Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Geschichte der O
2597 Mitglieder
zur Gruppe
Kopfkino
1517 Mitglieder
zum Thema
Josef17
Ein paar Worte vorweg: Wieder ist uns ein Jahr unter den Händen…
zum Thema
Feuchte Hitze2
Der Tag vor der Nacht in der es geschah war aussergewöhnlich heiss…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Wortspielereien mit Walhorn & Ritter

****orn Mann
11.994 Beiträge
Themenersteller 
Wortspielereien mit Walhorn & Ritter
In unserem Livestream "Leselust mit Walhorn" präsentieren wir nicht nur regelmäßig erotische Szenen aus unseren Büchern. Aus einem Pulk von Wörtern, die uns das Publikum vorgibt, spinnen wir auch jedes Mal eine neue Geschichte. Die tragen wir dann nicht nur live im Stream vor, sondern die gibt es hier nochmal zum Nachlesen.

Livestream vom 15.3.

Die Muse

Ich habe von Peperoni geträumt. Einem ganzen, verdammten Korb voll. Sie hatten mein Bett umstellt, glänzend rot und nur darauf aus, mich zu piesacken. Spitz wie Dolche stachen sie in meine Haut, rieben mir ihre Schärfe in meine Wunden und unter die Nase. Ihre penetranten, schrillen Gemüsestimmen flüsterten mir ein, dass ich komplett versagen würde. So sehr ich mich auch anstrengte: Mit meinen bescheidenen Mitteln und Talenten würde ich es niemals schaffen, jemanden so in Hitze zu versetzen, wie sie es konnten. Natürlich glaubte ich ihnen jedes Wort und hasste mich unendlich dafür. Schweißgebadet wachte ich auf, doch die Frustration saß mir im Genick. Und wenn ihr jetzt denkt, dass ich mich lieber in ärztliche Behandlung begeben sollte, kann ich nicht einmal widersprechen.

Zur Erklärung muss ich allerdings sagen, dass ich unter Stress stehe. Und zwar so richtig. Da braucht es keinen Psychologen, um die nächtliche Peperoni-Attacke richtig zu deuten. Sie hat ohne jeden Zweifel mit meinem Berufsleben zu tun. Auch wenn ich weder Gemüsehändler noch Koch bin, sondern Schriftsteller. Das Problem ist tatsächlich meine mangelnde Schärfe.

Dabei brauche ich ganz dringend eine Geschichte, die bis zum Rand voll Erotik steckt. Worte wie Seide müsste ich schreiben, mit denen ich dem Publikum federleicht über die bebenden Flanken streichen könnte. Mit denen ich seine Gedanken fesseln und zum Schnurren bringen könnte. Dazwischen müsste ich die wilden, ekstatischen, giertropfenden Szenen streuen. Sätze, die nach harten Stößen klingen. Nach Zähnen und Klauen und einem lustvollen Schrei. Die jeden, der sie hört oder liest, mit einem harten Griff packen und aufs Bett schleudern. Oder gegen eine Wand drängen und im Stehen nehmen. Genau so eine Story brauche ich. Ungünstigerweise schon bis nächste Woche.

Ich habe gerade noch fünf Tage Zeit bis zu dieser besonderen Lesung, die mein Leben verändern soll. Die Stadt Hamburg hat einen literarischen Wettbewerb ausgeschrieben, in dem der schöne Titel „Hafensänger“ verliehen wird. Gesucht wird ein Autor oder eine Autorin mit einem besonderen Bezug zum Hafen und seinem speziellen Ambiente. Stilvoll-verruchte Literatur ist gefragt, mit einem stark erotischen Einschlag. Auf einer Art Poetry Slam soll man eine entsprechende Kostprobe bieten, die dann vom Publikum und einer Fachjury beurteilt wird. Wer dabei gewinnt, kann die Korken knallen lassen. Ein Jahr lang bekommt er oder sie ein Stipendium und darf kostenlos in einem wundervollen historischen Kapitänshaus logieren. Nur, um dort zu schreiben und Lesungen anzubieten. Ist das nicht eine großartige Chance? Ich will diesen Titel! Unbedingt.

