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Die Ambivalenz der (sexuellen) Freiheit

Beauty's favourite @Argunar (2013)
******ool Frau
31.185 Beiträge
Themenersteller 
Die Ambivalenz der (sexuellen) Freiheit
Was gibt es an einem verregneten Sonntag zu tun außer eine Mußestunde zum vielOhsophieren einzulegen?

Oh ja - ich weiß, es gibt diese glücklichen Menschen, die sich gerade verschlungen in wilder Leidenschaft in den Krümeln vom Frühstück im Bett rollen; aber die sind sowieso beschäftigt und werden einstweilen nicht im Forum auftauchen.

Daher unterbreite ich euch meinen Vorschlag zu einem gemütlichen Plausch für alle diejenigen, die Lust an einem entspannten Gespräch über „die Freiheit“ haben ...

Szenario:
„Es war einmal und ist nicht mehr ...“ (oder vielleicht doch noch anderorts auf der großen weiten Welt oder in einem kleinen gallischen Dorf) eine Welt mit festgefügten Rollen für Männlein und Weiblein (Diverslein kannte man nicht oder wollte man nicht kennen). Dort herr_schten strikte Moralvorstellungen und ethische Prinzipien; jede:r kannte seinen/ihren Platz in der Gesellschaft und nur wenige irrten vom Weg.

Dann brach eine neue Zeit an, und wir alle (die, die noch mit den alten Grundsätzen aufwuchsen und jene, die das Strenge nur noch aus den Märchen der Alten kennen) richten uns auf unsere Art und Weise in dieser veränderten Welt ein.

Theoretisch haben wir die Freiheit, alles zu sein, jeden Lebensentwurf zu verfolgen, diverse Möglichkeiten von Beruf oder Berufung, jede Rolle zu spielen, die uns (unan)genehm ist ...

Diese Freiheit bringt aber auch eine ganz neue Verantwortung mit sich.
Eine Gesellschaft ohne Gott oder mit selbst erschaffenen Göttern oder dem schnöden Mammon als Gottersatz oder Instagram als neuer Religion bietet ganz andere Herausforderungen, als einfach nur mehr oder weniger bibeltreu zu leben und Klassen-konform zu kuschen.

Wir können uns täglich neu erfinden, aber wir mussten uns auch unsere eigene Ethik und unseren ureigenen (moralischen) Wertekanon erschaffen - oder den Mut aufbringen, dergleichen (komplett) zu ignorieren.

Wer bin ich und wenn ja wie viele?

Erzähl uns, wie dein Lebensentwurf aussieht?!


• Wie hast du dich in der alles ermöglichenden Freiheit eingerichtet?

• Was sind deine Träume und Wünsche?

• Kann Freiheit auch zur anstrengenden Pflicht werden, sich immer neu zu erfinden oder letztendlich konform mit dem Mainstream zu schwimmen?

• Aber auch: wie „frei“ bist du sexuell oder was ist (wäre) für dich die (ultimative) sexuelle Freiheit?


Neu_gierig auf deine mein!ung

EnJoy
Bjutifool

PS: mir ist bewusst, dass bei einem Thema wie diesen notabene komplett gegensätzliche Meinungen aufeinandertreffen können. Ich würde mich freuen, wenn wir alle in der Lage wären, *dafuer* und *dagegen* nebeneinander existieren zu lassen und wert_schätzend miteinander umzugehen.

*roseschenk*
*******dDay Frau
4.626 Beiträge
Vielen Dank für dieses wundervolle Thema.

In der Tat ist das ein Thema, das mich sehr stark betrifft, weil ich irgendwann für mich entschieden habe, Beziehung "freier" zu leben, als es noch bei uns üblich ist.

Aber, auch wenn/weil ich Beziehungen nur noch mit Option auf Polyamorie eingehen möchte, suche ich echte Verbindungen, keine "unkomplizierten" Sexaffären (was leider sehr oft missverstanden wird).

Nun ist es nicht nur an sich schwierig, Männer zu finden, die zu verbindlichen polyamoren Beziehungen bereit sind, sondern die Bandbreite an Möglichkeiten (also, die von Dir beschriebene Freiheit von früher üblichen Konventionen) macht es extrem schwierig, jemanden zu finden, der auch nur annähernd ähnliche Vorstellungen hat. Die Streuung der Bedürfnisse zwischen Autonomie und Commitment ist so groß, dass es fast unmöglich scheint, da auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, selbst wenn man sehr kommunikations- und kompromissbereit ist.

