D/s-Beziehung, eine Diskussion

Trivial ist da vielleicht nicht so ganz der passende Begriff.

@******ver schön beschrieben

Ich für meinen Teil würde mich für die goldene Mitte der von Dir aufgezeigten Möglichkeiten entscheiden.

Wie immer, jeder nach seinem Gusto.

@*********on3e Auszug aus Ihren Berichten
Ich kann nur für mich sprechen, aber ich kann mich sehr gut in deinen Ausführungen zum Thema wiederfinden. D/S ist für mich genau das: Erziehung, die ein bestimmtes Ziel verfolgt.
Ich sehe den Bottom als eine Skulptur, die ich behaue, eine Vorstellung von Mensch, die ich forme, ich sehe das Potential eines größeren Seins in der jeweiligen Person. Und ich sehe menschliche Baustellen.

Mein Handeln als Dom verfolgt also stets den Zweck einen menschlichen Rohdiamanten zu einem funkelnden Brillianten zu schleifen, ihn freier dadurch zu machen, bestenfalls glücklicher und 'ganzer' in sich.

Ich als Bottom, Sklave habe ein ähnliche Sicht, gerne würde ich weiter geformt werden um mich weiterzuentwickeln.

Dir ist hoffentlich klar, dass der Diamant unwiederbringlich zerstört wird, wenn der Schleifer sein Handwerk nicht beherrscht, er nicht im Rohdiamant bereits den Brillant erkennt und in der Lage ist, ihn heraus zu arbeiten, den Diamant womöglich total zerstört.

Sehr geehrter Herr, ja dessen bin ich mir bewusst und gebe mich nicht in jede Hand. Ich bin mir bewusst, dass auch ich nicht alles schön ist.

Warum wird immer davon ausgegangen, dass Sub ein menschlicher Rohdiamant ist den es erz mal zu formen und zu erziehen gilt??

Das klingt ja fast als hätten wir alle ials Höhlenmenschen gelebt. Dann kommt endlich Herr Dom der mir zeigt wie ich als Nichthöhlenmensch lebe ...

Weil das toller klingt als "Mich macht Macht geil."

@****al asooo jetzt versteh ich das auch. 😅

D/s steht ja auch für Diamantschleifer. Doms sind ja auch mehr so die die Schleifer-Typen. Das passt dann ja so.

@********ious und ich hab die immer verjagt weil ich dachte sie sind nur zu bequem meine Devota in mir wachzukriegen....kein Wunder dass ich so lang gesucht hab...

Sorry bei mir muss man ja wirklich ganz von vorn anfangen
Also wie geht das noch mal wenn man aus der Höhle kommt?

Einfach an die Hand nehmen und ins Licht führen. Und dann sehen, wen man vor sich hat. Dann ist der Weg das Ziel. Also eigentlich ganz einfach

Oh ich war bisher ein grottenolm🤣🤣

@******oki

Vergleiche hinken nun mal, manche kommen auch auf Krücken daher …
die Verwandlung vom ungeschliffenen Edelstein, der an sich schon sehr wertvoll ist,
gibt es nicht; ein Rohdiamant wird von dem, des kann so geschliffen, das der an Strahlkraft gewinnt, die aber schon ewig in ihm vorhanden war, es werden Facetten herausgestellt, die vorhanden waren.. ist ist eben etwas gemeinsames, das innenwohnende zu erkennen und gemeinsam zu entwickeln…..

Und dafür dann solche Worte zu finden, dem Menschen gegenüber seinen eigenen Wert zu spiegeln…. Mir gefällt das … ebenso wie das Höhlenleben; will, ungestüm und frei ..

@*****ree ich versteh schon was du meinst und bin auch bei dir, das war auch mit Augenzwinkern gemeint.

Mir fällt nur die oft pauschale darstellung auf ( überspitzt dargestellt) der All erhabene Dom und die völlig unbedarfte, unwissende Sub die ihr Leben dahinfeistet bis ER kommt.
Manchmal hat man den Eindruck so manche Doms sind der Meinung, man muss sie nur trainieren, abrichten, erziehen und dann läuft sie schon. Doch sie vergessen zuvor sollte man die Devotion wecken ( wesenrlich schwieriger und anstrengender)
Und dagegen verwehr ich mich.

