Wie zwingt Dom Sub dazu, was Dom haben will?

Erfahren zu sein heisst für mich nicht eingefahren zu sein, sondern einfach nur das Wissen über Techniken und Risiken im SM und zu wissen worüber man redet.
Ich erwartete von keinem Dom was . Ausser das er macht. Sein Kopfkino umsetzt. Seine Dominanz ausspielt.

Das sind doch Teile des Repertoires. Eben, was Sub so mitbringt, eben nicht nur an Techniken, sondern eben auch an Eigenschaften und so weiter.

Das kann man so verallgemeinernd aber auch nicht sagen. Wir befinden uns doch hier im Zwang-Thread, da passt das doch wie die Faust aufs Auge und ich kann nochmal ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern.

NS war für mich früher ein Tabu und hat sich dann zu einer Grenze gewandelt. Ich selbst war absolut nicht scharf darauf, konnte mir aber vorstellen, es für meinen Herrn zu ertragen (ich möchte ihn so wenig wie möglich beschränken, das stand für mich bereits fest, bevor ich ihn überhaupt kannte).
Dann habe ich meinen Herrn kennengelernt und für ihn gehört das ab und an dazu. So kam es (und jetzt kommen wir wieder zum Thread-Thema), dass er mich eines Tages an den Haaren in die Dusche geschleift und angepinkelt hat (nachdem wir vorher darüber geredet hatten und ich dem immer noch eher ablehenend gegenüberstand). Alleine für meinen Gesichtsausdruck lohnte es sich schon, nach Aussage meines Herrn.

Hat mir der NS an sich gefallen? Absolut nicht!
Hat mir die Zwang-Aktion gefallen? Absolut nicht! (im Kopf)
Hat der Zwang (nicht der NS) mich sexuell erregt? Hell yeah!
Hat die Aktion mir geschadet? Absolut nicht!

Im Nachhinein war es sogar einer dieser Schlüsselmomente, über die ich mich sehr lange gewundert habe und dann verstanden habe, dass der Zwang und die Erniedrigung und die rücksichtslose Benutzung mich erregt haben. Ein Aha-Moment für die Entdeckung meines mentalen Masochismus.

Meine sub ist sehr häufig bei mir und kümmert sich gerne ums aufräumen und sauber machen. Hat aber null mit unserem bdsm zu tun und ich mache normalerweise alles alleine. Es ist einfach ausdruck ihrer dankbarkeit für unsere gemeinsame zeit. Ich habe es weder gefordert noch angemerkt. Sie hat es aber auch grundsätzlich gerne etwas ordentlicher als ich. Ich mache z.b. morgens nicht mein bett oder lege die kuscheldecke vom sofa zusammen.

Bdsm Freundschaft plus

BDSM ist doch ein fortdauernder kommunikativer Prozess, oder?
Ich stimme @****ody voll zu, dass wir die eigentlichen Treiber (mehr Gas oder auch mal weniger) sind in der Asymmetrie. Die Entscheider. Die Regisseure. Die Drehbuchschreiber. Und hinter der Kamera sind wir auch noch.

Aber wir sprechen auch mit den Darstellern.
Dialogisch.
Und ja: Spielfreude erforschen finde ich da auch geiler als das beherrschte Standardrepertoire

Ich freue mich, dass es bei dir so funktioniert hat und du dadurch etwas entdecken konntest, was dir gefällt.
Hier lesen aber auch viele Doms und Subs mit, die noch am Anfang stehen, die sich unsicher sind, was man als Sub aushalten muss und was nicht, was in Ordnung ist und was nicht und so weiter. Das versuche ich beim Schreiben immer im Hinterkopf zu behalten. Aus dem Gedanken heraus, dass ich nicht möchte, dass unsichere Subs zu Dingen getrieben werden, mit denen sie nicht umgehen können, weil "bei der hat es ja auch funktioniert" oder aus dem Gedanken heraus "tja, Sub muss halt."

Ich selber kann mittlerweile relativ gut einschätzen, was wie weit möglich ist. Ich kann sagen "solange du nicht xyz machst, mach einfach, egal ob es mir gefällt."
Aber es war ein Weg dahin und ich bin immer noch dankbar für alle, die mir gesagt haben, dass ich rstuvwxyz eben nicht muss und trotzdem eine gute Sub sein kann. Ich habe auch so herausgefunden und gelernt, dass rstuvw okay sind, wenn er sie macht, auch wenn es mir zuerst nicht gefällt sondern nur über den Umweg Erniedrigung etc. Da musste mich keiner an den Haaren packen und zwingen. Das ging viel sanfter.

Aber ich relativiere meine Aussage:
Ob sich Dom mit solchen Aktionen beliebt macht, hängt von der Disposition der jeweiligen Sub ab, die vorher schon bekannt sein sollte, bevor man in die Vollen geht.

@********icht , danke für deine Antwort auf meine Frage. Ich habe gerade keine "Danke" Klicks mehr, deshalb auf diesem Wege.