Ich hoffe, dieser Beitrag führt jetzt nicht dazu, den Austausch in diese Richtung zu drängen. Gern würde ich noch sehr viele verschiedene Meinungen zum Ursprungsthema lesen.
*******ssa Frau
5.216 Beiträge
Meine persönliche Freiheit ist, so emanzipiert zu sein, dass ich mir erlaube, das 'alte Rollenmuster' zu leben:

Frau zu sein mit (fast) allen dazugehörigen Klischees.

...eine große Herausforderung in dieser Zeit *lol*
***ko Mann
511 Beiträge
Zitat von *******dDay:
Vielen Dank für dieses wundervolle Thema.

Nun ist es nicht nur an sich schwierig, Männer zu finden, die zu verbindlichen polyamoren Beziehungen bereit sind, sondern die Bandbreite an Möglichkeiten (also, die von Dir beschriebene Freiheit von früher üblichen Konventionen) macht es extrem schwierig, jemanden zu finden, der auch nur annähernd ähnliche Vorstellungen hat.

Ich stimme Dir voll und ganz zu - nur würde ich Männer mit Frauen ersetzen *hutab*
****nie Frau
549 Beiträge
Wow
ganz großes Fass, das du da aufmachst.
Wie lang darf der Artikel werden?

Existentialismus und mein Leben....

Ich habe mir die Freiheit genommen, alles mögliche auszuprobieren, ungeachtet der allgemeinen Moralvorstellungen und zwar schon laaaange vor dem Joy.
Ich bin auch Beziehungen eingegangen, die in den Augen meiner Umgebung dumm, nirgendwohinführend, schädlich oder seltsam waren. Und ich habe sie genossen, darunter gelitten und daraus gelernt.
Ich habe zunächst einen Männerberuf gewählt und es nicht bereut, denn er hat mich, was "männliche Qualitäten" angeht, weitergebracht.
Ich war bewusst und absichtlich alleinerziehend. Und die meiste Zeit habe ich es genossen, nicht noch einen großen Jungen (der sich als Mann ausgibt) mitversorgen zu müssen. Dass es keinen gab, der sich in meinen Kram und meine Erziehungsvorstellungen einmischte auch.
Ich habe mir die Freiheit genommen, Geliebte zu sein. Also das beste aus beiden Welten zu ziehen: verwöhnt und selbstständig zu sein. Und ja, irgendwann schmerzte es, aber auch das gehört ja dazu, dass man sein selbst angezetteltes Leid ausbaden muss. Und wenn ich dafür monatelang mein Herz zerkauen muss, dann ist es immer noch meine alleinige Sache.
... ich hör mal hier auf, sonst wird es echt zu lang

und ja. Es ist auch anstrengend, sich sein Leben immer wieder alleine zu basteln, keine vorgegebenen Formen um es hineinzugießen und sich darin auszuruhen. Auch wenn ich jetzt nicht in jedem Punkt gegen den Strom schwimmen muss, wenn ich mich also sozial konform verhalte, bin ich doch letztlich niemals raus, aus der Eigenverantwortung. Wie alle anderen Menschen auch, nur dass die es oft nicht merken.
Und es kann unendlich einsam sein, es braucht, glaube ich, eine gewisse Selbstgenügsamkeit.

Die ultimative sexuelle Freiheit wäre für mich die mit einem innig verbundenen Partner, in echter Offenheit und mit viel Mut, alles tun zu können, was wir wollen (und jetzt könntest du dich quer durch die Gruppen lesen *gg*)

Meine Träume und Wünsche? Diese Freiheit in einer Beziehung zu behalten. Ein Wir ist ein Ich und ein Du, keine Symbiose. Und trotzdem eine tragfähige, innige und liebevolle Gemeinsamkeit zu leben, wo einer den anderen will und nicht braucht. Und da ist, wenn er dann doch gebraucht wird. Und mitwächst, wenn das Leben expandiert. So wie ich dann auch da sein werde, Freiheiten lasse, helfe und mitwachse.

Und dass es in dieser Gesellschaft mehr Menschen gäbe, die selber denken würden, denn dann wären wir Eigensinnigen in der Mehrheit.
Beauty's favourite @Argunar (2013)
******ool Frau
31.185 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****nie:
Wow
ganz großes Fass, das du da aufmachst.
Wie lang darf der Artikel werden?

Ich habe es noch nie ausprobiert, aber ich glaube, es gibt keine programmierte Zeichenbegrenzung/Beitrag.