Das mit dem "schleifen" ist Spieler-Jargon. Bezieht sich auf Verhalten, Benehmen, Aussehen usw. Sub wird halt dressiert. Dann geht man in einen Club, wo man Sub nackt vor (ausgesuchtem?) Publikum präsentieren kann, pafft sich mit anderen Edelsteinschleifern ne fette Havanna und schlürft teuren Whiskey. Sub ist total stolz darüber, von anderen so bewundert zu werden und Cheffe macht auf ober-cool. Und dann zeigt man noch, was die stolze Sub so alles drauf hat. D/s-protzen halt. Oder frivoles ausgehen- wie man will.

Wenn man dafür der Typ ist, muss man da nicht viel wecken. Sub hat ja ein Eigeninteresse dran. Interessanter ist die Frage, wie es zuhaus abläuft- ohne Show und Publikum. Die 2h im Club sind nur Spiel. Der Rest vom 22/7 ist dann die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Und da ist es schon gut, wenn das nicht jeder so mit bekommt...

@********ious genau das meine ich. Wenn er schafft die Devota in mir zu wecken, dann muss er nicht viel schleifen eressieren oder sonst was, denn dann ist es mein eigener Anspruch seinen Wünschen zu entsprechen.

Dieser Weg ist halt oft für ihn " mühsamer"

Klar man muss rausfinden was ihm wichtig ist, worauf er wert legt. Weiss ich das geht vieles automatisch.

Ich glaube mit ganzem Herzen, liebe @******oki , dass das ein sehr leichter, natürlicher Weg ist. Devotion braucht das für gewöhnlich nicht.

Der programmfokussierte Weg zueinander, wie von @********ious angedeutet, spricht masochistische Trigger, Erlebnisfreude, Vergnügungslust an. Der muss konsequent verfolgt werden, soll es länger halten. Aus dieser Abteilung stammt der Begriff "Bespielen".

Natürlich waren alle Subs, die ich hatte, patente Frauen, zwei davon heute sehr angesehene Akademikerinnen, die weit mehr verdienen als ich je hätte verdienen können. Aber allen war diese "Zusatzqualifikation" wichtig, die ich ihnen bieten konnte, die bestimmt in einer bürgerlichen Erziehung keinen Raum findet, aber für das Leben und Erleben eine immense Bereicherung darrstellt.

Reicht es nicht langsam mit der Werbung?
Noch dicker auftragen geht ja fast nicht mehr...

Die Beurteilung ob es eine Bereicherung ist, sollte von Anderen kommen und nicht selbst getroffen werden. Ansonsten wirkt das äußerst fragwürdig.
(Meine Meinung)


Worum geht es hier eigentlich noch? TE hat sich bereits gelöscht...

Als Authentizitäts-Fanatiker weiß ich ja, dass D/s nur entstehen kann, wenn man auf einer Wellenlänge ist. Dann ist das so oder eben nicht. Und dann ist es praktisch schon ein Selbstläufer. Andernfalls ist auch mit viel Brimborium und Zinnober kein Staat zu gewinnen. Und weil das so ist, ergeben sich die Dinge vornehmlich von selbst. Statt von Schleifen würde ich eher davon sprechen, dass aus einer Puppe ein Schmetterling schlüpft. Aber eben von sich aus, ich begleite das ja nur. Oder besser- Ich kann da nix für, ich hab nix gemacht.

Insofern weiß ich nicht, warum es dann für ihn mühsamer sein soll. Ausser- wenn Sub ausgesprochen extrinsich motiviert ist und viele Anreize und Trigger braucht, um aus sich raus zu kommen. Grass würde hier wohl häuten der Zwiebel sprechen, Tränchen inklusive. Mühsam ist es dann, wenn man nicht der Typ dafür ist. Das dürfte dann auch langfristig eher nicht aufgehen.

So oder so ergibt sich das Programm dann eben auch von selbst. Mag welche geben die drauf stehen ne Show abzuziehen und selbst darin aufgehen. Ich nix Show, ich selbst bin das Programm. Ist jetzt aber auch nicht für jeden was
In jeden anderen Fall würde ich mich wieder als Dienstleister sehen und das ist mir wiederum nicht authentisch. Dies mit Show-Elementen ausgleichen zu können mag sicher eine Zusatzqualifikation sein, was aber auch heißt, dass es hinter der Kulisse oft anders aussieht.