Das Problem ist nur, dass mir dazu immer noch die passende Geschichte fehlt. Seit Wochen grübele ich darüber nach. Seiten um Seiten habe ich getippt und wieder verworfen. Stundenlang habe ich mit leerem Blick auf meinen Bildschirm gestarrt, als könne ich so meine schmerzlich vermisste Muse heraufbeschwören. Doch sie denkt gar nicht daran, sich zu zeigen. Geschweige denn, mich mit der so bitter nötigen Vehemenz zu küssen. Das ist mal wieder typisch: Wenn man sie am dringendsten braucht, macht sie Zicken. Und sich rar. Verdammtes Weib!

Wütend stoße ich mit der Fußspitze eine leere Getränkedose vor mir her. Mein Gemüse-Alptraum hat mich aus dem Bett Richtung Hafen getrieben. Ich kann jetzt ohnehin keinen Schlaf mehr finden. Aber vielleicht ein wenig Inspiration? Ich schlendere durch nächtliche Straßen, an dunklen Kais und schlafenden Schiffen entlang. Es riecht nach Wasser und Fernweh. Doch auch heute Nacht flüstert der Wind mir keine Geschichten ins Ohr. Die Laternen malen Lichtfinger auf den Asphalt, doch sie berühren mich nicht. Sie denken gar nicht daran, mit meinem Schwanz oder meinen Gedanken zu spielen. Und keiner der wenigen Passanten, die mir zu dieser späten Stunde entgegenkommen, sieht nach meiner Muse aus.

Außer vielleicht… Ich kneife die Augen zusammen und frage mich, ob ich halluziniere. Die kühle Nacht lässt ein paar Nebelschwaden über dem Wasser wabern und um die Gebäude schleichen. Dadurch wirkt die Szenerie tatsächlich ein bisschen irreal. Mystisch fast. Und die Frau, die am Ende des Kais so nonchalant an einem Laternenmast lehnt, sieht aus wie ein Gespinst meiner feuchtesten Träume.

Ihr kurzes, pfeffrig rotes Kleid schmiegt sich lasziv um ihren Körper und betont ihre schlanke Figur. An den Seiten ist es raffiniert weit ausgeschnitten, so dass sich nur ein handbreiter Stoffstreifen über ihren Bauch zum Rock hinunter zieht. Ihre Brüste sind bedeckt, doch ihre Nippel zeichnen sich unter dem Stoff so deutlich ab, als reckten sie sich mir nackt entgegen. Ich würde so gern meine Hände darauf legen! Oder meine Nacht-Erscheinung bitten, sich einmal umzudrehen. Nur um zu sehen, ob der Rückenausschnitt so atemberaubend ist, wie ich ihn mir vorstelle.

Ihre Beine stecken in schwarzen, hochhackigen Stiefeln, die ihr bis deutlich über die Knie reichen. Man könnte fast auf die Idee kommen, dass sie ihre Garderobe extra für mich ausgewählt hat. Nur um mich auf jene spezielle Weise anzumachen, der ich einfach nicht widerstehen kann. Ganz gezielt.
„Du willst mich!“, scheint ihr Outfit mich anzuschreien.
Doch was mich beinahe noch mehr provoziert, ist die Eleganz ihrer Haltung. Eine Lady, die in voller Absicht mit ihrem nuttig-verruchten Auftritt spielt. Nicht weil sie nicht anders kann. Sondern weil sie es exakt so will. Gibt es etwas Verführerischeres? Luder!

Die Finger, mit denen sie sich langsam durch die Haare fährt, scheinen mir zugleich an meiner eigenen Wirbelsäule hinunter zu kratzen. Die Fußspitze, mit der sie verspielte Schlangenlinien auf den Asphalt zeichnet, schreibt mir die ungelösten Fragen der Menschheit in die Gedanken: Wie bringe ich sie dazu, einen Fuß auf einen der Poller zu stellen, die den Kai säumen? Wird sie ihr Knie nach außen drehen? Und was bei allen Höllen werde ich sehen, wenn sie es tut?

Die Gestiefelte Katze scheint meine Gedanken zu lesen. Denn sie lächelt, lasziv und spöttisch zugleich. „Nun, Hafensänger?“, schnurrt sie mit dunkler Stimme. „So sprachlos heute?“
Ich starre sie so ungläubig an, als sei sie soeben von einem sternenglitzernden Wal an Land gespuckt worden. Woher zum Teufel weiß sie…? Ist sie tatsächlich meine Muse in Overknees?