Und ich habe die Zeit, Geduld und Muße, alles bis zum un-bitteren Ende zu *les*

🙏 für deine/eure Gedanken
****tte Frau
23.781 Beiträge
Uiuiuiui, wollen wir wirklich in diesem schönen Thema schon mit dem forenüblichen Männer-Frauen Bashing starten? DIE Frauen und DIE Männer machen dies nie und das immer? *nene*

Ist persönliche Freiheit nicht zuallererst von der Leichtigkeit (der Entscheidung) begleitet, es genau SO zu machen, wie man es selbst entschieden hat? Mit jeder Konsequenz? Ist es nicht genau das Merkmal der Freiheit, die Definition (des Seins) selbst zu treffen?

In meiner selbst gewählten Freiheit gibt es keine Suche, sondern maximal eine Ergänzung zum Status quo. Suche ich etwas, ist es mit der Freiheit vorbei, da das Korsett der Suche meine Freiheit unverhältnismäßig einschnürt.

Freiheit ist für mich auch die Erkenntnis, dass Dinge einfach gehen dürfen und passieren können, dann gehen sie meist leicht und einfach und beflügeln die Freiheit.

Ich leiste mir die Freiheit, dieses Credo zu leben *zwinker*
*******dDay Frau
4.626 Beiträge
Zitat von ****tte:
Uiuiuiui, wollen wir wirklich in diesem schönen Thema schon mit dem forenüblichen Männer-Frauen Bashing starten? DIE Frauen und DIE Männer machen dies nie und das immer? *nene*...

Da war kein Bashing.

ICH habe von meinen Erfahrungen geschrieben und Amiko hat es um seine Erfahrungen ergänzt.
Beauty's favourite @Argunar (2013)
******ool Frau
31.185 Beiträge
Themenersteller 
Ich verrate euch noch *geheimtipp*, was mich heute *zumthema* respektive dessen Titel inspiriert hat:

https://www.srf.ch/play/tv/s … -4b26-4458-bfe0-9001ea55358f

Wer also (genauso)viel Zeit für „so was“ hat wie ich - darf sich dort gerne weitere Gedanken abholen - obwohl es in der Sendung nicht nur um Freiheit ging.

Und übrigens „diese Millennials“ sind verflixt intelligent und reflektiert *hutab*
*****ven Frau
7.318 Beiträge
Er wird für meinen Geschmack viel zu wenig angesprochen .... dieser Aspekt, dass Freiheit auch bedeutet, Verantwortung zu tragen. Verantwortung für die Ergebnisse der eigenen Feldversuche, deren Erfolge aber auch deren Scheitern. Verantwortung dafür, die eigene Position ggf. gegen einen breiten Strom, der einen ständig mit sich reißen will zu halten.

Freiheit ist mir das wichtigste Gut und ich gestalte mein Leben seit Anbeginn (also, seit ich selbst Aspekte davon gestalten kann) so, dass ich sie habe, behalte und mit ihr gut umgehen kann. In allen Aspekten meines Lebens.

Das ist manchmal anstrengend, aber für mich sind alle denkmöglichen Alternativen unaushaltbar.

Ach ja ... Sexualität. Warumauchimmer bin ich seit frühester Jugend mit einem Selbstverständnis diesbezüglich ausgestattet, das ich noch bei niemand anderem in meinem sozialen Umfeld je gefunden habe. Offenbar sind alle moralischen Prägungsversuche der Gesellschaft an mir recht spurlos einfach vorbeigeschrammt ... und niemals angekommen.

Daher war ich mir auch schon Anfang 20 (nach 2 Versuchen, "klassische" Beziehungen zu führen, obwohl ich intuitiv schon damals wusste, dass das für mich nicht passen wird) völlig klar für mich darüber, dass ich das, was alle sagen, dass ich wollen soll nicht will. Was ich will und wie das aussehen kann .... das hat sich stets entwickelt und tut es noch.
****go Mann
944 Beiträge
Szenario:
„Es war einmal und ist nicht mehr ...“ (oder vielleicht doch noch anderorts auf der großen weiten Welt oder in einem kleinen gallischen Dorf) eine Welt mit festgefügten Rollen für Männlein und Weiblein (Diverslein kannte man nicht oder wollte man nicht kennen). Dort herr_schten strikte Moralvorstellungen und ethische Prinzipien; jede:r kannte seinen/ihren Platz in der Gesellschaft und nur wenige irrten vom Weg.

