Ich bin ausserdem der Meinung, dass ein vollkommen abartiger Leistungsdruck bei den Jugendlichen entsteht, für sich in Beziehungen oder auch nur in sexuellen Begegnungen Dinge in Betracht zu ziehen, die gefühlsmäßig überfordern, körperlich schmerzen oder einfach Angst machen.
Guter Punkt! Pornographie ist inzwischen oft eine Art "Freakshow", ein Wettkampf um Superlative geworden. Was hat das für Folgen?
Als Teenager war ich bereits von diesem Virus inzifziert - denn die Jungs in meiner Schulklasse definierten Sex nicht über Sinnlichkeit, sondern über Schwanzgröße, wie oft einer kann, und wieviel gespritzt wird. Eine Art Sex-Olympiade, von der ich durch geduldige, sensible Frauen erstmal geheilt wurde.
Seit dem ist mir das Steigerungsprinzip im Sex ein Rätsel. Marquis de Sade hat recht schön geschildert was die logische Konsequenz daraus ist: Zerstörung.
Und ist aus der unabwendbaren Zerstörung, nicht die logische Folgerung:
Reduktion?
Weniger ist mehr?
Und das Wenige mit Tiefe und Feuer?
Haben Pornographen überhaupt noch die Sexualität im Blick, oder geht es nur noch darum, zu retten was zu retten geht, bevor die Seifenblase platzt? Ohne Rücksicht auf Verluste?
2009...wer würde glauben, dass wir ganzes jahr über frische tomaten, linsen, sauerkraut, ananans, fleisch oder z.b. eier haben?
wie verhalten sich denn die menschen unter solchen bedinungen?
fressen sich alle voll bis zum platzen, oder wird man des essens überdrüssig?
Gibt es im Menschen einen genetischen Code, der die Lust an der Sucht bestimmt? Also werden Menschen immer nach dem greifen, was sich gerade anbietet, solange es sich anbietet, ohne übermäßig nachzudenken..?
Oder ist das "freie" Denken eine Utopie, und Menschen fühlen sich stets so allein und leer, dass sie alles nutzen um sich abzulenken?
Was böte sich da Besseres an, als Sex?
Ist jemand, der treublöd nur mit einem vögeln will und nicht gleich MMF, FFM etc.pp ausprobieren will, langweilig im Bett? Muss man Deep Throat, Analverkehr, Fisting, Bisexualität und was weiß ich nicht noch praktizieren, um nicht out zu sein?
Tasache scheint mir, dass die moderne Gesellschaft (wir also?) hochgradig stumpfsinnigen Schönheitsidealen unterworfen wurden. Zu diesen Schönheitidealen gehören nun auch oben genannte Attribute. Aber was nützen diese Attribute, wenn das Feuer dahinter nicht züngelt???
Nicht nur das gesamte zwischenmenschliche Leben würde sich verändern, sondern
auch die Sexualität – Weiterentwicklung zu einem kosmischen Orgasmus sozusagen – aber mit einem
Partner, der nicht zu uns passt, ist dies nicht möglich.
Tja, der "Seelenpartner". Gibt es das? "Kosmische Fügung?". Oder ist eben auch das wieder ein Trick unserer Psyche, uns etwas passend zu reden?
Also: Wer fügt Partner zusammen? Außer dem eigenen Willen?