Mein Hirn arbeitet fieberhaft, zimmert Theorien zusammen, von denen eine abstruser klingt als die andere. Gleichzeitig versuche ich, mir irgendeine geistreiche Bemerkung abzuringen. Die Art, wie die Frau fragend eine Augenbraue hochzieht, hilft mir dabei ganz und gar nicht. Genauso wenig wie ihre verdammte Zungenspitze, mit der sie sich im Tempo der Kontinentalverschiebung über die Lippen fährt. Sie leckt mir den letzten Rest Vernunft aus den Gedanken.
„Ich weiß, was du suchst, Hafensänger!“ Ihre Stimme klingt wie tropfende Lust. „Und du weißt, dass ich es dir geben kann.“

„Wie viel?“, krächze ich, bevor mein Verstand wieder einsetzt. Verdammt! Habe ich meiner Muse gerade Geld angeboten? Obwohl ich im Grunde sehr genau weiß, dass sie nicht deswegen hier steht? Wie blöd kann man eigentlich sein?! Ich könnte mich selbst ohrfeigen und rechne halb damit, dass sie das für mich übernimmt. Doch ihre Reaktion überrascht mich. Denn sie grinst mit diebischem Vergnügen.
„Manche sagen ja, die Antwort ist immer 42“, spottet sie. „Aber in diesem Fall genügen 8.“
Ich fühle mich wie die Begriffsstutzigkeit auf zwei Beinen. „Wie, 8?“
„Acht Wörter“, präzisiert sie. „Als Inspiration für die Geschichte, die wir heute Nacht erleben werden.“

In diesem Moment springt meine Rationalität ins Hafenbecken, ohne sich zu verabschieden. In ein paar Stunden wird sie wahrscheinlich wieder auftauchen. Mitsamt all der naheliegenden Fragen. Aber bis dahin… Ich grinse zurück und lasse meiner Spontanität freien Lauf.

„Overknees“, sage ich, während mein Blick einmal mehr die gestiefelten Beine hinauf wandert. „Hafensänger“, fahre ich fort. „Seide. Peperoni.“ Sogar die Gemüse-Armee hat ihren Schrecken verloren. Meine Gedanken tanzen und haben keine Mühe, vier weitere Worte dingfest zu machen. Nach Feuer sollen sie klingen, nach Genuss und dunklen Begierden. Und ja: Das tun sie.

„Sehr gut!“ Meiner nächtlichen Gefährtin scheinen sie auch zu gefallen. Schwungvoll stößt sie sich von ihrem Laternenmast ab und hakt sich bei mir ein. „Na los, gehen wir! Die Nacht wartet auf deine Geschichte.“
Alles berauscht mich: Ihre Nähe, ihr Duft, der elegante Schwung ihrer Schritte auf hohen Absätzen. Die pure Sinnlichkeit, die sie ausstrahlt. Und ihre sichtliche Freude auf das, was die nächsten Stunden bringen werden.

Ich achte kaum darauf, wo wir entlang gehen. Denn sie scheint sich sehr gut auszukennen und genau zu wissen, wo sie hin will. Ich genieße die Atmosphäre des nächtlichen Hafens und vertraue mich meiner Begleiterin an. Bis sie plötzlich stehen bleibt. Vor uns ragt eine Bordwand auf. Gestrichen in einem satten, leuchtenden Rot, das mich anspringt wie ein Tier. Es dauert einen Moment, bis ich den Schriftzug registriere. In geschwungenen Buchstaben prangt der Name des Schiffes am Heck: Peperoni.

Hüftschwingend schreitet sie vor mir her, betritt die Gangway, die vom Kai hinauf aufs Schiff führt. Laut klackern die Absätze ihrer Stiefel über das kalte Metall. Ein Geräusch, so lieblich es auch ist, das mir in den Ohren dröhnt. Ich folge ihr, blicke hoch, und natürlich … sie provoziert es, sie verlockt mich. Ihr Hintern, dieser traumhaft sexy Arsch, den das sündige-pfeffrig rote Kleid umspannt, lässt Erinnerungen hochkommen … an einen Fotowettbewerb, an dem ich als Zuschauer in einem Livestream und zeitgleich bei ZOOM teilgenommen hatte. Es ging um den SEXY ASS. Man konnte abstimmen und liken, und es war ein knappes und hartes Po an Po-Rennen. Im Finale bei den Top 10 waren meine Favoritinnen dabei. Ein Element hatte mir zugeflüstert und seine Stimme klang rau wie der Nordseewind: „Schreib, Walhorn, schreib … das Spiel ist doch nie vorbei!“, während ein sexy ASS nach dem anderen über meinen Bildschirm glitt.