Beherrschtes Standardrepertoire, bei einer Varianz von 5 aus 50 und jeden Tag 3 Session - 1.933 Jahre "spielen" ohne das sich die Handlung einer Session wiederholt. Bei einer Varianz von 20 aus 800 steigt mein Taschenrechner aus. Entweder in der Schule nicht aufgepasst oder doch nur einfache Polemik

Genau.
Und zu dem Thema, dass auch Anfänger mitlesen: Genauso kann es für eine Anfänger-Sub, die sich selbst für gestört und abnormal hält, unheimlich erleichternd sein, hier von anderen zu lesen, die zu ihrem mentalen Masochismus stehen und ihn ohne moralische Bedenken ausleben, anstatt sie weiter mit Aussagen wie "keine Sub findet sowas gut" zu verunsichern.
Beide Seiten sollten berücksichtigt werden.

EDIT: Das gleiche gilt natürlich auch für Doms, die ihr Kopfkino vielleicht verunsichert und Angst haben, dass sie gestörte Psychopathen sein könnten.

Es sind schon oft tränen der erleichterung geflossen, sich in berichten wieder zu finden und bestätigung und Akzeptanz für seine neigungen zu erhalten...

Ich kenne persönlich mehrere subs/doms die sich früher für ihre neigungen geschämt haben und sich für krank hielten, bis sie auf foren wie dieses stießen...

Ich finde die Anspielung von @*******dor auf das Theater- oder Filmfach sehr gut. Klassisch gibt der Regisseur an, was wie zu passieren hat. Es gibt aber auch Schauspieler, die sich (ob ihres riesigen Erfahrungsschatzes) dieser Hierarchie widersetzen. Echte Diven. Sehr zum Leidwesen dessen, der die Verantwortung für das Gelingen trägt.

Nur das hier einige, mich eingeschlossen die Herausforderung einer brat (diva) sehr genießen ^^

Tja, niemand muss mit Diven arbeiten, man kann doch andere Schauspieler engagieren!
Wird aber meist schon einen Grund haben, warum man sie unbedingt haben will ...

Außerdem: Nicht jeder Regisseur versteht sein Handwerk so gut, wie er meint.
Und die besten Regisseure wissen, dass die gute Zusammenarbeit das Entscheidende ist und lassen ihren begabten Diven sehr oft eine lange Leine, zum Erfolg der ganzen Company.

Setzt voraus, dass man schon gefestigt ist und in sich ruht, sonst wird es wirklich zum Leidensweg, besonders wenn man als Regisseur noch im Praktikum ist. Lehrjahre sind eben keine Herrenjahre

@********icht Bestimmt, denke da an Werner Herzog und Klaus Kinski.

Die fünf Filme, die Klaus Kiniski mit Werner Herzog gedreht hat, sind seine besten Werke. Alle Stars wollen mit Werner Herzog arbeiten.

"Ich weiß eben, wie man einen Klaus Kinski, Nicolas Cage, Christian Bale, eine Isabelle Adjami oder Nicole Kidman produktiv für die Leinwand macht" - Zitat Werner Herzog

Von dem von dir konstruierten "Leidwesen" keine Spur - Er ist eben ein guter Regisseur!

Es gibt doch von bis...ich hab auch keine lust erst 3 std. bis aufs blut zu kämpfen aber die unterwerfung soll sich schon erarbeitet werden...

Im grunde wollen ja beide das gleiche, ich mag halt das spiel mit dem widerwillen...

Und mir bricht halt weder nen zacken aus der krone, noch leidet meine dominanz, wenn mal was nicht sofort zu 100 % nach meinem willen gemacht wird. Ich bin da eher ein freund der längeren "leine"

Fitzcarraldo als Brat. Das kriege ich nie wieder aus dem Kopf 👻

Kompetenz versa Interesse…jemanden der mitgehen will mitnehmen..reicht mir

Nun, man könnte auch sagen das nicht jeder Mann einer Diva gewachsen ist

Obwohl sie einen doch evtl zur Höchstform auflaufen lässt, wenn man(n) sich einlassen mag

Ach, geht ja nicht, dann ist er ja nicht mehr Regisseur...

Ich auch nicht mehr - das wäre jetzt die ultimative Feuertaufe!

Shakespeare hat mal zu Threads wie diesem "Much ado about nothing" geschrieben. Aber zum Thema selbst schrieb er "Der Widerspenstigen Zähmung".

Eine Diva/Brat wäre definitv nicht mein Interesse. Nachdem meine beiden Heranwachsenden allmählich ins Erwachsenenalter starten und plötzlich mit Erkenntnissen kommen (manchmal war es ja vielleicht auch nicht einfach mit uns), die mir Hoffnung machen, bin ich absehbar raus aus dem Thema "Alleinerziehung". Eine Frau mit derartiger Attitüde ist mir definitiv zu anspruchsvoll, gelinde gesagt.

Ich beweifel, dass deine Vorstellung einer brat mit der überwiegenden mehrheit der subs auch nur ansatzweise übereinstimmt.

Aber eines stimmt, sie sind grundsätzlich anspruchsvoller was austrahlung und Souveränität angeht. Der widerwillen darf dich halt nicht aus der ruhe bringen und du must es als Herausforderung sehen und nicht als problem.