„Weiterhin verstehe ich BDSM auch als eine Subkultur
Ja, für manche ist das ein Reiz (wenn auch wahrscheinlich nicht der Hauptreiz) an Bdsm: dass sie damit zu einer Subkultur gehören können, die ihnen gefällt oder cool erscheint oder so ähnlich.
Auf mich persönlich trifft das aber zum Beispiel überhaupt nicht zu. Wenn ich Bdsm auslebe, dann möchte ich damit zu keiner Gruppe gehören, sondern einfach eine schöne Zeit mit Dingen verbringen, die mir Freude bereiten. Das ist bei mir aber auch mit allem anderen so, womit man zu einer Subkultur gehören könnte, sei es Musik hören, Videospiele spielen, Lesen oder was auch immer. Ich höre Musik, weil sie mir gefällt und mehr nicht. Aber es gibt sehr viele Menschen, die dann Fans werden, die Produkte bestimmter Künstler kaufen, sich mit dem Künstler und allem, was dazu gehört, beschäftigen und so weiter. Diese Menschen lieben es, sich dann auch mit anderen Gleichgesinnten zusammen zu tun und über all das zu sprechen. Ich sitze in der Zeit lieber zuhause und höre mir Musik an, ohne das Drumrum. "Fan" sein ist nicht schlecht, aber einfach etwas, was mir persönlich überhaupt nichts gibt.
Und so, wie es in der Musik zum Beispiel verschiedene Fan-Gruppen gibt und diese sich gegenseitig teilweise nicht mögen aus Gründen, die ich nicht nachvollziehen kann, so gibt es auch in der Erotik bestimmte Fangruppen, zum Beispiel Swinger, Bdsmler, Tantriker, Fetischisten etc. und so, wie es in der Musik Fans und Gruppen gibt, die andere abwerten und sich aufwerten, so gibt es eben auch in der Erotik die Unverbesserlichen, die sich/ihre Gruppe aufwerten und andere abwerten.
Wir gesagt, ich glaube, das ist tatsächlich ein Reiz für manche: in der Erotik eine Gruppe zu finden, zu der sie gehören können und wo die Zugehörigkeit sie "stark" macht und "cool" oder was auch immer.
Ich sitze derweil zu Hause und höre zuerst ein Lied von den Toten Hosen und dann eins von der Kelly Family, picke mir aus dem bunten Strauß Erotik die Blumen, die mir gefallen und freue mich des Lebens.