Sollte ich die Joker-Karte setzen oder besser gleich meinen Pfahl aus der Hose befreien? Sollte ich Bienchen jagen oder besser Bitches? Oder noch besser: Jemanden mit genügend exotik-erotik? Oder doch gar Johnnys Arsch? Soll ich Command um Rat fragen?
Rotgeschminkte Lippen einer ganz besonderen Frau versetzten mich in Entzücken, waren es eisblaue Augen, die mich schmelzen ließen? Das verführerische Lächeln, das die Damen mir schenkten, mit dem sie mich um den Verstand zu bringen suchten? War mir meine Muse da schon begegnet? Was meint ihr ...Secret, Sunmoonstar, Ginger und wer noch alles dabei gewesen ist.

Ja, schreiben soll ich, schreiben, über Brüste, Popos und tolle Beine. Nun denn … so sei es!

ff.
© Walhorn & Ritter, März 2021
Danke für so ne geile kopfkino!
****orn Mann
11.994 Beiträge
Themenersteller 
Dieser Beitrag wurde als FSK18 eingestuft.
Zur Freischaltung

*****rPe Mann
1.498 Beiträge
Bernd, Kompliment! Allein die Entstehung und dann die gedanklichen Wege! Toll
****orn Mann
11.994 Beiträge
Themenersteller 
Bald ist es soweit, die zweite Geschichte steht vor der Vollendung. *freu* Heute abend werde ich sie in meinem Livestream vorlesen

Leselust mit Walhorn

und in den nächsten Tagen hier einstellen, für alle zum Nachlesen.
****orn Mann
11.994 Beiträge
Themenersteller 
Kinderriegel und Klabautermann
Geschrieben von Kea2012 und mir, anlässlich unserer Livestream-Onlinelesung am 12.4.2021

Um die heutige Geschichte verständlich zu machen, muss ich etwas weiter ausholen.
Vor knapp einem Jahr nämlich hatte sich etwas Ungeheuerliches ereignet. Zu nachtschlafender Zeit, sodass die braven Bürger der Ortschaften Obersteimel und Niedersteimel ebenso wenig von dem dreisten Überfall mitbekamen wie der benachbarte Verein Deutscher Schäferhunde, der in unmittelbarer Nachbarschaft ein großes Areal besaß. Kurzum, ihr ahnt es sicherlich schon, der Tatort war die Autobahnraststätte Hasbacher Höhe auf der A4 zwischen Köln und Olpe, in Nordrhein-Westfalen.

Just in dem Moment, als der Fahrer des LKW, ein verdammt Geiler Trucker, sich in dem Rasthof zwei heiße Frikadellen mit Pommes gönnte, geschah das Unglaubliche: Sein LKW wurde aufgebrochen und eine Palette mit äußerst brisantem Material entwendet. Die Täter mussten sehr gut organisiert gewesen und mit großer Professionalität vorgegangen sein.

Die eiligst herbei gerufene Kriminalpolizei und die Spurensicherung fanden keinerlei Hinweise auf die Täter. Nichts ... bis auf eine winzige Kleinigkeit: Einen abgebrochenen Fingernagel, lackiert in der Farbe Rouge Noir der Marke Chanel. Der Fingernagel einer Frau! So viel stand fest.

Interessant wurde es, und der Kreis der Verdächtigen grenzte sich ein wenig ein, als ermittelt wurde, was denn überhaupt entwendet worden war. Eine Palette Schokoladenriegel der Marke Kinder. Nichts anderes als die weltberühmten Kinderriegel. Eine Palette, 64 Kartons fein übereinander gestapelt. Pro Karton 20 Packungen mit 10 Riegeln Inhalt.
„Hm … Wenn ich mich nicht irre, sind das 12.800 Kinderriegel“, murmelte der Kommissar und kratzte sich am Kinn. „Die Täterin muss ein äußerst heißhungriges Verlangen danach besitzen.“

Rasch wurde ein Täterprofil entwickelt und der Fall kam, ob seiner Brisanz, vor den Landtag in Düsseldorf. Der Vorsitzende, Armin Haschelt, gebürtig in Aachen, stellte fest, dass er eine solche Dreistigkeit in seiner gesamten Karriere noch nicht erlebt habe, und man könne zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts sagen zum Stand der Ermittlungen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit gehe man von einer raffinierten Frau aus, die vermutlich auf Kinderriegel stehe.

