Was reizt Euch an BDSM?

Warum atme ich?
Warum mag ich Gummibärchen..und warum mag ich den Sommer lieber, als den Winter?

Ich hab nur eine Möglichkeit gesucht, meine verstörenden Gedanken und Gelüste in einen konsensualen Kontext zu verpacken und ausleben zu können.

Das liebe @*****Eve habe ich mich auch mal gefragt und seither lässt mich das Thema nicht mehr los. Und natürlich musste ich es zumindest ausprobieren.

Deine Frage ist unglaublich weit gefasst und die möglichen Antworten so vielseitig wie die Menschen.

Es geht um Grenzerfahrungen, sich Erkunden, Abenteuer , Lustschmerz , große Nähe und Verbundenheit wie sie in Grenzsituationen entstehen, Vertrauen und Intensität und einiges mehr.

Sicherlich geht es vielen Menschen, die es ausleben so, dass sie darin eine Erfüllung finden, die sie anderswo nicht finden. Bdsm schafft für Menschen, die es bewusst ausleben, eine Nähe zum Partner, die man auf andere Art und Weise so nicht zu finden vermag.

Mich (W) dieses extreme Vertrauen, welches dazu benötigt wird, dies auszuleben. Bin ja nun schon bissi in die Jahre gekommen und auch kein Neuling in Beziehungen, aber das, was ich in einer Beziehung mit einem BDSM Kontext empfunden habe, die schönen wie die schlechten Seiten, habe ich so noch nicht erlebt.
Ich geh aber mal stark davon aus, dass ich dies auch so in einzigartiger Erinnerung behalten möchte und es nicht mit einem anderen Mann ausleben werde.
Denn wir führen keine klassische D/S Beziehung und eingefleischten BDSMlern würde es wohl nur ein müdes Lächeln abringen, aber, jeder so wie er es nutzen mag.

Das Hineingreifen in mich und Bottom.

Es ist wie es ist ...
Nicht mehr
Nicht weniger

Ich liebe Schmerz
Kann ihn wandeln
Es ist Lust
Geil
Mein gegenüber liebt es zu quälen
Genießt das winden
Kann es wandeln
Lust
Geil

So what ......

Schönes Thema. Ich versuche es mal verständlich auszudrücken, auch wenn BDSM in mir selber eher komplexer ist.
Ich mag keine Schokolade, warum? Weiss ich nicht. Ich stehe auf Minisalami, warum? Schmeckt mir halt.
Ich stand schon immer ein wenig auf Kink. Handschellen, Kerzenwachs, das wusste ich schon mit 16/17 Jahren. Mein damaliger Freund fand das unnormal und so lebte ich Jahrzehnte Stinosex. Gefehlt hat mir immer etwas. Hier im Joy habe ich mich mit meiner Sexualität auseinandergesetzt. Was will ich? Was gefällt mir? Ich mochte es schon immer härter, wurde lieber gebissen als geküsst, gepackt statt gestreichelt.
Mittlerweile bin ich um ein wenig Erfahrung reicher. Wenn ich es reflektieren soll..hm..ich mag es, wenn mein Mann mir zeigt das er ein Mann ist, mich unterwirft. Mich bändigt. Dann, erst dann werde ich zahm. Das kickt mich total.
Desqeiteren, ist es eine unwahrscheinlich zärtliche, zwischenmenschliche Ebene. Bist du als kind mal hingefallen und es hat dich jemand getröstet? Festgehalten? Wie fühltest du dich da?
Das wäre die Miniversion, die Ahnung wie es ist von seinem Herren aufgefangen zu werden.
Die wissenschaftliche Darstellung ist wohl, das durch Schmerz Endorphine ausgesendet werden und die machen bekanntlich glücklich.
Das war meine Sicht, zumindest die Oberfläche davon.

Für mich ist das einfach eine viel größere Nähe. Eine Intimität, die ich mir anders gar nicht vorstellen kann, und die dazu noch mit relativ wenig Aufwand (im Idealfall mit nur einer Wicklung mit dem Seil) aufgebaut werden kann. Man muss es einfach erlebt haben, um es nachvollziehen zu können. Ob man es "verstehen" will, oder es als kleines "Wunder" akzeptiert, ist dann wiederum doch sehr verschieden.