Es gibt da eine sehr schönen Vergleich in unserer Erdgeschichte.
Vor 3,8 Milliarden Jahren entstand das erste Leben auf der Erde. Langweilige Einzeller die sich nur immer wieder durch Zellteilung vermehrten. An Sex war da nicht zu denken, mehr Selbstreproduktion und fast 3,3 Milliarden ging alles seinen Trott, mehr als Schwämme gab es nicht. Aber dann !Kaboom! die kambrische Explosion vor ca 541 Millionen Jahren.
Irgendwie haben ein paar Einzeller den Sex erfunden und die Vielfalt war geboren.
Von den Langweiligen Einzellern ist kaum was übrig und durch die Artenvielfalt und die Fähigkeit sich an zu passen sind wir entstanden.
Was lernen wir daraus? Wenn man sich an zu alte Strukturen festbeißt und verharrt, wird man früher oder später aussterben *lol*
*****ite Frau
8.895 Beiträge
Ich hab meine Kinder vor Augen und wie sie in diese Gesellschaft reinwachsen. Für sie sind sexuelle Neigungen und Identitäten "nur" eine weitere Eigenschaft wie groß und klein. Nichts, was noch zum Abgrenzen und Rebellieren taugt.

Dieses "ich zeig meine Geschlechtsorgane oder erzähl von meinen Praktiken, also bin ich" gilt da nicht mehr.

Meine (sexuelle) Sozialisation hat noch in Abgrenzung von elterlichen Wertenormen stattgefunden. D. h. Ich habs richtig krachen lassen, mehr aus Trotz denn als aus Lust.
Als man sich dann daran gewöhnt hatte, wurde ich sesshaft.

"Frei" fühle ich mich nicht. Zu viele Normen geistern in meinem Kopf rum. Ich hab mal eine Zeit gedacht ich hab keine, dann stoßen mich spätestens meine Kinder drauf wie "eng" meine Grenzen noch sind und wie wenig selbstverständlich. Wie viele Erwartungen ich noch habe, etwas möge so und so sein, weil mich alles andere herausfordert, manchmal auch überfordert, und mir Erfahrungswerte fehlen.
Zudem bedeutet Freiheit auch nein sagen zu können. Man ist nicht mehr durch Konventionen geschützt.
Und... das kann ich nicht. Also schlecht *tuete*
"Sexuell frei" fühle ich mich, wenn ich ohne Beziehung bin. Da habe ich Zugang zu meinen Lüsten und Fantasìen, zu meinen körperlichen Bedürfnissen, was ich mag und was nicht, kann es auch leben. Recht egoistisch halt.

Sobald ich in einer Beziehung bin, beziehe ich mich viel mehr auf den Partner, stecke in vielem zurück aus Rücksicht auf ihn, bin da innerlich absolut monogam. Nicht mehr frei, da gebunden. Aber nicht von außen gebunden, sondern innerlich.

Weiß nicht, ob das jemand nachvollziehen kann?
****769 Frau
2.303 Beiträge
Ich lebe bewusst und sehr gern allein- obwohl ich von anderen so oft mitleidig gefragt werde: 'Hast du immernoch keinen Mann?' Und dann dieser Blick: 'Was stimmt mit der nicht?' *lach*
Ich gehe trotz Kind Vollzeit arbeiten (41h)um uns beiden ein angenehmes Leben bieten zu können und weil ich diese 8 Std. auf Arbeit als 'Ausgleich' brauche..obwohl ich öfter mal das Wort 'Rabenmutter' zu hören bekomme.
Ich möchte gern weiterhin auf Events gehen, das evtl. auch später mal mit einem Partner, der da eben offen und tolerant sein müsste, genauso wie ich mir das öfter wünschen würde, wenn man als Frau hier ehrlich zugibt, dass man auch mal auf schnellen Sex, GangBang..usw. steht.
Und ich möchte früher in Pension gehen, um noch ein paar Jährchen mehr Zeit zu haben, meinen Lebensabend irgendwo am Meer zu geniessen. *g*
*********ebell Mann
2.543 Beiträge
Spannendes Thema eigentlich. Aber nicht ganz trennscharf formuliert. *g*

Zitat von ******ool:
Diese Freiheit bringt aber auch eine ganz neue Verantwortung mit sich.

Warum eigentlich? Also: Welche Verantwortung hat ein "Freier" eigentlich? Und warum kann er sich davon nicht auch frei machen?

Vor allem: Von welcher Art von Freiheit rededen wir eigentlich? Positive oder negative Freiheit? Oder beide? Und wenn beide: In Bezug worauf? Also: Wovon und/oder wozu genau soll man nun frei sein?

Zitat von ******ool:
„Es war einmal und ist nicht mehr ...“ (oder vielleicht doch noch anderorts auf der großen weiten Welt oder in einem kleinen gallischen Dorf) eine Welt mit festgefügten Rollen für Männlein und Weiblein (Diverslein kannte man nicht oder wollte man nicht kennen). Dort herr_schten strikte Moralvorstellungen und ethische Prinzipien; jede:r kannte seinen/ihren Platz in der Gesellschaft und nur wenige irrten vom Weg.