Doch wie das so ist, der Fall verlief im Sande. Die Akte wurde geschlossen, und der Geile Trucker atmete auf. Denn dieser gewitzte LKW-Fahrer war der einzige, der doch einen Verdacht hatte. Aber ihn fragte ja niemand, und er hätte eh geschwiegen wie ein Grab.
Hätte man aber doch weiter nachgefragt und tiefer gebohrt, wäre herausgekommen, dass jener Trucker sich u.a. bei einem Event-Anbieter tummelt, bei dem es um das Squirten geht. Einer lebenslustigen Gemeinschaft, die sich des freudvollen Ganzkörperkontaktes zwischen Männern und Frauen widmet, die einen gewissen Umgangsstil im Besonderen pflegen, und dass dort noch weitere, höchst interessante Figuren mitmischen. So z.B. ein Gentleman, die heiße Nimira. Ein Pünktchen, ein Typ namens Cooop. Auch ein Mann aus dem Norden war eifrig dabei, ein Mr. FL und auch ein durchtriebener Joker. Selbst ein Walhorn soll es da geben, was auch immer das ist. Doch jener Kreis hält zusammen wie eine Familie, man schweigt wie ein Fuchs, und es ist bekannt, dass man dort nicht nur gelegentlich einen Kinderriegel aufreißt. Doch wie gesagt, fragte keiner der ermittelnden Kommissare und Versicherungsagenten jenen Trucker, der in Insiderkreisen auch Geiler Trucker genannt wird.

So viel zur Vorgeschichte. Ein Jahr später war eigentlich schon wieder Gras über die Sache gewachsen. Doch dann kamen Ereignisse in Gang, die dem Rätsel der Kinderriegel eine neue Wendung verleihen sollten.
Als die attraktive Sue Ellen am frühen Morgen wie üblich an ihren Briefkasten ging, fand sie zwischen den normalen Rechnungen und Werbebroschüren etwas Ungewöhnliches. Sie stutzte und glaubte ihren Augen nicht zu trauen. Es war ein Schokoriegel. Von der Form und Aufmachung her sah er aus wie ein Kinderriegel, allerdings hatte jemand das Papier ausgetauscht. „Räuberriegel" stand jetzt darauf. Und auf der Rückseite folgender Text: „Lust auf einen Genuss, der nicht nur auf der Zunge schmilzt, Miss Kinderriegel? Heute Abend, 23 Uhr. Freilichtbühne!"

Sue Ellen zuckte zusammen, spürte, wie ihr ein Schauer über den Rücken kroch und wie sie knallrot anlief. Hektisch sah sie sich kurz um, hatte jemand etwas bemerkt? Sie verformte die Lippen zu einer Schnute, ihre strahlend blauen Augen funkelten. Vor Überraschung, vor Schreck! Wer zum Teufel konnte wissen, dass sie …? Ausgerechnet, am Tag genau ein Jahr nach dem tolldreisten Überfall? Keine Frage, dies war nicht nur Warnung und Botschaft, sondern eine unmissverständliche Aufforderung.

Klar, es wussten einige Menschen sehr gut Bescheid über ihre Gier nach Kinderriegeln, ihre Lust darauf und ihr Vergnügen, die kleinen Schweinchen zu vernaschen. Vor allem bei der squirtenden Eventgemeinschaft war das natürlich kein Geheimnis. Schließlich war sie dort überhaupt erst auf die Idee zu ihrem dreisten Überfall gekommen, als der Geile Trucker von der besonderen Fracht berichtet hatte, die er an jenem Tag befördern würde. Sie hatte ihn nicht mit hineinziehen wollen und die Aktion daher mit aller kriminellen Professionalität durchgezogen. Dennoch mochte er Verdacht geschöpft haben. Doch er würde dieses Wissen nicht ausnutzen. Wer also war der Unbekannte, der sie nun durchschaut hatte? Und vor allem: Was wollte er? Sie erpressen? Mit einer Anzeige drohen für den Fall, dass sie sich seinen Gelüsten nicht fügte? Welcher Natur die sein mochten, konnte man sich anhand der Schokoladenpapier-Botschaft ja mühelos vorstellen.

