Tut es wirklich gut?
Oder macht es nur stumpf, lenkt Schwerpunkte an Stellen wie Äußerlichkeiten und sportliche Ansprüche was 'erfüllte Sexualität' angeht und begünstigt rastlose Unzufriedenheit?Ich würde auch bei kulinarischen Genüssen nicht dafür plädieren, wieder zu 3 Tage Kohleintopf die Woche zurückzukehren und als Highlight einmal im Monat mit der Familie 'zum Jugoslawen' zum Essen.
Aber dennoch kann man es als obszön und nötigend empfinden, wenn in Einkaufspassagen vom Döner bis zu frischem Sushi, vom Cappucino bis zum FastFoodMilkshake alles um die Aufmerksamkeit buhlt und die Sinne besetzt- wenn man eigentlich nichts vorhatte, als 3 Paar Socken zu erstehen.
Und genauso kann es einen anstrengen und verwirren, wenn man sich nicht sachlich zu Autos oder Motorrädern informieren kann, weil sich barbusige Schönheiten um die Fahrzeuge schlingen, wenn man Kinder im Alter der eigenen rauchen sieht und weiß, sie nehmen längst die Pille, wenn einem nahegelegt wird, man müsse 'schon an sich arbeiten', falls der Partner nicht woanders wildern solle und so der Kampf gegen Pfunde, Falten, sackendes Fleisch u n d gegen eigene Bedürfnisse beginnt.
Denn vielleicht soll Sex gar nicht für jeden eine plakative, marktschreierische Qualität haben um zu gefallen, gut zu tun und 'erfüllend'zu sein. Und eine opulente Auswahl kann statt Freiheit zu geben auch schon mal durch ihren Aufforderungscharakter manipulieren.