Mache gerade Kaffeepause und sehe, was und wie diskutiert wird. Ein paar Punkte meinerseits dazu:
1. Ja, es mag für viele unbefriedigend sein, in ihren Rechten zum Beispiel dem Betrieb von SC oder dem Besuch von SC eingeschränkt zu werden. Was Informationen angeht: ich würde mir wünschen, das manches besser erklärt werden würde. Fakt ist, dass die allermeisten Politiker von ihrem Hintergrund dazu nicht in der Lage sein können. D.h. für den mündigen Bürger, Information zu erhalten, ist eine Bringschuld, die über die Politik, besser die entsprechenden Institutionen zu erfüllen ist, aber auch eine Holschuld. Ich muss zumndest das selbst mir aneignen, was an offiziellen Publikationen in vereinfachter Form zur Verfügung gestellt wird. Und da gibt es einiges. Ich kann zum Beispiel aber auch den Faktencheck von Correctiv empfehlen:
https://correctiv.org/fakten … ngen-hat-correctiv-geprueft/
Auch die Tagesschau hat mit ihrem Investigativbereich immer sehr gute Zusammenfassungen, die leichtverständlich aufgearbeitet sind.
2. Wir haben eine Lage, die so nur für die allerwenigsten, eben Fachleuten auf dem Gebiet der Virusforschung und der Prävention durch Schutzmaßnahmen, als realistisches Bedrohungsszenario ernst genommen hatten, aber hinsichtlich ihrer Ratschläge nicht durchgedrungen sind. Will das hier nicht ausdehnen.
3. Ein Betrieb von SC wird meiner Meinung nach erst dann möglich sein, wenn an der Wurzel angepackt wird: das ist einerseits die Impfung mit Nachimpfung, Kontrolle und dann aber Sicherheit in den Gebäuden und Räumen durch entsprechende Lüftungsanlagen, Hygienemaßnahmen. Obwohl jeder, der sich dafür interessiert wissen kann, dass die Innenräumen bis heute in Büros, in Schulen zu oft viel zu hohe CO2-Konzentrationen aufweisen, hat sich nichts wirklich über Jahrzehnte getan.
4. Ich fände es schade, wenn hier angefangen werden würde, zu diskutuieren, wer Schuld hätte. Das kann man niemanden zuordnen. Zum Einen ist ein Merkmal einer Pandemie, dass es sich um einen außer Kontroille geratenen Prozeß handelt. Zum anderen hat und kann niemand für derartiges ein Patentrezept aus der Tasche zücken und sagen, das ist die Lösung. So leid es mir tut, auch angewandte Forschung lebt von Try and Error, wenn Systeme mit vielfältigen miteinander wirkenden Bestandteilen vorhanden sind. Daher gibt es auch in der Forschung, gerade wenn es um vorhersagende Modelle gibt, verschieden große Abweichungen. Es gibt hierzu einen schönen Übersichtsartikel zur Modellierung von Covid-19-Ausbreitung, der kürzlich erschien, der verschiedenste Modelle und ihre Abweichungen zueinander zusammenfasst, um daran einfach das Dilemma aufzuzeigen, dass es keine absolut richtige Vorhersage geben kann und wieso Abweichungen aufgrund der Verschiedenartigkeit der Modelle sich einfach auch ergeben. Leider finde ich den momentan nicht wieder, wenn, stelle ich ihn ein.
5. Woran aber soll sich dann zum Beispiel ein Clubbesitzer bzw. die Szene orientieren? Doch einfach daran, wie kann ich den Besuch so sicher wie möglich machen, sich mit dem zuständigen Gesundheitsamt auseinandersetzen.
6. Es gab den Hinweis, dass die Swingerszene in den "Untergrund" abtauchen würde. Nennen wir es doch einfach in den Privatbereich geht. Natürlich ist das ein Problem und ich bin mir nicht sicher, ob jedem das Risiko bewusst ist, dass er nicht nur für sich sondern auch für andere trägt. Das Problem zeigt sich doch auch insgesamt, wenn in Köln eine Schrebergartenparty mit 30 Personen aufgedeckt wird, die es eigentlich besser wissen müssen, als Medizin- und als Jurastudenten. Das macht mir Sorge. Insofern kann eine offene Diskussion vielleicht den Effekt haben, dass ein Lösungsweg gefunden wird, derartiges wie Swingen unter festgesetzten Sicherheitsaspekten zu ermöglichen, um ein Ausweichen in den privaten, schwer kontrollierbaren Bereich zu vermeiden.
7. Und dann gibt es halt das, was jeden ausmachen sollte: aus eigenen Fehlern lernen, nachdenken und sich selbst zu informieren, was wie funktioniert, um dann entsprechend verantwortungsvoll für sich und andere zu handeln.