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Jetzt ist es aber so, dass mein derzeitiger Freund in mir die Sehnsucht nach mehr geweckt hat. Mit ihm konnte/ kann ich mir nach Jahren wieder vorstellen, wie eine glückliche Beziehung aussehen kann 🥰 Der Haken ist halt nur, dass es nicht mit ihm sein würde, da auch er gebunden ist und es wohl auch bleiben wird... Auf gar keinen Fall würde ich meinen Mann verlassen um dann irgendwo alleine zu sitzen und zu warten, dass er mal Zeit hat.
Was genau wäre denn der Unterschied?
Ob du eine Affäre mit einem Mann hast, der dich begeistert, während zu Hause eine Partnerschaft wartet, an der ihr beide scheinbar kein Interesse mehr habt, oder ob du eine Affäre mit einem Mann hast, der dich begeistert, während zu Hause gar niemand auf dich wartet, macht doch im Endeffekt keinen Unterschied. Es bleibt dabei, dass bei dir zu Hause kein Liebespartner ist. Höchstens ein (guter) Freund. Und mit guten Freunden muss man nicht so tun, als würde man eine Liebesbeziehung mit ihnen führen, wenn dem nicht so ist.
Also ganz unabhängig von der Affäre würde ich persönlich mich trennen, wenn ich nicht mehr liebe. Liebe ich immer noch, würde ich versuchen, mit meinem Partner zu sprechen und eine Lösung zu finden. Und wenn das nciht klappt, dennoch trennen. ich weiß nciht, warum ich in einer Beziehung bleiben sollte, an der keiner von beiden noch Interesse hat. Mich nicht trennen, nur damit ich nicht einsam bin, ist doch blöd. Im Grunde ist man in so einer "Beziehung" doch auch einsam, auch wen man nicht allein ist.
Ich hab lieber gar keine Beziehung, als eine, die im Grunde keine ist und mich permanent unglücklich und traurig macht. Das würde ich loslassen, damit beide die Chance haben, eventuell wieder jemanden zu finden, den man wirklich will und mit dem man glücklich ist.
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Wie habt Ihr den Absprung aus der Langeweile geschafft- und würdet Ihr es noch mal tun? ...oder ist es hinterher noch schlimmer, wenn man dann irgendwo alleine sitzt und noch einsamer ist als vorher?
Ich habe mich nach neun Jahren getrennt, weil wir beide fundamental unterschiedliche Vorstellungen davon hatten, wie wir unsere Zukunft gestalten wollen. Die zwei Knackpunkte waren dabei einmal die Beziehungsart (ich wollte eine offene, er eine monogame), und Kinder (er will unbedingt weitere, ich will auf keinen Fall weitere).
Und obwohl da nach wie vor Liebe vorhanden war (und bei mir immer noch ein wenig vorhanden ist), war die Trennung unter diesen Aspekten richtig und wichtig.
Ich habe keine Angst vor dem Alleinsein. Zum einen, weil ich es sehr gut mit mir selbst aushalte, zum anderen, weil ich meine sozialen, emotionalen und sexuellen Bedürfnisse nicht alle nur auf eine Person fokussiere. Ich habe Freunde, ich habe Familie, ich habe Erotikkontakte.
Es gibt natürlich hier und da Dinge, die ich vermisse - zum Beispiel, mich einer Person komplett zu öffnen und enthusiastisch und voller Freude ein Leben mit ihr zu planen und Errungenschaften und Erlebnisse zu teilen, aber ich fühle mich als Single nicht ungeliebt und einsam. Ich hätte mich viel einsamer in einer Partnerschaft mit einem Menschen gefühlt, mit dem ich fundamentale Werte und Ziele nicht hätte teilen können.
Der Unterschied ist ganz klar der, dass ich momentan vom warten abgelenkt werde und die Treffen und Nachrichten zwar herbei sehne und mich wie Bolle drauf freue, es aber nicht der Hauptbestandteil meines Lebens ist! Wenn ich hier schon einen Schlussstrich ziehe, dann soll es sich auch irgendwie „lohnen“ und die Situation drastisch ändern!
Ich möchte dann einfach sagen können: „Ich bin glücklich wie noch nie im Leben“ und nicht „Ich warte, dass M mal wieder Zeit hat für mich.“
Wenn schon Trennung, dann auch frei sein für etwas neues, einen neuen Mann, der halt 100% sein kann: Bester Freund und Liebhaber, Seelenverwandter und Partner in alltäglichen Dingen.
Solange ich an der Affäre festhalte, sind Kopf und Körper nicht wirklich frei für jemand anderen 🤷♀️