So langsam häufen sich doch wieder die Missverständnisse!
Zunächst noch mal, Sklavenverträge sind persé sittenwidrig und damit grundsätzlich rechtlich unwirksam. Das sind rein private Abmachungen. Der Metakonsens hingegen besagt, dass man einvernehmlich überein gekommen ist, eben uneinvernehmlich zu agieren. Rechtlich ist hier nicht relevant ob Konsens in den Handlungen besteht oder nicht, sondern Konsens, denselben eben auszusetzen. Das ist sittsam und statthaft. Unabhängig davon ist ein Safeword & Co. im MK auch ein Widerspruch in sich! Entweder setze ich den Konsens aus oder eben nicht. Gründe dafür und dagegen wurden hinlänglich genannt.
Aber beleuchten wir das doch noch mal etwas näher.
Sobald es an die Grenzen geht, stoßen auch die Sicherheitskonzepte des SSC an seine wirksamen Grenzen. Und im BDSM, also B, D/s wie SM, sind gewisse Erfahrungen eben nur hinter den Grenzen erlebbar. An dieser Stelle wird das SW unwirksam und der MK greift stattdessen. Und wie gesagt, bedeutet es nicht- mach mit mir was Du willst, sondern, mach mit mir was ich nicht will! Logisch dass hier der Konsens ausgesetzt werden muss, sonst wäre auch das ein Widerspruch in sich! Aber das ist eben diese Ambivalenz (sowohl als auch), die nicht jeder versteht.
Natürlich versucht man auch hier mögliche Risiken gering zu halten, aber unter dem Bewusstsein, dass auch was schief gehen kann. Aber das hat man gemeinsam befunden und entschieden und handelt dann auch entsprechend! Deswegen muss danach nix vorbei sein. Es ist schlicht einkalkuliert. Deswegen ist man aber noch lange kein Hasardeur- im Gegenteil! Denn noch bewusster, kann man dem ausleben gemeinsamer Abgründe nicht begegnen.
Es wird also mitnichten in Kauf genommen, dass Sub Schaden davon tragen kann, dafür passt man umso mehr aufeinander auf. Sub, die geschehen lässt und im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihr Befinden kommuniziert und Dom, der nichts im Eifer überstrapaziert und erkennen muss, wann ein Nein Weiter bedeutet und nicht den dringlichen Wunsch nach Abbruch.
Natürlich ist es von Vorteil sich gut zu kennen, sich lesen zu können. Natürlich ist Vertrauen sehr wichtig. Aber auch das ist nur die halbe Miete. Entscheidend ist, diesen direkten Draht zueinander zu haben. Mit manchen hat man den, mit anderen nicht. Entscheidender ist vielmehr die vorherige Kommunikation, ob und was erlebt werden möchte und wie man denkt, ggf. damit umzugehen. Die Besprechung des Grenzkonflikts. Auch dann sollte man sich erst heran tasten, bevor's dann ans Eingemachte geht, denn man sich auch täuschen.
Das kann man dann auch sehr wohl mit Anfängern erleben, ohne dass Sub dabei zu Schaden kommt- egal was Sie sich vorgestellt hat oder nicht. Man achtet ja schließlich auf sein Gegenüber! Und wir wissen, gerade die Rookies wollen gerne schnell höher und weiter. Die Vorstellung, wie weit Phantasie und Realität auseinander liegen können, ist oft nicht vorhanden. Aber gerade dann ist der MK das Mittel der Wahl, eben diese Grenzen wirksam aber auch schadlos aufzuzeigen.
MK bedeutet eben nicht, zu tun und zu lassen was man will, ohne Rücksicht auf Verluste! Sondern sich den Risiken umso mehr bewusst zu sein und auch einig darüber, das gemeinsam zu tragen. Und gerade das fördert die Achtsamkeit aufeinander immens, wodurch noch mehr Tiefe und Intensität erlebbar wird. Und damit und selbstverständlich auch das Anliegen, heil wieder aus der Sache heraus zu kommen. Das erleben gemeinsamer Abgründe wird durch MK überhaupt erst möglich und dient dem ausleben der Neigungen- ohne daran zu zerbrechen, sondern daran zu wachsen!
„Mir geht es um den Konflikt, als dominanter Part (mit Nachfragen und allem, was dazu gehört) der festen Überzeugung zu sein, ein Abbruch sei nicht nötig, aber Sub sagt etwas anderes. Wie geht man damit um?
Sollte es sich hierbei um MK gehandelt haben ist die Frage, ob und wie ihr das vereinbart habt. Dazu lässt sich nichts konkretes sagen, nicht mal pauschales.
„Für mich ist es wichtig zu wissen, dass meine Sklavin eine Notbremse hat; dann kann ich es auch genießen, sie verantwortungsvoll aus ihrer Komfortzone zu bringen und Grenzen zu erweitern. Andere sehen diese Situation anders, und das ist meine Frage.
Du übersiehst den Widerspruch darin. Deine Sklavin soll dich mit ihrer Notbremse kontrollieren, damit du sie führen kannst? Erwartest du tatsächlich, dass sie dir beim Grenzüberschritt all das so klar und deutlich kommunizieren kann? Deine Sklavin soll also dich führen, damit du ihr so den Grenzübertritt ermöglichen kannst? Siehst du nicht, dass Sie das an dieser Stelle weder kann, noch will und Du derjenige bist, der diese Aufgabe inne hat? Kann es sein, dass du diese Verantwortung auf deine Sklavin ablegen willst? Es scheint eher so, also könntest du aus deiner Komfortzone nicht heraus und nenne das bitte nicht "verantwortungsvoll", denn du bist nicht bereit, diese Verantwortung zu tragen, sonst tätest du es.
Das ist dein eigener Widerspruch den du lösen musst. Bring Sie über ihre Grenzen oder lass es, wenn du es dir nicht zutraust. Ob dem einfach nur ein Kommunikationsproblem zugrunde liegt oder es eine Frage der Haltung ist, versuchst du ja gerade heraus zu finden. Demnach letzteres. Auch du musst dann aus deiner Komfortzone heraus und damit haderst du. Du musst diese Dinge für dich neu definieren und dieser Thread hilft dir dabei sicher. Aber du musst diesen Widerspruch lösen! Das eine geht nicht ohne das andere.