@ Cancanca
Nun, ich hab meine Ehe ca. 15 Jahre länger geführt, als ich es hätte
tun sollen, wenn ich meinem Gefühl bzw. meinem Bedürfnis nach
Zufriedenheit gefolgt wäre.
In meinem Fall waren aus heutiger Sicht zwei Punkte entscheidend
dafür, dass ich die Trennung lange herausgezögert habe:
1. Ich hatte Angst davor, die emotionalen Folgen händeln zu können.
2. Ich hab mir selbst die Schuld gegeben, dass es so war wie es war.
Das hat letzten Endes zur Folge gehabt, dass ich versucht habe,
in dem Glauben zu leben, dass ich
a) nix ändern kann
und
b) nix anderes "verdient" habe.
In Bewegung kam ich erst, als ich meine berufliche Situation
als immer unbefriedigender und belastender erlebte.
Und in dem Zuge merkte, dass mir der Job über Jahre dabei geholfen
hat, meine private Situation auszublenden.
Ein Versuch, die Beziehungs-Situation zu "retten", war aus meiner
Sicht die lange gehegte Idee einer von meiner damaligen Frau und
mir gemeinsam zu führenden kleinen Beratungsagentur.
Die Realisierung der Idee ging schon in der Vorbereitungsphase
nicht gut - ich glaube, weil bei dieser Gelegenheit unübersehbar klar
wurde, dass ein gegenseitiges Vertrauen und eine starke emotionale
Bindung nicht wirklich da waren.
Letzteres schrittweise zu Erkennen, hat der Ehe dann den Todesstoß
versetzt.
Vielleicht nicht ganz unwichtig:
Nachdem für mich klar war, dass ich mich trennen will,
war mir der Preis (finanziell und im Sinne von Sicherheit),
den ich in der Folge zu zahlen hätte, relativ egal.
Allerdings waren keine Kinder im Spiel...
Grüße
Berglöwe