Es ist, wie es ist
Ich knie vor meinem Herrn - damit ich mich groß fühlen kann
Ich fühle mich groß - weil ER mein Herr ist.
Er ist mein Herr - weil ich ihn erwählte.
Ich erwählte ihn - weil ER mich führen kann.
Er kann mich führen - weil er mich liebt.
Er liebt mich - weil ich Bereit bin Alles zu geben.
Ich gebe Alles - weil ich es will.
Ich will es - weil ich so fühle.
Ich fühle so - weil es mein Wesen ist.
Es ist mein Wesen - weil es so ist wie es ist...

Kajira_A

Ich kann die Frage so gestellt nicht beantworten, was mich daran reizt:

das Gefühl war da, bevor mir eine Definition dafür bekannt war.

Ich mochte schon immer Männer die direkt sind, zupacken, bissl Arschloch sein können und nicht lange fackeln und betteln wenn sie etwas wollen.
Und die mich wirklich geil machen und mich nach ihnen verzehrend, bis es "weh"/weh tut.

Zu sehen, wie eine kleine Berührung von einer Fingerkuppe an ihrem Körper eine Explosion von Reizen in ihr entlädt.
Zu fühlen wie sich ihre Lust ins unermessliche steigert, wenn sie gefesselt und mit verbundenen Augen vor mir liegt, während ich mir das nächste Spielzeug aussuche.
Mich selbst zu beherrschen und zu kontrollieren was mein Verlangen angeht.
Gleichzeitig im richtigen Maß und Härtegrad zu schlagen, peitschen, kratzen, etc.
Zu wissen und zu fühlen, dass sie mir vertraut. Zu erleben, wie sie sich fallen lässt und völlig hemmungslos in allen Zügen genießt. Freigelöst von Sitte, Moral und Anstand. Seine "dunkle" Seite zu erkunden.
Und Achtung, wer bis jetzt durchgehalten hat, das wichtigste!
Absolute Ehrlichkeit und sehr viel Kommunikation unter den BDSMlern.
Es gibt noch sehr viele weitere Punkte die ich nennen kann.
Wenn dich irgendwas genauer interessiert, frag.

Und hier liegt schon das Problem. Viele die behaupten auf BDSM zu stehen, haben keine Ahnung um was es im Kern wirklich geht. Andere versuche BDSM zu beschreiben als sei es unser Steuerrecht mit als seinen Vor- und Nachteilen. Wieder andere versuchen BDSM mit Tiefenpsychologie zu erklären und merken nicht, dass sie sich nur selbst im Wege stehen.
Ich persönlich halte dies alles für Blödsinn. BDSM ist aus meiner Sicht sehr einfach erklärt.


BDSM ist: Liebe, Wärme, Zuneigung, Nähe, Vertrauen, Zuwendung, Lust, Hingabe, Zugehörigkeit, Schmerz, Qual, Freude, Tränen, Lachen, Glück, nichts, aber auch alles.

Steuerrecht

Ich find es spannend, in eine andere Rolle zu schlüpfen zeitweise. Was es mit einem macht. Was man "normal" nie machen würde...

Kann ein Spatz einer Maus erklären, was es für ein Gefühl wenn er fliegt ?

Wird ein Spatz eine Forelle verstehen,
Wie schöne es unter Wasser ist, was für rin gefühl?

Alle finden Sex geil .... aber habt ihr schon mal ein warmes Nutella - Toast gegessen ?

Das sind ja Assoziationen

wer es nicht fühlt wird es nicht verstehn

so einfach sehe ich es

BoP (w)

Hallo,

ich denke, es ist der Reiz, Macht kontrolliert abzugeben und sich zu unterwerfen. (Die sub seite). Dazu gehört sehr viel Urvertrauen. Und beim Sex kann man die Seiten spielerisch ausleben, die im Real Life nicht möglich sind.

Es berührt Tiefen der Seele, die man sonst nicht zeigen würde und die durch nichts anderes erreicht werden.
Wenn man die Neigung hat und dieses Eintauchen in den Wesenskern ersehnt.

Erklären lässt sich das schlecht. Das wäre dann wie in der Fabel von den Blinden, die den Elefanten beschreiben.

Ich habe amfangs nur auf Fesseln gestanden und wollte dieses Ausgeliefert sein unbedingt erleben. Nach und nach fand ich Schmerz, Unterwerfung, Kontrolle abgeben, mich führen lassen immer erregender und kann mir heute Sex ohne dieses Machtgefälle nicht mehr vorstellen.

So ging es mir auch.
Meine SM-Neigung habe ich seit meiner frühen Jugendzeit, ohne jemals Näheres darüber gehört oder gelesen zu haben.

Was reizt mich an Schmerz?

Ich stelle mal einige provokanten Fragen in den Raum.

