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Komplex... Lymphknoten, PapIIId, HPV.. Infos erbeten

Komplex... Lymphknoten, PapIIId, HPV.. Infos erbeten
Ein Hallo an die Damen unter uns

Seit einem dreiviertel Jahr mache ich mit geschwollenen Lymphknoten hauptsächlich im HNO-Bereich) und Fieberschüben rum.
Da es im HNO-Bereich keinen "Herd" / Auslöser gab, wurde ich zu sämtlichen Fachbereichen überwiesen und es wurden allerhand Blutuntersuchungen gemacht. Hierbei wurde von Borreliose, Toxoplasmose, Mononukleose und bis zu EBV ALLES festgestellt bzw positiv getestet - aber alles "alte" Infektionen, keine akuten. Eine HIV- Infektion und Hepatitis wurde auch ausgeschlossen.
Des weiteren bin ich mittlerweile in onkologischer Behandlung zum Ausschluss der Non Hodgkin Krankheit. Eine Kernspin vom Oberbauch ergab dort keine Lymphome, ein CT der Lunge steht noch an.
Auf der Suche nach dem Grund der Knoten war ich auch beim Gyn, der einen Abstrich gemacht hat.
Heute wurde ich angerufen und erfuhr, das sich meine Zellen in Form von Pap IIId verändert haben, nächste Woche wird ein Abstrich zum Ausschluss HPV gemacht.
Ich selbst bin Arzthelferin, habe aber von der gynäkologischen Fachsimpelei keine Ahnung.
Wer kann mir Infos dazu geben? Was bedeutet PapIII genau?
Was, wenn der HPV positiv ist? Wird dann automatisch eine Konisation gemacht oder muss ich vorläufig "nur" weiterhin engmaschig kontrolliert werden? Wenn der HPV negativ ist, kann ich mich dann jetzt mit der Zellveränderung noch auf HPV impfen lassen? Was kostet das?

Ich weiss... Fragen über Fragen... aber ich würde mich dennoch sehr über viele Antworten freuen.

Lieben dank
Sie von BeSwitched
ich zitiere
weil ich so schreibfaul* bin:

Ein Pap IIID unterscheidet sich deutlich von einem Pap III: Hier liegen leichte bis mittelschwere Veränderungen der Schleimhautzellen vor, auch als Dysplasie (D) bezeichnet. Dysplastische Zellen sind in ihrem Aussehen verändert, ohne dass man eindeutig sagen könnte, worauf diese Veränderung zurückzuführen sind – ob eine Infektion oder eine mögliche Vorstufe einer bösartigen Erkrankung. Es liegen jedoch noch keine Krebszellen vor. Sie können sich aber unter Umständen zu Krebsvorstufen, so genannten Präkanzerosen, entwickeln.

Vorgehensweise Pap IIID:
Hier führen die Ärzte in der Regel Abstrichkontrollen in Abständen von jeweils drei Monaten durch. Wenn im Rahmen dieser Kontrollen drei bis viermal hintereinander das Ergebnis Pap IIID diagnostiziert wird, entnimmt der Arzt in der Regel eine kleine Gewebeprobe, um den Befund histologisch abzuklären.

Entscheiden sich Frauen für die Durchführung eines HPV-Tests, so müsste die Kostenfrage vorher mit der jeweiligen Krankenkasse geklärt werden. Laut den aktuellen Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe reiche es bei erstmaligem Pap IIID und einem negativen Testergebnis aus, die Zellabstrichuntersuchung sowie den HPV-Test nach sechs Monaten zu wiederholen. Liegt hingegen eine HPV-Infektion vor, raten die Fachleute zu einer Kontrolluntersuchung bereits nach 3 bis 6 Monaten. Bei wiederholt positivem HPV-Befund sollte eine genauere Abklärung mittels Kolposkopie und Biopsie erfolgen. Ist der HPV-Test weiterhin negativ, könnten, so die Leitlinie, hingegen weitere 6 Monate abgewartet werden.
Haben sich Gewebeveränderungen der Stufe Pap IIID auch noch nach einem Jahr nicht zurückgebildet, veranlasst der Arzt üblicherweise in jedem Fall weiterführende Untersuchungen unabhängig vom HPV-Status. Da sich Veränderungen aber auch von alleine wieder zurückbilden können, warten die Ärzte zunächst die Kontrolluntersuchungen ab, um zu beurteilen, ob eine weitere Behandlung überhaupt notwendig ist.

aus:
http://www.krebsinformationsdienst.de/themen/vorbeugung/zervix-frueherkennung.php

Ich denke, damit sind die beiden wichtigen Fragen geklärt, oder?



*bin ich natürlich nicht. Aber besser hätte ich das auch nicht erklären können *g*
Hallo Alex

Ganz vielen lieben Dank dafür. Da war jetzt viel dabei, was ich noch nicht wusste.
Die Kostenfrage ist durch die Arzthelferins meines Gyns geklärt worden, die mir sagte, das bei einer Stufe von PapIIId der HPV-Test auf Kosten der Krankenkassen gemacht werden kann.
Dieser Test bzw dieser Abstrich wird nun kommenden Dienstag bei mir gemacht.
Das sich PapIIId einfach so auch wieder zurückbilden kann - das wusste ich bisher nicht und bin gerade sehr dankbar für diese Info.