Sie spürte, wie nicht nur ihr Herz raste, sondern auch ihr Schritt pulsierte. Feuchte bildete sich, nässte das Höschen. Keine Frage: Es war auch eine höchst erotische Botschaft, und sie beschloss, ihr nachzugehen. Was hätte sie auch tun sollen? Sie war aufgeflogen, jemand wusste Bescheid und ließ ihr nun keine Wahl, als sich zu beugen.

Der Treffpunkt gab ihr allerdings zu denken. Warum ausgerechnet auf der Freilichtbühne? Sie wusste, dass dort seit ein paar Tagen ein Theater-Ensemble gastierte. Auf dem Spielplan stand ein Piratenstück – beruhend auf der von einem Autorenduo verfassten Romanreihe „622“. Die Hauptpersonen waren ein berühmter Seeräuber und eine Spionin der Hanse: Gödeke Michels und Isabella del Bosque. Den ersten Teil der Geschichte mit dem Titel „Vermächtnis“ hatte die Truppe schon im vergangenen Sommer auf die Bühne gezaubert. Sue Ellen erinnerte sich sehr gern an die gelungene Vorstellung, die sie gleich mehrmals besucht hatte. Das kleine Freilichttheater zwischen Wald und Fluss hatte die perfekte Kulisse für die abenteuerliche Handlung geboten. Man hatte sogar Feuer entzündet, um das Ganze in dramatisches Licht zu tauchen. Doch das Ambiente und die schauspielerischen Leistungen waren nicht die einzigen Gründe für Sue Ellens anhaltende Begeisterung gewesen. Auch der Hauptdarsteller hatte dazu beigetragen, mit dem sie eine kurze, aber sehr heiße Affäre gehabt hatte.

Umso mehr freute sie sich nun auf die neue Vorstellung: In „622-Bestiarien“ würde sie nicht nur miterleben, wie die Geschichte um Gödeke und Isabella weiterging. Das Buch dazu hatte sie erst kürzlich gelesen, und sie war gespannt darauf, wie die Schauspieler mit der doch recht ungewöhnlichen Handlung zurechtkommen würden. Vor allem mit den erotischen Passagen. Das i-Tüpfelchen aber war natürlich die Gelegenheit, den Gödeke-Darsteller wiederzusehen, der…

Moment! War das vielleicht eine Spur in ihrem Schokoladen-Mysterium? Sue Ellens Gedanken begannen zu wirbeln. Es war nicht ausgeblieben, dass sie dem Mann damals von ihrer großen Leidenschaft erzählt hatte, und sie hatten sich nach den Vorstellungen manch Kinderriegel im Backstagebereich miteinander geteilt. Nackt und Lippen an Lippen, und dazwischen der Kinderriegel, der mit jedem Biss kürzer wurde, bis sie sich küssten. Und Schokolade mit Milchcreme sich mit speichelfeuchter Gier und Verlangen aufeinander vermischten.
Nur zu gern erinnerte sie sich daran zurück, was jener verwegene Pirat alles mit ihr angestellt hatte. Ging es also gar nicht darum, sie als Verbrecherin zu enttarnen? Hatte der Absender der ungewöhnlichen Botschaft tatsächlich nur eine Neuauflage ihrer damaligen Abenteuer im Sinn? Sie konnte es kaum erwarten, das herauszufinden.

Da sie für die heutige Premiere keine Eintrittskarte besaß, lungerte sie erst einmal eine knappe Stunde draußen vor dem Theater herum. Dann war die Vorstellung endlich zu Ende, und es stand noch eine Art Open Air Party auf dem Programm. Publikum und Schauspieler mischten sich bunt durcheinander, ein riesiger Weinkrug kreiste, Gelächter tanzte unter den Sternen...
Doch für Sue Ellen sollte die Feier nicht lange dauern. Plötzlich und völlig unerwartet wurde sie gepackt und abgeführt in das nahe Waldstück. Nicht nur der Piratenanführer kam mit, sondern auch ein schmuddeliger Kerl mit einem Holzbein und auch der Kapitän eines Walfangschiffes, ein äußerst zwielichtiger Typ. Dazu zwei zotige Huren in zerrissenen Kleidern, mit wirrem Haar, und allem Anschein nach auch schon stark angetrunken.

