Dieses Scenario hab ich nun 7 Jahre hinter mir.
Nein, es waren keine Schuldgefühle eher die Verantwortung den Kindern gegenüber. Diese sind aber nun groß und verstehen mittlerweile auch viel.
Solange die Kinder unter 18 waren, sah ich es für mich als Verpflichtung an, ihnen beizustehen. Daß mein Part dabei auf der strecke geblieben ist, war zwar scheiße, aber eben nicht wirklich zu ändern.
Als ich meine Frau mal ansprach - wie soll es weitergehen, was ist mit Sex -
bekam ich zur Antwort, wenn Du Sex willst, dann such Dir halt ne Freundin.
Ok - ist auch ne Ansage -
Ich hab ihr dann, nachdem die Kinder aus dem gröbsten raus waren,
alles "übereignet" und bau mir nun mein Leben komplett neu auf.
Diesmal allerdings nach meinen Regeln.
Wir sind zwar nicht im Streit auseinander und reden auch noch im normalen Ton miteinander, aber von einer Beziehung oder gar Liebe ist da garnix mehr.
7 Jahre "Klosterleben" - die ich auch so durchgezogen hab, um mich auch weiterhin im Spiegel nicht anspucken zu müssen - zerstören eben sehr viel. Daher ist nun diese Beziehung defakto am Ende.
Die Zeit die ich mir dabei gegeben hatte, um mir meiner Gefühle dafür klar zu werden, zeigte mir aber auch das mein Gefühlsleben darunter gewaltig litt.
Da ist eben kaum ein Gefühl mehr da - ausser wie zu einem Kumpel.
Klar gab es während meiner Ehe auch schöne Zeiten, sonst währen die Kinder schliesslich nicht auf der Welt, aber das sind getrennte paar Schuhe und sind eben nunmal Vergangenheit.
Ich will auch keine Schuldzuweisungen treffen, unsere Leben haben sich eben einfach im laufe der Zeit komplett unterschiedlich entwickelt.
Das kann passieren, dafür gibt es eben keine Garantie.
Auf dem Papier sind wir zwar weiterhin (noch) verheiratet, da sich dabei zu viele Nachteile für beide Seiten daraus ergeben würden, aber eben nicht mehr im realen Leben. Wir haben das in einem friedlichen Gespräch so beide miteinander vereinbart.
Sollte jemand einen neuen Partner kennenlernen dann kann man über das Thema Scheidung immer noch reden.
Nur eine weitere "feste" Beziehung will ich derzeit eigentlich garnicht.
Vielleicht ergibt sich diesbezüglich da ja mal was, vielleicht aber auch nicht - das wird die Zukunft zeigen und dann wird man weitersehen.
Nur werd ich mein Sexualleben nun nicht mehr wie als Mönch beandeln.
Schön ist auch, daß es auch die Kinder verstehen (die sind alt genug) und es auch so akzeptieren, auch wenn Sie es schade finden das es so gekommen ist.
Ich hab jedenfalls ob dieser ganzen Situation für mich beschlossen, daß ich mein Leben nun wieder aktiv gestalten und geniessen werde.
Dazu zählt eben auch Sex, der für mich mindestens genauso wichtig ist und ein Grundbedürfnis wie essen und trinken.