Aus meiner Sicht erzieht man sich (zumindest in einer festen Beziehung) wenn dann gegenseitig. Sonst müsste der Dom ja ein perfekter Mensch sein. Mir zumindest ist so jemand noch nicht begegnet.

Insofern hat D/s mit Erziehung für mich nichts zu tun. Mir geht es da einfach um das Ausleben seiner Neigungen. Um den Menschen.

Für mich sind "Erziehung" oder auch "Diamantenschleifen" Begriffe, mit denen ich gar nichts anfangen kann. Mich kicken die auch nicht oder so. Mich kickt/triggert ein passendes Gegenüber. Umgedreht kicke/triggere ich dieses Gegenüber aber auch und dessen bin ich mir wohl bewusst.

Mir wird das Thema häufig zu kopfkinolastig betrachtet. Kopfkino ist schön und gut, aber in der Realität sind wir alle einfach Menschen. Btw mir macht es großen Spaß, Doms (oder allgemein aufgeblasenen Menschen) auf die Finger zu hauen, sie auf ihre Fehler und Schwächen aufmerksam zu machen. Da wird der Dom schnell mal zum Kleinkind.

@********ious das mühsamer bezieht sich auf die kennenlernphase, es ist einfacher von jemanden zu fordern du musst dies oder das können / lernen, dann bist eine gute Sub - als sich mit jemanden auseinanderzusetzen . So war das gemeint.

Ich bin voll und ganz bei deiner Ausführung

Ach so. Aber naja- wenn ich jemanden kennen lernen will, dann soll er doch so sein wie er ist? Erst dann kann ich doch erfahren, ob und wie ich iwi eingreife. Das dumme dabei ist, je harmonischer das läuft, desto besser passt es doch, ein Machtgefälle ist so aber kaum wahrnehmbar. Das verunsichert einige, sie sagen- hey, du bist ja gar nicht dominant! Öhm, es gab ja auch nix zu dominieren, schulligung.

Es ist sehr individuell, ob und wann sich so was raus kristallisiert, oft eben auch erst im Alltag und den muss man erst mal haben. Trifft man sich nur ab und ab, muss es eben Show & Spiele sein, sonst läuft da eher nix. Als 24/7ner tue ich mich da eher schwer mit, da muss man schon konkretes auf dem Plan haben. Wenigstens ein-zwei Dinge, mit denen man arbeiten kann. Ob das dann mühsam ist oder nicht, hängt aber auch wieder von Sub ab. Wenn das Spaß mit ihr macht, ist es auch nicht mühsam. Trotzdem kann sie dann dabei ein Machtgefälle spüren.

Ich setze immer auf Eigendynamik und darauf, Dinge geschehen zu lassen. Ich erwarte und verlange gar nichts. Es ist mehr ein anregen und schauen was passiert. Darauf kann ich dann eingehen und es so lenken, dass es mir zugegen kommt. Können und müssen muss man dafür nix. Allenfalls die Bereitschaft zur Überwindung. Aber da bin ich ja mit dabei. So wild ist das alles nicht.

Erzogen und 'gebildet' habe ich meine Kinder - von einem Erwachsenen erwarte ich, dass er sozusagen fertig in eine Beziehung geht und dazu in der Lage ist, sich und sein Leben selbst zu gestalten und dafür die Verantwortung selbst zu tragen. Wer da etwas auf mich auslagern wollte, was über partnerschaftliche Zuwendung hinausgeht, ist bei mir nicht an der richtigen Adresse. Solche Erziehungswünsche von Erwachsenen verbuche ich persönlich unter der Rubrik 'problematisch' und wäre entsprechend raus.

Eine 24/7 d/s/s/m Beziehung bedeutet für mich, dass man Alltag und Spiel locker verbindet, ganz ohne den Anspruch auf heiligen Ernst. Reife, Souveränität + kink, und das ganz bewusst als 'Spiel'. Rollenspiel, meinetwegen.

Ich sehe, dass viele BDSM Paare das anders sehen bzw. leben, und irgendwie ist der heilige Ernst ja auch ganz süß... Nur ernst nehmen kann ich das halt nicht wirklich.

Und wenn er wirklich und tatsächlich bitterer Ernst wäre, würde kein/e Sub das mitmachen. Die Fantsie der Unterwerfung, speziell die passive, wird nur von Menschen gelebt, die die Wahl haben.