Klar, es waren allesamt Theaterschauspieler, begnadete Künstler eines wirklich tollen Ensembles. Doch Sue Ellen wurde es dann doch mulmig, als man sie kurzerhand an einen Baum fesselte und das Seil mit einem perfekten Palstek sicherte, einem komplizierten Seemannsknoten. Es gab kein Entkommen.

Was würden die fiesen Jungs und trunkenen Weiber mit ihr anstellen? Ihre Lage war hoffnungslos. Sie war der Bande ausgeliefert, sie konnten mit ihr machen was sie wollten. Oh ja, Sue Ellen sah bereits die Gier in den Augen der Männer blitzen. Man hatte sie so gebunden, dass ihre üppigen Brüste sehr gut zur Geltung kamen. Und da sie wie so oft auch jetzt keinen BH trug, konnte ein jeder im hellen Feuerschein erkennen, wie hart sich bereits ihre Brustspitzen gegen den Stoff der weißen Bluse drückten. Ihr leichter Sommerrock würde den kräftigen, rauen Händen nicht lange standhalten können …

Hm … sie spürte, wie ihr die Lust abermals das dünne Höschen zu nässen begann, ausgeliefert bin ich ihnen, ausgeliefert … So dachte sie und ihr Atem beschleunigte sich.

Bis hin zu dem Moment als die Leute plötzlich keuchten und schrien und sich erschrocken zurückzogen. Selbst der mit dem Holzbein humpelte eilig davon. Was hatte das zu bedeuten? Was sollte das?

Sue Ellen spähte in die Dunkelheit hinein, konnte aber nichts entdecken, der Feuerschein blendete sie. Und doch, sie hörte ein Geräusch, ein Schlurfen und Grunzen. Da kam jemand!

Doch wer? Wer schreckte eine so furchtlose Bande auf und schlug sie in die Flucht?
Niemand anderes als der Klabautermann himself, wenn man den alten Piraten-Geschichten glauben durfte. Was der hier zu suchen hatte, konnte sich Sue Ellen allerdings nicht so recht erklären. Und sie kam vorerst auch nicht dazu, sich darüber allzu tiefgreifende Gedanken zu machen. Denn eine riesige Figur kam aus dem Schatten der Nacht getreten. Dunkel war sie gekleidet. Ein Hüne, ein Riese musste es sein. Gab es da jemanden in dem Ensemble, der eine solch gigantische Statur besaß? Der hätte ihr doch aufgefallen sein müssen. War er aber nicht. Ja, gehörte er denn überhaupt mit dazu zu der Schauspieltruppe? Waren die Piraten und ihre Huren tatsächlich vor Schreck abgehauen, oder war das hier doch nur eine gut inszenierte Posse?

Fragen über Fragen, die sich Sue Ellen stellte. Ihre Lust wich einer diffusen Angst, die der Erregung allerdings seltsam ähnlich war. Tatsache war, sie blieb feucht und die Nippel wurden noch härter. Denn die fremde Gestalt kam direkt auf sie zu. Wehren war ausgeschlossen, so viel war ihr klar.

Der Mann ging leicht vornüber gebeugt, auf dem Rücken trug er einen Sack. Bucklig sah der Unhold aus. Der Inhalt musste entsprechend schwer sein. Langsam kam er näher, Sue Ellen hielt erschrocken den Atem an ...



ff
Copyrights by Walhorn & Ritter, April 2021

Einfach nur mega Herr Wahlhorn
*****rPe Mann
1.498 Beiträge
Bernd tolle Geschichte!
Profilbild
****012 Frau
476 Beiträge
Falls sich jemand wundert...
... warum wir eigentlich eine Geschichte über Kinderriegel und Klabautermänner schreiben: Nein, wir waren nicht betrunken! *lach*

Geschuldet ist dieser Kreativitätsausbruch den neun Wörtern, die uns das Publikum im vorangegangenen Livestream vorgegeben hatte. Als da wären:

Kinderriegel
Palstek
Holzbein
Klabautermann
nachtdunkler Wald
Perücke
Bärenfell
Strudel
kalter Rauch

