Ich mag mal zum Thema "Szene" und "privat" einiges sagen. Anhand einem Beispiel einer "Szene", die ich ausführlich kennen gelernt habe: Der Gothic-Szene.
Diese ist in erster Linie eine Party-Szene. Das bedeutet, die Menschen gehen regelmäßig in einschlägige Discos, Clubs, gehen auf Konzerte entsprechender Bands und zugehörigen Festivals (das größte und bekannteste ist das Wave-Gothic-Festival in Leipzig).
Die Diskussionen, ob denn nun die "Szene" das "wahre Gothic" betreibt oder jene, die sich nur privat als Goth sehen, gibt es auch dort und werden auch hitzig geführt. Auch, wer denn bitte zur "Szene" gehört und wer nicht, alles dabei. Also gar nicht so anders zur BDSM-Szene, nicht wahr?
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Aus dieser Perspektive beantworte ich bezüglich BDSM das wie folgt:
Wer regelmäßig in Clubs geht (also nicht nur ab und zu, sondern wirklich in trauter Regelmäßigkeit, immer wieder) und/oder auf Stammtische und entsprechende Veranstaltungen, der ist Teil der Szene. Zwangsläufig. Selbst wenn er oder sie es gar nicht sein möchte, weil "ich bin ja individuell und passe in keine Schublade", kennt man ja, diese Sprüche.
Diese Person ist es deswegen, weil sie, auch ohne es konkret zu wollen, diese Szene automatisch mit prägt.
Denn sie tut auf diesen Veranstaltungen ja etwas. Reden, sich auf eine bestimmte Art und Weise kleiden, vielleicht fesseln, spielen, dominieren oder submissiv handeln. Man kann nicht nicht kommunizieren. Alles, was sie tut, hat Einfluss auf das Umfeld. Andere sehen sich das an, bewerten es bewusst und unbewusst und werden dadurch automatisch beeinflusst.
In welche Richtung ist dabei vollkommen irrelevant! Es kann positiv oder negativ sein.
Es kann auch absolut widersprüchlich sein! Beobachter:in A findet es absolut authentisch, Beobachter:in B vollkommen aufgesetzt. Auch das kann passieren.
Regelmäßig irgendwo zu sein beschreibt einen Lifestyle. Dem kann man dann schon das Label "BDSM" verpassen. Diese Menschen leben BDSM, weil sie sich regelmäßig an Orten aufhalten, an denen es praktiziert wird. Von wenigen Ausnahmen abgesehen (Spanner z.B.) prägen sie diesen Lifestyle auch selbst und leben diesen auch.
Es gibt dann andere, die diese Party-Szene belächeln. Kenne ich auch aus der Gothic-Szene: Das sind ja nur "Teilzeitgoths", nur "Wochenendgoths", und so weiter. Sie würden ja nicht 24/7 das leben, es wären ja keine "echten" Goths. Auch hier: Kennt man ja, diese Vorwürfe.
Das sind dann halt die Privaten. Jene, die im Extremfall tatsächlich dauerhaft ein Machtgefälle haben und es auch ausleben. Das ist dann auch Lebensart und nicht "nur" eine Facette ihrer eigenen Sexualität.
Weswegen ich so spät antworte hier? Weil ich keine Antwort auf die Frage habe. Für mich gibt es da keinen Unterschied. BDSM ist auch immer ein Stück kinky, auch immer ein Teil der eigenen Sexualiltät (mindestens), also automatisch eine Facette davon.
Gleichzeitig ist es aber auch ein Lifestyle.
Wer es praktiziert, egal in welcher Form, integriert es ja in sein Leben. Und damit hat das, was man dann da macht, auch automatisch Auswirkungen auf den Rest des Lebens.
Ich habe es auch noch nie erlebt, dass Menschen, selbst wenn sie hoch und heilig schwörten, dass sie es ja nuuuur im Schlafzimmer betreiben würden, nicht doch im Alltag es auch irgendwo drin haben. Kleine Neckereien, doch mal ein kurzzeitiges Machtgefälle, diese Dinge.
Wer es betreibt, für den ist für mich ausnahmslos immer BDSM ein Teil seiner/ihrer Sexualität. Weil es nun einmal etwas Sexuelles ist.
Es ist aber ebenfalls "sort of lifestyle". Und sei es auch nur im Schlafzimmer.
Aber was heißt "nur". Beim Sex anders sein bedeutet nun einmal auch: Anders sein. Insgesamt.
