„naja
wer 23 jahre keinen sex hatte
war entweder im gefängnis
oder hatte schlicht und einfach keine lust
Hoffentlich war das als Witz gedacht.
Ich hatte nur mal jemand im Gefängnis besucht, sonst war ich noch nie dort und verfüge über eine durchaus ausgeprägte Libido.
Lebenswege sind ja oftmals ganz schön anders als die eigenen, die man so geht.
Zur eigentlichen Frage, ich glaube nicht, dass man Sex VERlernen kann, die Frage ist dabei allerdings schon ob man Sex vorher "konnte". Also, um es anders zu sagen, wie viel Erfahrung(en) man vor der langen Pause gesammelt hat. Handelt es sich um einen reichlichen Erfahrungsschatz glaube ich schon, dass der mit ein wenig Geduld und Spucke gut wieder abgerufen werden kann. Aber was sollte man abrufen, wenn es nur wenig gibt, auf das man sich berufen kann?
Wahrscheinlich befinden oder befanden sich wenige hier in einer vergleichbaren Situation wie du. Bei mir sind natürlich die Erfahrungen etwas anders gelagert, aber der Vergleich ist möglich. Ebenso die Dauer der sexlosen Zeit.
Insofern kann ich mich gar nicht mal so schlecht in dich hineinversetzen.
Die inzwischen knapp drei Jahre, in denen ich mich versuche in ein sexuelles Leben zurück zu kämpfen, man könnte aber auch sagen, mir ein sexuelles Leben überhaupt erstmalig aufzubauen, waren (und sind) mühsam. Dabei kenne ich auch sehr gut deine Probleme, dass das "mit wem" das größte ist. Und ich kenne auch viele Momente, in denen ich dann so dachte wie du in deinem zweiten Post "ok, ich weiß jetzt, das wird NIE wieder etwas!".
Irgendeine spontane Befreiungsgeschichte, bei dem es reichte, sich in einer Börse anzumelden und wenig später wird einem täglich das Hirn rausgevögelt, kann ich leider nicht beitragen.
Für mich persönlich kann ich das auch niemandem verdenken, ich habe die Erfahrungen einer sehr jungen Frau und sehe wie eine sehr alte Frau aus
- ist jetzt halt auch nur bedingt interessant.
Auch, wenn die Frau am Strand (ja, doch, ich glaube auch, dass diese Lokation zunächst ungünstig war) wohl sehr unsensibel war, letztlich einen Vorwurf kann man ihr auch nicht machen, es hat ihr nicht gefallen, das ist ihr gutes Recht. Ihren Rat empfinde ich jedoch als etwas zynisch. Dir mangelt es ja nicht am Willen Sex erst mal wieder zu erlernen, sondern an Gelegenheit.
Das war jetzt alles verdammt wenig Hilfe und hauptsächlich "ist eben so", ganz einfach weil es so ist. Also schwer. Es ist schwer.
Allerdings ist es zum einen so, dass die anderen auch nur mit Wasser kochen. Jetzt konnte ich ja schon dem einen oder anderen Mann, auch mit langer Erfahrung näher kommen - und - was soll ich sagen ... richtig geil geküsst hat nur einer, Erektionsprobleme (insb. am Anfang) eher die Regel als die Ausnahme, so gut wie ich kann keiner meine Möpse streicheln (🙈), fingern muss sich hart erarbeitet (gezeigt) werden, usw.
Und zum anderen: es gibt doch keine Alternative. Diese vielen Jahre ohne Sex, ohne Berührungen, ohne Küssen, ohne Zärtlichkeit, ohne Nähe waren wie Verhungern und Verdursten - nur ohne Sterben. Nein, Verhungern und Verdursten ist keine Alternative. Auch wenn diese ganze Sucherei müde und mürbe macht, auch verletzt und manchmal sogar demütigt. All das ist trotzdem noch besser als Leben ohne Sex.