Und aus dieser wilden Mischung ist eine nicht weniger wilde Geschichte entstanden. Die natürlich noch einen zweiten Teil hat... *floet*
****orn Mann
11.994 Beiträge
Themenersteller 
Dieser Beitrag wurde als FSK18 eingestuft.
Zur Freischaltung

*****rPe Mann
1.498 Beiträge
Hoi, einfach toll so mit den Worten spielen!!!
****orn Mann
11.994 Beiträge
Themenersteller 
Ja *g* und ... die nächsten neun Wörter aus dem Stream vom 12.4. stehen auch schon parat, in eine neue Geschichte verpackt zu werden. *walk* Die Kea2012 und ich dann hier vorstellen:

Leselust mit Walhorn

Anmelden und live dabei sein! *g*
Profilbild
****012 Frau
476 Beiträge
Ich muss schon sagen: Es macht jedes Mal einen Riesenspaß, aus den vorgegebenen Worten etwas Neues zu spinnen! *freu* Nächstes Mal ist zum Beispiel "Häkelpuppe" dabei. Und "Haderlump"! *love*

Das kann ja wieder was geben! *lach*
******Zu2 Frau
80 Beiträge
*wow*
Das Lesen hat wirklich Spass gemacht. Ich hätte es nie für möglich gehalten, kinderriegel u klabautermänner in einer erotischen Geschichte einzubauen!
Euch ist es sehr gut gelungen 😊🤩
****orn Mann
11.994 Beiträge
Themenersteller 
Dieser Beitrag wurde als FSK18 eingestuft.
Zur Freischaltung

*****rPe Mann
1.498 Beiträge
Schade für mich, denn ich kann nicht so gut und elegant mit Wörtern umgehen! Kompliment dafür!!
****orn Mann
11.994 Beiträge
Themenersteller 
Macht doch nichts! *g*
*****t72 Frau
85 Beiträge
Leider FSK 18.

Ich muss unbedingt auf YouTube mal nachhören.
Zitat von *****rPe:
Hoi, einfach toll so mit den Worten spielen!!!

… ja einfach toll, finden wir auch - dies SPIEL mit den😉 … 👍
****orn Mann
11.994 Beiträge
Themenersteller 
Eure zweiten Fünf-Wörter
In den nächsten Tagen geht es weiter mit dem Haderlumpen e.V.

*g*

Hippie
Fotowettbewerb
Teppich
Lustschrei
Springflut


*faechel*
*****rPe Mann
1.498 Beiträge
Man will einer sein!!! Und Spaß haben!
****orn Mann
11.994 Beiträge
Themenersteller 
Dieser Beitrag wurde als FSK18 eingestuft.
Zur Freischaltung

*****rPe Mann
1.498 Beiträge
Hmmm, der Geschmack und das Gefühl wie der Drink langsam über den Gaumen und dann durch den Kehlkopf rinnt!!
… WOW - wenn das Gefühl zum Geschmack eines Drinks wird, der über den Kopf langsam rinnt und sich erst nur der Gaumen, dann aber der Kehlkopf sich sehr sehr langsam, aufzulösen beginnt - dann ist Sie da, die schöne Zeit der lasziven Erotik, mit all ihren Farben und Bögen der Gotik - wollen immer mehr hören, von Worten die spielten, und all ihren Lesern die spannend schon wartend, es kaum noch aushielten, wann doch endlich beginnt das nächste Game, und auch nun für meine Ungeduld, selbst mich nun langsam schäm, das Sie endlich beginnt die gute Zeit, wo für gutes Wortspiel sind, so vieles bereit - Mann will einer sein, mit Spaß dabei, alles andere ist doch dabei, so banal und einerlei, so lange nicht der Spaß vergeht, wie Mann es wendet oder dreht, denn wie gut das niemand merkt und weiß, nicht Stilzchen sondern Höschen HEISS …
geht es dann mit Wortspiel weiter, bleiben alle bockig heiter, da Sie ein wenig sind pikiert, da es entweiht und - persifliert …
*****rPe Mann
1.498 Beiträge
Der Drink ist ja nur eine Momentaufnahme! Das *g*eschmacksgefühl habe ich ja auf der Zunge und im Gaumen! Wie ich mich dabei fühle, ist ja meine Sache!! Sauwohl!!!
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.