Dann brach eine neue Zeit an, und wir alle (die, die noch mit den alten Grundsätzen aufwuchsen und jene, die das Strenge nur noch aus den Märchen der Alten kennen) richten uns auf unsere Art und Weise in dieser veränderten Welt ein.

Theoretisch haben wir die Freiheit, alles zu sein, jeden Lebensentwurf zu verfolgen, diverse Möglichkeiten von Beruf oder Berufung, jede Rolle zu spielen, die uns (unan)genehm ist ...

Nehme ich das als Grundlage, dann gäbe es die "Freiheit von" der Verplichtung, einem vorgegebenen Lebensweg zu folgen, der von Eltern oder Gesellschaft geprägt wurde.
Aber: Das ist jetzt immer noch der Fall, nur nicht mehr so stark. Auch jetzt noch ist es recht schwer, aus der sozialen Schicht auszubrechen (Bourdieu ick hör dir trappsen...).
Dafür gibt es eine Freiheit zur Selbstbestimmung. Die ist aber gar nicht so frei, denn irgendwo entsteht dann tatsächlich eine "Pflicht" über sich selbst zu bestimmen. Klar, man hat schon die Freiheit eben keinen Beruf zu erlernen oder nicht zu arbeiten - aber das geht mit sozioökonomischen Nachteilen einher.

Bezogen auf die Sexualität ist die Frage, wie "frei" das wirklich ist und wie viel "alte Moralvorstellungen" noch dahinter stecken.
Wenn wir diese Büchse der Pandora (eigentlich eine große Ton-Amphore) öffnen, kommen Worte heraus die vermutlich Bücher füllen könnten.
Die einen leben und lieben offen, die anderen lehnen das grundsätzlich ab und zwischen den Fronten herrscht ein nicht enden wollender Kleinkrieg über die "besseren" Moralvorstellungen. Die einen daten nur Singles, die anderen nicht, die einen wollen niemanden betrügen, die anderen nicht die zweite Geige spielen - und niemand merkt dabei, dass es nicht darauf ankommt, welche Geige man spielt, sondern dass die Melodie insgesamt harmonisch ist. *zwinker*

Zitat von ******ool:
• Kann Freiheit auch zur anstrengenden Pflicht werden, sich immer neu zu erfinden oder letztendlich konform mit dem Mainstream zu schwimmen?

Definitiv. Es gibt so die Momente, in denen die schwerste Entscheidung ist, sich für oder gegen etwas oder eben gar nicht zu entscheiden. Wobei sich niemand neu "erfindet" aber alle sich oftmals neu "entdecken". Denn um etwas zu erfinden müsste ja etwas neues aus den Teilen erschaffen werden, die man so hat. Tatsächlich ist aber meist alles schon da, man wusste es nur noch nicht, weil es nie die Gelegenheit hatte, sich auszuprägen.

Zitat von ******ool:
Aber auch: wie „frei“ bist du sexuell oder was ist (wäre) für dich die (ultimative) sexuelle Freiheit?
Prinzipiell bin ich unbegrenzt frei. Ich könnte, in der Theorie, mit allen Sex haben, bei denen ein gegenseitiges Einvernehmen und Attraktivität dazu besteht, und die eben meinen heterosexuell-orientierten Basisparametern entsprechen. Mein einziger, geradezu heiliger, moralischer Grundsatz ist das von Schopenhauer zitierter "neminem laede"-Prinzip, das ich aber in allen Lebensbereichen anwende:
Neminem laede; imo omnes, quantum potes, juva (Verletze niemanden; vielmehr hilf allen, soweit du kannst)
Konkret würde das also bedeuten, dass ich eine Affäre beenden würde, wenn sich herausstellt, dass die Beziehung im Hintergrund doch nicht so offen ist, wie gedacht und der feste Partner darunter leidet - denn dann würde durch mein Handeln eine Verletzung erzeugt werden, die ich nicht will. Ob ich das überhaupt erfahre steht allerdings auch wieder auf einem anderen Blatt, wobei ich nicht nach "bloßen Vermutungen" handle, sondern da schon konkrete Hinweise bräuchte.

Aber wie gesagt: Die Frage nach der Freiheit und der mit ihr einhergehenden moralischen Verantwortung ist ein unglaublich weites Feld über da sich unglaublich viel sagen ließe. Über konkretere Fragestellungen könnte ich mir konkretere Gedanken machen. *zwinker*
*******kull Frau
8.246 Beiträge
Zitat von ******ool:

• Wie hast du dich in der alles ermöglichenden Freiheit eingerichtet?