Aus der Nummer kommt da niemand mehr raus.
Ich auch nicht. Versteht sich.
Diese ist in erster Linie eine Party-Szene. Das bedeutet, die Menschen gehen regelmäßig in einschlägige Discos, Clubs, gehen auf Konzerte entsprechender Bands und zugehörigen Festivals (das größte und bekannteste ist das Wave-Gothic-Festival in Leipzig).
Die Diskussionen, ob denn nun die "Szene" das "wahre Gothic" betreibt oder jene, die sich nur privat als Goth sehen, gibt es auch dort und werden auch hitzig geführt. Auch, wer denn bitte zur "Szene" gehört und wer nicht, alles dabei. Also gar nicht so anders zur BDSM-Szene, nicht wahr?
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Aus dieser Perspektive beantworte ich bezüglich BDSM das wie folgt:
Wer regelmäßig in Clubs geht (also nicht nur ab und zu, sondern wirklich in trauter Regelmäßigkeit, immer wieder) und/oder auf Stammtische und entsprechende Veranstaltungen, der ist Teil der Szene. Zwangsläufig. Selbst wenn er oder sie es gar nicht sein möchte, weil "ich bin ja individuell und passe in keine Schublade", kennt man ja, diese Sprüche.
Diese Person ist es deswegen, weil sie, auch ohne es konkret zu wollen, diese Szene automatisch mit prägt.
Denn sie tut auf diesen Veranstaltungen ja etwas. Reden, sich auf eine bestimmte Art und Weise kleiden, vielleicht fesseln, spielen, dominieren oder submissiv handeln. Man kann nicht nicht kommunizieren. Alles, was sie tut, hat Einfluss auf das Umfeld. Andere sehen sich das an, bewerten es bewusst und unbewusst und werden dadurch automatisch beeinflusst.
In welche Richtung ist dabei vollkommen irrelevant! Es kann positiv oder negativ sein.
Es kann auch absolut widersprüchlich sein! Beobachter:in A findet es absolut authentisch, Beobachter:in B vollkommen aufgesetzt. Auch das kann passieren.
Regelmäßig irgendwo zu sein beschreibt einen Lifestyle. Dem kann man dann schon das Label "BDSM" verpassen. Diese Menschen leben BDSM, weil sie sich regelmäßig an Orten aufhalten, an denen es praktiziert wird. Von wenigen Ausnahmen abgesehen (Spanner z.B.) prägen sie diesen Lifestyle auch selbst und leben diesen auch.
Es gibt dann andere, die diese Party-Szene belächeln. Kenne ich auch aus der Gothic-Szene: Das sind ja nur "Teilzeitgoths", nur "Wochenendgoths", und so weiter. Sie würden ja nicht 24/7 das leben, es wären ja keine "echten" Goths. Auch hier: Kennt man ja, diese Vorwürfe.
Das sind dann halt die Privaten. Jene, die im Extremfall tatsächlich dauerhaft ein Machtgefälle haben und es auch ausleben. Das ist dann auch Lebensart und nicht "nur" eine Facette ihrer eigenen Sexualität.
Weswegen ich so spät antworte hier? Weil ich keine Antwort auf die Frage habe. Für mich gibt es da keinen Unterschied. BDSM ist auch immer ein Stück kinky, auch immer ein Teil der eigenen Sexualiltät (mindestens), also automatisch eine Facette davon.
Gleichzeitig ist es aber auch ein Lifestyle.
Wer es praktiziert, egal in welcher Form, integriert es ja in sein Leben. Und damit hat das, was man dann da macht, auch automatisch Auswirkungen auf den Rest des Lebens.
Ich habe es auch noch nie erlebt, dass Menschen, selbst wenn sie hoch und heilig schwörten, dass sie es ja nuuuur im Schlafzimmer betreiben würden, nicht doch im Alltag es auch irgendwo drin haben. Kleine Neckereien, doch mal ein kurzzeitiges Machtgefälle, diese Dinge.
Wer es betreibt, für den ist für mich ausnahmslos immer BDSM ein Teil seiner/ihrer Sexualität. Weil es nun einmal etwas Sexuelles ist.
Es ist aber ebenfalls "sort of lifestyle". Und sei es auch nur im Schlafzimmer.
Aber was heißt "nur". Beim Sex anders sein bedeutet nun einmal auch: Anders sein. Insgesamt.
Aus der Nummer kommt da niemand mehr raus.
Ich auch nicht. Versteht sich.