Vertrautheit. Sex dient meiner Befriedigung, meinem Verlangen.
*******nist Mann
554 Beiträge
Zitat von *******s80:
Wenn es um fehlenden, oder wenig Sex geht, lese ich oft, mir fehlt das Körperliche.
Die Natur hat uns Menschen ein paar Dinge buchstäblich in die Wiege gelegt, die im Verlauf des Lebens durch äussere wie seelische Umstände umkonditioniert werden, meistens ungewollt und unbewusst, manchmal gezielt und gewollt.

Unsere Haut ist überlebensnotwendig, in mancherlei Hinsicht. Berührungen von anderen Menschen lösen Hormonausschüttungen aus, die ein Gefühl der Geborgenheit erzeugen können. Nicht umsonst umarmen sich manche Menschen beim Begrüssen. In schwierigen Situationen kann die Schulter zum Anlehnen eine tröstende Wirkung haben. Und ja, diesen ominösen Begriff "Körpersprache" gibt es nicht umsonst, genauso wenig wie die unsichtbare Grenzlinie, die jeder Mensch hat, wenn gesagt oder gedacht wird: "komm mir nicht zu nah".

Eine der "5 Sprachen der Liebe" im Buch von Graham Chapman ist "Zärtlichkeit" (im englischen Original "physical touch", also physische Berührung) in Form von Umarmungen und Streicheln, was erst einmal gar nichts mit Sex zu tun hat. Im Gegenteil. Die gestreichelte Haut kann sogar unterscheiden, ob liebevoll oder eher desinteressiert gestreichelt wird, dementsprechend fällt auch die Hormonausschüttung und das damit verbundene Gefühl aus. Wer will, kann übrigens das Fehlen von Streicheleinheiten durch andere Menschen sogar selbst kompensieren - indem man sich selbst streichelt. Das hat zwar insgesamt nicht den identischen Effekt, löst aber doch Hormone aus, die dem Körper und Geist Gutes tun können.

Wer als Kind mit wenig echten Berührungen wie Kuscheln und Streicheln aufgewachsen ist und später als Teenager oder junger Erwachsener körperliche Nähe in Form von Sex erlebt, wird seinen Körper und Geist höchst wahrscheinlich nun so konditionieren, dass Kuscheln und Streicheln mit Sex verbunden werden. Andere wiederum konnten und/oder durften schon immer ihre Liebe und Zuneigung auch körperlich ausdrücken, ohne jeglichen sexuellen Hintergrund. So kann auch echte Intimität entstehen, die erst einmal rein gar nichts mit Sex zu tun hat, im Endeffekt aber zu einer sexuellen Verbundenheit führen kann, vor der viele Menschen absolut keine Ahnung haben - weil sie es nie erlebt haben und Sex eben ausschliesslich als etwas Körperliches betrachten.

Zitat von *******s80:
Kann es sein, dass mit dem fehlen von Sex gleichzeitig das körperliche wie kuscheln, sich umarmen, oder auch Küssen, die Zuneigung zeigen, abhanden kommt?
Bei so manchem Menschen wird es genau so sein. Es gibt ja auch welche, die durch Sex- und/oder Liebesentzug ganz bewusst eine buchstäbliche Distanz aufbauen, in den seltensten Gründen mit gutem Absichten. Bei anderen wiederum geschieht es oft völlig unbewusst, eben weil anders konditioniert.

Zitat von *******s80:
Weicht der Partner, der keinen Sex möchte, den anderen Dingen vielleicht aus, weil er oder sie befürchtet, das soll dann in Sex enden?
Wer sich mit den "Sprachen der Liebe" auseinander setzt, bewusst oder nicht, wird mit solchen Fragen entspannter umgehen können als andere. Ein Mensch, der jedes Kuscheln als sexuelle Einladung versteht, kann von dem/der Partner/in lernen, dass es auch anders geht. Was natürlich eine wohl wollende, gut funktionierende Kommunikation auf beiden Seiten voraussetzt. Mit anderen Worten: je grösser die intime Nähe in seelischer Hinsicht, desto besser wird es auch mit der körperlichen Nähe funktionieren.

Ein Klassiker, der zu Missverständnissen führt: die Kuschel-Erektion. Sie stellt sich öfter mal auch dann ein, wenn "absichtslos" gekuschelt wird, völlig ohne Hintergedanken. Der Mann, der sie bekommt, fühlt plötzlich Erregung, die Frau, die sie spürt, versteht das Signal entsprechend. Das hängt mit der oben erwähnten Konditionierung zusammen und lässt sich gemeinsam auflösen, indem man liebevoll darüber spricht - und damit Körper und Geist neu konditioniert. Wird das Thema totgeschwiegen, wird sich auch nichts ändern.
Mir reicht die physische Präsenz des Partners, um mich geborgen zu fühlen, ich brauche nicht unbedingt den körperlichen Kontakt. Dieser bringt für mich nur die Zuneigung richtig zum Ausdruck.
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