• Was sind deine Träume und Wünsche?

• Kann Freiheit auch zur anstrengenden Pflicht werden, sich immer neu zu erfinden oder letztendlich konform mit dem Mainstream zu schwimmen?

• Aber auch: wie „frei“ bist du sexuell oder was ist (wäre) für dich die (ultimative) sexuelle Freiheit?


Wie habe ich mich eingerichtet. Würde sagen, sehr bequem für mich. Ich darf so rum laufen wie ich will. Muss mich nicht beruflich einschränken. Meine Kunden (Hunde) stören sich nicht an meiner Metallfresse oder an der bunten Haut oder an der Glatze. Da zählen andere Dinge. Und das ist für mich Freiheit. Ich kann dazu beitragen, dass Vorurteile abgebaut werden (Verantwortung) und das freut mich. Mein Wunsch wäre es, dass gerade im Bereich Körperschmuck noch mehr Akzeptanz herrschen würde. Das man jeden Job ausüben darf, egal ob man Körperschmuck hat oder nicht.

Ich muss mich nicht jeden Tag neu erfinden. Bin mit meiner jetzigen Version mehr als glücklich, rein optisch. Ich entwickle mich gerne weiter und nehme gerne Leute auf diesen Weg mit. Genauso gerne dürfen Leute mich abholen und mitreißen. Ich mag Menschen, die nicht alles als gegeben hinehmen, sondern auch mal andere Wege einschlagen. So bin ich auch.

Und nun zum wichtigsten Punkt *lach*

Sexuell bin ich völlig frei. Ich kann meine Sexualität ausleben, ohne komische Gedanken wie: "Darf Sie das" Ja sie darf es und tut es. Ganz frech *zwinker* Ich würde mir wünschen, dass es auch in dem Bereich viel mehr Akzeptanz gibt. Das Menschen aufgrund ihrer sexuellen Neigung nicht mehr abgewertet werden. Das man ohne Scham über sexuelles, sofern gewünscht, reden kann. Das man verschiedene Lebens/lLiebesformen einfach stehen lassen kann. Das man sich nicht als BDSM'ler oder Swinger verstecken muss. Das man als Joyler sich ganz frei zeigen kann ohne Folgen im Beruf oder Umfeld erwarten zu müssen.

Ach, man darf ja noch träumen.
*******uld Mann
1.859 Beiträge
Zitat von ******ool:
Die Ambivalenz der (sexuellen) Freiheit
...
Szenario:
„Es war einmal und ist nicht mehr ...“ (oder vielleicht doch noch anderorts auf der großen weiten Welt oder in einem kleinen gallischen Dorf) eine Welt mit festgefügten Rollen für Männlein und Weiblein (Diverslein kannte man nicht oder wollte man nicht kennen). Dort herr_schten strikte Moralvorstellungen und ethische Prinzipien; jede:r kannte seinen/ihren Platz in der Gesellschaft und nur wenige irrten vom Weg.
Dann brach eine neue Zeit an, und wir alle (die, die noch mit den alten Grundsätzen aufwuchsen und jene, die das Strenge nur noch aus den Märchen der Alten kennen) richten uns auf unsere Art und Weise in dieser veränderten Welt ein.
...
Passt jetzt war nicht so richtig zum Thema sexuelle Freiheit, aber - etwas - zum Thema Freiheit:
Der Vergleich DDR - Bundesrepublik.
Ersteres in vielen Bereichen recht starr (sexuell eher weniger), letzteres auch aktuell in den Bereichen wesentlich offener (aber sexuell früher möglicherweise wesentlich weniger offen).
Wer beide Seiten miterlebt hat, (wie ich) hat einen Vergleich. (Nur deshalb habe ich das Thema angesprochen.)
Aber sowohl in diesem Bereich wie auch bei der sexuellen Freiheit merkt man - hoffentlich - dass diese nicht grenzenlos ist. Dass es andere Beschränkungen / Festlegungen / Zwänge gibt. Dass Freiheit auch mit Verantwortung (und Bedacht) genutzt werden sollte, damit es nicht zu einem beliebigen Verhalten kommt, das keine Rücksicht auf andere nimmt.
Dass manche neue oder zusätzliche Freiheit möglicherweise mit einer neuen oder zusätzlichen Unfreiheit anderswo verbunden ist. Das Freiheiten zwar Möglichkeiten bieten, aber auch zu zusätzlichen Belastungen führen können.
Dass für manche die Antwort auf einige Freiheiten eben ist, Trends hinterherzulaufen, weil dies die Qual der Wahl in der Freiheit abnimmt. Und weil es mögliche Folgen des Handelns in der Freiheit abnimmt: Dass man sich (ggf. bewusst) für den seltenen, individuellen Weg entscheidet, der dann zu Gegenwind führen kann.
Zitat von ******ool:

...
Theoretisch haben wir die Freiheit, alles zu sein, jeden Lebensentwurf zu verfolgen, diverse Möglichkeiten von Beruf oder Berufung, jede Rolle zu spielen, die uns (unan)genehm ist ...
...
Aber auch nur theoretisch.
Wenn das Geld alle ist, keine Hilfe erreichbar, genügend sich gegen einen gestellt haben, wird es mit der Freiheit etwas eng.
Zitat von ******ool:

...
Diese Freiheit bringt aber auch eine ganz neue Verantwortung mit sich.
Eine Gesellschaft ohne Gott oder mit selbst erschaffenen Göttern oder dem schnöden Mammon als Gottersatz oder Instagram als neuer Religion bietet ganz andere Herausforderungen, als einfach nur mehr oder weniger bibeltreu zu leben und Klassen-konform zu kuschen.
...
Schön, wenn man bei den vorhandenen Freiheiten, die Verantwortung und die Herausforderungen nicht vergisst.
Leider passiert das manchen Mitmenschen draußen immer wieder mal.
Und dann kann es unschön werden.
Deshalb bin ich auch nicht dafür, dass man sich in seinen Freiheiten einfach so von damit verbundenen Verantwortungen frei machen kann. Und sei es die Verantwortung, anderen nicht unnötig Schaden zuzufügen, sie auszunutzen. Wo da was anfängt oder aufhört - das ist ein weites "Feld".
Zitat von ******ool:

...
Wir können uns täglich neu erfinden, aber wir mussten uns auch unsere eigene Ethik und unseren ureigenen (moralischen) Wertekanon erschaffen - oder den Mut aufbringen, dergleichen (komplett) zu ignorieren.
...
Wollen wir das denn überhaupt? Haben wir nicht ohne Grund auch unsere Gewohnheiten?
Sollte zu dem Mut, von gängigen Verhaltensweisen und Wertvorstellungen nicht erst die Suche danach und die sich daraus ergebenden Resultate stehen, warum sich der Mut lohnt, einen anderen Weg zu wählen?
Fragen, die sich bei abweichender Lebensweise möglicherweise immer mal wieder neu stellen.
Gewohnheiten kann und sollte man ja ab und zu hinterfragen. Sie abzulegen lohnt aber erst, wenn jeweils bessere Alternativen gefunden wurden.
Zitat von ******ool:

...
Wer bin ich und wenn ja wie viele?
...
Richard David Precht lässt grüßen...

(Ja, wir haben unsere verschiedenen Seiten.)
Zitat von ******ool:

...
• Wie hast du dich in der alles ermöglichenden Freiheit eingerichtet?
...
Wir leben nicht in der alles ermöglichenden Freiheit. Wir leben in einem Staat (wie andere auch) mit unendlich vielen Gesetzen, Bestimmungen usw. Wir müssen uns an diese Halten, wenn wir uns nicht mit den sonst möglichen Konsequenzen auseinander setzen wollen. Also versuche ich es mir in den gegebenen Möglickeiten so angenehm wie möglich zu machen.
Zitat von ******ool:

...
• Was sind deine Träume und Wünsche?
...
Dass die Menschheit es doch noch schafft, sich nicht selber "abzuschaffen", nur weil zu viele an ihre jeweiligen Freiheiten oder aber Festlegungen so sehr festgehalten haben, dass am Ende keiner mehr als "Gewinner" übrig geblieben ist.
Zitat von ******ool:

...
• Kann Freiheit auch zur anstrengenden Pflicht werden, sich immer neu zu erfinden oder letztendlich konform mit dem Mainstream zu schwimmen?
...
Es kann anstrengend werden, gegen den Strom zu schwimmen. Ob es sich jeweils lohnt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Es kann sich aber durchaus lohnen, gegen den Strom zu schwimmen. Es kommt da immer noch drauf an, wo und wie.
Zitat von ******ool:

...
• Aber auch: wie „frei“ bist du sexuell oder was ist (wäre) für dich die (ultimative) sexuelle Freiheit?
Hier gibt es viel, was ich von den Freiheiten gar nicht brauche, weil ich da gar nicht so ausgefallene Praktiken anstrebe.
Ultimativ wäre hier, wenn anderen ihre sexuelle Neigungen - soweit sie anderen damit nicht schaden - einfach mal überall akzeptiert würden.
Beauty's favourite @Argunar (2013)
******ool Frau
31.185 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******uld:
...
Passt jetzt war nicht so richtig zum Thema sexuelle Freiheit, aber - etwas - zum Thema Freiheit:
Der Vergleich DDR - Bundesrepublik

Nur sicherheitshalber:

Diskussionen über Politik sind tabu im allgemeinen Forum *sorry*

Nicht meine Regel sondern die der HausHerr:innen

https://www.joyclub.de/hilfe/forum.html#was_muss_ich_beim_verfassen_von_beitraegen_beachten

Ich bitte freundlich um Beachtung, weil Themen sonst erfahrungsgemäß *geschlossen*, da sie zur Eskalation neigen.

*herz2*lichen Dank
Bjutifool

PS: was nicht heißt, dass ich den Beitrag insgesamt nicht goutiere. *zwinker*
Irgendwie komme ich scheinbar mit der ,,Frage“ nicht klar und frage mich, ob das eine Generationengeschichte ist. *nachdenk*

Ich habe mich nie in der Situation gefühlt befunden, nicht machen zu können, was ich will und meinen Weg zu gehen. (Vorausgesetzt der Legalität usw.).

Als jungen Menschen stehen einem heute so viele Türen offen, wenn man denn nur will, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, wie es in den beispielsweise 50-er oder 60-er war, als vieles für Frauen noch nicht so selbstverständlich war.

Dementsprechend sehe ich auch keine ,,gesteigerte“ Verantwortung, weil es für mich normal ist, dass die Dinge so sind wie sie sind und das ich diese mit allen Vor- und Nachteilen gehen kann. Wahrscheinlich klingt das für ältere Generationen absurd, aber als mid-Ager fühle ich mich sehr frei.
***ko Mann
511 Beiträge
In meinem (Sex)Leben war das erste Tabu von außen Aids. Also die Biologie nicht die Moral.

Jeder erlebt es anders😊
Ich finde das schon ein bisschen Schade, gerade wenn man doch etwas mehr Zeit hat und die Lust gerade auch wieder so richtig schön ist, das es keine passende Partnerin für die doch schönste Nebensache der Welt gibt und dabei tut doch Sex bei vielem gutes auch dann erst wenn man sich soooo richtig gut leiden kann. Pläne hab ich jetzt keine aber ich bin guter Dinge, das sich was nettes irgendwann wieder in meinem Leben ein findet und vielleicht bleibt es ja mal #🍀💕
Ich genieße die Freiheit, einfach ganz Frau sein zu können und dafür bin ich dankbar. Ich genoss die Freiheit , meinem Herrn zu dienen. Es war wunderschön. Ich war und bin so frei, mein Sein einem Herrn zu schenken.
@********iebe
Mit 33 Stehst Du am ende des ersten Drittels Deines lebens
und das was Du schreibst empfinde ich mit 2 Drittel Lebensabschnitt genauso.
Meine Großmutter wäre jetzt 100 und würde das genauso unterschreiben
Meine Mutter hingegen nicht.

Es keine Generationsfrage es ist eine (mitunter auch Erziehungssache) Sache des Eigenen willens und nicht nur möchtens.
Es gibt Menschen die Packen an, treffen Entscheidungen und andere warten bis jemand vorbeikommt und das für sie übernimmt.

Er schrieb.
*******ant Frau
27.905 Beiträge
Offen gestanden, überfordert mich meine in der Tat mittlerweile so empfundene sexuelle Freiheit manchmal.
Dann fühlt es sich an wie "etwas wollen zu sollen".
Vielleicht rühren meine asexuellen Phasen ein Stück weit daher und ich entziehe mich dem "Druck" (?) .
Vielleicht ist es auch ganz anders?
Da muss ich nochmal drüber nachdenken.
Danke für den Anstoß, @******ool .

Wie auch immer:
In diesen Phasen schägt mir kein Applaus entgegen- und ich wünsche mir insgesamt für asexuelle Menschen- ob sie phasenweise oder durchgehend so fühlen- Akzeptanz.
Denn auch die Freiheit von sexuellem Wollen ist sexuelle Freiheit.
... Dann fühlt es sich an wie "etwas wollen zu sollen". ....
Da ist dann die "sexuelle Freiheit" zur Norm geworden....und schon möchte man nicht mehr.
Weil es mit der eigenen Lust nicht mehr viel zu tun hat?
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