Intersexualität ist aber kein "drittes Geschlecht". Diese Bezeichnung ist meines Erachtens irreführend. Es handelt sich um Menschen mit phänotypischen, hormonellen, chromosomalen und reproduktiven Abweichungen, durch die sowohl männliche, als auch weibliche Merkmale vorhanden sein können, die sich zudem durch eine Vielzahl an unterschiedlichen Phänomenen äußern können. Intersexuelle füllen keine spezifische biologische "Lücke", es handelt sich nicht um ein eigenständiges Geschlecht.
Die Problematik des Postmodernismus in diesem Kontext zeigt sich darin, dass Gefühle und subjektiv empfundene Identität biologische Fakten ersetzen sollen und dabei Begriffe verwendet werden, die im besten Fall irreführend, meistens aber schlichtweg falsch sind - und jeder, der das anmerkt, als "...phob" diffamiert wird.
Intersexualität ist ein Fakt und es ist gut und wichtig, dass einerseits nicht einfach irgendwelche angleichenden Medikationen und Operationen im Kindesalter durchgeführt werden, sondern Intersexuelle selbst wählen können, ob sie sich als männlich, weiblich oder divers empfinden, und andererseits, dass es diese Option auch offiziell in Ausweispapieren gibt.
Vom "dritten Geschlecht" zu sprechen ebnet allerdings den Weg zur Faktenverwässerung und einer "Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt"-Mentalität, die dazu führt, dass Wissenschaftler nach Errungenschaften wie dem Klonen und der Mondlandung manchen Menschen im 21. Jahrundert immer noch versichern müssen, dass die Erde rund ist.