Also - abwarten und Tee trinken.

Vielen Dank nochmal

LG
Sie von BeSwitched
...
gern geschehen.

Das mit der Kostenfrage steht da so explizit, weil sich die Kassen untereinander unterscheiden. Die einen Zahlen, die anderen nicht. Deshalb empfiehlt sich eben vorher eine kurze Rücksprache mit ihnen. Ist aber letztendlich Sache der Arztpraxis.

Was das Rückbilden angeht:

Schleimhäute sind Gewebe, die sich quasi ständig neu bilden. Das sind mehrschichtige Zellverbände, bei denen die Zellen ganz unten sich immer wieder teilen und die Tochterzellen dadurch nach oben geschoben werden, dort absterben und dann abgeschilfert werden.

Die Veränderungen, die man jetzt bei Dir gesehen hat, kann z.B. reaktiver Natur sein, sprich es liegt eine lokale Entzündung vor, die die obersten Zellschichten verändert und diese fallen deswegen bei der Abstrichuntersuchung ins Auge.

Wenn man jetzt in ein paar Wochen erneut einen Abstrich macht, dann sieht man da nicht mehr die gleichen Zellen, weil die ja längst abgestorben sind, sondern neue, die heute noch ein paar Lagen tiefer liegen und so den Einflüssen, die zur jetzigen Veränderung geführt haben, nicht unterliegen.

Deshalb wird in einem solchen Fall das Abstrichergebnis normal ausfallen, sprich keine Dysplasien.

Erkennt man, wie in dem Zitat angesprochen, mehrmals hintereinander Dysplasien, dann muss man vermuten, dass die Ursache hierfür in den tieferliegenden, sich teilenden Zellschichten liegt. Und um das zu Beurteilen würde man dann Gewebeproben entnehmen, die eben auch eine Beurteilung dieser Schichten zulassen.

Kurzum: Die Dysplasie bildet sich nicht zurück. Die Zellen sterben einfach ab und werden durch neue, nicht-dysplastische Zellen ersetzt *zwinker* Das war's eigentlich, worauf ich hinaus wollte *zwinker*
Ich muss sagen, Hut ab für diese leicht verständliche Erklärung, lieben Dank.
Ich bin zwar Arzthelferin, aber erst seit nem knappen Jahr nach langer langer Pause wieder im Beruf und zudem habe ich den Beruf im HNO-Bereich erlernt - habe also von der gynäkolog. Seite absolut null Ahnung.
Klar habe ich gegoogelt und gemacht, aber naja... ich muss sagen, das mir deine Erläuterung nun am besten weitergeholfen hat.
Du kommst nicht zufällig aus der Medizin? *lach*

Was wäre denn im worst case, wenn HPV positiv und sich bösartige Zellen iiiirgendwann finden würden? Total-OP und/oder Chemo und das alles?
...
Ne, ich bin Hausmeister in der Klinik. Das schnappt man auf den Fluren so auf *g*

HPV positiv ist nicht der worst-case. Eine Infektion erhöht nur das Risiko (statistisch gesprochen) oder legt den Grundstein für eine Entartung (wenn die Theorie so denn stimmt).

Bei den stadiengerechten Therapien wird's jetzt richtig kompliziert. Das kann ich beim besten Willen nicht ganz so einfach zusammen fassen wie die kleine Geschichte von sich teilenden Zellen *g*

Letztendlich ist, so denn ein Cervixcarcinom histologisch gesichert, je nach Ausbreitung zwischen Konisation (nur ein kleiner Gewebekegel aus dem Gebärmutterhals wird entfernt) und Exenteration (man räumt das Becken quasi leer, Gebärmutter, Adnexe, Lymphknoten, u.U. Teile von Blase und Enddarm, alles raus) oder einer letztlich nur noch palliativen Radiochemotherapie dann alles möglich.

Eine ganz gute Übersicht bietet auch hier wieder:
http://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/gebaermutterhalskrebs/index.php
@sie von BeSwitched
Ja, ein Abstrichbefund PapIIId kann sich wieder in ein PapII verändern. Regelmäßige Kontrollen sind aber notwendig.
Und sollte der Befund HPV positiv lauten, wirst du die Viren auch nach der akuten Infektion nicht wieder los. Sicher sagt dein Arzt dir dann zugleich, ob es Viren der high risk Typen oder low risk Typen sind - das macht nämlich den ganzen Unterschied: nur die ersteren sind bei der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs beteiligt.
Auch wenn PapIIId noch keine Krebszellen erkennen lässt, bedeutet das nicht, dass er harmlos ist - schließlich ist auf dem Abstrich nicht zu erkennen, wie weit die Dyplasie reicht. Eine Konisation kann auch mit diesem Befund schon zu einer genaueren Einsicht verhelfen. Im guten Fall ... ist damit dann auch die Therapie (von HPV) abgeschlossen!
Aber vielleicht ist der kommende Abstrich ja auch wieder ganz im grünen Bereich!
Viel Glück, Jenny
Hallo Jenny
Recht herzlichen Dank auch für diese Infos!
viele Grüße
Sie von BeSwitched
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