Das soll in keinster Weise eine Provokation gegenüber der TE sein. Sondern diese - zugegebenermaßen rhetorischen - Fragen möchte ich zum Nachdenken darlegen, ohne eine Antwort zu erwarten.

Was reizt Menschen an Horrorfilmen?
Was reizt Menschen an Bungee-Jumping?
Was reizt Menschen an scharfen Speisen?
Was reizt Menschen an Eisbaden?

In allen Fällen geht es um Dinge, die viele Menschen mögen, obwohl sie mit "unangenehmen" Gefühlen oder körperlichen "Schmerzen" verbunden sind.

Also "echte" SMler bzw. BDSMler haben sich ihre jeweilige Neigung nicht als Modetrend "abgeguckt" oder sich "einreden" lassen.

Bdsm, für die einen sexueller Präferenz wie oral, anal sex oder diverse Stellungen,
für andere eine Lebenseinstellung.
um das ein bisschen aufzudröseln,
Das B steht für Bondage, DS für dominant /submissiv, SM für sadismus/masochismus
Kann alles zusammen einhergehen, muss aber nicht.
Ich für meinen Teil habe lange Jahre gar nicht gewusst, was da in mir schlummert, was mir all die Jahre gefehlt hat.
Sex war für mich eine Pflichtübung und ich weiß noch wie enttäuscht ich nach dem ersten Mal war und mir dachte, wie jetzt... Deswegen machen alle so einen Hype darum?
Ja, ich hatte Phantasien von fixiert sein, aber es gab keinen Namen dafür und ich hab mich seinerzeit für diese Gedanken geschämt.
reifer und später und durch Medien mit dem Thema befasst, auf den Begriff Bdsm gestoßen und neugierig geworden.
Ich habe Foren besucht, um Antworten zu finden, mich zu finden.
und dabei fand ich den einen, der mich mitnahm , in seine Welt, in seinen Bann zog. Und der damit die Weichen stellte, Dinge zu probieren. Die ich Kopfmässig nie in Betracht gezogen, gar verurteilt habe. Ich hätte nie gedacht, dass Schläge eine solche Befriedigung in mir hervorrufen würde, mich gar zum Orgasmus bringen würde, übrigens die ersten in meinem Leben. Dass ich mich so fixiert in Seilen unglaublich wohl und geborgen fühlen würde, obwohl ich auf Gedeih und Verderb ausgeliefert bin.
Dass es mir Freude bereiten würde, zu seinen Füßen zu knien und seinen Stolz. Seine Freude zu spüren. Dass es mich stolz und zufrieden machen würde, über meine Grenzen zu gehen und Schmerzen zu haben und mit Stolz die Spuren des Erlebten zu sehen und zu spüren.
Es mich erfüllen würde und es das war was mir immer gefehlt hat.
warum das so ist, kann ich nicht beantworten und ist einfach so. Genauso, wie ich eben ohne erkennbaren Grund keinen Fisch mag.
Es ist schwer einem Blinden die Farben erklären zu wollen.
Wer keinen Zugang dazu hat, wird es nur schwer nachvollziehen können.
Sub von triskele

Ich war damals einfach neugierig was es so alles an sexuellen Dingen gibt.
Dass ich damals schon BDSM irgendwie ausgelegt habe bzw. Dinge auf die ich stand dem BDSM zuzuordnen waren, habe ich gar nicht bewusst wahrgenommen. Es war mir auch egal.
Als ich mich durch Zufall in das Thema einlas, fand ich mich einfach darin wieder. Ich wusste, dass ich meinen eigenen WEg dadrin irgendwie finden musste...aber ich owllte mehr davon erfahren.

Ich finde besonders das Vertrauensverhältnis faszinierend und was damit alles möglich ist. Wenn ich meinem Partner bedingungslos vertraue und ihm wirklich mein Innerstes offenbahre, wobei ich tatsächlich glaube, dass dies in normalen Partnerschaften eher nicht so tiefgründig angetastet wird.

Ich habe ausserdem festgestellt, dass ich im Machtgefälle und im Lustschmerz eine innere Ruhe finde. Ich kann dort eher loslassen, als ich es bisher bei normalen, durchaus echt gutem Sex, konnte. Es gibt keine : ich muss entscheiden, sondern lediglich ein ich muss handeln. Ich muss fühlen. Ich muss mich selbst spüren.

Es gibt natürlich viele Gefahren und man sollte nicht unbedingt blindlings ins unbekannte und sich immer wen zum Reden suchen....aber ich fühle mich hier wohl..ich bin irgendwie angekommen.